Künstler-AK 1914 -S.M.S. VIRIBUS UNITIS- Österr. Flottenverein- Alex. Kircher

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ANSICHTSKARTE - Künstler-POSTKARTE (B/H ca. 14 x 9 cm) vom Schlachtschiff S.M.S. VIRIBUS UNITIS in voller Fahrt auf See nach dem Original des Kunstmalers Alexander Kircher. Das Schiff wurde kurz vor Unterzeichnung des Waffenstillstandes (03.11.1918, Villa Giusti) am 01.11.1918 von 2 italienischen Kampfschwimmern im Hafen von Pola versenkt, obwohl das Schiff bereits am 31.10.1918 an den Nachfolgestaat SHS (Slowenien, Kroatien, Serbien) übergeben wurde. Interessant für Sammler von Künstlerkarten der Österr. Marine im Ersten Weltkrieg! Lesen Sie bitte mehr darüber weiter unten! 

Hinweis: die Bilder können manchmal ein wenig abgeschnitten, schief abgebildet oder mit Streifen sein - das kommt vom Scannen. Die Karte ist aber komplett in Ordnung, ansonsten ist es unter Zustand beschrieben!

Note: pictures can sometimes be a little bit cut off, or mapped wrong or with some stripes - that comes from scanning. The postcard is completely fine, otherwise it is described under condition!

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Verlag / Foto / publisher:  Österr. Flottenverein, Wien / Klischee C. Angerer & Göschl, Wien 

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Detaillierte Information / detailed information:     

Die SMS Viribus Unitis

war das erste Schlachtschiff der Tegetthoff-Klasse der k.u.k Kriegsmarine und deren Flaggschiff. Der Name (dt. = mit vereinten Kräften) war der Wahlspruch des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. Das Schiff wurde am 20. Juni 1911 in Muggia vom Stapel gelassen und nahm am 5. Oktober 1912 seinen Dienst in der österreichisch-ungarischen Marine auf. Es wurde zum Ende des Ersten Weltkrieges am 1. November 1918 von italienischen Kampfschwimmern versenkt, um eine Inbesitznahme durch die Kriegsmarine des neuen Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen zu verhindern.

 

Bau

Der Bau, welcher 1910 auf Drängen des k.u.k. Admirals Graf Rudolf Montecuccoli begonnen wurde, kostete rund 82 Millionen Goldkronen. Da das zuständige Ministerium in Wien mit der Entscheidung zum Bau zögerte, bestellte der Admiral schließlich auf eigene Faust beim Stabilimento Tecnico Triestino.

Es waren während der rund 25-monatigen Bauzeit durchschnittlich 2.000 Arbeiter beschäftigt. Die Pläne für das Schiff wurden vom k.u.k. Schiffbau-General-Ingenieur Siegfried Popper entworfen.

 

Konstruktionsdaten

Die Schiffe der Tegetthoff-Klasse waren kleiner als die Dreadnoughts anderer Großmächte, sie hatten eine Verdrängung von nur etwa 22.000 Tonnen. Sie besaßen insgesamt zwölf schwere 30,5-cm-Geschütze in vier Drillingstürmen, welche in überhöhter Endaufstellung montiert waren. Auf einen Turm mittschiffs konnte so verzichtet werden. Die k.u.k Marine folgte damit amerikanischen Vorbildern, diese Art der Geschützanordnung wurde bei der Tegetthoff-Klasse das erste Mal angewendet.

Die Bewaffnung war damit ebenso stark wie die ihres italienischen Gegenstücks Dante Alighieri und sogar noch stärker als die der deutschen König-Klasse mit nur zehn 30,5-cm-Geschützen. Die zwölf Škoda-Geschütze waren von hervorragender Qualität und an Reichweite und Zielgenauigkeit, wie auch die Feuerleittechnik, denen vieler anderer Staaten überlegen. Der Unterwasserschutz war relativ schwach ausgelegt; Torpedoschutz wurde durch Netze aus Stahl gewährleistet, welche nur bei gestoppt liegendem Schiff anwendbar waren. Sie waren teuer und schwer instand zu halten.

Die Maschinen waren nicht übermäßig stark, das Schiff war wie der Rest der Flotte als Küstenverteidiger konzipiert. Sie bauten auf den Konstruktionsplänen der Radetzky-Klasse auf – sie waren quasi ein vergrößerter Entwurf.

 

Geschichte des Schiffs

Die Taufe der Viribus Unitis erfolgte am 20. Juni 1911 in Triest durch Erzherzogin Maria Annunziata, welche die hierzu übliche Flasche Champagner nicht auf herkömmliche Art und Weise am Bug des Schiffes zerschellen, sondern mittels eines Schalters die schon am Bug befestigte Flasche platzen ließ. Kaiser Franz Joseph I. konnte wegen Krankheit am Stapellauf nicht teilnehmen; höchstrangiger Anwesender war daher Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand, Bruder der Taufpatin. Nach seiner Ermordung in Sarajewo am 28. Juni 1914 überführte das Schiff die Leichname des Erzherzogs und seiner Gattin von Metkovic nach Triest.

Im Ersten Weltkrieg hatten die Schiffe der Tegetthoff-Klasse gemäß dem strategischen Konzept einer Fleet-in-being die meiste Zeit keine nennenswerte Feindberührung. Erst im Juni 1918 entschloss sich der Marine-Oberbefehlshaber Miklós Horthy zu einem Angriff auf die Otranto-Sperre unter Einsatz aller schweren Einheiten. Diese Unternehmung wurde nach der Torpedierung des Schwesterschiffs SMS Szent István abgebrochen und die gemeinsam mit der Prinz Eugen bereits einen Tag zuvor ausgelaufene Viribus Unitis musste nach Pola zurückkehren.

Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkrieges (Österreich-Ungarn schloss den Waffenstillstand am 3. November 1918) wurde das Schiff – wie die gesamte in Pola stationierte k.u.k.-Kriegsflotte – am 31. Oktober 1918 auf Anordnung von Kaiser Karl I. durch Vizeadmiral Miklós Horthy von Nagybánya an den tags zuvor neu gegründeten Staat der Slowenen, Kroaten und Serben (der die Südslawen Österreich-Ungarns umfasste) übergeben, da Österreich durch die Gründung dieses Staates seinen Anteil an der Adriaküste verloren hatte. Die Viribus Unitis sollte in Jugoslavija umgetauft werden, wozu es aber tatsächlich nicht mehr kam. Obwohl der zum Chef der SHS-Marine ernannte bisherige Kommandant der Viribus Unitis, Janko Vuković-Podkapelski, die Flotte für neutral erklärt hatte, wurde das Schiff am 1. November von zwei italienischen Kampfschwimmern, Raffaele Rossetti und Raffaele Paolucci, die mittels eines umgebauten Torpedos, der sogenannten Mignatta, einen Sprengsatz am Rumpf anbrachten und zündeten, in den Morgenstunden versenkt. Italien wollte keine neue Seemacht an der Ostküste der Adria. Über 400 Seeleute starben beim Untergang, darunter auch Janko Vuković-Podkapelski, zu dessen Ehren eine Gedenktafel in Pola aufgestellt wurde.

 

Museale Ausstellung

Zur Erinnerung an den Sieg Italiens im Krieg gegen Österreich-Ungarn sind vor dem Marinemuseum in Venedig, dem Marineministerium in Rom und am „Monumento al Marinaio d'Italia“ in Brindisi die Anker der Viribus Unitis und des Schwesterschiffs SMS Tegetthoff aufgestellt. In Brindisi befindet sich auch ein Geschütz der Viribus Unitis.

Ein Schnittmodell der Viribus Unitis im Maßstab von 1:25 und einer Gesamtlänge von sechs Metern wird im Marinesaal des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien ausgestellt. Es wurde von acht Facharbeitern der Werft Stabilimento Tecnico Triestino von 1913 bis 1917 gebaut. Friedrich Prasky hat das Modell 1997–1999 restauriert und ein umfassendes Werk über diese Arbeit sowie Technik und Geschichte aller vier Schiffe der Tegetthoff-Klasse verfasst.

Vom Flottenverein zum Marineverband

Es begann 1902 - Ende dieses Jahres veröffentlichte der Oberrechnungsrat Wladimir Kuk aus Wiener Neustadt in der "Heereszeitung" unter dem Titel "Unsere Kriegsmarine" eine, später auch von anderen Blättern übernommene Artikelserie, in der er die Gründung eines Marinevereines zur PR-Unterstützung der heimischen Seefahrt vorschlug.

1903 verschickte Wladimir Kuk an Zeitungen, Abgeordnete und Industrielle seine Werbeschrift "Ein Mahnwort an alle Vaterlandsfreunde", die zur Gründung eines Österreichisch-ungarischen Flottenvereines direkt aufforderte. Gleichzeitig hatte der Herausgeber des Blattes "Information" Josef Graf die Idee aufgegriffen und für sie auch tatkräftig geworben.

Am 18. September 1904 fand im Rittersaal des niederösterreichischen Landhauses in der Herrengasse die konstituierende Versammlung des "Vereins zur Förderung der österreichischen Schiffahrt" statt. Zum Präsidenten wurde ehrenhalber der Reichsratsabgeordnete Graf Ernst Sylva-Tarouca gewählt, zum geschäftsführenden Vorsitzenden einer der beiden Initiatoren Josef Graf.

1905 begann die Zeitschrift "Die Flagge" zu erscheinen; doch der Verein hatte keinen dauerhaften Sitz, die Versammlungen und Vorträge fanden in gemieteten Sälen statt.

1907 wurde der Name in "Österreichischer Flottenverein" geändert und der Marinekommandant Rudolf Graf Montecuccoli als Gönner gewonnen; man zählte 1.000 Mitglieder. Graf Josef Thun-Hohenstein wurde zum Präsidenten gewählt.

1908: Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este übernahm das Protektorat. Der "Österreichische Flottenverein" begann rasch zu wachsen; der Aufschwung steht in der Geschichte österreichischer Vereine beispiellos da.

1909 gab es 2000 Mitglieder. Ein Seemannsheim in Triest wurde finanziert.

1910 wurde Prinz Alfred von und zu Liechtenstein zum Präsidenten. Auf der Jagdausstellung im Wiener Prater warb ein Pavillon mit einem Leuchtturm 1:1 für den Flottenverein.

Im November 1910 bezog der Flottenverein seinen definitiven Stützpunkt in Wien 9, Schwarzspanierstraße 15.

Zum Jahresende erreichte die Mitgliederzahl dank massiver Werbekampagne und der Senkung der Beiträge 10.000(!) Personen. Ursprünglich war jedes ordentliche Mitglied verpflichtet, jährlich 25 Kronen zu zahlen; ab 1910 gab es ermäßigte Beiträge zu 10 und 5 Kronen, "je nach Selbsteinschätzung" des Mitgliedes. Eine weise Entscheidung, die mit Ehre und menschlicher Eitelkeit rechnete! Daneben gab es auch reiche Sponsoren, die mit höheren Beiträgen mit dabei waren.

1911 wurde das 20.000ste Mitglied registriert. Der Flottenverein begann für den Bau der 24.500 t - Schlachtschiffe "Ersatz Monarch" zu werben. Zu den Stapelläufen wurden Vereinsreisen veranstaltet; im Mittelmeer auch Kreuzfahrten, meist mit dem Lloydschiff Thalia.

1913 gab es 30.000 Mitglieder. Der Flottenverein beteiligte sich an der Adriaausstellung in Wien; die Ausstellung war die größte jemals in Wien gezeigte maritime Schau. In Triest wurde der Nautischen Akademie der Segelkutter Aldebaran gewidmet.

Am 11. November 1913 wurde auf der Wiener Mariahilferstraße 85-87 das Flottenkino eröffnet, das neben der kommerziellen Stärkung des Vereins – die Kinos arbeiteten damals gewinnbringend - auch Säle für maritime Großveranstaltungen bot.

Am 14. Juli 1914, knapp vor dem Kriegsausbruch, hatte der "Österreichische Flottenverein" 44.617 Mitglieder. Er wurde in den vergangenen zehn Jahren von einem kleinen Kreis von Romantikern zu einem ernstzunehmenden wirtschaftlichen Faktor; aus einem elitären Club wurde eine übernationale, unpolitische Massenbewegung, die alle Zweige der Volkswirtschaft erreichte.

Der Flottenverein bestand neben der Wiener Zentrale aus vielen Ortsgruppen; eine Ortsgruppe konnte überall dort gebildet werden, wo sich mehr als 20 Mitglieder zusammenfanden. 1914 waren es an die 200 solcher Ortsgruppen, sogar im Ausland: Abbazia, Adelsberg, Alexandrien, Antwerpen, Athen, Baden, Banjaluka, Barcelona, Beirut, Berlin, Berndorf, Bielitz, Bjelina in Bosnien, Bozen, Braila, Brcka, Brioni, Brünn, Brüssel, Brüx, Budweis, Bukarest, Cattaro, Curytiba, Czernowitz, Dresden, Eger, Franzensbad, Galatz, Gmunden, Görz, Gorazda, Gradiska, Graz, ...

Nach der Ermordung Franz Ferdinands übernahm das Protektorat der neue Thronfolger Erzherzog Karl. Der Verein steigerte im Weltkrieg seine Propagandatätigkeit: Aus Spenden konnte er der k.u.k. Kriegsmarine ein Unterseeboot und zwei Flugzeuge widmen. Der Flottenverein hatte zuletzt um die 80.000 Mitglieder.

Ende 1918 brachte der Zerfall der Monarchie auch das Ende des Flottenvereins; das Hauptziel, die Förderung der heimischen Seefahrt, entfiel. Die letzte Ausgabe der "Flagge" ist mit März/April 1919 datiert.

Erster Weltkrieg (1914-1918)

Seine Ursachen reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück; 1882 schlossen sich Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien zum Dreibund zusammen, dem ab 1907 die Entente mit Frankreich, Großbritannien und Russland gegenüberstand. Neben den Konflikten zwischen Frankreich und Deutschland (nach dem Krieg von 1870/71) sowie Großbritannien und Deutschland (Rüstungswettlauf zur See, afrikanische Kolonialfrage) verschärften sich nach 1903 die Spannungen zwischen Serbien, Russland und Österreich-Ungarn. Der Panslawismus, die serbischen Territorialansprüche auf dem Balkan sowie die Annexion der 1878 okkupierten ehemaligen osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina 1908 durch Österreich-Ungarn und schließlich die Balkankriege von 1912 und 1913 spitzten die gesamteuropäischen Rivalitäten im Balkanraum zu.

Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand durch eine serbisch-nationalistische Studentengruppe in Sarajewo am 28. 6. 1914 veranlasste Österreich-Ungarn am 23. 7. 1914 zu einem Ultimatum an Serbien. Dabei wurde die Mitwirkung Österreichs an den Ermittlungen gegen die Hintermänner gefordert. Die moderate serbische Antwort wurde als unbefriedigend betrachtet und führte am 28. 7. 1914 zur Kriegserklärung an Serbien, das bereits am 25. 7. 1914 mit der Mobilmachung begonnen hatte. Am 31. 7. 1914 begannen Österreich-Ungarn und Russland mit der Generalmobilmachung. Deutschland erklärte am 1. 8. 1914 Russland und am 3. 8. 1914 Frankreich den Krieg und drang mit seinen Truppen in das neutrale Belgien ein. Am folgenden Tag kam es zur Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland. Die österreichisch-ungarische Kriegserklärung gegenüber Russland erfolgte am 6. 8. 1914; Montenegro hatte bereits am 5. 8. 1914 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Am 11. 8. erklärte Frankreich und am Tag darauf Großbritannien Österreich-Ungarn den Krieg, am 28. 8. auch Belgien; die österreichische Kriegserklärung an Japan erfolgte am 23. 8. Italien berief sich auf die Satzung des Dreibundvertrags, wonach es nur einem Defensivbündnis angehöre, und blieb neutral.

In einer ersten Mobilisierungswelle wurden bis September 1914 etwa 1,3 Millionen Mann zur k. u. k. Armee einberufen (zusätzlich zur Friedensstärke von 415.000 Mann), eine weitere Million Soldaten wurden bis Jahresende aufgestellt. Für die militärischen Operationen war der Chef des Generalstabs, F. Graf Conrad von Hötzendorf bzw. ab 1. 3. 1917 A. Arz von Straußenburg) zuständig; Armee-Oberkommandierender war Erzherzog Friedrich (bis 1. 12. 1916, danach bis zum Waffenstillstand am 3. 11. 1918 Kaiser Karl I.).

Obwohl die Mittelmächte keinen gemeinsamen Kriegsplan ausgearbeitet hatten, begannen die deutschen Truppen nach dem "Schlieffenplan" mit dem Großteil ihrer Armeen eine Offensive über Belgien nach Nordfrankreich, mit dem Ziel, Paris im Westen zu umfassen und einen Großteil des französischen Heers und des britischen Expeditionskorps einzukesseln; danach wollte man mit den österreichisch-ungarischen Truppen das russische Heer besiegen. Doch schon ab Mitte September 1914, nach dem Abwehrerfolg der Alliierten in der Schlacht an der Marne, kam der deutsche Vormarsch zum Stillstand. Ab Ende Oktober entstand von der Küste Flanderns bis an die Schweizer Grenze eine durchgehende Front, die im Wesentlichen bis Sommer 1918 unverändert blieb, nur unter ungeheuren Opfern konnten von beiden Seiten in Materialschlachten (Verdun, Somme, Ypern, Cambrai) Geländegewinne erzielt werden. Die österreichisch-ungarischen Armeen trugen die Hauptlast des Kampfs gegen Russland, wobei schon nach wenigen Wochen klar war, dass der russische Aufmarsch wesentlich schneller in Gang kam als angenommen. Zu der quantitativen Überlegenheit kam die zum Teil hervorragende Ausrüstung der russischen Verbände. Die Herbstschlachten 1914 in Galizien brachten dem k. u. k. Heer enorme Verluste (zirka 500.000 Gefallene, Vermisste und Gefangene), trotz einiger gelungener Operationen (Krasnik, Komarow, Limanowa) gingen weite Teile Galiziens (Verlust Lembergs, Einschließung von Przemyśl) verloren, und es kam zum Rückzug auf den nordöstlichen Karpatenbogen.

Auch die österreichisch-ungarischen Balkanstreitkräfte hatten die Kampfkraft des serbischen Heeres erheblich unterschätzt und konnten in 3 Offensiven Serbien nicht erobern. Ende 1914 standen beide Gegner, durch hohe Verluste erschöpft (jeweils über 220.000

Durch die türkischen Kriegserklärung an Russland und Frankreich am 29. 10. 1914 und diejenige Großbritanniens an die Türkei am 5. 11. 1914 wurde der gesamte vorderasiatische Raum zum Kriegsschauplatz, auf dem auch deutsche und österreichisch-ungarische Truppen zum Einsatz kamen, in Ostasien (Kriegserklärung Japans an Deutschland am 23. 8. 1914) und in den deutschen Kolonien Afrikas hatte bereits im Sommer 1914 der Krieg begonnen und damit weltweiten Charakter angenommen.

Während es an der Balkanfront bis zum Herbst 1915 zu keinen größeren militärischen Auseinandersetzungen kam, eroberten die Mittelmächte, die ihre Truppen an der Ostfront nach den schweren Winterschlachten in den Karpaten (Kapitulation der Festung Przemyśl mit 120.000 österreichisch-ungarischen Soldaten am 23. 3. 1915) verstärkt hatten, durch ihre Offensive vom 2. 5. 1915 (Durchbruch von Tarnów-Gorlice) ganz Galizien sowie große Teile Polens und Weißrusslands und brachten damit dem russischen Heer schwere Niederlagen bei.

Italien, dessen Ansprüche auf jene Gebiete der Donaumonarchie mit Angehörigen der italienischen Volksgruppe immer stärker wurden, lehnte einen österreichisch-ungarischen Kompromissvorschlag zur Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach dem Abschluss des Londoner Vertrags am 3. 5. 1915 kündigte Italien am 4. 5. den Dreibundvertrag und schloss sich mit der Kriegserklärung vom 23. 5. den Alliierten an. Die k. u. k. Kriegsmarine hielt bis Sommer 1918 die weit überlegenen alliierten Seestreitkräfte von einer großen Offensive an der Adria und einer Landung in Dalmatien ab, konnte aber die Sperre der Straße von Otranto nicht durchbrechen. Der Seekrieg wurde von beiden Seiten mit leichten Einheiten bzw. (wie in der Nordsee) durch die Mittelmächte mit U-Booten geführt. Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg ab 1917 brachte zwar der alliierten Handelsschifffahrt vorerst hohe Verluste, der damit verbundene Kriegseintritt der USA trug aber letztlich mit zur Niederlage der Mittelmächte bei.

Zu Land wurde nach der italienischen Kriegserklärung eine rund 600 km lange Südwestfront gebildet, an der sich von der Schweizer Grenze (Stilfser Joch) in den hochalpinen Regionen bis zu den Julischen Alpen ein Stellungskrieg entwickelte, der nach Süden bis in das westliche Vorfeld von Triest reichte. War der Gebirgskrieg durch extreme topographische Bedingungen gekennzeichnet, so standen die 11 Isonzoschlachten zwischen Juni 1915 und September 1917, in denen die italienischen Armeen den Durchbruch nach Triest und in das Laibacher Becken verfehlten, den Materialschlachten an der Westfront in nichts nach. In der 12. Isonzoschlacht ab 24. 10. 1917 (Durchbruch von Flitsch-Tolmein) gelang österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen die Eroberung Venetiens, bis italienische Verbände, unterstützt von britischen und französischen Divisionen, im November eine neue Front entlang der Piave errichteten.

Auf der Balkanhalbinsel waren am 6. 10. 1915 eine österreichisch-ungarische und eine deutsche Armee zum Großangriff gegen Serbien angetreten, dessen Eroberung mit Hilfe von 2 bulgarischen Armeen (Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte am 11. 10. 1915) gelang. Eine alliierte Truppenlandung bei Saloniki am 5. 10. verletzte die Neutralität Griechenlands, konnte aber die Besetzung Serbiens und Montenegros bis Jänner 1916 nicht verhindern. Die Front auf dem Balkan stabilisierte sich in Nordalbanien und entlang der bulgarisch-griechischen Grenze und geriet erst wieder in Bewegung, als Rumänien am 27. 8. 1916 zu den Alliierten übertrat und seine Armeen in Siebenbürgen eindrangen. In den nächsten 4 Monaten gelang es österreichisch-ungarischen, deutschen und bulgarischen Truppen, das rumänische Heer entscheidend zu schlagen und das Land fast vollständig zu besetzen. Am 29. 6. 1917 trat Griechenland auf alliierter Seite in den Krieg ein.

An der Ostfront hatte das russische Heer im Sommer 1916 noch einmal große Erfolge gegen die Mittelmächte erzielt (Brussilow-Offensive 4. 6.-29. 8. 1916), doch führten die enormen Verluste und die wirtschaftliche Notlage im Hinterland zur Revolution vom 12. 3. 1917 (Februarrevolution). Sie brachte eine bürgerliche Regierung an die Macht, die noch bis zur bolschewistischen Oktoberrevolution im November 1917 Russland im Lager der Alliierten beließ; am 9. 3. 1918 schloss die neue russische Regierung in Brest-Litowsk Frieden mit den Mittelmächten.

In den Kriegsjahren 1916 und 1917 hatte sich die Versorgungslage in der Habsburgermonarchie dramatisch verschlechtert. Während die Rüstungsindustrie ständig ihre Produktion steigerte, zeigten sich bei den Rohstoffen erste Engpässe, und in der Textilproduktion mussten qualitative Abstriche gemacht werden. Bei der Lebensmittelversorgung ging man ab 1916 zu einer immer rigoroseren Zwangsbewirtschaftung über (Ausgabe von Brot- und Mehlkarten im April 1915, 1916 folgten Milch-, Fett- und Kartoffelkarten). Bereits ab Februar 1915 hatte man versucht, über die Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt die Getreidevergabe zentral zu steuern. Die Verteilung von Agrarprodukten aus der ungarischen Reichshälfte konnte bis Kriegsende nicht befriedigend gelöst werden, Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit der Zivilbevölkerung nahmen ab Ende 1917 erschreckende Ausmaße an.

1916 begann sich auch die innenpolitische Lage zu verschärfen. Die Ermordung des Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh durch Friedrich Adler am 21. 10. 1916 zeigte die Widerstände gegen die autoritäre Regierung. Die nationalistischen Spannungen nahmen zu und wirkten sich in Massendesertionen vor allem tschechischer Regimenter an der Ostfront und in wirtschaftlich motivierten Massenstreiks im Jänner 1918 aus. Der Tod Kaiser Franz Josephs I. am 21. 11. 1916 zeigte sehr bald, dass mit dem Verschwinden dieser Symbolfigur auch die Bindung der Bevölkerung an die Dynastie schwächer wurde, zumal es Kaiser Karl I. nicht gelang, die innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu lösen und den Krieg trotz zahlreicher Friedensbemühungen (Sixtus-Affäre) zu beenden.

Der Kriegseintritt der USA am 6. 4. 1917 (die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn erfolgte erst am 7. 12. 1917) brachte eine weitere Überlegenheit der Alliierten, die sich allerdings erst im Frühjahr 1918 auswirkte, und ein aktives politisches Eingreifen in die Kriegszielpolitik. Die "14 Punkte" von US-Präsident W. Wilson für eine gerechte europäische Nachkriegsordnung betrafen die Habsburgermonarchie massiv: Grenzberichtigungen gegenüber Italien nach nationalem Besitzstand, die autonome Entwicklung der Völker Österreich-Ungarns und die Räumung der besetzten Balkanstaaten waren darin vorgesehen. Vorstufe war die Anerkennung des tschechischen Exil-Nationalrats in Paris als Regierung eines befreundeten Staates am 29. 6. 1918.

Die Hoffnungen, die die Mittelmächte auf den Friedensschluss im Osten gesetzt hatten, erfüllten sich nicht. Die Lebensmittellieferungen aus der Ukraine blieben weit hinter den Erwartungen zurück und konnten den Bedarf der Armeen und des Hinterlands nicht decken.

Die am 15. 6. 1918 begonnene Piaveoffensive des k. u. k. Heeres scheiterte ebenso wie die letzte Offensive des deutschen Heeres an der Westfront (21. 3. 1918). Auf dem Balkan wurden am 26. 9. 1918 die Bulgaren zur Kapitulation gezwungen; im Nahen Osten standen die türkischen Streitkräfte vor der Auflösung. Da der militärische und wirtschaftliche Zusammenbruch absehbar war, entschloss sich Kaiser Karl am 14. 9. 1918 zu einer Friedensnote an die Alliierten. Als diese abgelehnt wurde, begann mit großer Schnelligkeit der Zerfall der Donaumonarchie. Bereits am 6. 10. 1918 wurde in Zagreb ein "Südslawischer Nationalrat" gebildet, am 21. 10. 1918 konstituierte sich in Wien die Provisorische Nationalversammlung für "Deutsch-Österreich", am 28. 10. 1918 wurde in Prag der tschechoslowakische Staat proklamiert, während einen Tag später die Vereinigung der südslawischen Gebiete mit Serbien und Montenegro verkündet wurde; das Völkermanifest Kaiser Karls vom 16. 10. 1918 blieb ohne Wirkung.

Die am 24. 10. 1918 losbrechende Offensive der Alliierten an der Piave führte zu Auflösungserscheinungen in der k. u. k. Armee, da nun auch mehrheitlich ungarische Verbände die Front verließen. Der am 3. 11. 1918 abgeschlossene Waffenstillstand von Villa Giusti (bei Padua) sollte erst am 4. 11. in Kraft treten, gleichwohl befahl das k. u. k. Armee-Oberkommando die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen. Dadurch gelang es den italienischen Verbänden, bis 11. 11. 1918 noch 356.000 Angehörige der k. u. k. Armee gefangen zu nehmen. Italienische Verbände rückten bis 20. 11. 1918 nach Nordtirol vor, während bayerische Truppen noch versuchten, eine neue Südfront gegen Deutschland, die aufgrund der im Waffenstillstand geforderten alliierten Bewegungsfreiheit innerhalb der Monarchie drohte, zu verhindern; an der Westfront musste Deutschland am 11. 11. 1918 einem Waffenstillstand zustimmen.

Kaiser Karl I. legte am 4. 11. 1918 die Befehlsgewalt über das Armee-Oberkommando nieder (Nachfolger H. von Kövess), verzichtete am 11. 11. auf seinen Regierungseinfluss und enthob die letzte kaiserliche Regierung ihres Amts. Am 12. 11. 1918 erfolgte die Ausrufung der "Republik Deutsch-Österreich" vor dem Parlament in Wien (Erste Republik).

Der für Österreich-Ungarn 1563 Tage dauernde Erste Weltkrieg hatte dem k. u. k. Heer mehr als 1 Million Tote und dauernd Vermisste (davon verstarben rund 400.000 in russischer, rund 50.000 in serbischer und mehr als 30.000 in italienischer Gefangenschaft), 1,943.000 Verwundete und 1,2 Millionen Kriegsgefangene, die oft erst nach Jahren heimkehrten, gekostet. Die Kriegskosten sollen zirka 90 Milliarden Kronen betragen haben, die Staatsverschuldung war von Juli 1914 bis November 1918 von 13 auf 72 Milliarden Kronen gestiegen, die Inflation betrug 1914-24 1400 %. Die Verarmung weiter Bevölkerungsteile, verbunden mit tief greifenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen (Erste Republik), war die Folge.

(aus Wikipedia)

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