Überführung Fritz von Uhde´s.
Originale, farbige Offset-Lithographie von 1911.
Nach dem Originalgemälde von Angelo Jank, München.
In der Platte signiert.
Auf der Rückseite mit Farbfotoabbildung:
Grabstätte Fritz von Uhde´s (im Waldfriedhof in München) von Bildhauer Cipri Adolf Bermann, München.
Journalausschnitt in der Größe 398 x 274 mm.
Mit mittiger, vertikaler Bugfalte.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, an der Bugfalte mit vier winzigen Klammerungslöchern, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
100%-Echtheitsgarantie – kein Repro, kein Nachdruck!!!
Besichtigung jederzeit möglich.
100% guarantee of authenticity - not a reproduction, not a reprint!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1911, 20. Jahrhundert, Adel, Akademische Kunst, Akademische Malerei, Altbaiern, Altbayern, Alt-Bayern, Altdeutschland, Altmeisterlichkeit, Altmünchen, Alt-München, aristocratic, Aristokratie, Armee, Army, Ars gratia artis, Baden-Württemberg, Baiern, Bavarian, Bavarica, Bayerische Armee, Bayerische Geschichte, Bayerische Truppen, Bayern, Bayernvolk, bayrisch, Bayrische Armee, Bayrische Geschichte, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufssoldaten, Berufswelten, Berufswesen, Bildnis, Bildniskunst, cultural history, D-09212 Limbach-Oberfrohna, D-78147 Vöhrenbach, D-80331 München, D-80333 München, D-80335 München, D-81377 München, Deutsche Geschichte, Deutsches Kaiserreich, Deutsches Reich, Deutschland, Dienstzeit, Elite, Elitetruppe, Fürstenried, Genre, Genremalerei, German, Germans, Germany, Gründerzeit, gute alte Zeit, Heer, Heeresdienst, Heerführer, Heerwesen, Heimat, Heimatbelege, Heimatkunde, historical, Historically, Historisch, Historische Bilder, history, Kaiserreich, Kaiserzeit, Kingdom of Bavaria, Königlich bayerische Armee, Königreich Bayern, Kultur, Kulturgeschichte, Kunst, Kunstgeschichte, Landeskunde, Landkreis Zwickau, Militär, Militärgeschichte, Militaria, military, Monacensia, monacensis, Monachia, Monachium, Monacum, Monarchie, Münchner Genremaler, Münchner Schule, nobels, nobility, Nostalgia, Nostalgie, Oberbayern, Offizier, Ortsgeschichte, Ortskunde, Patriotismus, Persönlichkeiten, Regierungsbezirk Freiburg, Regierungsbezirk Oberbayern, Residenzstadt München, Royal Bavarian Army, Sachsen, Schwarzwald-Baar-Kreis, Schwere Reiter, Soldat, Stadtgeschichte München, Süddeutschland, Tatentradition, Tradition, Truppe, Truppenformationen, Uniform, Uniformkunde, Vaterland, Verwaltungsgemeinschaft Limbach-Oberfrohna, Waffendienst, Wehrfähigkeit, Wehrhaftigkeit, Wehrkraft, weiß-blau, Wilhelminische Ära, wilhelminische Epoche, Wilhelminisches Kaiserreich, Wilhelminisches Zeitalter, Wolkenburg-Kaufungen, Zweites Kaiserreich Angelo Jank, deutscher Tiermaler, Graphiker und Mitglied der Münchner Sezession. Geboren am 30. Oktober 1868 in München, gestorben am 9. Oktober 1940 in München. Leben und Werk Nach dem Abitur 1888 am Wilhelmsgymnasium München studierte Angelo Jank von 1891 bis 1896 in München an der Akademie der Bildenden Künste bei Ludwig von Löfftz und Paul Hoecker und stellte seit 1895 mit der Gruppe G und der Scholle im Glaspalast München aus. 1898 war er erstmals auf einer Ausstellung der Münchner Secession vertreten. Im Herbst 1898 verbrachte er mit Max Feldbauer mehrere Wochen in Harburg. 1899 bis 1907 war er Lehrer an der der Damenakademie der Münchner Künstlerinnen-Vereinigung. 1907 erfolgte seine Ernennung zum Professor der Akademie der Bildenden Künste München. Ende der 1920er Jahre wurde Jank zum 1. Vorsitzenden des Vereins Bildender Künstler München „Secession“ gewählt. In dieser Funktion hatte er auch die Ausstellungsleitung der Münchner Kunstausstellungen im Glaspalast inne. Er malte insbesondere Pferde und Reiter in Bewegung. Hierbei verwendete er eine flotte impressionistische Technik. Ab 1906 malte er Wandgemälde im Münchner Justizpalast sowie Historienbilder im Reichstagsgebäude. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Josef Hengge, Erich Lasse, Karl Gatermann der Jüngere, Berta Katharina Lassen, Fritz Heinsheimer, Karl Friedrich Roth und Paul Stollreither. Jank war Mitarbeiter an der Münchner Wochenzeitschrift Die Jugend und am Simplicissimus. Er war seit 1904 mit Freiin Anna von Thüngen verheiratet, seine Tochter Ali Jank, geboren 1916, heiratete 1939 Bertram Riedesel Freiherr zu Eisenbach. Fritz von Uhde (* 22. Mai 1848 im Gutsbezirk Wolkenburg, Sachsen; † 25. Februar 1911 in München; gebürtig Friedrich Hermann Carl Uhde) war ein sächsischer Kavallerieoffizier und Maler. Sein Stil lag zwischen Realismus und Impressionismus. Er malte auch religiöse Bilder. Familie Er entstammte dem alten Kaufmanns-, Staatsbediensteten- und Pastorengeschlecht Uhden aus ursprünglich Gardelegen in der Altmark, wo u. a. auftreten 1393 Ciriacus und Henning Uden, 1419 die Gebrüder Niclas und Ciriacus Uden sowie 1493 Bürgermeister Udo Udonis. In Egeln bei Magdeburg wird es 1552 urkundlich. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Christian Röttger Heinrich Uhde, Kaufmann in Egeln, und der dort am 6. Juni 1608 geehelichten Dorothea Rulmann. Uhde ist der Sohn des Bernhard von Uhde (1817–1883), Kreis-Direktor von Zwickau, sächsischer geheimer Regierungsrat und Präsident des Evangelischen Landeskonsistoriums in Sachsen, sächsischer Adel seit 3. April 1883, und der Anna Auguste Clara Nollain (1824–1898), geehrt auf Vorschlag der Kaiserin Augusta mit dem Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen (1870/71). Sie war die Tochter des Oberforstsekretärs Friedrich Nollain und der Minna Heitmann. Die Nollains wanderten aus Frankreich nach Deutschland ein. Bernhard von Uhde hatte mit seiner Frau Anna Auguste Clara drei Kinder, Anna (1846–1904), Fritz und Clara (1850–1920). Fritz von Uhde ehelichte am 11. Mai 1880 in München Amalie von Endres (1849–1886), Tochter des Oberappellationsgerichtsrats Nikolaus von Endres und der Amalie Hubert. Sie starb im Kindbett bei der Geburt ihrer dritten Tochter. Uhde heiratete nicht wieder und wurde „Alleinerziehender“. Anna von Uhde (1881–1970), blieb unverheiratet und wurde Kunstmalerin Amalie von Uhde (1882–1977), heiratete Kirchenoberamtmann Eduard Pflügel: Kinder: Elisabeth Pflügel, Fritz Pflügel Sophie von Uhde (1886–1956), wurde Reiseschriftstellerin, heiratet Ludwig Drechsel, Offizier, geschieden nach 1911. Tochter: Lotte Die Kinderbilder seiner drei Töchter wurden in mehreren seiner Werke verewigt. Leben Kind und Schüler Uhde wurde im Revolutionsjahr 1848 auf Schloss Wolkenburg geboren, wo sein Vater als letzter einsiedelscher Gerichtsdirektor amtierte und er mit der älteren Schwester die frühste Kindheit verbrachte, ehe die Familie nach Zwickau umzog. Hier bekam er als Dreijähriger seine jüngere Schwester, verbrachte den Rest der Kindheit und dann die Jugend- und Schulzeit zu dritt. Die künstlerische Veranlagung kam von den Eltern und wurde früh gefördert. Der Vater war ein geschickter Pastellist, auch die Mutter und Schwestern malten, während er in der Gymnasiumzeit in Dresden (Vitzthumsches Gymnasium) und Zwickau zunächst mit wachsender Geschicklichkeit die Technik Menzels übte. Ein nach Zwickau verschlagener Künstler namens Karl Mittenzwei gab den Uhdeschen Kindern Zeichenunterricht und kümmerte sich besonders um Fritz. 1864 fuhr der Vater mit ihm und einigen Zeichnungsproben nach München zu Wilhelm von Kaulbach, der zwar Menzels Kunstrichtung nicht mochte, aber das Talent erkannte, was auch Julius Schnorr von Carolsfeld bestätigte, womit der väterliche Wunsch, die juristische Laufbahn einzuschlagen, vom Tisch war. Student an der Kunstakademie Als 1866 die Begeisterung für die Gegner Preußens entflammte und Uhde nach dem Abitur in die österreichische Armee eintreten wollte, sorgte das elterliche Veto für ein Einschreiben des achtzehnjährigen an der Kunstakademie in Dresden. Er kam in die unterste Klasse, in der mit nadelspitzer Kohle oder hartem Bleistift Gipsmasken und Büsten pedantisch abgezeichnet werden mussten. Das Unbehagen wuchs und nach kaum drei Monaten wurde die Ausbildung zum Künstler abgebrochen und eine Offizierslaufbahn eingeschlagen. Berufsoffizier 1867–1877 in Sachsen Am 1. Oktober 1867 trat Uhde in das vornehme sächsische Gardereiterregiment 1. Ulanenregiment Nr. 17 mit Garnison in Oschatz als Portepéefähnrich bzw. Avantageur (Offiziersanwärter) ein. Bald wurde er Fähnrich und 1868 Seconde-Leutnant im Gardereiterregiment Dresden/Pirna. Im Juli 1870 marschierte er von seiner Garnison in Pirna in den Krieg. Er wurde Ordonnanzoffizier der 23. Kavalleriebrigade. Er machte am 8. August 1870 den Sturm auf St. Privat (Metz, Frankreich) mit, der ihn noch lange bewegte. Ausgezeichnet mit dem Ritterkreuz 2. Klasse kam er 1872 zurück zum 2. Ulanenregiment Nr. 18 ins 5. Eskadron nach Rochlitz und 1873 als Brigadeadjutant der 24. Kavalleriebrigade vom 2. Ulanenregiment Nr. 18 nach Leipzig mit Patent des Premierleutnants vom 27. Mai 1873. 1874–1875 Adjutant vom 3. Reiterregiment, 1876 vom Karabinerregiment. Von dem Schlachtenmaler Ludwig Albrecht Schuster (1824–1905) in die Geheimnisse der Ölmalerei eingewiesen, entstand u. a. die Schlacht bei Sedan und Revanche. 1876 wurde er nach Borna zum 2. Schwerereiter-Regiment versetzt, wo Pferdestudien entstanden. Berufsmaler in München 1876 reiste Uhde nach Wien zu Hans Makart, der ihn als Schüler ablehnte und an Karl Theodor von Piloty nach München verwies. Im Sommer 1877 siedelte Uhde nach München über, zunächst als Offizier à la suite seines Regiments. Der sächsische Kriegsminister Alfred von Fabrice (1818–1891) persönlich hatte empfohlen, als Militärattaché zu seinem Bruder an die Gesandtschaft nach München zu gehen. 1878 beendete Uhde als Dreißigjähriger seine aktive militärische Laufbahn und wurde charakterisierter Rittmeister der Reserve des Karabiner-Regiments. Aus dieser Zeit stammen zwei Uniform-Fotos vom Atelier Franz Werner in München, um die dortige Kunstakademie zu besuchen. Es gelang ihm weder bei Piloty noch bei Wilhelm von Diez oder Lindenschmit als Schüler unterzukommen. Er begann auf Anraten Franz von Lenbachs das Studium der alten Meister in der Pinakothek. Eine besondere Vorliebe entwickelte Uhde für die alten Niederländer, welche er in München eifrig studierte. Beim sächsischen Gesandten in München, Oswald von Fabrice (1820–1898), traf er den ungarischen Maler Michael Munkacsy der in der Hauptstadt Frankreichs berühmt geworden war und anregte, im Herbst 1879 zu ihm nach Paris zu kommen. Hier malte Uhde einige Wochen in dessen Atelier, setzte im Übrigen aber seine Studien der Niederländer fort. Unter ihrem Einfluss stehen seine ersten Bilder: Die Sängerin, Die gelehrten Hunde, Das Familienkonzert und Die holländische Gaststube. Eine im Sommer 1882 nach Holland unternommene Reise bestärkte Uhde in seinen koloristischen Grundsätzen, in welche er inzwischen auch diejenigen der Pariser Hellmaler aufgenommen hatte. Seine nächsten Bilder Die Ankunft des Leierkastenmanns (Erinnerung aus Zandvoort) und Die Trommelübung bayrischer Soldaten, waren jedoch nur die Vorbereitung zu denjenigen Aufgaben, welche er sich als das Hauptziel seiner Kunst gestellt hatte. Mit „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ schuf Uhde 1884 sein erstes religiöses Gemälde. Auf Grund seiner neuen koloristischen Anschauung und seiner naturalistischen Formenbildung wollte er die Geschichte des Neuen Testaments in enge Beziehungen zur Gegenwart setzen und mit starker Hervorhebung der unteren Volksklassen zu einer neuen, tief und schlicht empfundenen Darstellung bringen. Sein Motiv des Arme-Leute-Jesus wurde letztlich in der expressionistischen Kirchenmalerei wieder aufgenommen. Beispielsweise im Bild Heiland es 20. Jahrhunderts von Peter Hecker. Lange Zeit war die naturalistische Kunstrichtung in der Kirche verpönt, da es nicht anging, dass Personen oder Begebenheiten der Heilsgeschichte lediglich als geschichtliches Ereignis angesehen oder sogar profaniert dargestellt wurden. Fritz von Uhde war somit einer der Vorläufer der modernen Kirchenkunst des 20. Jahrhunderts. 1892 wurde er Vorsitzender der secessionistischen Freien Vereinigung der XXIV 1896, zehn Jahre nach dem Tod seiner Frau, erwarb Uhde ein Landhaus in Percha am Starnberger See, wo er meistens den Sommer zubrachte. Hier malte er seine drei Töchter „In der Gartenlaube“ mit impressionistischen Elementen, die er bereits 1892 in „Zwei Mädchen im Garten“ nutzte. Vom Hofphotographen M. Obergaßner hat sich ein Foto aus dem Jahr 1899 von Uhde mit seinen Töchtern Sophie, Amalie, Anna und dem Hund Kitsch im Garten am Starnberger See erhalten. Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Uhde wurde in München der Titel königl. Prof. verliehen und er wurde mit einem Lehrauftrag an der Kunstakademie betraut. In der gemeinsamen X. Ausstellung der Münchener Sezession: Der deutsche Künstlerbund 1904 in München, war Fritz von Uhde bereits Mitglied der Jury beider Künstlervereinigungen; er stellte dort ein weiteres Bild mit dem Titel Im Hausgarten aus. Zwei Jahre später ist er dann auch als ordentliches Mitglied des Deutschen Künstlerbundes verzeichnet. Im Alter von 62 Jahren starb der Maler Prof. Fritz von Uhde am 25. Februar 1911 in München. Der Großteil seines künstlerischen Werkes wurde von der offiziellen Kunstkritik wie auch vom Publikum wegen Darstellungen des „Gewöhnlichen und Hässlichen“ oft abgelehnt. Wegen ihres strengen Anschlusses an die Natur und ihrer Nähe zu Rembrandt fand Uhde aber auch zahlreiche Bewunderer. Werke (Auswahl) Hans Rosenhagen zählte 1908 insgesamt 285 Werke. 78 hatten religiösen Inhalt (14 aus dem Alten und 64 dem Neuen Testament), 10 betrafen die Geschichte und Mythologie, 101 gaben Szenen aus dem Leben wieder (36 in Innenräumen, 47 im Freien). 55 waren Einzelfiguren (24 Männer, 17 Frauen und 14 Kinder) und 22 sind Bildnisse. Hier eine Auswahl in chronologischer Reihenfolge: 1869: Abschied 1869: Heimkehr 1872: Schlacht bei Sedan 1874: An der Parkmauer 1874: Österreichischer Reiter 1875: Revanche 1875: Irrlicht 1875: Im Klostergarten 1876: Siesta 1876: Walpurgisnacht 1876: Bachantin 1877: Jagdjunker 1877: Reitergefecht 1879: Angriff des Regiments Plotho bei Wien 1683 1880: Die Chanteuse 1881: Familienkonzert 1881 Im Atelier (Der Künstler mit seiner Gattin) 1882: Fischerkinder in Zandvoort 1883: Die Trommelübung bayerischer Soldaten 1883: Die Ankunft des Leierkastenmanns 1883: Leierkastenmann in Zandvoort 1883: In der Sommerfrische 1884: Christus und die Kinder 1884: Die Jünger von Emmaus 1884: Lasset die Kindlein zu mir kommen 1885: Komm, Herr Jesu, sei unser Gast (Tischgebet) 1885: Die Große Schwester 1885: Lesendes Mädchen 1885: Holländische Näherinnen 1885: Christus und die Jünger von Emmaus 1885: Kartoffeln schälendes Mädchen 1885: Die Töchter des Künstlers im Garten 1885 Mann, den Rock anziehend 1886: Das Abendmahl 1887: Kinderprozession 1887: Die Bergpredigt 1888: Komm Herr Jesu, sei unser Gast 1889: Die heilige Nacht 1889: Die Ährenleser 1889: Biergarten in Dachau 1889: Die Kinderstube 1889: Das Bilderbuch 1889: Schularbeiten 1889: Gruppe junger Mädchen 1889: Heideprinzesschen 1890: Näherin am Fenster 1890: Am Morgen (Magd und Bauernbursche im Dachauer Moor) 1890: Im Herbst (Hirtin im Dachauer Moor) 1890: Schwerer Gang (Gang nach Betlehem) (Landstraße nach Dachau) 1891: Max Liebermann 1891: Winterabend 1891: Zwei Mädchen im Garten 1893: Der Schauspieler (Alois Wohlmuth) 1894: Noli me tangere 1895: Flucht nach Ägypten 1896: In der Laube 1896: Die Predigt am See 1896: Christi Himmelfahrt 1896: Die Töchter des Künstlers 1896 (um): Landungssteg am Starnberger See 1896: Selbstportrait 1896: Kinderprozession im Regen 1896: Interieur 1896: Selbstportrait 1899: Die Himmelfahrt Christi 1899: Kind mit Hund 1899: Die Schulstunde 1900: Hundestudie 1903: Stille Nacht, heilige Nacht 1903: Der Gartenweg 1904: Abendmusik 1904: Selbstportrait 1905: Altarbild für die Lutherkirche in Zwickau 1906: Senator Gustav Hertz und Frau 1906: Bettler 1907: Drei Mädchen im Garten 1907: In der Herbstsonne 1907: Zwei Mädchen 1908: Engel (Studie) 1910(um): Mädchen auf der Treppe (Sitzender Engel) Ehrungen 1870/71 Preußen: Eisernes Kreuz II. Klasse 1870/71 Deutsches Reich: Kriegsdenkmünze für 1870–71 1873 Leipzig: erste Ausstellung, Schlacht bei Sedan erregt Aufsehen 1883 Pariser Salon: ehrenvoll erwähnt für Der Leierkastenmann kommt 1884 Berlin: Medaille für Lasset die Kindlein zu mir kommen 1884 Paris: Medaille für Lasset die Kindlein zu mir kommen 1884 München: Medaille für Lasset die Kindlein zu mir kommen 1885 Paris: Medaille im „Salon“ für Lasset die Kindlein zu mir kommen 1886 München: Professorentitel und Lehrauftrag 1888 Wien: goldene Medaille für Komm Herr Jesu, sei unser Gast 1889 München: Medaille für Lasset die Kindlein zu mir kommen 1889 Paris: Grand Prix für Lasset die Kindlein zu mir kommen 1890 Paris: Grand Prix 1890 Paris Mitglied der Société nationale des beaux-arts (SNDBA) 1890 München: Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste 1891 Wien: Erzherzog Karl-Ludwig-Protektor Medaille 1891 Wien: Ehrendiplom für Der schwere Gang 1891 Frankreich: Ritter der Ehrenlegion 1891 Sachsen (Herzogtümer): Ritterkreuz des Ernestinischen Hausordens 1891 Wien: Ehrendiplom 1893 Paris: Mitglied der Société nationale des beaux-arts 1896 Bayern: Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone nach 1897 Preußen: Zentenarmedaille (100. Geburtstag Wilhelm I.) 1902 Bayern: Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst 1902 Offizier der Ehrenlegion 1902 Schweden Wasaorden: Kommandeur II. Klasse 1909 Leipzig: Dr. h. c. der theol. Fakultät xxxx Italien: Offizierskreuz des St. Mauritius und Lazarus-Ordens xxxx Spanien: Orden Isabellas der Katholischen: Komtur xxxx Norwegen: Sankt-Olav-Orden: Ritter I. Klasse 1911 München: Hugo von Habermann würdigt den Verstorbenen als Begründer der „neuzeitlichen Malerei“ Cipri Adolf Bermann (* 25. August 1862 in Vöhrenbach; † 17. Mai 1942 in Luxemburg) war ein deutscher Bildhauer. Leben Bermann absolvierte eine Holzschnitzerlehre in Furtwangen im Schwarzwald; später studierte er in München und am Polytechnikum in Zürich, wo er sich für Architektur einschrieb. 1884 studierte er zwei Jahre lang Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Hermann Volz. Nach Abschluss dieses Studiums zog er nach München, wo er eine private Bildhauerschule leitete. 1898 wurde er Mitglied der Münchner Secession, und 1903 des Deutschen Künstlerbundes. Auf der X. Ausstellung der Münchener Sezession 1904 in München – sie war gleichzeitig auch die erste Künstlerbund-Ausstellung – war C. A. Bermann mit zwei Marmorbüsten (Luitpold von Bayern, Emanuel von Seidl) und einer Bronzeplastik (Jägerin) vertreten. Werke Bermann erhielt zahlreiche Aufträge für Portraits und Arbeiten im öffentlichen Raum. Büste des Franz von Lenbach (1903), Marmor Homer und Aristoteles an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Bronze, 1915, aufgestellt 1921, restauriert 2004/05) Le Centaure in der Orangerie im Garten des Thermalbades in Bad Mondorf. Die bayerische Armee war die Armee des Kurfürstentums Bayern und ab 1806 die Armee des Königreichs Bayern. Sie existierte als stehendes Heer von 1682 bis zum Übergang der Wehrhoheit von Bayern auf das Deutsche Reich im Jahre 1919. Auch wenn die bayerischen Streitkräfte hinsichtlich ihrer Größe nie mit den Armeen der europäischen Großmächte konkurrieren konnten, verschafften sie den Wittelsbachern genügend Handlungsspielraum, um die Mittelmacht Bayern im Rahmen einer effektiven Bündnispolitik vom territorial zerrissenen Kleinstaat zum nach Preußen größten Bundesstaat des Deutschen Kaiserreichs zu entwickeln. Geschichte Von der Gründung 1682 bis zum Beginn der Koalitionskriege 1790 Aufgrund der Reichskriegsverfassung von 1681 war auch Bayern zur Stellung von Truppen für die Reichsarmee verpflichtet. Die Errichtung eines stehenden Heeres wurde somit erforderlich, die Verstaatlichung des Kriegswesens war aber auch allgemein ein Element absolutistischer Machtpolitik. Am 12. Oktober 1682 wurden in einem Feldlager bei Schwabing die geworbenen Truppen in bayerischen Dienst genommen. Es wurden sieben Regimenter Infanterie, zwei Regimenter Dragoner und vier Regimenter Kürassiere sowie ein Artilleriekorps aufgestellt. Bereits damals war die mittelblaue Farbe charakteristisch für die Masse der bayerischen Infanterie (ab 1684 für die ganze), während die Kürassiere und Artillerie hellgraue Röcke trugen; Dragoner hatten rote oder blaue Röcke. Das Heer zeichnete sich unter dem Kurfürsten Maximilian II. Emanuel während der Türkenkriege insbesondere bei der Eroberung Belgrads im Jahr 1688 aus. Im Spanischen Erbfolgekrieg focht Bayern auf der Seite Frankreichs. Nach der Niederlage in der Schlacht von Höchstädt war das Heer faktisch aufgelöst, geringe Reste kämpften jedoch bis Kriegsende. Bayern wurde von den Österreichern besetzt, eine Volkserhebung wurde in der Sendlinger Mordweihnacht und der Schlacht von Aidenbach blutig niedergeschlagen. Die Zusammensetzung des Heeres war 1701 im Wesentlichen die gleiche wie in den Türkenkriegen, nur dass jetzt je drei Regimenter Kürassiere und Dragoner bestanden. Der Versuch des bayerischen Kurfürsten, im Österreichischen Erbfolgekrieg die Kaiserkrone zu erlangen, war zwar erfolgreich, endete jedoch abermals mit der Besetzung Bayerns durch Österreich. 1742-45 wurden aber die kurbayerischen Truppen zu Kaiserlichen, was auch durch neue Fahnen mit kaiserlichem Doppeladler und goldenen Abzeichen propagiert wurde. Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges bestand das Heer aus acht Infanterie-, zwei Dragoner- und drei Kürassierregimentern, sowie einer Brigade Artillerie. Noch 1757 wurde eines der Kürassierregimenter aufgelöst und auf andere Regimenter verteilt. Bei den Dragonern war nur eine Kompanie je Regiment beritten. Infanterie-Regimenter bestanden aus zwei Bataillonen mit vier Füsilierkompanien (je 130 Mann)und einer Grenadierkompanie (100 Mann) sowie zwei 4-Pfünder-Bataillonsgeschützen. Die nominelle Stärke von rund 1.800 Mann je Regiment wurde im Feld nie erreicht. Das Leib-Regiment hatte drei Bataillone, von denen allerdings nur zwei im Feld standen. Für Aufgaben der Feldpolizei bestand ein winziges Husarenkorps. Zehn Bataillone Infanterie wurden Habsburg im Rahmen der Verpflichtungen für die Reichsarmee zur Verfügung gestellt. Sie kämpften glücklos 1757 bei Schweidnitz, Breslau und Leuthen, sowie 1758 bei Troppau, Olmütz und Neiße. Infolge der Vereinigung mit der Pfälzer Linie der Wittelsbacher wuchs die Infanterie 1777 um acht Regimenter und übernahm von den Pfälzern ein helleres Blau als Rockfarbe. Der aufgrund der Vereinigung ausgebrochene, hauptsächlich von Versorgungsproblemen geprägte und daher auch Kartoffelkrieg genannte Konflikt verlief auch für das bayerische Heer weitgehend ereignislos. 1785 wechselte die Uniform der Infanterie zur Grundfarbe Weiß, die Kürassiere legten den Harnisch ab. Von den Koalitionskriegen bis zur Proklamierung des deutschen Kaiserreiches 1871 Das Jahr 1790 brachte eine grundlegende Reform des bayerischen Heeres: Alle Feldtruppen erhielten eine Uniform einheitlichen Schnittes und statt des Hutes einen Lederhelm mit Roßhaarschweif. Dieser wurde nach dem damaligen Kriegsminister und Urheber der Reform, dem Grafen Rumford, "Rumford-Kaskett" genannt. Kurfürst Maximilian IV. Joseph fand das bayerische Heer bei seinem Regierungsantritt 1799 in erbärmlichen Zustand vor: Kaum eines der Regimenter hatte annähernd Sollstärke, der Ausbildungsstand der Truppen war schlecht und die Rumford-Uniformen waren unbeliebt und unpraktisch. Der junge Kurfürst, der im Ancien Régime selbst Oberst des französischen Fremdenregiments Royal Deux Ponts gewesen war, machte den Aufbau einer zeitgemäßen Streitmacht zu einer seiner Hauptaufgaben. Die Linieninfanterie wurde auf zehn Regimenter reduziert, die dafür wieder Sollstärke bekamen. Aus den beiden Fußjäger-Regimenter entstanden vier Bataillone Leichte Infanterie. An Kavallerie stellte man drei Regimenter Chevaulegers und je zwei Regimenter Dragoner und Kürassiere auf. Für die Infanterie kehrte man zur traditionellen hellblauen Uniformfarbe zurück und führte 1801 für alle Waffengattungen den für das bayerische Heer bald charakteristischen Raupenhelm ein. Die Armee wurde von fähigen Generalen wie Deroy, Wrede und Triva nach französischem Vorbild reformiert und stellte bald die modernste Streitmacht Deutschlands dar. Als erstes Heer in Deutschland schaffte die bayerische Armee die Prügelstrafe ab. Neben dem weitgehend auf Wehrpflicht basierenden Feldheer wurde auch eine Nationalgarde mit drei Klassen aufgebaut (1. Klasse: Reservebataillone der Linienregimenter, 2. Klasse: Landwehr, 3. Klasse: Bürgermilitär). Im Jahr 1800 musste man noch widerwillig an Österreichs Seite gegen Frankreich kämpfen, doch als 1805 Österreich zum dritten Mal innerhalb von 100 Jahren Bayern überfiel, stand ihm dort eine schlagkräftige Armee gegenüber. Sie wich nur zurück, um sich mit der heranrückenden Armee Napoleons zu verbinden und sodann zum Gegenschlag auszuholen. Dieser erfolgte schnell, methodisch und gründlich. 30.000 Bayern nahmen an der erfolgreichen Belagerung Ulms und der anschließenden Befreiung Bayerns teil. In der Schlacht von Austerlitz sicherten sie die Flanken und Nachschubwege Napoleons. 1806/07 zwangen sie mehrere preußische Festungen zur Kapitulation. Die Unruhen in der von Napoleon an Bayern zur Belohnung zugeteilten vormals österreichischen Provinz Tirol entwickelten sich aber 1809 zum regelrechten Volksaufstand, der nur mit französischer Hilfe niedergeworfen werden konnte. Als Österreich Bayern 1809 abermals überfiel, war Frankreichs Armee überwiegend in Spanien gebunden, sodass Napoleons erneuter Feldzug gegen die Habsburger anfangs nur mit Rheinbundtruppen, überwiegend Bayern, geführt wurde. In der Schlacht bei Wagram war der Einsatz der Bayern schlachtentscheidend. Im Russlandfeldzug erlitt die bayerische Armee jedoch schreckliche Verluste. Bereits die Schlacht bei Polozk Mitte August 1812 forderte einen hohen Blutzoll; in Richtung Moskau stieß im Wesentlichen nur noch bayerische Kavallerie vor. Von den rund 33.000 Mann, die (einschließlich nachgeschickter Verstärkungen) 1812 ausmarschiert waren, kehrten nur etwa 4000 zurück. Vom Kronprinzen und Wrede gedrängt, wandte sich König Max I. Joseph schweren Herzens von Frankreich ab und wechselte kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig ins Lager der Alliierten. Der Versuch Wredes, den Durchmarsch der Grande Armée 1813 in der Schlacht bei Hanau zu stoppen, endete für das von ihm kommandierte bayerisch-österreichische Korps mit einer glimpflichen Niederlage. Im für die Alliierten anfänglich glücklosen Frankreichfeldzug von 1814 machte er die Schlappe jedoch wieder wett und konnte in den Schlachten Arcis-sur-Aube und Bar-sur-Aube wertvolle Siege über den ehemaligen Verbündeten erringen. 1814 bestanden ein Grenadier-Garderegiment, 16 Regimenter Linieninfanterie, zwei Bataillone Jäger, sieben Regimenter Chevaulegers (davon eines Landwehr), ein Regiment Ulanen, 2 Husarenregimenter, ein Regiment Garde du Corps, zwei Regimenter Artillerie zu Fuß und eines zu Pferd. 1815 wurden aus dem 7. (National-)Chevaulegers-Regiment zwei Kürassierregimenter gebildet. Husaren und Ulanen wurden 1822 aufgelöst. 1826 wurden aufgrund von Vorschlägen der Militärersparungskommission ein Infanterieregiment in zwei Jägerbataillone umgewandelt und das Grenadier-Garderegiment zum Infanterie-Leib-Regiment. Das Garde du Corps wurde zum 1. Kürassier-Regiment, das bisherige 1. Regiment wurde je zur Hälfte mit ihm und dem 2. Regiment verschmolzen. Die im Rahmen des Deutschen Krieges am 10. Mai 1866 angeordnete Mobilmachung wurde erst am 22. Juni abgeschlossen, zu diesem Zeitpunkt befand sich die preußische Armee bereits fast in Böhmen. Dieser Krieg verlief für die bayerische Armee sehr unglücklich. Der bayerische Oberbefehlshaber Prinz Karl, dem auch die süddeutschen Bundestruppen unterstanden, erfuhr, als er dem Königreich Hannover zur Hilfe eilte, in Meiningen von der Niederlage der Hannoveraner in der Schlacht bei Langensalza. Da die Preußen rasch vordrangen, war an eine Vereinigung mit einem weiter westlich liegendem Bundeskorps unter Prinz Alexander von Hessen nicht möglich, worauf sich die bayerischen Truppen nach Kissingen zurückzogen. Nach heftigen Kämpfen wich die bayerische Armee nach Schweinfurt und Würzburg (hier konnten lediglich die Festung Marienberg und ein Stadtviertel gehalten werden) zurück. Am 1. August besetzte ein preußisches Reservekorps Nürnberg. Die Schwierigkeiten der bayerischen Armee wurden wesentlich dem bayerischen Landtag und der militärischen Führung angelastet. Durch die stets vom Parlament verabschiedeten Haushaltskürzungen sah sich das bayerische Kriegsministerium nicht in der Lage, Manöver oberhalb der Brigadeebene durchzuführen. Außer Prinz Karl und dem Fürsten von Thurn und Taxis hatte kein bayerischer General jemals eine Division kommandiert. In den Zeitungen wurde auch die Rolle von der Tanns kritisiert. Aufgrund dieser Kritik ernannte König Ludwig II. den kampferfahrenen Obristen und späteren General von Pranckh am 1. August zum neuen Kriegsminister. Von Pranckh hatte bereits als Adjutant des Kriegsministers von Lüder politische Erfahrungen gemacht und sollte mit seiner bayerischen Heeresreform entscheidend zur Modernisierung der Armee beitragen. Als es im Rahmen der spanischen Thronkandidatur von Leopold von Hohenzollern zur Zuspitzung des Verhältnisses zwischen Frankreich und Preußen kam, ließ der bayerische Kriegsminister von Pranckh am 14. Juli die beiden bayerischen Armeekorps mobilisieren. Die bayerischen Armeekorps zogen im Rahmen der III. Armee unter Friedrich Wilhelm von Preußen (1. Armeekorps unter von der Tann, 2. Armeekorps unter von Hartmann) in den Deutsch-Französischen Krieg. Die bayerischen Truppen erstürmten unter von Hartmann Weißenburg, nahmen an der Schlacht bei Wörth, der Schlacht bei Beaumont, der Schlacht von Sedan und der Belagerung von Paris erfolgreich teil. Über 5000 bayerische Soldaten starben während des Krieges. Die bayerische Armee im deutschen Kaiserreich 1871–1918 Bayern konnte sich in der Reichsverfassung weitestgehende Reservatrechte insbesondere hinsichtlich der Wehrhoheit sichern. Die Armee hatte ähnlich dem Königreich Sachsen oder Württemberg eigenständige Truppen, ein eigenes Kriegsministerium und eine eigene Militärjustiz. Zudem waren ihre Truppenteile von der durchlaufenden Nummerierung des Reichsheeres ausgenommen. Die Armee wurde erst im Kriegsfall auf den Kaiser als Bundesfeldherrn vereidigt. Bayern behielt auch die hellblaue Farbe für die Infanterieuniformen, den Raupenhelm der bis 1886 verwendet wurde, die Chevaulegers und einige andere Eigentümlichkeiten. Dennoch wurden Uniformschnitt, Ausrüstung und Ausbildung dem preußischen Vorbild angeglichen. Mit Einführung der feldgrauen Uniformen wiesen nur mehr die Kokarde und eine weiß-blaue Rautenborte am Kragen auf die bayerische Herkunft hin. Die bayerische Armee hatte zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine Präsenzstärke von 4.089 Offizieren, Ärzten, Veterinären und Beamten, 83.125 Unteroffizieren und Mannschaften sowie 16.918 Pferden. Mit dem Beginn der Mobilmachung am 1. August 1914 ging der Oberbefehl über die mobile Armee, die bis zu diesem Zeitpunkt der IV. Armee-Inspektion unterstellt gewesen war, auf den Deutschen Kaiser über. Die in Bayern verbliebenen Truppenteile standen weiterhin unter dem Befehl des Bayerischen Kriegsministeriums. Die bayerische Armee wurde als 6. Armee mit den drei bayerischen Armeekorps, verstärkt durch das I. bayerische Reserve-Korps, die bayerische Kavallerie-Division und weitere Verbände unter dem Oberbefehl von Kronprinz Rupprecht an die Westfront transportiert. So kämpfte die bayerische Armee bei der Schlacht in Lothringen und in den Vogesen (bis Anfang September 1914) zum letzten Mal in ihrer Geschichte als einheitlicher Truppenverband; die anfangs ausschließliche Unterstellung der bayerischen Truppen unter bayerisches Kommando begann sich infolge Um- und Neuorganisationsmaßnahmen des deutschen Heeres bereits seit dem Herbst 1914 aufzulösen. Im Ersten Weltkrieg kamen etwa 200.000 Angehörige der bayerischen Armee ums Leben. Obwohl das Kaiserreich 1918 im Zuge der Novemberrevolution unterging und auch König Ludwig III. vom Eid auf seine Person entband, war damit Bayerns Wehrhoheit noch nicht aufgehoben. Die Wirren um die Niederschlagung der Münchner Räterepublik und ihrer unter Rudolf Egelhofer aufgebauten "Roten Armee" bewogen jedoch die neue Regierung Bayerns dazu, in der Bamberger Verfassung vom 14. August 1919 auf die Wehrhoheit zu verzichten. Die regulären bayerischen Truppen waren nach Kriegsende bereits soweit demobilisiert worden, dass der Kampf gegen die Räterepublik durch nichtbayerische Reichswehrtruppen und Freikorps erfolgte. Tradition nach 1919 In der Reichswehr führten in Bayern garnisonierte Verbände die landsmannschaftliche Zusatzbezeichnung "bayerisch". In der Regel hatte jede Kompanie die Tradition eines Regiments der alten Armee, und für den Fall der Überwindung der Rüstungsbeschränkungen des Versailler Vertrages war deren Wiederaufstellung vorgesehen. Beim Aufbau der Wehrmacht passte das Heer als Spiegelbild föderalistischer Vielfalt oder als Träger konkreter Traditionen nicht in die nur diffus historisierende ..-Ideologie vom Aufgehen aller in einer amorphen Volksgemeinschaft: Die letzten landsmannschaftlichen Truppenbezeichnungen wurden daher abgeschafft, bei der massiven Aufstellung neuer Truppenteile verzichtete man auf die Zuweisung von Traditionen der Alten Armee. Aufgrund der Brüche in der deutschen Militärgeschichte wurde durch den Traditionserlass der Bundeswehr die Zuweisung konkreter Verbandstraditionen untersagt. Organisationsstruktur Bayern stellte in der Armee des deutschen Kaiserreiches zunächst zwei, später drei Armeekorps. I. Armeekorps in München 1. Division in München 2. Division in Augsburg II. Armeekorps in Würzburg 3. Division in Landau 4. Division in Würzburg III. Armeekorps in Nürnberg 5. Division in Nürnberg 6. Division in Regensburg Offizierskorps Das Offizierskorps der bayerischen Armee wies einen weit geringeren Adelsanteil als das preußische auf. 1832 kamen auf einen adeligen Offizier 1,86 bürgerliche Offiziere, 1862 2,34 und 1914 5,66. Eine ausgesprochene Garde war seit Auflösung der Gardeeinheit 1826 nicht mehr vorhanden. Nur in folgenden Regimentern war der Adelsanteil deutlich über dem Durchschnitt: 1. Kürassier-Regiment in München, seit 1878 1. Schweres-Reiter-Regiment 1. Ulanen-Regiment Infanterie-Leib-Regiment Etwa 75 Prozent der bayerischen Generäle zwischen 1806 und 1918 gehörten dem Adel an. Die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere umfasste die Dienstgrade Oberst, Oberstleutnant und Major, die Dienstgradgruppe der Subalternoffiziere umfasste die Dienstgrade Hauptmann (Rittmeister), Oberleutnant und Leutnant. Im bayerischen Offizierskorps war das Duell zur Wahrung der Standesehre in Ehrenfällen vorgeschrieben, obwohl es die im Land dominierende katholische Kirche verbot. Duelle wurden vom Staat relativ milde mit Festungshaft geahndet. Zur Offiziersausbildung wurde 1805, anstelle der Militärakademie, das Bayerische Kadettenkorps geschaffen, welches 1920 aufgelöst wurde. Eine Besonderheit der bayerischen Armee war, dass es in ihren Reihen mehr jüdische Reserveoffizier gab als in den anderen deutschen Streitkräften, wenn auch in Bayern der Anteil jüdischer Reserveoffiziere unter dem der Gesamtbevölkerung lag. Unteroffizierskorps Das bayerische Unteroffizierskorps bestand aus Zeit- und Berufssoldaten. Diese wurden in der Regel aus militärdienstleistenden Mannschaften rekrutiert. Zwischen Offiziers- und Unteroffizierskorps gab es eine strenge Laufbahntrennung, was in der Zeit des Ersten Weltkrieges wegen der weitgehenden Abschottung der Offizierslaufbahn gegen den Aufstieg befähigter Unteroffiziere zu erheblichen Sozialproblemen führte. Rekrutierungsverfahren Die Rekrutierung der Armee erfolgte seit der Konstitution von 1808 bis 1868 im Rahmen eines Konskriptionssystems, das die Möglichkeit des Loskaufs durch Bezahlung eines längerdienenden Stellvertreters bot. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde nach preußischem Vorbild die allgemeine Wehrpflicht mit der Sonderform des "einjährig-freiwilligen Militärdienstes" eingeführt. Landwehr und Landsturm 1809 wurde nach französischem Vorbild die Bürgerwehr in eine Nationalgarde umgewandelt. Diese wurde dann von 1814 bis 1816 in die Landwehr des Königreich Bayerns umgewandelt. Im Rahmen der Heeresreform von 1868 wurde der Name Landwehr für ältere Jahrgänge der Reserve verwendet, für die ältesten wehrpflichtigen Jahrgänge wurde der Begriff Landsturm verwendet. Im Rahmen der Landwehr sind auch die Krieger- und Veteranenvereine zu betrachten. Diese wurden bis 1918 von den bayerischen Militärbehörden überwacht. Garnisonswesen Der größte Teil der bayerischen Armee wurde in den Festungen, säkularisierten Klöstern und ehemaligen Schlössern untergebracht. 1806 erfolgte erstmals der massive Neubau von Kasernenanlagen (Neue Isarkaserne). Nach einer Typhusepidemie 1881 wurden moderne Kasernenneubauten (mit Verheiratetengebäuden) errichtet (z.B. die Prinz-Leopold-Kaserne). Bayern unterhielt 1838 sieben Festungen: Forchheim Ingolstadt Passau-Oberhaus Rosenberg ob Kronach Rothenberg bei Schnaittach Wülzburg Würzburg-Marienberg Die Festung Germersheim befand sich zu diesem Zeitpunkt noch in Bau. Ferner unterhielt Bayern in folgenden Bundesfestungen Truppen: Landau Ulm. Die Festung Germersheim wurde 1919 nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages entfestigt.