Feldpostkorrespondenzkarte 1916 - K.k. REITENDE TIROLER LANDESSCHÜTZEN

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Detaillierte Information / detailed information:     

Die Tiroler Landesschützen- Kaiserschützen

Hervorgegangen aus den freiwilligen Schützenkompanien Tirols, werden die Landesschützen-Regimenter am 01. Mai 1906 zur Hochgebirgstruppe ernannt. Bereits kurz nach der Ernennung wird ein drittes Landesschützenregiment, 1909 errichtet, das in Innichen lag. Somit waren die Stabsstationen der drei Regimenter: Innichen, Bozen und Trient.

Die gesamte Ausrüstung, Uniformierung und Ausbildung wird für den Krieg im Hochgebirge abgestimmt. Der Spielhahnstoß auf der Kappe, das Edelweiß am Kragenspiegel wird zum Zeichen der neuen Gebirgstruppe. Gleichzeitig erfolgt ab sofort der Einsatz der drei Regimenter als tragendes Element des Grenzschutzes gegen Italien. Sie leisten Dienst im Hochgebirge: von den Bergen Kärntens, über die Dolomiten, bis zum Stilfser Joch.

Vom ersten Tag des Bestehens der Landesschützen als Hochgebirgstruppe erhielten sie starken Zuzug aus allen Teilen der Monarchie. In ihren Reihen lebte jene legendäre Kameradschaft, welche seit Radetzky die alte Armee erfüllte. Fünf Landesschützen-Kaiserschützen Tirols wurden mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet - der höchsten Auszeichnung der Donaumonarchie! Im Jänner 1917 zeichnete Kaiser Karl I. die drei Regimenter mit dem ehrenvollen Beinamen "Kaiserschützen" aus.

Aus dem Krieg kehrten 15.000 Kaiserschützen nicht mehr heim. Unzählige von ihnen ruhen im Eis der Gletscher, in Eis- und Firnhängen - über die heute der Bergsteiger seine Schritte lenkt.

(Aus dem Buch "Der einsame Krieg" von Heinz von Lichem)

Kaiserschützen

Die Landesschützen (ab dem 16. Januar 1917 Kaiserschützen) waren drei Regimenter Gebirgsinfanterie in Österreich-Ungarn während der k.u.k. Monarchie. Sie gehörten zur österreichischen Landwehr und nicht zur gemeinsamen Armee der k.u.k. Streitkräfte und führten daher die Bezeichnung k.k. (kaiserlich-königlich - nicht aber k.u.k.). In der Regel sollten nur Tiroler (Deutsch- und Welschtiroler) und Vorarlberger in die Landesschützen eingestellt werden.

 

Geschichte

Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatten die Landesschützen einen rein bürgerlichen Charakter (Miliz). Im Jahre 1871 wurden im Rahmen der militärischen Organisation der Landwehr in Tirol zehn Bataillone errichtet, denen man aus historischen Gründen den Namen Landesschützen gab. Jedes Bataillon hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen, sowie zehn Reservebataillonen dienen. Im Jahre 1893 wurden die bestehenden zehn Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen Regiment I, II und III (Im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen.) Im Jahre 1903 wurde das III. Regiment wieder aufgelöst.

 

Ursprüngliche Einheiten

Die ursprüngliche Bezeichnung der Einheiten war wie folgt:

 

Nr.IUnterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz

Nr.II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck

Nr.III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst

Nr.IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran

Nr.V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen

Nr.VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck

Nr.VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz)

Nr.VIII Trient-Valsugana Landessschützenbataillon in Trient

Nr.IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva

Nr.X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz

 

Als in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) aufkam, boten sich hinsichtlich der historischen Entwicklung die Landesschützen förmlich an. Daher wurden im Jahre 1906 die beiden Landesschützen-Regimenter zur Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Regiment wurde 1909 zu vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe.

Während des ersten Weltkrieges kämpften die Landesschützen unter schweren Verlusten auf fast allen Kriegsschauplätzen.

Obwohl die Landesschützen laut Gesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften, hat man durch die schwammige Formulierung eben dieses Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa-Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten.

Nach der Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Front stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16.Jänner 1917 ernannte Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie gegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann.

 

Kriegseinsätze 1914-18

Im Laufe des Krieges kämpften die Landesschützen/Kaiserschützen auf den folgenden Kriegsschauplätzen:

 

Galizien

Lemberg, Grodek, Przemysl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen,

 

Serbien

 

Südtirol/Kärnten/Krain

Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, 12. Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler

Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil.

Das Kaiserschützen-Regiment Nr. I lag von südlich des Ortlers über den Tonale Pass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe)

Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft - Regiment II an der Zugna Torta - Regiment I im Val di Sole (Sulztal) und Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth)

 

Garnisonen der Landesschützen im August 1914

Landesschützenregimenter

k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps

Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Ala / IV. Baon (1913 errichtet) Rovereto

k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps

Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda

k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps

Garnison: Stab, IV. Baon Innichen / I. Baon Primör / II. Baon Predazzo / III. Baon Cortina d'Ampezzo

 

Reitende Tiroler Landesschützen-Division

Unter dem Namen "Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg" wurden 1871 zwei Kompanien aufgestellt, die 1874 in Eskadronen umbenannt wurden. 1894 erhielten die berittenen Schützen die Bezeichnung "Berittene Tiroler Landesschützen" und wurden 1912 nochmals in "Reitende Tiroler Landesschützen-Division" umbenannt. Die Division bestand aus drei Eskadrons.

Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka

Garnison: Trient

k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I

war ein Infanterie-Verband der k.k. Landwehr und gehörte zur k.k. Gebirgstruppe.

 

Namensgebung

Die ursprüngliche Bezeichnung lautete k.k. Landesschützen-Regiment Nr. I und wurde im Jahre 1897 durch die Hinzufügung der Garnison des Regimentsstabes ergänzt. Es hieß von da an k.k. Landesschützen-Regiment „Innsbruck“ Nr. I. Ab dem 1. Mai 1906 (Umbildung zu Gebirgstruppe) wurde es nach Trient verlegt und trug nun die Bezeichnung k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I Letztmals wurde das Regiment durch ein Dekret von Kaiser Karl I. am 16. Jänner 1917 in k.k. Kaiserschützen-Regiment „Trient“ Nr. I umbenannt. Eine offizielle Begründung hierfür gab es nicht.

 

Aufstellung

Am 1. Mai 1893 wurden die bestehenden zehn Landesschützenbataillone zu Regimentern zusammengefasst. Das Regiment Nr. I (nur bei den Landesschützen erfolgte die Nummerierung in römischen Ziffern) entstand aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Landesschützenbataillone:

Nr. I (Unterinntal)

Nr. II (Innsbruck - Wipptal)

Nr. III (Oberinntal)

Nr. X Vorarlberg

Im Jahre 1901 löste man das II. und IV. Bataillon auf. Das bisherige III. Bataillon wurde zur Nr. II und das vom k.k. Landwehrinfanterie-Regiment Nr. 2 in Linz überstellte III. Bataillon wurde mit der gleichen Nummer eingegliedert.

 

Zusammensetzung und Verbandszugehörigkeit 1914

88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr-Infanterie-Truppendivision – XIV. Armeekorps

ethnische Zusammensetzung: 59 % deutschsprachig – 38 % italienischsprachig – 3 % andere

Regimentssprache: Deutsch

Die ethnische Zusammensetzung konnte bei den überaus starken Verlusten aus den Tiroler Ländern und aus Vorarlberg allein nicht mehr gedeckt werden, sodass im Laufe des Krieges immer mehr Nachersatz aus anderen Landesteilen in das Regiment eingestellt werden musste. Ob der Tiroler/Vorarlberger (nicht bezogen auf die Deutschsprachigkeit) Anteil im Jahre 1918 noch die 50-%-Marke erreichte, ist zweifelhaft.

 

Dislozierung

1899

Garnison: Stab, I. Baon Innsbruck / II. Baon Schwaz / III. Baon Imst / IV. Baon (1901 aufgelöst) Bregenz

1908

Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Pergine / III. Baon Cavalese / IV. Baon (Bestand nur 1907-08) Cortina / V. Baon (Bestand nur 1908) Innichen

1914

Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Ala / IV. Baon (1913 errichtet) Rovereto

Ausbildungsstationen

Zur spezifischen Gebirgsausbildung verlegte man die Landesschützen Kompanieweise in Sommerstationen. Dort gab es kleinere Kasernen oder es wurden geeignete Bauten (größere Gasthöfe) angemietet.

 

Kommandoquartier Wintergarnison        Sommerstation

Regiments-Kdo.       Trient  Trient

I. Baon-Kdo. Trient  Lavarone

1.Komp.         Trient  Folgaria

2.Komp.         Trient  Lavarone

3.Komp.         Trient  Capella - ♁ 45° 56′ 17″ N, 11° 16′ 36″ O

4.Komp.         Trient  Monte Rover - ♁ 45° 57′ 39″ N, 11° 17′ 49″ O

Geb.MG Abt I/1        Trient  Lavarone

 

II. Baon-Kdo. Strigno           Pieve Tesino - ♁ 46° 4′ 9″ N, 11° 36′ 40″ O

5.Komp.         Strigno           Pieve Tesino

6.Komp.         Strigno           Castell Tesino - ♁ 46° 3′ 50″ N, 11° 37′ 57″ O

7.Komp.         Grigno            Grigno - ♁ 46° 0′ 56″ N, 11° 38′ 13″ O

8.Komp.         Strigno           Baricata - ♁ 45° 58′ 47″ N, 11° 35′ 29″ O

Geb. MG Abt I/2       Strigno           Pieve Tesino

 

III.Baon-Kdo. Ala      Ala

9.Komp.         Ala      Brentonico - ♁ 45° 49′ 11″ N, 10° 57′ 22″ O

10.Komp.       Ala      Ala

Geb. MG Abt I/3       Ala      Brentonico

 

IV.Baon.-Kdo.           Rovereto       Raossi - ♁ 45° 46′ 57″ N, 11° 7′ 6″ O

11.Komp.       Rovereto        Chiesa - ♁ 45° 56′ 31″ N, 11° 15′ 7″ O

12.Komp.       Rovereto        Piazza (Borgo Valsugana)

13.Komp.       Rovereto        Campo Silvano - ♁ 45° 45′ 34″ N, 11° 8′ 39″ O

Geb. MG Abt. I/4      Rovereto       Raossi

 

Im Kriegsfall

Als Kampfabschnitt wurde ihm der Bereich von den Dolomiten bis zur Kärntner Grenze zugewiesen. Gleichzeitig hatte es, wie die anderen auch, Detachements zur Besatzung der Festungswerke abzustellen. (Nach geltendem Recht durften die Landesschützen nur zum Schutz der Heimat, resp. zur Verteidigung der Grenzen von Tirol und Vorarlberg eingesetzt werden. Um diese Regelung auszuhebeln, wurde der Kampf gegen Russland kurzerhand als für zum Schutz der Heimat notwendig erklärt.)

 

Einteilung von Westen nach Osten

III. Bataillon mit den Kompanien in Brentonico, Ala (Trentino), Chiesa, Piazza

Zugewiesener Verteidigungsabschnitt: Gardasee, Monte Baldo, Borghetto, Corno di Aquiglio, Monte Tomba, Passo della Lora, Monte Pasubio, Monte Maggio.

I. Bataillon mit den Kompanien in Folgaria, Lavarone, Vezzena

Zugewiesener Verteidigungsabschnitt: Monte Maggio, Laste alte, Noselari, Cassotto, Cima Mandriolo

II. Bataillon mit Kompanien in Pergine, Pieve Tesino, Grigno, Baricata.

Zugewiesener Verteidigungsabschnitt: Cima Madriolo, Cima Dodici, Cima Maora, Frizzone, Cima di Campo, Colle Cicogna, Monte Coppolo

 

Regimentskommandanten

1893 bis 1899: Oberst Ignaz Lunzer von Lindhausen

1899 bis 1905: Oberst Adolf Felber

1905 bis 1907: Oberst Wilhelm Fox

1907 bis 1911: Oberst Kasimir Freiherr von Lütgendorf

1911 bis 1914: Oberst Karl Englert

August 1914: Oberst Adolf Sloninka von Hołodów

Zugewiesene Stabsoffiziere: Oberstlt. Johann Nowak - Major Karl Hochleitner - Major Oswald Zheumer - Major Karl Martinez - Major Rudolf Florio - Major Ludwig Nechi - Major Karl Kupferschmid

 

Uniformierung

Bis 1906/1907 trugen die Landesschützen die Uniform der k.k. Landwehr. Danach wurden sie mit der in diesem Jahr eingeführte Montur der Gebirgstruppen ausgestattet. Diese bestand aus folgenden Monturstücken:

 

hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt)

hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis, Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken.

hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen

Bergschuhe

Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel.

Dies war sowohl die Feld- als auch die Paradeadjustierung. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z. B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus:

Jägerhut mit Federbusch

hechtgrauem Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken

gold-schwarz durchwirkter Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel.

hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen

schwarzen Halbstiefeln.

 

Gefechtstage des Regiments im Ersten Weltkrieg

Am 1. August 1914 machte das Regiment mobil und wurde im Bahntransport an die russische Front verlegt. Im Raum Grodek sammelte der Verband vom 17. bis zum 25. August und marschierte bis zum 26. August nach Lemberg.

 

Schlacht von Lemberg

29. August 1914: Gefecht bei Zurawniki und der Höhe von Jezernia

30. bis 31. August 1914: Gefechte bei Hermanow, Czarnuszowice und der Jezernia-Höhe. Danach Rückzug auf Grodek.

 

Schlacht bei Grodek

7. September 1914: Gefecht bei Dobrostany

8. bis 11. September 1914: Gefechte bei Ottenhausen, Wielkopole, Stromna, Zuszyce, Powitno, Zaluze und Bojana

12. September 1914: Marsch nach Leszczyny (bei Gorlice). Dort Retablierung (Ruhe)

 

Schlacht bei Przemysl

3. Oktober 1914: Vormarsch auf Przemysl zum Entsatz der belagerten Festung

12. bis 29. Oktober 1914: Kämpfe bei Byblo, Hruszatyce, und auf der Magiera-Höhe

30. Oktober 1914: Ablösung und Verlegung nach Russisch-Polen

13. bis 25. November 1914: Angriffskämpfe bei Biskupice und Pilica

25. November bis 13. Dezember 1914: Stellungskämpfe bei Pilica

14. Dezember 1914: Bahntransport nach Krakau

15. bis 18. Dezember 1914: Bewegungskämpfe im Raum Jasien

19. bis 22. Dezember 1914: Verlegung per Bahn über Budapest nach Soslak (Karpathen)

22. bis 25. Dezember 1914: Vormarsch bis Cisna

26. bis 27. Dezember 1914: Gefechte bei Lopienka, Smerek, Stare Siolo, und Bereznica wyzna

 

Befreiungsoffensive auf Przemysl

19. bis 28. Jänner 1915: Kämpfe bei Chrewt, Paniszczow, Olchiwiec, Horodek und Wola gorzanska

6. Februar bis 29. März 1915 : Kämpfe am San und bei Jaworzec

4. April bis 8. Mai 1915: Kämpfe am Karpathenhauptkamm bei Ujszek und nördlich Oroszpatak

 

Mai Offensive gegen Russland

9. bis 15. Mai 1915: Gefecht bei Smerek. Kämpfe bei Krywe, Sokolowa wola, Zasadki, Sudkowice und Laszki Zawiadzane.

12. Juni 1915: Verlegung nach Welschtirol

(Ob sich die eingeteilten Besatzungen der Festungswerke bereits auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden befanden ist unsicher.)

24. Mai bis 2. Juli 1915: Abwehrkämpfe auf der Hochfläche von Lavarone-Folgaria

17. bis 20. Juli 1915: Abwehrkämpfe am Rollepass, danach Abtransport an den Isonzo

 

Zweite Isonzoschlacht

26. Juli bis 29. August 1915: Angriffs- und Stellungskämpfe bei Doberdo, bei Monte San Michele und Monte dei Sei Busi

29. August 1915: Bahntransport an die Front in Tirol.

 

Kämpfe am Tonalepass

14. September 1915 bis 28. Februar 1916: Stellungs- und Abwehrkämpfe am Tonalepass, auf der Punta Albiolo, dem Monticellograd und dem Passo Paradiso.

23. September 1915: Erstürmung der Punta Albiolo

15. Dezember 1915: Verlegung des IV. Baon nach Judikarien, Stellungskämpfe am Monte Nozzolo.

3. März 1916: Das I. und III. Baon verlegten in das Valsugana. Drei Kompanien blieben am Tonale zurück und wurden am 24. April zu einem neuen IV. Baon zusammengefasst. Patrouillenunternehmungen und Stellungskämpfe im Gebiet des Presenagletschers und der Busazza.

 

Kämpfe Im Valsugana (Suganertal)

30. Jänner 1916: Das IV. Baon verlegte in das Valsugana

2. bis 14. Februar 1916: IV. Baon - Kämpfe bei Votto-Erterli

15. Februar bis 9. März 1916: IV. Baon - Abwehrkämpfe in der Frontlinie Kesseljoch-Portella-Collo

9. März bis 15. April 1916: Stellungskämpfe in der Linie Monte Broi-Kesseljoch-Portella-Collo

16. April 1916: Angriffskämpfe bei Monte Broi und Collo

24. April 1916: Das bisherige IV. Baon wurde aufgelöst.

 

Landesschützen im Gefecht

Südtiroloffensive

20. Mai 1916: Das hochalpine Detachement unter dem Kommando von Oberleutnant Enrich eroberte die Cima Mandriolo

21. Mai 1916: Das Regiment marschierte von Rovereto in das Vallarsa-Tal.

24. Mai bis 1. Juni 1916: Kämpfe de II. Baon am Buole-Pass

2. bis 4. Juni 1916: Umgruppierung des Regiments, I. und III. Baon wurden nach Fori, Raossi, Val Sommele - (♁ 45° 47′ 24″ N, 11° 8′ 17″ O) und zum Menderle (♁ 45° 47′ 24″ N, 11° 9′ 5″ O) verlegt.

7. bis 24. Juni 1916: Stellungskämpfe im Val Sommele und am Monte Menderl

24. bis 25. Juni 1916:Rücknahme des Regiments auf die neue Frontlinie Werk Valmorbia - Monte Spil - Monte Corno - Monte Testo.

25. Juni 1916 bis 3. Mai 1917: Abwehr- und Stellungskämpfe im Vallarsa (Monte Spil, Monte Corno und Zugna Torta)

3. Mai bis 8. Juni 1917: Retablierung in Trient

8. Juni 1917: Verlegung zum III. Korps auf die Höhe der Sieben Gemeinden

9. Juni bis 1. Oktober 1917: Stellungskämpfe in der Lepozze-Ortigara Stellung

1. bis 10. Oktober 1917: Retablierung in Lavis

 

Zwölfte Isonzoschlacht

10. bis 14. Oktober 1917:Bahntransport nach Villach

14. bis 16. Oktober 1917:Fußmarsch über Tarvis - Predilpass in das Lager Pustina

16. bis 23. Oktober 1917: Einsatz als Trägertrupps für den Munitionstransport

24. Oktober 1917: Durchbruch bei Flitsch

25. Oktober 1917: Erstürmung des Prvi Hum und des Hum

26. Oktober 1917: Erstürmung des Stol und Besetzung von Bergogna

27. Oktober 1917: Das III. Baon führte ein Gefecht bei Monta Aperta

28. Oktober 1917: Gefechte bei Vedronza und Sella Forador

29. Oktober 1917: Einnahme von Gemona

30. Oktober 1917: Gefecht bei Portis

5. November 1917: Übergang über den Tagliamento

7. November 1917: Gefecht bei Barcis

9. November 1917: Übergang über den Monte Cavallo

10. November 1917: Gefecht bei Fara d'Alpago

21. November 1917: Erstürmung der Fontana Secca

27. November 1917 bis 15. April 1918: Stellungskämpfe auf Fontana Secca, Calcino-Hang und Monte Tomba. Das IV. Baon wurde aufgelöst und auf die anderen verteilt.

25. April bis 25. Mai 1918: Retablierung in Bozen.

 

Unternehmen Lawine

13. Juni 1918: Angriff des III.Baon auf den Passo Paradiso - ♁ 46° 14′ 13″ N, 10° 34′ 26″ O

16. bis 27. Juni 1918: Verlegung nach Trient in die Reserve

Monticello-Grat

27. Juli 1918: Beginn der Rückverlegung in das Tonale Gebiet.

12. Juli bis 3. November 1918: Stellungskämpfe am Tonale, im Pejo-Abschnitt, am Montozzo und dem Monticello-Grat, Erstürmung der Punta di San Matteo und des Monte Mantello

3. November: Das sich auf dem Rückmarsch in die Heimat befindliche Regiment wird ohne Gegenwehr im Val di Sole von den nachstoßenden Italienern gefangengenommen. (Aus bis heute unerforschten Gründen hatte das k.u.k. Oberkommando den Truppen den 3. November als Kriegsende mitgeteilt, obwohl in den Waffenstillstandsverhandlungen ausdrücklich der 4. November angegeben war. Auf diese groteske Weise gelang es den Italienern noch, über 300.000 völlig überraschte österreichisch-ungarische Soldaten gefangen zu nehmen.)

 

Sonstiges

Der Wahlspruch des Regiments lautete: „Sieg oder Tod im Alpenrot.“

Für alle drei Landesschütze/Kaiserschütze-Regimenter gleich war als Regimentsmarsch der Kaiserschützenmarsch.

Erster Weltkrieg (1914-1918)

Seine Ursachen reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück; 1882 schlossen sich Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien zum Dreibund zusammen, dem ab 1907 die Entente mit Frankreich, Großbritannien und Russland gegenüberstand. Neben den Konflikten zwischen Frankreich und Deutschland (nach dem Krieg von 1870/71) sowie Großbritannien und Deutschland (Rüstungswettlauf zur See, afrikanische Kolonialfrage) verschärften sich nach 1903 die Spannungen zwischen Serbien, Russland und Österreich-Ungarn. Der Panslawismus, die serbischen Territorialansprüche auf dem Balkan sowie die Annexion der 1878 okkupierten ehemaligen osmanischen Provinzen Bosnien und Herzegowina 1908 durch Österreich-Ungarn und schließlich die Balkankriege von 1912 und 1913 spitzten die gesamteuropäischen Rivalitäten im Balkanraum zu.

Die Ermordung des österreichisch-ungarischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand durch eine serbisch-nationalistische Studentengruppe in Sarajewo am 28. 6. 1914 veranlasste Österreich-Ungarn am 23. 7. 1914 zu einem Ultimatum an Serbien. Dabei wurde die Mitwirkung Österreichs an den Ermittlungen gegen die Hintermänner gefordert. Die moderate serbische Antwort wurde als unbefriedigend betrachtet und führte am 28. 7. 1914 zur Kriegserklärung an Serbien, das bereits am 25. 7. 1914 mit der Mobilmachung begonnen hatte. Am 31. 7. 1914 begannen Österreich-Ungarn und Russland mit der Generalmobilmachung. Deutschland erklärte am 1. 8. 1914 Russland und am 3. 8. 1914 Frankreich den Krieg und drang mit seinen Truppen in das neutrale Belgien ein. Am folgenden Tag kam es zur Kriegserklärung Großbritanniens an Deutschland. Die österreichisch-ungarische Kriegserklärung gegenüber Russland erfolgte am 6. 8. 1914; Montenegro hatte bereits am 5. 8. 1914 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt. Am 11. 8. erklärte Frankreich und am Tag darauf Großbritannien Österreich-Ungarn den Krieg, am 28. 8. auch Belgien; die österreichische Kriegserklärung an Japan erfolgte am 23. 8. Italien berief sich auf die Satzung des Dreibundvertrags, wonach es nur einem Defensivbündnis angehöre, und blieb neutral.

In einer ersten Mobilisierungswelle wurden bis September 1914 etwa 1,3 Millionen Mann zur k. u. k. Armee einberufen (zusätzlich zur Friedensstärke von 415.000 Mann), eine weitere Million Soldaten wurden bis Jahresende aufgestellt. Für die militärischen Operationen war der Chef des Generalstabs, F. Graf Conrad von Hötzendorf bzw. ab 1. 3. 1917 A. Arz von Straußenburg) zuständig; Armee-Oberkommandierender war Erzherzog Friedrich (bis 1. 12. 1916, danach bis zum Waffenstillstand am 3. 11. 1918 Kaiser Karl I.).

Obwohl die Mittelmächte keinen gemeinsamen Kriegsplan ausgearbeitet hatten, begannen die deutschen Truppen nach dem "Schlieffenplan" mit dem Großteil ihrer Armeen eine Offensive über Belgien nach Nordfrankreich, mit dem Ziel, Paris im Westen zu umfassen und einen Großteil des französischen Heers und des britischen Expeditionskorps einzukesseln; danach wollte man mit den österreichisch-ungarischen Truppen das russische Heer besiegen. Doch schon ab Mitte September 1914, nach dem Abwehrerfolg der Alliierten in der Schlacht an der Marne, kam der deutsche Vormarsch zum Stillstand. Ab Ende Oktober entstand von der Küste Flanderns bis an die Schweizer Grenze eine durchgehende Front, die im Wesentlichen bis Sommer 1918 unverändert blieb, nur unter ungeheuren Opfern konnten von beiden Seiten in Materialschlachten (Verdun, Somme, Ypern, Cambrai) Geländegewinne erzielt werden. Die österreichisch-ungarischen Armeen trugen die Hauptlast des Kampfs gegen Russland, wobei schon nach wenigen Wochen klar war, dass der russische Aufmarsch wesentlich schneller in Gang kam als angenommen. Zu der quantitativen Überlegenheit kam die zum Teil hervorragende Ausrüstung der russischen Verbände. Die Herbstschlachten 1914 in Galizien brachten dem k. u. k. Heer enorme Verluste (zirka 500.000 Gefallene, Vermisste und Gefangene), trotz einiger gelungener Operationen (Krasnik, Komarow, Limanowa) gingen weite Teile Galiziens (Verlust Lembergs, Einschließung von Przemyśl) verloren, und es kam zum Rückzug auf den nordöstlichen Karpatenbogen.

Auch die österreichisch-ungarischen Balkanstreitkräfte hatten die Kampfkraft des serbischen Heeres erheblich unterschätzt und konnten in 3 Offensiven Serbien nicht erobern. Ende 1914 standen beide Gegner, durch hohe Verluste erschöpft (jeweils über 220.000

Durch die türkischen Kriegserklärung an Russland und Frankreich am 29. 10. 1914 und diejenige Großbritanniens an die Türkei am 5. 11. 1914 wurde der gesamte vorderasiatische Raum zum Kriegsschauplatz, auf dem auch deutsche und österreichisch-ungarische Truppen zum Einsatz kamen, in Ostasien (Kriegserklärung Japans an Deutschland am 23. 8. 1914) und in den deutschen Kolonien Afrikas hatte bereits im Sommer 1914 der Krieg begonnen und damit weltweiten Charakter angenommen.

Während es an der Balkanfront bis zum Herbst 1915 zu keinen größeren militärischen Auseinandersetzungen kam, eroberten die Mittelmächte, die ihre Truppen an der Ostfront nach den schweren Winterschlachten in den Karpaten (Kapitulation der Festung Przemyśl mit 120.000 österreichisch-ungarischen Soldaten am 23. 3. 1915) verstärkt hatten, durch ihre Offensive vom 2. 5. 1915 (Durchbruch von Tarnów-Gorlice) ganz Galizien sowie große Teile Polens und Weißrusslands und brachten damit dem russischen Heer schwere Niederlagen bei.

Italien, dessen Ansprüche auf jene Gebiete der Donaumonarchie mit Angehörigen der italienischen Volksgruppe immer stärker wurden, lehnte einen österreichisch-ungarischen Kompromissvorschlag zur Abtretung von Teilen der Provinz Trient ab. Nach dem Abschluss des Londoner Vertrags am 3. 5. 1915 kündigte Italien am 4. 5. den Dreibundvertrag und schloss sich mit der Kriegserklärung vom 23. 5. den Alliierten an. Die k. u. k. Kriegsmarine hielt bis Sommer 1918 die weit überlegenen alliierten Seestreitkräfte von einer großen Offensive an der Adria und einer Landung in Dalmatien ab, konnte aber die Sperre der Straße von Otranto nicht durchbrechen. Der Seekrieg wurde von beiden Seiten mit leichten Einheiten bzw. (wie in der Nordsee) durch die Mittelmächte mit U-Booten geführt. Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg ab 1917 brachte zwar der alliierten Handelsschifffahrt vorerst hohe Verluste, der damit verbundene Kriegseintritt der USA trug aber letztlich mit zur Niederlage der Mittelmächte bei.

Zu Land wurde nach der italienischen Kriegserklärung eine rund 600 km lange Südwestfront gebildet, an der sich von der Schweizer Grenze (Stilfser Joch) in den hochalpinen Regionen bis zu den Julischen Alpen ein Stellungskrieg entwickelte, der nach Süden bis in das westliche Vorfeld von Triest reichte. War der Gebirgskrieg durch extreme topographische Bedingungen gekennzeichnet, so standen die 11 Isonzoschlachten zwischen Juni 1915 und September 1917, in denen die italienischen Armeen den Durchbruch nach Triest und in das Laibacher Becken verfehlten, den Materialschlachten an der Westfront in nichts nach. In der 12. Isonzoschlacht ab 24. 10. 1917 (Durchbruch von Flitsch-Tolmein) gelang österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen die Eroberung Venetiens, bis italienische Verbände, unterstützt von britischen und französischen Divisionen, im November eine neue Front entlang der Piave errichteten.

Auf der Balkanhalbinsel waren am 6. 10. 1915 eine österreichisch-ungarische und eine deutsche Armee zum Großangriff gegen Serbien angetreten, dessen Eroberung mit Hilfe von 2 bulgarischen Armeen (Kriegseintritt Bulgariens auf Seiten der Mittelmächte am 11. 10. 1915) gelang. Eine alliierte Truppenlandung bei Saloniki am 5. 10. verletzte die Neutralität Griechenlands, konnte aber die Besetzung Serbiens und Montenegros bis Jänner 1916 nicht verhindern. Die Front auf dem Balkan stabilisierte sich in Nordalbanien und entlang der bulgarisch-griechischen Grenze und geriet erst wieder in Bewegung, als Rumänien am 27. 8. 1916 zu den Alliierten übertrat und seine Armeen in Siebenbürgen eindrangen. In den nächsten 4 Monaten gelang es österreichisch-ungarischen, deutschen und bulgarischen Truppen, das rumänische Heer entscheidend zu schlagen und das Land fast vollständig zu besetzen. Am 29. 6. 1917 trat Griechenland auf alliierter Seite in den Krieg ein.

An der Ostfront hatte das russische Heer im Sommer 1916 noch einmal große Erfolge gegen die Mittelmächte erzielt (Brussilow-Offensive 4. 6.-29. 8. 1916), doch führten die enormen Verluste und die wirtschaftliche Notlage im Hinterland zur Revolution vom 12. 3. 1917 (Februarrevolution). Sie brachte eine bürgerliche Regierung an die Macht, die noch bis zur bolschewistischen Oktoberrevolution im November 1917 Russland im Lager der Alliierten beließ; am 9. 3. 1918 schloss die neue russische Regierung in Brest-Litowsk Frieden mit den Mittelmächten.

In den Kriegsjahren 1916 und 1917 hatte sich die Versorgungslage in der Habsburgermonarchie dramatisch verschlechtert. Während die Rüstungsindustrie ständig ihre Produktion steigerte, zeigten sich bei den Rohstoffen erste Engpässe, und in der Textilproduktion mussten qualitative Abstriche gemacht werden. Bei der Lebensmittelversorgung ging man ab 1916 zu einer immer rigoroseren Zwangsbewirtschaftung über (Ausgabe von Brot- und Mehlkarten im April 1915, 1916 folgten Milch-, Fett- und Kartoffelkarten). Bereits ab Februar 1915 hatte man versucht, über die Kriegsgetreide-Verkehrsanstalt die Getreidevergabe zentral zu steuern. Die Verteilung von Agrarprodukten aus der ungarischen Reichshälfte konnte bis Kriegsende nicht befriedigend gelöst werden, Unterernährung und Krankheitsanfälligkeit der Zivilbevölkerung nahmen ab Ende 1917 erschreckende Ausmaße an.

1916 begann sich auch die innenpolitische Lage zu verschärfen. Die Ermordung des Ministerpräsidenten Karl Graf Stürgkh durch Friedrich Adler am 21. 10. 1916 zeigte die Widerstände gegen die autoritäre Regierung. Die nationalistischen Spannungen nahmen zu und wirkten sich in Massendesertionen vor allem tschechischer Regimenter an der Ostfront und in wirtschaftlich motivierten Massenstreiks im Jänner 1918 aus. Der Tod Kaiser Franz Josephs I. am 21. 11. 1916 zeigte sehr bald, dass mit dem Verschwinden dieser Symbolfigur auch die Bindung der Bevölkerung an die Dynastie schwächer wurde, zumal es Kaiser Karl I. nicht gelang, die innenpolitischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu lösen und den Krieg trotz zahlreicher Friedensbemühungen (Sixtus-Affäre) zu beenden.

Der Kriegseintritt der USA am 6. 4. 1917 (die Kriegserklärung an Österreich-Ungarn erfolgte erst am 7. 12. 1917) brachte eine weitere Überlegenheit der Alliierten, die sich allerdings erst im Frühjahr 1918 auswirkte, und ein aktives politisches Eingreifen in die Kriegszielpolitik. Die "14 Punkte" von US-Präsident W. Wilson für eine gerechte europäische Nachkriegsordnung betrafen die Habsburgermonarchie massiv: Grenzberichtigungen gegenüber Italien nach nationalem Besitzstand, die autonome Entwicklung der Völker Österreich-Ungarns und die Räumung der besetzten Balkanstaaten waren darin vorgesehen. Vorstufe war die Anerkennung des tschechischen Exil-Nationalrats in Paris als Regierung eines befreundeten Staates am 29. 6. 1918.

Die Hoffnungen, die die Mittelmächte auf den Friedensschluss im Osten gesetzt hatten, erfüllten sich nicht. Die Lebensmittellieferungen aus der Ukraine blieben weit hinter den Erwartungen zurück und konnten den Bedarf der Armeen und des Hinterlands nicht decken.

Die am 15. 6. 1918 begonnene Piaveoffensive des k. u. k. Heeres scheiterte ebenso wie die letzte Offensive des deutschen Heeres an der Westfront (21. 3. 1918). Auf dem Balkan wurden am 26. 9. 1918 die Bulgaren zur Kapitulation gezwungen; im Nahen Osten standen die türkischen Streitkräfte vor der Auflösung. Da der militärische und wirtschaftliche Zusammenbruch absehbar war, entschloss sich Kaiser Karl am 14. 9. 1918 zu einer Friedensnote an die Alliierten. Als diese abgelehnt wurde, begann mit großer Schnelligkeit der Zerfall der Donaumonarchie. Bereits am 6. 10. 1918 wurde in Zagreb ein "Südslawischer Nationalrat" gebildet, am 21. 10. 1918 konstituierte sich in Wien die Provisorische Nationalversammlung für "Deutsch-Österreich", am 28. 10. 1918 wurde in Prag der tschechoslowakische Staat proklamiert, während einen Tag später die Vereinigung der südslawischen Gebiete mit Serbien und Montenegro verkündet wurde; das Völkermanifest Kaiser Karls vom 16. 10. 1918 blieb ohne Wirkung.

Die am 24. 10. 1918 losbrechende Offensive der Alliierten an der Piave führte zu Auflösungserscheinungen in der k. u. k. Armee, da nun auch mehrheitlich ungarische Verbände die Front verließen. Der am 3. 11. 1918 abgeschlossene Waffenstillstand von Villa Giusti (bei Padua) sollte erst am 4. 11. in Kraft treten, gleichwohl befahl das k. u. k. Armee-Oberkommando die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen. Dadurch gelang es den italienischen Verbänden, bis 11. 11. 1918 noch 356.000 Angehörige der k. u. k. Armee gefangen zu nehmen. Italienische Verbände rückten bis 20. 11. 1918 nach Nordtirol vor, während bayerische Truppen noch versuchten, eine neue Südfront gegen Deutschland, die aufgrund der im Waffenstillstand geforderten alliierten Bewegungsfreiheit innerhalb der Monarchie drohte, zu verhindern; an der Westfront musste Deutschland am 11. 11. 1918 einem Waffenstillstand zustimmen.

Kaiser Karl I. legte am 4. 11. 1918 die Befehlsgewalt über das Armee-Oberkommando nieder (Nachfolger H. von Kövess), verzichtete am 11. 11. auf seinen Regierungseinfluss und enthob die letzte kaiserliche Regierung ihres Amts. Am 12. 11. 1918 erfolgte die Ausrufung der "Republik Deutsch-Österreich" vor dem Parlament in Wien (Erste Republik).

Der für Österreich-Ungarn 1563 Tage dauernde Erste Weltkrieg hatte dem k. u. k. Heer mehr als 1 Million Tote und dauernd Vermisste (davon verstarben rund 400.000 in russischer, rund 50.000 in serbischer und mehr als 30.000 in italienischer Gefangenschaft), 1,943.000 Verwundete und 1,2 Millionen Kriegsgefangene, die oft erst nach Jahren heimkehrten, gekostet. Die Kriegskosten sollen zirka 90 Milliarden Kronen betragen haben, die Staatsverschuldung war von Juli 1914 bis November 1918 von 13 auf 72 Milliarden Kronen gestiegen, die Inflation betrug 1914-24 1400 %. Die Verarmung weiter Bevölkerungsteile, verbunden mit tief greifenden sozialen und wirtschaftlichen Problemen (Erste Republik), war die Folge.

(aus Wikipedia)

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