Estland Kurzer Wegweiser des Turisten Stadtplan Tartu Reisführer 1929 Landkarte

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Reiseführer Stadtplan Estland Estonia Verlag des estnischen Turisten-Vereins Tallin 1929 Beiliegend ein Stadtplan von Tartu Zustand: 90 Jahre alt, aber noch guter Zustand, siehe Fotos Anstreichungen und Besitzerstempel des esti Reisebüroo Tallin 61 S. (EG210103)

Aus Wiki:

Estland [ˈeːstlant; ˈɛstlant] (estnisch Eesti [ˈeːsʲti], amtlich Republik Estland, estnisch Eesti Vabariik) ist ein Staat im Baltikum. Als nördlichster der drei baltischen Staaten grenzt es im Süden an Lettland, im Osten an Russland sowie im Norden und Westen an die Ostsee. Über den Finnischen Meerbusen hinweg bestehen enge Beziehungen zu Finnland, und historisch gibt es durch die Deutsch-Balten viele kulturelle Verbindungen nach Deutschland.

Der erstmals von 1918 bis 1940 und erneut seit 1991 unabhängige Staat ist Mitglied der Vereinten Nationen, seit 2004 der EU. Estland ist zudem Mitglied des Europarats, der NATO sowie der OSZE, seit 2010 der OWZE und seit 2011 der Eurozone.

Estland hat gut 1,3 Millionen Einwohner (Januar 2018). Hauptstadt und größte Stadt Estlands ist Tallinn, die zweitgrößte Stadt ist Tartu.

Estland befindet sich im Norden des Baltikums. Die Zuordnung der Gesamtregion wiederum ist umstritten und wird neben geographischen Faktoren auch von historisch-kulturellen und politischen Aspekten beeinflusst. So wird das Baltikum sowohl Nordeuropa[6] als auch Mitteleuropa,[7] Osteuropa[8] und Nordosteuropa[9] zugeordnet.

Estland liegt an der östlichen Küste der Ostsee. Flächenmäßig ist es etwas kleiner als Niedersachsen und etwas größer als die Schweiz. Das seenreiche Wald- und Hügelland mit vielen Mooren (teilweise Gewinnung von Torf) hat eine durchschnittliche Höhe von nur 50 m. Im südöstlichen Moränengebiet steigt es zum livländischen Hügelland bis zur höchsten Erhebung, dem Suur Munamägi (318 Meter), an. Der größte See ist der Peipsi järv (Peipussee), die größten Inseln Saaremaa und Hiiumaa.

Die gesamte Küstenlinie hat eine Länge von 3.794 Kilometer. Sie ist durch mehrere Golfe (wie die Rigaer Bucht), Meerengen und Einbuchtungen gekennzeichnet.

Siehe auch: Liste estnischer Inseln und Liste der Städte in Estland

Livländische Konföderation

Alte Karte Livlands

Joannes Portantius, 1573

Das heutige Estland besteht aus der ehemaligen, von 1710 bis 1918 zum Russischen Reich gehörigen Ostseeprovinz Gouvernement Estland und dem nördlichen Teil Livlands, zu dem auch die Insel Saaremaa (Ösel) gehörte.

Deutscher Einfluss

Die mit dem Deutschen Orden ins Land gekommenen Vasallen hatten sich 1252 erstmals zu einer autonomen Landesverwaltung zusammengeschlossen, die durch das bis 1346 dänische Nordestland bestätigt wurde. Nach dem Ende der Herrschaft des Ordens im Jahr 1561 nahmen die hanseatischen Städte und die Ritterschaften auf dem Land die öffentlich-rechtlichen Selbstverwaltungsaufgaben wahr. Diese Landesprivilegien, eine Art Autonomiestatut, wurden von der schwedischen Oberschaft bestätigt und blieben auch nach der russischen Eroberung Estlands im Großen Nordischen Krieg (1710) unberührt.

Bei der Unabhängigkeitserklärung in Pärnu am 23. Februar 1918

Die Oberschicht der Stadtbürger und Gutsbesitzer war deutschsprachig, bis 1885 war Deutsch Unterrichts- und Behördensprache. Aufgrund einer Russifizierungskampagne der russisch-zaristischen Regierung löste Russisch Deutsch in dieser Funktion ab.

Erste Unabhängigkeit

Eine zentrale Rolle spielte bei der Entwicklung zur eigenen kulturellen und politischen Identität die Universität Tartu (Dorpat), auf der seit den 1870er Jahren die studierenden Esten sich bewusst nicht mehr über die Mitgliedschaft in den Korporationen assimilieren wollten, sondern vor allem im Verein Studierender Esten eine eigene Identität förderten. Während des Zerfalls des Russischen Reiches im Verlauf der Oktoberrevolution erlangte Estland am 24. Februar 1918 seine Unabhängigkeit. Frauen und Männern wurde im Wahlgesetz der konstituierenden Versammlung vom 24. November 1918 das allgemeine aktive und passive Wahlrecht zuerkannt, sodass das Frauenwahlrecht gleichzeitig mit dem Männerwahlrecht eingeführt wurde. Die Verfassung von 1920 bestätigte dieses Recht.[13][14]

1921 wurde Estland Mitglied des Völkerbundes.

In den Jahren 1939 bis 1940 wurden die Deutschbalten von den Nationalsozialisten aus Estland und Lettland unter dem Motto Heim ins Reich im Rahmen einer Umsiedlung ins Deutsche Reich geholt. Grund war die im Geheimabkommen zum Hitler-Stalin-Pakt geschlossene Vereinbarung, das Baltikum der sowjetischen Interessensphäre zuzuschlagen.

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Stadtg

Mühlhausen/Thüringen (Betonung auf der ersten Silbe; von 1975 bis 1991 Mühlhausen Thomas-Müntzer-Stadt) ist die Kreisstadt des Unstrut-Hainich-Kreises und zehntgrößte Stadt in Thüringen. Die Große kreisangehörige Stadt im Nordwesten des Bundeslandes liegt an der Unstrut, einem Nebenfluss der Saale, rund 55 km nordwestlich der Landeshauptstadt Erfurt und nimmt in der Raumordnung des Freistaates Thüringen den Rang eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ein. Im Mittelalter waren die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen nach Erfurt die zweitmächtigsten Städte im Thüringer Raum (siehe: Thüringer Dreistädtebund). Die Mühlhäuser Kirmes, die jährlich mit 27 Kirmesgemeinden für eine Woche begangen wird, fand 1877 zum ersten Mal statt und ist die größte Stadtkirmes Deutschlands. Bekannt ist Mühlhausen auch für sein reichhaltiges historisches Erbe, so war es Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach und Thomas Müntzer sowie bis 1802 Reichsstadt. Von der einstigen Bedeutung zeugen heute noch zahlreiche historische Bauwerke wie die Stadtmauer oder die Marienkirche. Johann August Röbling, der Konstrukteur der Brooklyn Bridge in New York City, stammte aus Mühlhausen. 2016 wurde Mühlhausen der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen.[2] Mühlhausen liegt am geographischen Mittelpunkt Deutschlands, der sich im Nordwesten des Thüringer Beckens befindet. Das Stadtgebiet wird im Westen durch den Hainich und im Norden durch das Obereichsfeld begrenzt. Nachbargemeinden Nachbargemeinden sind Menteroda im Norden, Nottertal-Heilinger Höhen und Körner im Osten, Unstrut-Hainich und Vogtei im Süden, Rodeberg im Westen sowie Anrode und Unstruttal im Nordwesten. Stadtgliederung Die Stadt besteht aus den Ortsteilen:[3][4][5] Mühlhausen/Thüringen, seit Umbenennung am 2. Mai 1991 Bollstedt, Eingemeindung am 1. Januar 2019 Felchta, Eingemeindung am 30. Juni 1994 Görmar, Eingemeindung am 30. Juni 1994 Grabe, Eingemeindung am 1. Januar 2019 Höngeda, Eingemeindung am 1. Januar 2019 Saalfeld, Eingemeindung am 8. März 1994 Seebach, Eingemeindung am 1. Januar 2019 Windeberg, Eingemeindung am 1. Juni 1992 Schon in der jungen Steinzeit bildeten die geologischen Bedingungen an der fruchtbaren Unstrutniederung ein gut besiedelbares Areal, was archäologische Funde bestätigen. Sie zeigen auch, dass der Ort zur Zeit des Thüringer Königreichs zwischen 400 und 531 kulturell und politisch bedeutsam gewesen sein kann. Insbesondere wird mit den Funden eine sagenhafte Erzählung verknüpft, nach der Attila der Hunnenkönig auf dem Zug von Ungarn nach Frankreich im Jahre 451 auf der Burg Mulhus wohnte und zu Ehren des Ritters Georg eine Kirche erbauen ließ.[7] (Der latinisierte Name Mühlhausens lautete später Mulhusinus.[8]) Mit dem Sieg der Franken über das thüringische Germanenreich im Jahre 531 begann die Staatskolonisation, die in der endgültigen Unterwerfung der Thüringer zu Beginn des 8. Jahrhunderts gipfelte. Gleichzeitig wurden die besetzten Gebiete missioniert und das Christentum hielt Einzug. Im Jahre 967 wurde Mühlhausen erstmals urkundlich als mulinhuson durch Kaiser Otto II. erwähnt. Es war Zentrum eines bedeutenden Reichsgutbezirkes mit befestigtem Königshof, dessen Ursprünge bis in das Fränkische Reich Karls des Großen zurückreichen. Im 11. Jahrhundert begann die Entstehung der Altstadt (Marktsiedlung), im 12. Jahrhundert folgte die der Neustadt um die Marienkirche unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Im Jahr 1135 söhnte sich Kaiser Lothar III. in der erstmals so bezeichneten „villa regia“ Mühlhausen endgültig mit Konrad von Staufen aus. Mit dem Jahr 1135 war Mühlhausen der erste Ort Thüringens, der die Stadtrechte erhielt. Heinrich der Löwe eroberte Mühlhausen, das sich zu einem bedeutenden Zentrum der Reichsgewalt entwickelt hatte, im Jahre 1180. Um 1200 wurde die Stadtmauer um die Innenstadt (49 Hektar) mit sieben Doppeltoren und 38 Wehr- und Kanzeltürmen und einer Länge von 2,7 Kilometern erbaut. Mühlhausen, ursprünglich ein königliches Kammergut, erhielt zu Anfang des 13. Jahrhunderts Münz- und Zollrecht. Gegen die Burg, auf der ein königlicher Burggraf waltete, schloss sich die Stadt in der gleichen Zeit durch Mauern ab. Um 1220 wurde das „Mühlhäuser Reichsrechtsbuch“ nach des Reiches Recht (das älteste Stadtrechtsbuch in deutscher Sprache) aufgezeichnet. Es wurde auch für die Reichsstadt Nordhausen geltendes Recht. 1251 erhielt die Stadt Mühlhausen das Recht, einen Schultheißen zu ernennen, und wurde dadurch Freie Reichsstadt, wenn auch jenes Amt noch im 14. Jahrhundert eine Zeit lang an den Grafen von Henneberg verpfändet war. Inzwischen hatte auch die Burggrafschaft ihr Ende erreicht: 1256 erstürmten die Bürger die Burg und machten sie dem Erdboden gleich. Kaiser Karl IV. bestätigte die Reichsfreiheit der Stadt. Diese umschloss ihr gesamtes Territorium durch eine zweite Befestigung mit zahlreichen Warten, den „Landgraben“. Mitte des 14. Jahrhunderts erhielten die Zünfte Vertretung im Rat. Die Freie Reichsstadt („des riches stadt“) Mühlhausen war seit 1286 Mitglied der Hanse. Die Stadt erwarb 60 umliegende Dörfer, sie baute viele Bürgerhäuser und 14 Kirchen. Letztere wurden fast alle vom Deutschen Ritterorden errichtet.[9] Die Freie Reichsstadt Mühlhausen konnte bereits während des 13. Jahrhunderts ihre wirtschaftliche und politische Bedeutung im hessisch-thüringischen Grenzland an der Werra ausbauen. Damit geriet sie, wie auch die benachbarte Vogtei Dorla immer häufiger in Auseinandersetzungen mit den Territorialmächten – den thüringischen Landgrafen und später auch den hessischen Landgrafen sowie dem Erzbistum Mainz. Die in Mühlhausen und Umgebung verbreitete Sage des Blinden Hessen berichtet, dass die Stadt von einer hessischen Streitmacht und von Eichsfelder Raubrittern angegriffen werden sollte und dass die Mühlhäuser die Hessen mit einer List in die Flucht schlagen konnten. Im Jahre 1292 wurde die Breitsülze, ein an der Stadt entlang fließender Bach, in einem künstlichen Bachlauf zur Wasserversorgung in die Oberstadt geleitet. Dies war für mittelalterliche Verhältnisse ein ingenieurtechnisches Meisterwerk. Der Bach wurde in einem Graben von 5350 Metern Länge mit einem Gefälle von nur 0,33 Millimeter pro Meter in die Oberstadt geleitet. Die Pläne für dieses Bauvorhaben stammen von einem Mönch, der der Sage nach einen Pakt mit dem Teufel traf und kurze Zeit nach der Fertigstellung verschwand. 1400 bis 1600 Im Jahre 1430 trat Mühlhausen gemeinsam mit Erfurt und Nordhausen, mit diesen beiden Städten seit 1310 im Thüringer Dreistädtebund vereinigt, dem starken Goslarer Bund innerhalb der Hanse bei. Mühlhausen blühte wirtschaftlich weiter auf. Bereits 1247 waren Mühlhäuser Tuche durch den Hamburger Zoll gegangen. Flämische und wallonische Zuwanderer brachten neue Kenntnisse und Fertigkeiten in der Wollweberei, Tuchmacherei und Leineweberei mit. „Mühlhäuser Laken“ wurden ein Begriff. Waidanbau, -verarbeitung und -handel und der Handel mit Tuchen bis in ferne Länder spielten eine große Rolle. Mit Wanfried hatte Mühlhausen sogar einen Hafen: Die Waren wurden dorthin auf dem Landweg geschafft und dann weiter mit Schiffen werra- und weserabwärts. Ende des 15. Jahrhunderts hatte Mühlhausen 10.000 Einwohner und war damit eine der größten Städte Deutschlands. Mühlhausen verstand es auch geschickt, die ständige Geldverlegenheit der Kaiser zu nutzen, und dehnte seine enge Stadtflur immer mehr aus. Der Stern von Mühlhausen begann mit der Abnahme der Bedeutung der Färberpflanze Waid und mit dem Aufkommen von Leipzig als Handelsstadt zu sinken. Neue Handelswege führten weiträumig um Mühlhausen herum. Mit dem Bauernkrieg im Jahre 1525 wurde Mühlhausen durch den Prediger Thomas Müntzer und seinen Mitstreiter Heinrich Pfeiffer zum Zentrum von deren radikalreformatorischer Bewegung: „Die Macht soll gegeben werden dem gemeinen Volk“. Die „Mühlhäuser elf Artikel“ und ein „Ewiger Rat“ sollten die Herrschaft von Patriziern und Adel in der Stadt für immer beenden. Mühlhäuser Bürger nahmen auch an der Schlacht bei Frankenhausen 1525 teil. Nach der Niederlage der Bauern wurde Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt hingerichtet. Heute erinnert ein Denkmal am letzten erhalten gebliebenen Stadtmauertor, dem Frauentor, an ihn. Die Stadt hatte schwere Straf- und Entschädigungszahlungen zu leisten und verlor ihre Dörfer. Sie ging vorübergehend auch ihrer Reichsfreiheit verlustig; die Fürsten von Sachsen und Hessen wurden Schutzherren. Diese waren protestantisch geworden, und auch Mühlhausen nahm die Reformation an. Nach 1525 war Mühlhausen auch eines der Zentren der mitteldeutschen Täuferbewegung, die zum Teil auch noch von Thomas Müntzer mitgeprägt gewesen war.[10][11] 1548 konnte unter Kaiser Karl V. eine neue Reichsfreiheit ausgehandelt werden. 1565 zählten 21 Dörfer mit insgesamt 949 Mann Bevölkerung zum Besitz der Reichsstadt.[12] Der Rat zu Mühlhausen unterzeichnete die lutherische Konkordienformel von 1577.[8] Durch den Ankauf der Liegenschaften des Deutschen Ritterordens (1599) erwarb die Stadt einen großen Grundbesitz (insgesamt 220 km²). 1600 bis 1914 Mühlhausen. Kupferstich von M. Merian Auf dem Fürstentag zu Mühlhausen im März 1620 gab der Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen die Sache der Protestantischen Union preis und erklärte sich mit den rheinischen Erzbischöfen für den Kaiser. Für das Verschontbleiben von der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg hatte Mühlhausen mit 1,75 Millionen Gulden schwer zu zahlen. Die Steuern wurden erheblich erhöht, eine allgemeine Verarmung trat ein. Die Bevölkerungszahl von Mühlhausen sank auf die Hälfte. Die umliegenden Dörfer wurden geplündert und abgebrannt, ihre Bürger flohen in den Schutz der Stadtmauern. Großbrände 1649 und 1689 sowie der Siebenjährige Krieg verminderten ebenfalls die Leistungskraft der Stadt. Bedeutende Mühlhäuser Bürger verließen die Stadt, so Gottfried Christoph Beireis und Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau. Das Gebiet der Freien Reichsstadt Mühlhausen um 1725 Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert erlebte Mühlhausen eine Blüte der Kirchenmusik. 1707/1708 war Johann Sebastian Bach Organist an der Hauptkirche Divi Blasii (Sankt Blasius). Zum Ratswechsel am 4. Februar 1708 entstand die Kantate Gott ist mein König (BWV 71). Am 5. August 1802 endete durch das Einrücken preußischer Truppen die Reichsfreiheit und Mühlhausen kam mit seinem Umland an das Königreich Preußen.[13] 1807 wurde die Stadt in das von Napoleon geschaffenen Königreich Westphalen eingegliedert. Während die Stadt Mühlhausen den Kanton Mühlhausen bildete, kam der Großteil der zur ehemaligen Freien Reichsstadt gehörigen Orte zum Kanton Dachrieden, einige Orte gehörten zu den Kantonen Dorla und Dörna. 1815 kam Mühlhausen und sein Umland wieder zu Preußen. Diese Eingliederung in ein größeres Territorium bot neue wirtschaftliche Möglichkeiten. 1831 wanderte der gebürtige Mühlhäuser Johann August Röbling in die USA aus und konstruierte dort 1865 die größte Drahtseilhängebrücke der Welt, die Brooklyn Bridge in New York. 1861 wurde Mühlhausen an das Telegrafennetz angeschlossen. 1870 wurde die Bahnstrecke Gotha–Leinefelde in Betrieb genommen und der Bahnhof eingeweiht. 1897 folgte die Bahnstrecke Ebeleben–Mühlhausen. 1882 wurde ein neues Postamt eingeweiht, 1887 wurde Mühlhausen an das Telefonnetz angebunden, 1895 wurde das Wasserwerk eröffnet. 1898 wurde ein Elektrizitätswerk errichtet und die Straßenbahn Mühlhausen nahm ihren Betrieb auf. Von 1897 bis 1899 wurde das Städtische Krankenhaus gebaut. 1892 schied Mühlhausen aus dem Landkreis Mühlhausen i. Th. aus und bildete einen eigenen Stadtkreis. In den Konjunkturphasen wuchsen in Mühlhausen besonders die Textilherstellung, die metallverarbeitende und die Tabak-Industrie. Wirtschaftlicher Fortschritt ging einher mit einem Bevölkerungswachstum, im Jahr 1900 war die Bevölkerung auf über 33.000 Einwohner angestiegen. Es folgte der Bau neuer Schulen und die Einrichtung eines Lehrerseminars. Im Jahre 1900 wurde die Marienkirche mit kaiserlicher Unterstützung durch den Bau des höchsten Kirchturms Thüringens komplettiert. 1907 eröffnete das erste Lichtspieltheater, 1914 wurde das Rathaus erneuert und erweitert. Für die seit 1876 bestehende Reichsbank-Nebenstelle wurde 1911–1912 ein Neubau errichtet.[14] 1910–1917 wurde die Provinzialheilanstalt Pfafferode gebaut. 1914 bis 1945 Im Ersten Weltkrieg verzeichnete Mühlhausen 1.300 Gefallene und Vermisste. An der Novemberrevolution 1918 beteiligten sich die Einwohner relativ wenig, nur an einigen Tagen mit Kundgebungen auf dem Blobach und Umzügen durch die Stadt. Es folgten die Hyperinflation Anfang der 1920er Jahre, Notgeld, Verarmung, Firmenzusammenbrüche, über 5000 Arbeitslose, Wohnungsnot und schwere Spannungen zwischen den politischen Parteien der Weimarer Republik. Nach 1923 gab es eine gewisse Konsolidierung. Der Stadtberg wurde mit Wohnhäusern bebaut und als „Erwerbslosensiedlung“ die Sachsen-Siedlung errichtet. Das Landeskrankenhaus Pfafferode wurde baulich erweitert. 1928 errichtete die Stadt das Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs (Der Löwe). 1928/29 wurde der Neue Stadtfriedhof mit modernem Krematorium in Funktion genommen. Der Gerichtsbau am Untermarkt erhielt 1929–1931 seine heutige Gestalt. Mit der Machtübernahme der NSDAP Anfang 1933 musste der nicht systemkonforme Bürgermeister Hellmut Neumann abtreten. Am 20. Mai 1933 wurden auf dem Blobach Bücher verschiedener deutscher Schriftsteller verbrannt. Mühlhausen wurde zum „Notstandsgebiet“ erklärt und mit öffentlichen Bauten und Unterstützung von Privatbauten gefördert. Im Zuge der Aufrüstung der Wehrmacht wurde Mühlhausen 1935 Standort einer Garnison. Im gleichen Jahr konnte eine neue große Kreissparkasse übergeben werden. Unter den Neubauten überwogen aber Kasernen und die Rüstungsindustrie wie in der Mackensenstraße 75 (heute Friedrich-Naumann-Straße) ein Werk der C. Lorenz AG zur Herstellung von Funkgeräten für die Wehrmacht. Das Berliner Unternehmen richtete zusätzlich 1937 in der ehemaligen Zigarren-Fabrik Franz Riebel, Eisenacher Str. 40, eine Fertigung von speziellen Elektronenröhren für militärische Geräte ein. In Planung befand sich ein Anschluss zu dem im Aufbau befindlichen Netz der Reichsautobahnen. Die Arbeitslosigkeit wurde durch die Baumaßnahmen, durch „freiwilligen Arbeitsdienst“ bzw. „Landjahrdienst“ und den 1936 auf zwei Jahre verlängerten Wehrdienst in der Wehrmacht abgebaut. Von 1934 bis 1943 wurden im Städtischen Krankenhaus 140 Menschen Opfer von Zwangssterilisationen. Während der Novemberpogrome wurde in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 die Synagoge der jüdischen Gemeinde verwüstet und der Rabbiner durch Pistolenschüsse schwer verletzt. Das Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933–1945) verzeichnet namentlich 85 jüdische Einwohner Mühlhausens, die zumeist deportiert, größtenteils ermordet und Opfer des Holocaust wurden.[15] Zwischen 1939 und 1944 starben in der Landesheil- und Pflegeanstalt Pfafferode 2.841 Patienten, die Sterberate stieg in diesem Zeitraum von 13,5 % auf 49,3 %. Von den Toten werden 1.976 als NS-Opfer der Aktion T4 und der Aktion Brandt zugerechnet.[16] Seit 2000 erinnert im Foyer des heutigen Ökumenischen Hainich-Klinikums ein Gedenkstein an diese Opfer. Am Stadtrand wurden 1944 die beiden Außenlager „Martha I“ und „Martha II“ des KZ Buchenwald eingerichtet. Die mehr als 1870 internierten Häftlinge wurden zur Arbeit in Rüstungsbetrieben (u. a. in der Gerätebau GmbH im Mühlhäuser Stadtwald) gezwungen. Im Luftkrieg wurden am 11. September 1944 während eines amerikanischen Bomberangriffes auf Mühlhausen 24.500 kg Sprengbomben abgeworfen. 17 Wohnhäuser wurden zerstört, 22 beschädigt. Auch Industriebauten wurden getroffen, 17 Menschen starben. Bei einem Abwurf von fünf Sprengbomben am 13. September 1944 starben noch einmal 10 Mühlhäuser.[17] Am 4. April 1945 nahmen Truppen der US-Armee die Stadt, deren Lazarette mit über 1000 Verwundeten belegt waren, kampflos ein. Am 7. April 1945 erfolgte ein Fliegerangriff der deutschen Luftwaffe auf Mühlhausen mit Splitterbombenabwürfen und Bordwaffenbeschuss. Dabei wurden zahlreiche Häuser beschädigt und mehrere Menschen getötet.[18] 1945 bis 1990 Nach der Übergabe der Stadt an die Rote Armee am 5. Juli 1945 lag Mühlhausen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Ab 1945 wurden in Mühlhausen zahlreiche Vertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten und dem Sudetenland angesiedelt, darunter auch viele aus dem böhmischen Saaz (heute Žatec). Sie bilden im Unstrut-Hainich-Kreis eine mitgliederstarke Gruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Der starke Zustrom von Flüchtlingen erklärt auch die – trotz der Kriegsverluste – erhebliche Zunahme der Bevölkerungszahl von Mühlhausen in den Nachkriegsjahren. Diese verminderte sich dann wieder deutlich durch die Flucht aus der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR und dann noch einmal nach der Wende und friedlichen Revolution. Straßenszene, 1981 Am 17. Juni 1953 demonstrierten auf dem Marktplatz der Stadt 3000 Menschen, überwiegend Bauern aus den Dörfern der Umgebung. Sie forderten eine Senkung des Abgabesolls, Aufhebung der Kollektivierungsmaßnahmen, die Beseitigung der Diskriminierung der Großbauern, aber auch „Gesamtdeutsche freie und geheime Wahlen“ sowie den „Wegfall der Sperrzonen“ an der innerdeutschen Grenze. Vor dem Gerichtsgebäude wurde die Freilassung inhaftierter Bauern verlangt, es kam zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der KVP. Diese wurden erst durch das Erscheinen des sowjetischen Militärkommandanten mit 20 Soldaten beendet. Die Demonstration wurde abends aufgelöst und der Ausnahmezustand durch die Besatzungsmacht ausgerufen. Die DDR-Sicherheitsorgane übergaben 20 bis 25 festgenommene Personen an den Militärkommandanten.[19][20][21] 1969 wurde die Mühlhäuser Straßenbahn stillgelegt und auf Busverkehr umgestellt. Zum 450. Todestag von Thomas Müntzer erhielt Mühlhausen 1975 den amtlichen Namenszusatz „Thomas-Müntzer-Stadt“. Im August 1976 fand in Mühlhausen die 26. Pugwash-Konferenz statt. Von 22. Oktober 1989 bis Februar 1990 fanden von Versammlungen in Kirchen ausgehende politische Demonstrationen in Mühlhausen statt, auf denen zunächst die Demokratisierung der Verhältnisse und bald auch die deutsche Wiedervereinigung gefordert wurden. Im Dezember 1989 wurde eine Städtepartnerschaft mit Eschwege, 1990 mit Münster geschlossen. Im Mai 1990 erfolgten demokratische Kommunalwahlen. Die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung fasste bereits im Juli den Beschluss zur sofortigen Beendigung der Abrissarbeiten in der historischen Altstadt, die als „einzigartiges Flächendenkmal“ erhalten und saniert werden sollte. Es liefen erste bauliche Sicherungsmaßnahmen an, unterstützt auch von der „Hessenhilfe für Thüringen“. Auch der Verein „Freunde Mühlhausens“ aus Münster half mit (Finanzierung des Pavillons auf der Stadtmauer). Straßen und Plätze erhielten ihre historischen Namen wieder. Die Großbetriebe der Stadt gerieten in Schwierigkeiten, es erfolgten Kündigungen und es gab auch Streiks wegen Gefährdung der Arbeitsplätze. Viele Anträge auf Reprivatisierungen wurden gestellt. Das Grenztruppen-Kommando löste sich im September 1990 auf, Mühlhausen wurde Bundeswehr-Garnison. 1991 bis heute 1991 brachte das Ende der Zeit als sowjetische Garnison. Im gleichen Jahr strich die Stadtverordnetenversammlung den Beinamen „Thomas-Müntzer-Stadt“ aus dem Stadtnamen und beschloss als offizielle Bezeichnung der Stadt Mühlhausen/Thüringen. Die Altstadterneuerung machte gute Fortschritte, ein Schwerpunkt war die Neugestaltung der Fußgängerzone Steinweg. Im Rahmen des Bundeswettbewerbs „Erhaltung des historischen Stadtraums in den neuen Bundesländern“ wurde Mühlhausen 1994 mit einer Bronzeplakette ausgezeichnet. Die Sanierung der Stadt lief und läuft erfolgreich weiter. Der Plattenbau Hotel Stadt Mühlhausen am Untermarkt wurde abgerissen. Am 9. November 1998 konnte die restaurierte Synagoge in der Jüdenstraße als Synagoge und Begegnungsstätte eingeweiht werden. 2001 wurde am Ort der Sowjetischen Militärtribunale am Untermarkt 17 (jetzt Amtsgericht) eine Gedenktafel enthüllt: „An diesem Ort wurden durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD von 1945 bis 1948 Unschuldige eingekerkert und gefoltert. Viele wurden deportiert oder zum Tode verurteilt“. Große Probleme der Stadt sind der Geburtenrückgang seit der Wende, die Deindustrialisierung, die Aufgabe des Militärstandortes und die mit dem Strukturwandel zusammenhängende Abwanderung und Alterung der Bevölkerung. Geblieben ist die Funktion als Versorgungs- und Dienstleistungszentrum. Mühlhausen weist eine hohe Einzelhandelsdichte auf. Im Jahr 2005 trat Mühlhausen als erste deutsche Stadt dem Verein Deutsche Sprache bei. Im selben Jahr wählten sie die Leser der Deutschen Sprachwelt zum Sprachwahrer des Jahres. Wirtschaft Die Lage an der Unstrut und mehreren ganzjährig fließenden Bächen erlaubte intensive Mühlenwirtschaft. Der Name der Stadt und das Mühleisen im Wappen verweisen darauf. Um 1800 sind im engeren Stadtgebiet 19 Wassermühlen nachweisbar. Das Frischwasser war auch Voraussetzung für Woll-, Tuch- und Lederverarbeitung (Loh- und Weißgerber). In der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es circa 50 lederverarbeitende Manufakturen. In Mühlhausen gefertigte Stoffe wurden u. a. von der international tätigen Großhandelsfirma Lutteroth in ganz Europa verkauft. Im 19. Jahrhundert entwickelten sich hier ansässige Kleinunternehmen zu Industriebetrieben, so z. B. Stephan Lederwarenwerk (Fahrradsattel und Schulranzen), Binkebank & Hammer (Weberei), Claes & Flentje OHG (Nähmaschinen, Strickmaschinen, Fahrräder). Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden durch Verstaatlichungen in den Jahren 1952 bis 1972 unter anderem folgende Volkseigene Betriebe: Textilindustrie: VEB Mülana („Obertrikotagen“), VEB Cottana (vorher: VEB Buntweberei Mühlhausen; ursprünglich: Binkebank & Hammer, Weberei), VEB Westthüringer Kammgarnspinnerei Mühlhausen, VEB Textilveredlungswerke Mühlhausen (entstanden aus Gebrüder Hecht KG, Textilveredlung, und Heinz Schüler, Garnveredlung), VEB Mühlhäuser Strickmoden (vorher Paul Schäfer Strickmoden KG) Schwerindustrie: VEB Möve-Werk (bis 1952 Walter & Co. GmbH; Zulieferer für Fahrzeugtechnik, z. B. an IFA), VEB Förderwagen und Beschlagteile, VEB Stehlagerwerk, VEB Kinderfahrzeuge ZEKIWA, VEB Spezialnähmaschinenbau (vorher Claes und Co. GmbH) 1952 wurde das VEB Röhrenwerk zur Produktion von Elektronenröhren gegründet. Das Werk wurde 1971 in „VEB Mikroelektronik Wilhelm Pieck Mühlhausen“ umbenannt und wurde Teil des Kombinats Mikroelektronik Erfurt. Seit dem Beginn der 1980er Jahre stellte der Betrieb elektronische Taschenrechner (darunter den einheitlichen Schultaschenrechner SR1) her. Später kam die Produktion der verbreitetsten Heimcomputer-Serie der DDR hinzu: die Kleincomputer KC 85/2-4. Das Stadtwappen von Mühlhausen in Thüringen wird als kleines Wappen (Schild) und großes Vollwappen geführt.[24] Großes Stadtwappen (Prunkwappen) Blasonierung: „Geteilt von Gold und Rot, oben ein wachsender, schwarzer, rotbewehrter und -bezungter Adler, unten ein silbernes Mühleisen. Auf dem goldenen Spangenhelm mit rot-goldenen Decken eine steinbesetzte, goldene Dreiblattkrone und zwei silberne Büffelhörner, außen mit je sechs dreiblättrigen grünen Lindenzweigen besteckt.“[25] Wappenbegründung: Der Adler verweist auf den Status der Stadt als freie Reichsstadt, und das Mühleisen auf den Namensursprung der Stadt. Die Farbpaarung silber-rot im unteren Teil des Wappens ist auf den jahrhundertelangen Einfluss des Erzbistums Mainz zurückzuführen. Als Flagge führt die Stadt Mühlhausen die Farben Rot und Gold, mittig das kleine Stadtwappen (Wappenschild).[26] Seit 2013 symbolisiert das neue Stadtlogo den Umriss von Altstadt und Stadtmauer.[27] Städtepartnerschaften Der Freundschaftsvertrag zwischen Mühlhausen und Tourcoing in Frankreich wurde 1961 geschlossen und 1979 durch einen weiteren Vertrag bekräftigt.[29] Ein gegenseitiger Austausch war aus politischen Gründen sehr begrenzt und beschränkte sich auf Besuche französischer Gäste. Am 21. Mai 1993 wurde deshalb der Vertrag erneuert. Seitdem entwickelten sich rege sportliche, kulturelle und bildungspolitische Kontakte. Eine Besonderheit stellt der Freundschaftsvertrag mit der Stadt Eschwege in Hessen dar, denn dieser wurde nach dem Mauerfall, aber vor der Wiedervereinigung Deutschlands als Erster aller deutschen Städte in dieser Zeit geschlossen.[30] Das Ziel des am 22. Dezember 1989 geschlossenen Vertrages war die traditionell vorhandenen Gemeinsamkeiten in Kultur, Wirtschaft und Tradition neu zu beleben. Durch vielfältige Kontakte von kommunalen Einrichtungen, Vereinen und Institutionen konnte das Zusammenwachsen der Regionen gefördert werden. Am 14. September 1990 wurde der Vertrag über eine Städtefreundschaft im Rathaus zu Münster unterzeichnet.[31] Die ersten Kontakte wurden durch die Konditor- und Bäckerinnungen geknüpft. Während des Aufbaus der Verwaltung nach der politischen Wende leistete die Stadtverwaltung Münster Hilfestellung durch das Bereitstellen von dringend benötigten Arbeitsmitteln/-geräten sowie Materialien. Verschiedene Gruppen und Initiativen haben bisher die Städtefreundschaft mit Leben erfüllt. Am 18. März 1995 wurde der Städtepartnerschaftsvertrag mit der russischen Stadt Kronstadt geschlossen.[32] Die Stadt war Ausgangspunkt der ersten russischen Weltumsegelung, an der der Mühlhäuser Wilhelm Gottlieb Tilesius von Tilenau teilnahm. Es werden vielfältige Beziehungen auf kulturellem, politischem, ökonomischem und wissenschaftlichem Gebiet gepflegt. Beide Städte arbeiten daran, bestehende Verbindungen auszubauen und neue herzustellen. Ein wesentlicher Aspekt der Partnerschaft sind Schüleraustausche und gegenseitige Besuche. Eine Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Saxonburg wurde am 23. Mai 2008 abgeschlossen.[33] Der etwa 1600 Einwohner zählende Ort im Westen von Pennsylvania wurde 1832 von dem in Mühlhausen geborenen und aufgewachsenen Johann August Röbling gegründet. Innenraum der Marienkirche Kultur und Sehenswürdigkeiten Turm der Marienkirche Divi-Blasii-Kirche Jakobikirche (Stadtbibliothek) Die Kilianikirche, Domizil der 3K-Theaterwerkstatt Nikolaikirche Kirche St. Marien Kirche St. Josef Theater Von 1840 bis 1945 hatte Mühlhausen ein bürgerliches Schauspielhaus und ein eigenes Sinfonieorchester. Das Theatergebäude wurde 1957 abgerissen. Seit 1991 erarbeitet das Projekt 3K Kunst, Kultur und Kommunikation, zuerst unter dem Dach des Vereins Arbeiten und Lernen in Mühlhausen e. V. und seit 1998 als eigenständiger Verein, Theaterstücke, Performances, Spielaktionen mit Jugendlichen und Erwachsenen und nutzt seit 2006 das vollständig zum Theater umgebaute Gebäude der ehemaligen Kirche St. Kiliani am östlichen Rand der Altstadt. Musik Jedes Jahr zur Kirmes ist das Stadtbild von den Spielleuten geprägt, die auch abseits der Festtage an regionalen und nationalen Wettbewerben teilnehmen. Neben der musikalischen Untermalung des Festumzuges wird gegen Nachmittag des Kirmessamstags eine Musikschau dargeboten, in der alle Spielmannszüge der Stadt Mühlhausen und Gastspielleute ihr musikalisches Können unter Beweis stellen. Im Oktober 1960 entstand unter dem Zusammenschluss dreier Kirmesgemeinden der als erster der 1. Mühlhäuser Spielleuteverein 1960 e. V., der bereits sieben Jahre später dritter der 15 besten Klangkörper in der DDR wurde und insgesamt 15 republikweite Meistertitel für sich gewinnen konnte. Mit der Wende wurden die Trägerbetriebe und damit die Existenzgrundlage des Vereins aufgelöst. Eine private Drogerie rettete daraufhin den Verein.[34][35] Am Lindenbühl steht das Hauptgebäude der Kreismusikschule Johann Sebastian Bach, die vom Unstrut-Hainich-Kreis getragen wird. Sie sieht ihre Aufgaben in der Begabtenförderung und -findung sowie der Vorbereitung auf ein Berufsstudium. Dadurch haben sich einige Ensembles gebildet, die Jahr für Jahr zahlreiche Konzerte darbieten. So zum Beispiel das Kammerstreichorchester unter der Leitung von Wolfgang Faber. Es besteht seit 1994 und ist eine Zusammenkunft von Lehrern und Schülern, sowohl jetzige als auch ehemalige, der Kreismusikschule. Für modernere Musikrichtungen wie Jazz entstand unter der Leitung von Christian Rangnick dort auch die Big Band, die ihrerseits nur aus Schülern besteht. Speziell zum Schuljahresabschluss gibt die Kreismusikschule ein Konzert aller Ensembles im Rathaus.[36] Seit 2007 wird jährlich der Nachwuchsband-Wettbewerb Rock oder Flopp[37] ausgetragen. Die Gewinnerbands sind von einer erneuten Teilnahme ausgeschlossen. Neben einem Preisgeld werden dem Sieger die Karriere fördernde Dienstleistungen gesponsert, wie zum Beispiel eine CD-Aufnahme in einem professionellen Studio. Der Zweitplatzierte gewinnt meist einen Auftritt zu einer beliebigen Veranstaltung des Hauptsponsors. Museen Kulturhistorisches Museum Mühlhausen[38] Müntzer-Gedenkstätte in der Marienkirche Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche Museum Allerheiligenkirche Fernmeldemuseum Mühlhausen im Gebäude der Deutschen Telekom Feuerwehrmuseum Religion Mühlhausen war seit der Einführung der Reformation eine mehrheitlich evangelische Stadt. Die heute bestehenden Konfessionen und deren Gemeinden: Evangelische Kirche Divi Blasii/St. Marien St. Martini/St. Georgii St. Nicolai St. Petri-Margarethen Freikirchen Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) Pfingstgemeinde Elim Katholische Kirchengemeinde St. Josef Weitere Religionsgemeinschaften Neuapostolische Kirche in Mitteldeutschland Jehovas Zeugen Ein Rückgang der Gläubigen ließ mit der Zeit viele Gotteshäuser verwaisen, weshalb die nun leeren Kirchen anderen Zwecken zugeführt wurden – so zum Beispiel ist die ehemalige Jakobikirche die neue Stadtbibliothek. Die oben erwähnte Kirche St. Martini wird nun, seit ihrem Umbau 2010–2011, durch die ev. Jugendarbeit als Jugendkirche genutzt. Ebenso finden hier normale Gottesdienste statt. Die der Pogromnacht zum Opfer gefallene Synagoge wurde restauriert. Sie dient als Denkmal und Museum der jüdischen Geschichte in Mühlhausen. Auch finden hier ausgewählte Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Eine jüdische Gemeinde gibt es in Mühlhausen nicht mehr. Seit dem Jahre 2010 werden in Mühlhausen „Stolpersteine“, eine Aktion des Künstlers Gunter Demnig, zur Erinnerung an ermordete und vertriebene jüdische Bürger Mühlhausens verlegt. Bis Mai 2013 sind 30 Stolpersteine in Mühlhausen verlegt worden. Bauwerke und Denkmale Sakralbauten Als zweitgrößte Kirche Thüringens bestimmt die Marienkirche – eine fünfschiffige gotische Hallenkirche – das Stadtbild Mühlhausens schon von weitem. Auf dem Balkon über dem Südportal stehen Figuren, die Karl IV. und seine Gemahlin Elisabeth von Pommern darstellen. Der Bau der Kirche begann 1317 und sollte ein dem Erfurter Dom ebenbürtiges Gotteshaus hervorbringen. Nach einem Streit zwischen den Mühlhäuser Bürgern und dem Deutschritterorden kam der Bau kurzzeitig zum Stillstand, wurde jedoch im frühen 15. Jahrhundert beendet. Seit dem Beginn der Reformation 1517 ist die Marienkirche evangelisch-lutherisch. Im kurz darauf folgenden Bauernkrieg diente die Kirche als Podium für die Reden Müntzers. Im Jahre 1903 wurde der neue Mittelturm fertiggestellt, da seine Vorgänger immer als zu klein empfunden wurden. Er ist derzeit mit 86,7 m der höchste Thüringens. Die Kirche selbst wurde 1975 profaniert und wird nur noch zu fünf kirchlichen Festtagen für Gottesdienste verwendet. Der Kirchenraum beherbergt seit seinem Umbau zum Museum eine Gedenkstätte des Reformators Thomas Müntzer und eine Ausstellung zu seinem Leben und Werk. Seit 2018 befindet sich im Kirchenraum eine umfangreiche Ausstellung zu mittelalterlicher Kunst aus Thüringen. Die Schau zeigt vom vollständigen Altarwerk bis zu einzelnen Gemälden und Heiligenskulpturen über 60 Werke bzw. Werkgruppen in der bislang umfangreichsten Exposition mittelalterlicher Bildwerke aus Thüringen.[39] Die Divi-Blasii-Kirche ist eine dreischiffige, kreuzförmige Hallenkirche am Untermarkt. Der Deutsche Orden begann den Bau dieser gotischen Kirche um 1276. Im Nordquerhaus befindet sich eine beeindruckende Maßwerkrose, die in ihren Ausmaßen halb so groß ist wie die der Notre Dame in Paris. Auf der Westseite stehen zwei achteckige Steintürme, die von einem Vorgängerbau stammen. Auf der westseitigen Empore befindet sich die 1959 eingeweihte Schuke-Orgel, die die Orgeldisposition Bachs umsetzt. Johann Sebastian Bach war 1707–08 Organist an Divi Blasii. Vor der Kirche wurde am 9. August 2009 ein Denkmal für ihn eingeweiht. Die Bronzeplastik des Hallenser Künstlers Karl Friedrich Messerschmidt stellt den 22-jährigen Bach dar. Sie wurde ausschließlich aus Spenden finanziert. Die Petrikirche geht auf eine Kapelle aus dem Jahr 1250 zurück. Das nördliche Seitenschiff der Kirche lässt den Übergang von der Romanik zur Gotik erkennen. Der Taufstein kann nach neueren Untersuchungen als der älteste von Mühlhausen bezeichnet werden. Das zur Zierde aufgebrachte Maßwerk entspricht dem der Fenster im Nordschiff. In der Gesamtform ist ein romanischer Vorläufertaufstein erkennbar. Am 8. Oktober 1356 wurde die erweiterte Kirche in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Gerlach von Nassau in Dienst gestellt und unterstand seither bis zur Reformation dem Deutschen Ritterorden. In einem Umbau von 1893 bis 1895 erhielt die Kirche ihre heutige äußere Gestalt mit dem beeindruckend farbigen Dach. In der Kirche befindet sich eine aus dem Spätmittelalter stammende Figur des Jakob. Vor der Kirche ist ein segnender Christus zu sehen, der 2008 von Romy Friedewald, einer Jenaer Künstlerin mit Wohnsitz in Dresden, geschaffen wurde. Die Nikolaikirche ist die bedeutendste und größte unter den Vorstadtkirchen Mühlhausens. Die erste urkundliche Erwähnung lässt sich für den 18. März 1314 belegen. Die Kirche geht zurück auf eine Filialgründung der Divi-Blasii-Kirche am Untermarkt. Sie unterstand wie fast alle Mühlhäuser Kirchen dem Deutschritterorden und war eine Filialkirche der Blasiuskirche. Von dort wurde sie auch mit Pfarrern beschickt. Bereits 1297 wird ein Pfarrer der Nicolaikirche benannt, dabei muss es sich aber um einen Vorgängerbau gehandelt haben. Als kleine Filialkirche erlebte die St.-Nicolai-Kirche ihren Höhepunkt 1763, als nach dem Siebenjährigen Krieg das Friedensfest der Stadt dort gefeiert wurde, weil die innerstädtischen Kirchen nach der Verwüstung durch die Franzosen unbenutzbar waren. Als besonders bedeutend können die Fenster im Chor der Kirche angesehen werden. Dort gibt es ein Nikolausfenster aus dem 14. Jahrhundert. Tätig für die Kirchenfenster war die Werkstatt von Alexander Linnemann in Frankfurt. Die Jakobikirche ist die dritte „große“ Kirche innerhalb des Stadtkernes und wie Divi Blasii mit zwei Haupttürmen versehen. Sie beherbergt seit 2004 im Hauptschiff die Mühlhäuser Stadtbibliothek in einer Mischung aus moderner Architektur und historischem Bau. Die Kilianikirche, Martinikirche und Georgikirche (letztere mit Hochwassermarken der Unstrut) weisen einen identischen Bau auf und stehen nahezu in einer Linie in Nord-Süd-Richtung. Die Synagoge in der Jüdenstraße wurde 1998 als Begegnungsstätte wieder eingeweiht. Siehe auch: Liste der Kirchen in Mühlhausen Weitere Bauwerke, Denkmale und Gedenkstätten Mittelalterlicher Stadtmauerring mit erhaltenem Wehrgang. Zwischen Frauentor und Rabenturm befand sich ein 17 m langes und 9 m hohes Teilstück der Stadtmauer, das sich alljährlich um 1 cm nach außen neigte. Dieses wird im Jahre 2018 durch Abbau und Wiederaufmauerung erneuert.[40] Inneres und Äußeres Frauentor sind erhaltene Bestandteile der einstigen Prachtstraße; auf das Westportal der Marienkirche ausgerichtet, dienten sie damals zum Empfang hoher Würdenträger bis hin zum Titel des Kaisers zum Besuch der Pfalz. Der Rabenturm, an seinen Fundamenten der Friedhof für Pestkranke im Mittelalter. Rathaus und Reichsstädtisches Archiv – das gotische Kerngebäude mit Rathaushalle und Ratsstube wurde Ende des 13. Jahrhunderts errichtet; das Rathaus hat mehrere jüngere Erweiterungsbauten. Das repräsentative Renaissance-Fachwerkgebäude Popperöder Brunnenhaus wurde ab 1614 auf Veranlassung des Bürgermeisters Gregorius Fleischhauer erbaut. Die bereits 1199 erwähnte Quelle wurde in Stein eingefasst. Nach den Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage 1715 erneuert. Der Peterhof, ein denkmalgeschützter Gasthof und Ausflugsziel an der Wanfrieder Landstraße. Der Löwe am Stadtberg, 1928 erbautes Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Söhne der Stadt. Sowjetisches Ehrenmal auf dem Neuen Friedhof, das an 153 Opfer des Krieges und der Zwangsarbeit erinnert. VVN-Denkmal aus dem Jahr 1949 auf dem Bahnhofsvorplatz für die Opfer der Konzentrationslager. Hotel Stadt Mühlhausen, zerstört 1998 Friedhöfe Der Jüdische Friedhof, ein Teil des Alten Mühlhäuser Friedhofs, ist bis heute erhalten. Städtischer Friedhof seit 1928, an der Eisenacher Landstraße Der Jüdische Friedhof an der Eisenacher Straße erinnert an die ehemalige jüdische Gemeinde der Stadt, deren Mitglieder emigrierten oder Opfer der Shoa geworden sind. Parks und Naherholungsgebiete Das Lindenbühl ist Teil der Mühlhäuser Grünanlagen entlang des Stadtmauerrings. Grünanlagen mit altem Baumbestand im Vorfeld des inneren Stadtmauerrings: „An der Burg“, Hirschgraben und Hoher Graben im Norden und Westen sowie das Lindenbühl im Süden. Parkanlagen zwischen Schwanenteich und Popperöder Quelle Naturdenkmal Thomasteich und Thomasquelle Der Mühlhäuser Stadtwald am westlichen Stadtrand Thomas-Müntzer-Park am Rieseninger Grünanlagen am Kriegerdenkmal (Mühlhäuser Löwe) Mühlhäuser Landgraben Der Park des Ökumenischen Hainich-Klinikums in Pfafferode, ein eingetragenes Kulturdenkmal mit altem Baumbestand. Sport Mit dem Thuringia Funpark beherbergt Mühlhausen einen der größten Skateparks in Deutschland. Der Thüringen-Ligist im Fußball – FC Union Mühlhausen – und der Bundesligist im Tischtennis – Post SV Mühlhausen 1951 – sind hier beheimatet. Am Kirmes-Wochenende findet der Mühlhäuser Altstadtlauf statt. Regelmäßige Veranstaltungen Daniela Schwalbe und Ernest Goldhahn als Ottilie und Thomas Müntzer beim Mühlhäuser Bauernkriegsspektakel 2014 An einem Wochenende Ende Mai: Mühlhäuser Bauernkriegsspektakel mit Historienspiel zu Thomas Müntzer und mittelalterlichem Markt Pfingsten: Mühlhäuser Pflaumenblüte (seit 2014, zuvor Stadtfest) Sommer: Brunnenfest an der Popperöder Quelle, Mühlhäuser Holzfahrt am Weißen Haus[41] letztes Augustwochenende: Beginn der Mühlhäuser Kirmes Samstag um Sankt Hubertus: Hainichjagd, eine der größten Gemeinschaftsjagden in Deutschland; Fuchsjagd im Ortsteil Felchta, mit Geländeritt und „Fuchsausreiten“ Martinifest in der Woche um Sankt Martin: Höhepunkt ist der ökumenische Martinsumzug aller Mühlhäuser Kirchgemeinden mit alljährlich Hunderten teilnehmender Kinder. Kulinarische Spezialitäten Traditionelle Mühlhäuser Gründonnerstags-Brezel Das Mühlhäuser Pflaumenmus gehört mit einem Marktanteil von 51,5 %[42] zu den bekanntesten in Deutschland. Ursprünglich als „Herthä Pflaumenmus“ vermarktet, geht seine Rezeptur auf die Gründung der „Thüringischen Pflaumenmus- und Konservenfabrik“ durch Luise und Hermann Thämert im Jahr 1908 zurück. 1972 als Volkseigener Betrieb verstaatlicht, exportierte man vorwiegend nach Westdeutschland, weshalb der beliebte Mühlhäuser Brotaufstrich in der DDR lediglich als Bückware erhältlich war.[43] Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung folgten 1993 die Privatisierung und Übernahme durch die Tegros Vertrieb GmbH. Nach deren Insolvenz im Jahr 2006 wurde die MÜHLHÄUSER GmbH mit Sitz in Mönchengladbach, die nun den Mühlhäuser Produktionsstandort betreibt, in die spanische Helios-Gruppe integriert.[44][45] Ende 2016 wurde entgegen der weiterhin verwendeten Werbe-Angabe „Original seit 1908“ die Rezeptur verändert und die Qualität vermindert, indem der Fruchtgehalt von zuvor 220 g auf nur noch 170 g Pflaumen je 100 g Endprodukt reduziert wurde.[46] Im Januar wird von vielen Bäckermeistern in der Stadt Süßkuchen angeboten. Das Gebäck aus einer sirupähnlichen, dicken Masse aus Honig und Pfefferkuchengewürz auf einem mit Roggenmehl bereiteten Boden blickt bereits auf eine etwa 800-jährige Geschichte zurück. Es soll somit den Kuchengeschmack des Hochmittelalters erfahrbar machen. Am Gründonnerstag werden in den Bäckereien in und um Mühlhausen süße Brezeln verkauft. Diese werden aus Hefeteig hergestellt und mit Zuckerguss oder Zucker und Zimt verfeinert. Es heißt, wer in Mühlhausen an Gründonnerstag keine Brezel isst, bekomme Eselsohren. Wirtschaft und Infrastruktur Unternehmen und Behörden Neben zahlreichen kleineren Unternehmen des Dienstleistungssektors haben sich vor allem mittelständische Betriebe des produzierenden und verarbeitenden Gewerbes in Mühlhausen angesiedelt; vertretene Branchen sind die Automobil- und Schienenfahrzeugzulieferung sowie die Leicht-, Elektro- und Elektronikindustrie.[47][48] Als Grundlage wurden im Osten der Stadt vier Gewerbegebiete mit einer Gesamtfläche von 154,39 ha erschlossen.[49] Weitere Wirtschaftszweige sind das Handwerk und der Tourismus. Das Ökumenische Hainich-Klinikum im Ortsteil Pfafferode ist mit ca. 1.100 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber des Unstrut-Hainich-Kreises.[50] Ein weiterer Gesundheitsdienstleister ist der Mühlhäuser Standort der Hufeland Klinikum GmbH, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen.[51] In der Stadt ansässige Behörden sind ein Landgericht nebst angegliederter Staatsanwaltschaft, Amtsgericht und Finanzamt. Die Kreisverwaltung, bisher auf mehrere Standorte verteilt, wird seit 2017 auf dem Gelände der ehemaligen Görmar-Kaserne zentralisiert.[52][53] Die Sparkasse Unstrut-Hainich hat ihren Sitz in Mühlhausen. Verkehr Straßenverkehr Mühlhausen liegt am Kreuzungspunkt der Bundesstraßen B 247 (Leinefelde-Worbis–Gotha) und B 249 (Sondershausen–Eschwege). Landesstraßen führen nach Anrode, Heyerode, Eisenach, Bollstedt und Menteroda. Eisenbahn Bahnhof Mühlhausen Der Bahnhof Mühlhausen liegt an der Bahnstrecke Gotha–Leinefelde, auf der unter anderem der Regionalexpress von Göttingen nach Glauchau und Greiz verkehrt. Bahnstrecken nach Ebeleben und nach Treffurt sind stillgelegt und abgebaut worden. Öffentlicher Nahverkehr Der öffentliche Personennahverkehr wird innerhalb des Mühlhäuser Stadtgebietes derzeit (2010) über fünf Omnibuslinien abgewickelt. Der Betreiber ist die Regionalbus-Gesellschaft Unstrut-Hainich- und Kyffhäuserkreis. Im Halbstundentakt verkehren die Linien 2 (Bahnhof – Schwanenteich), 5 (Weißes Haus – Bollstedt/Wendeschleife) und 7 (Sambach – Bonatstraße/Schadeberg); die beiden anderen Linien werden seltener bedient. Endstation des Regionalbusverkehrs ist der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) an der Burg. Straßenbahn → Hauptartikel: Straßenbahn Mühlhausen Im Jahr 1898 wurde eine Straßenbahn mit einer Spurweite von 1000 mm in Betrieb genommen und bis 1939 weiter ausgebaut. 1968 begann die Stilllegung der Strecken, 1969 fuhr die letzte Bahn. Wanderwege Durch Mühlhausen führen der Pilgerweg Loccum–Volkenroda, der Unstrut-Radweg, der Barbarossawanderweg und der Fernwanderweg Zittau–Wernigerode. Bildung In Mühlhausen gibt es fünf Grundschulen und vier Regelschulen, von denen je eine evangelische Schule ist. Die Bildung der Sekundarstufe II wird mit dem staatlichen Tilesius-Gymnasium, einem evangelischen Gymnasium und einem beruflichen Gymnasium gewährleistet. Berufliche Bildung findet zudem an den Beruflichen Schulen des Unstrut-Hainich-Kreises, der Johann-August-Röbling-Schule, einer staatlichen berufsbildenden Schule für Gesundheit und Soziales, an der staatlich genehmigten höhere Berufsfachschule für Ergotherapie und der staatlich genehmigten Fachschule für Heilpädagogik sowie bei dem IFBE Bildungszentrum Thüringen-Nordhessen gGmbH statt. Berufliche Aufstiegsweiterbildung (auf Tertiärstufe, Niveau DQR Stufe 6), das Staatsexamen und der Abschluss als Staatlich geprüfter Techniker (englisch State-Certified Engineer) können an der Fachschule für Technik Mühlhausen[54] abgelegt werden. Daneben gibt es ein Staatliches Förderzentrum für Lernbehinderte und das Förderzentrum „Janusz Korczak“ in Trägerschaft der Mühlhäuser Werkstätten für Behinderte. In der Stadt sind außerdem die Volkshochschule des Unstrut-Hainich-Kreises, die Kreismusikschule „Johann Sebastian Bach“ und je eine private Musik- bzw. Musik- und Kunstschule angesiedelt. Die seit 2002 bestehende JKSM – Jugendkunstschule Mühlhausen arbeitet mit dem Ziel der Bildung und Nachwuchsförderung auf dem Gebiet der Bildenden und Angewandten Kunst. Seit 1953 gab es in Mühlhausen ein Pädagogisches Institut, das ab 1969 ein Standort der Pädagogischen Hochschule Erfurt-Mühlhausen war. Dieser Standort wurde 1990 geschlossen, der Erfurter Standort wurde 2001 in die Universität Erfurt eingegliedert. Persönlichkeiten → Hauptartikel: Liste von Persönlichkeiten der Stadt Mühlhausen/Thüringen und Liste der Ehrenbürger von Mühlhausen/Thüringen Literatur Christian Gottlieb Altenburg: Chronik der Stadt Mühlhausen. Topographisch-historische Beschreibung der Stadt Mühlhausen. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 1999, ISBN 978-3-932554-83-4 (Reprint der Ausgabe Mühlhausen 1824). Jakob Altersberger: Untersuchungen zur Kirchengeschichte Mühlhausens im Mittelalter. Diplomarbeit Universität Wien – Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät. Wien 2013 (Abstract in Deutsch und Englisch; univie.ac.at [PDF; 21,3 MB]). Gunter Görner, Beate Kaiser: Chronik der Stadt Mühlhausen 1891–2000. Band 5 bis 8. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2004–2008: Band 5, 2004: 1891–1945, ISBN 3-934748-08-2, Band 6, 2006: 1946–1975, ISBN 3-937135-30-8, Band 7, 2006: 1976–2000, ISBN 3-938997-45-1, Band 8, 2008: Personen- und Sachregister, ISBN 978-3-937135-39-7. Gerhard Günther, Winfried Korf: Mühlhausen. Thomas-Müntzer-Stadt (= Kunstgeschichtliche Städtebücher). VEB E. A. Seemann-Verlag, Leipzig 1986, ISBN 3-363-00018-9; 2. Aufl. Ebenda 1989, ISBN 3-363-00018-9. Urkundenbuch der ehemals freien Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen 775 bis 1350 (= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 3). Bearb. von Karl Herquet. Hrsg. vom Magistrate der Stadt Mühlhausen; Harald Rockstuhl. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2009, ISBN 978-3-86777-050-7 (Reprint der Ausgabe des Verlags der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1874; Text teilw. deutsch, teilw. lateinisch; E-Kopie in der Google-Buchsuche). W. G. Heyde: Mühlhausen. Mit Fotos von W. G. Heyde und einer Einführung von J. L. Burghoff. VEB F. A. Brockhaus-Verlag, Leipzig 1975, DNB 750433655 (Bildunterschriften dt., engl., franz. und russ. – Teilw. in kyrill. Schrift). Jens Hiersemann: Mühlhäuser Straßennamen damals und heute – Ein Lexikon zur Stadtgeschichte von Mühlhausen/Thür. 2., erw. und überarb. Aufl. Rockstuhl, Bad Langensalza 2009, ISBN 978-3-86777-058-3. Reinhard Jordan: Chronik der Stadt Mühlhausen bis 1890. Band 1 bis 4. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2000–2002 (Reprint der Ausgabe Danner, Mühlhausen 1900–1908): Band 1, 2001: Bis 1525, ISBN 3-934748-04-X (Reprint der Ausgabe 1900), Band 2, 2001: 1526–1599 (1604), ISBN 3-934748-05-8 (Reprint der Ausgabe 1903), Band 3, 2003: 1600–1770, ISBN 3-934748-06-6; 2. Reprintauflage. Ebenda 2013, ISBN 978-3-934748-06-4 (Reprint der Ausgabe 1906), Band 4, 2003: 1771–1890, ISBN 3-934748-07-4 (Reprint der Ausgabe 1908). Benjamin Gottfried Stark: Beschreibung der Kaiserlichen freyen Reichsstadt Mühlhausen in Thüringen. Verlag Michael Gottlieb Grießbach, Eisenach 1767, urn:nbn:de:bsz:14-db-id3241939717 (Digitalisat). Michael Zeng: Des Reiches freie Stadt? Die Politik des Rates der Reichsstadt Mühlhausen in der ersten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges. In: Zwischen Alltag und Katastrophe – Der Dreißigjährige Krieg aus der Nähe (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Band 148). Hrsg. von Benigna von Krusenstjern, Hans Medick, in Zusammenarbeit mit Patrice Veit. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 3-525-35463-0, S. 307–322 (Tagungsband).

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Gemälde Bild Ölgemälde ölbild acrylgemälde acrylbild foto fotografie photograühie originalfoto originalphotographie picture originalölbild originalölgemälde ölbild gemaelde tuschezeichnung aquarellzeichnung bleistiftzeichnung rötelzeichnung aquarellbild rötelbild stadtansicht panorama stadtpanoram kirche rathaus originalscherenschnitt scherenschnitt panoramabild panoramagemälde dieser Liste werden Techniken der bildenden Kunst in sinnvollen Gruppen zusammengefasst. Eine alphabetische Sammlung künstlerischer Techniken wird über die Kategorie:Künstlerische Technik erschlossen. Neben den Techniken im engeren Sinn finden sich auch kunsthistorische Fachbegriffe, die diesen zugeordnet werden können (z. B. ist Tafelbild keine Technik, sondern eine der Malerei zuordenbare Repräsentationsform des Bildes). Kunstgeschichtliche Epochen und Stilrichtungen werden dagegen inhaltlich im Portal:Kunst aufgeschlüsselt und in der Kategorie:Kunststil alphabetisch sortiert. Malerei Materialien Acrylfarbe Bindemittel Bolus Firnis Grundierung Kaseinfarbe Leinöl Leinwand Malmittel Ölfarbe Pigment Sprühfarbe Tempera Terpentin Wachs Werkzeug Pinsel Spachtel Sprühdose Techniken Action Painting Airbrush Aquarell Buchmalerei Collage Enkaustik Freskomalerei Frottage Glasmalerei Gouache Graffiti Grattage Grisaille Lüftlmalerei Miniaturmalerei Ölmalerei Pastellmalerei Seccomalerei Stencil Street-Art Tempera Tuschemalerei Verwischung Fachbegriffe Akkumulationen Combine Painting Monochromie Selbstorganisierende Malerei Tafelbild Trompe-l’œil Sfumato Skulptur, Plastik Materialien Alabaster Bronze Beton Edelstein Edelstahl rostfrei Email Gips Gold Gummi Holz Keramik Kunstharz Kupfer Marmor Porzellan, siehe: Liste mit Fachausdrücken zu Porzellan Silber Stahl Naturstein Pappmaché Stuckmarmor Terrakotta Ton Werkzeuge verschiedene Eisen zur Steinbearbeitung (Fäustel, Bildhauerklöpfel, Stockhammer, Riffelhammer, Prelleisen, Spitzeisen, Zahneisen, Scharriereisen, Fläche, Schlageisen, Zweizahn, Vierteleisen u. a.), (das Werkzeug des Steinbildhauers), aber auch Presslufthammer, Bohrwerkzeuge, Hebewerkzeuge unterschiedliche Eisen zur Holzbearbeitung, u. a. Schnitzmesser, aber auch Kettensäge und weitere elektrische Geräte, alles ähnlich wie in einer Holz-bzw. Tischlerwerkstatt Hammer Meißel Punze Schleifstein Beitel Stichel zur Tonbearbeitung verschiedene Hölzer zum Modellieren Spachtel Raspeln für Marmor, Gips und Holz Polierwerkzeuge Fachbegriffe Bozzetto Büste Patina Polychromie Relief Standbild Verlorene Form Grafik und Zeichnung Materialien Papier/Trägermaterial Aquarellpapier Büttenpapier Karton Transparentpapier Pergament Velinpapier Pigment/Zeichenmaterial Bister Sepia Pastellkreide Rötel Tinte Tusche Wachskreide Zeichenkohle Werkzeuge Druckgrafik Geißfuß und andere Eisen zum Holzschnitt Grabstichel Moulette Polierstahl Radiernadel Rakel Roulette Schaber Wiegemesser Zeichnung Bleistift Buntstift Feder Griffel Silberstift Techniken Zeichnung Kohlezeichnung Rötelzeichnung Bleistiftzeichnung Silberstiftzeichnung Tuschezeichnung Hochdruck Holzschnitt Holzstich Linolschnitt Tiefdruck Aquatinta Crayonmanier Heliogravüre Kaltnadelradierung Kupferstich Mezzotinto Prägedruck Radierung Stahlstich Vernis mou Flachdruck Lithografie Offset-Lithografie / Zinkografie Siebdruck Andere Edeldruckverfahren Frottage (Durchdruck) Gaufrieren (Blinddruck) Scherenschnitt Fachbegriffe Illustration Künstlerbuch Kunsthandwerkliche Techniken Material Edelsteine Edelmetalle Holz Keramik Leder Textilien Werkzeuge Töpferscheibe Webstuhl Technik Batik Fassmalerei Flechtkunst Intarsien Möbeldesign Mosaik Porzellanmalerei Schmiedekunst Tapisserie Vasenmalerei Vergolden Fotografie Daguerreotypie Digitalfotografie Edeldruckverfahren Farbfotografie Fotogramm Großformatfotografie Holografie Kirlianfotografie Kleinbildfotografie Lochkamera Lomographie Mittelformatfotografie Panoramafotografie Schwarzweißfotografie Verwischung Neue Medien Computerkunst oder Digitale Kunst Faxkunst oder Copy Art Medienkunst Multimedia Netzkunst Videokunst Begriffliche Überschneidungen und Mehrfachnennungen Überschneidungen in der Zuordnung der Oberbegriffe sind in dieser Auflistung unvermeidlich. Die Aquarellmalerei z. B. wird wegen des Trägermaterials (Papier) und der häufig bewusst eingesetzten Bleistift-Vorlage oft auch der Zeichnung zugeordnet. Im Bereich der künstlerischen Studien gibt es neben gezeichneten Skizzen auch malerisch (mit dem Pinsel ausgeführte) Ölskizzen auf Karton oder neben der Tuschmalerei auch (mit Stiften ausgeführte) Tuschzeichnungen auf Papier. Vor allem wird mit dem Begriff Mischtechnik – ursprünglich als Variante der Ölmalerei aufgefasst – seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eher auf eine Vielzahl von unterschiedlichen, zusammengesetzten oder nacheinander ausgeführten Techniken verwiesen (Öllasuren über Acryl, übermalte Fotografien oder Collagen, Assemblagen u. a. m.). Ein typisches Beispiel für das Problem einer nicht eindeutigen technischen Zuordnung bildet die Installation (Kunst), die sich sowohl aus der Malerei, als auch aus der Bildhauerei kommend entwickeln kann. Für die syntaktischen Unterbegriffe Materialien oder Werkzeuge sind oft Mehrfachnennungen möglich: Spachtel z. B. können von Malern, Grafikern und Bildhauern unterschiedlich verwendet, Glas kann von Glaskünstlern geformt oder von Glasmalern bemalt werden. nach dem Verhältnis, in dem Druckelemente zur Druckform stehen, wie Flach-, Hoch-, Tief- und Durchdruck. Nach diesem Merkmal werden die Druckverfahren auch in der DINBaedeker baedecker bädeker caedecer  16500 in die Hauptdruckverfahren unterschieden: Hochdruck: Bildstellen der Druckform stehen höher als Nichtbildstellen, zum Beispiel Buchdruck und Flexodruck Flachdruck (siehe auch Lithografie): hier liegen Bildstellen und Nichtbildstellen der Druckform annähernd auf einer Ebene, zum Beispiel beim Offsetdruck Tiefdruck: Bildstellen der Druckform liegen tiefer als Nichtbildstellen Durchdruck: Bildstellen der Druckform bestehen aus den Öffnungen einer Schablone meist auf einem farbdurchlässigen Schablonenträger, einem Sieb aus Kunststoff- oder Metallfäden. Nichtbildstellen sind farbundurchlässig, zum Beispiel Siebdruck und Risographie. nach dem Material der Druckform, zum Beispiel Steindruck, Kupferdruck nach der Bearbeitungsart der Druckform, zum Beispiel manuell beim Holzschnitt oder der Lithografie, chemisch wie bei der Ätzung (Radierung, Klischee) oder fotomechanisch wie beim Lichtdruck nach dem Automatisierungsgrad, zum Beispiel handwerkliche, manuelle, halbautomatische, automatische oder industrielle Druckprozesse nach dem Übertragungsweg: Hier werden direkte von indirekten Druckverfahren unterschieden. Direkte Druckverfahren zeichnen sich dadurch aus, dass das Druckbild direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff gebracht wird. Deshalb muss das Druckbild seitenverkehrt auf der Druckform angebracht sein. Beispiele für ein direktes Druckverfahren sind der Rakeltiefdruck, der Buchdruck und der Flexodruck. Im indirekten Druckverfahren wird das Druckbild zunächst auf einen Zwischenträger angebracht. Der Zwischenträger ist flexibel und gibt die Farbe an den Bedruckstoff weiter ab. Aus diesem Grund muss das Druckbild bei einem indirekten Druckverfahren seitenrichtig sein. Beispiele für ein indirektes Druckverfahren sind der Offsetdruck und der Tampondruck. Hochdruck Der Buchdruck konnte sich nach der Verbesserung verschiedener Druckvorgänge und Werkzeuge durch Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert schnell verbreiten. Der Buchdruck wird heute als Hochdruck bezeichnet, weil die Druckelemente erhaben auf der Druckform stehen. Bei den konventionellen Buchdruckmaschinen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Tiegeldruckpresse, Zylinder-Druckpresse und Rotationsmaschine. Bei der Tiegelpresse erfolgt der Druck flach/flach, da die flache Druckfläche des Tiegels gegen die flache, meist vertikal in die Tiegeldruckmaschine eingespannte Druckform gepresst wird. Bei der Zylinderdruckpresse wird flach gegen rund gedruckt, das heißt, die flache Form wird beim Druckvorgang in der Regel unter dem runden Druckzylinder durchgezogen. Bei der Rotationsmaschine erfolgt der Druck rund gegen rund, indem der Anpressdruck des Druckzylinders gegen die runde Druckform, das sogenannte „Rundstereo“, erfolgt. Beim Tiegel und bei Zylinderpressen erfolgt der Papiereinzug stets in Einzelbogen, bei den Rotationsmaschinen in der Regel in Bahnen von der Rolle. Allerdings sind im Buchdruck für spezielle Fertigungsanforderungen auch Bogen-Rotationsmaschinen in Gebrauch. Aus dieser Grundform des Hochdrucks entwickelten sich weitere Druckformen: Neue Seiten: Alte Grafiken und Stiche Bildermappen, Bücher und diverse Raritäten Ein Fall für Kunstkenner Bildfundgrube auch auf Facebook Bilder des Monats ELISABETH PAETZ-KALICH PANZENBÖCK LORNA Es gibt wohl oft ein Missverständnis, das einer Klarstellung bedarf: Ich habe auf meiner Webseite NIE eine Hilfeleistung zur Identifikation von Künstlersignaturen angeboten. Wenn Sie mir also eine Ihnen unbekannte Signatur senden und ich diese nicht auf Anhieb erkenne, werden Sie KEINE Antwort erhalten. Ich kann leider aus zeitlichen und fachlichen Gründen KEINE Recherchen für Sie machen. Die Unterseite "Ein Fall für Kunstkenner" betrifft nur meine eigene Bildersammlung. Das ist KEINE Seite wo Jede(r) seine eigenen unbekannten Signaturen "einstellen" kann. Alte Drucktechniken Was ist ein Stich? Holzschnitt Radierung oder Aquatinta usw. Auf dieser Seite versuche ich einige Beispiele zu zeigen um eine gewisse Ahnung über diese Druck und Kunsttechniken zu vermitteln. Die Beschreibungen sind sicher nicht vollständig, aber die wichtigsten Unterschiede sind angedeutet. Die Informationen darüber habe ich einschlägigen Beschreibungen diverser Sites entnommen und auf das Wesentliche gekürzt. Der Holzschnitt Enstanden in Europa im 15. Jahrhundert. Hochdruckverfahren. Beim Holzschnitt werden alle nicht druckenden Teile einer Holzplatte weggeschnitten. Die Umrisse und Linien des Bildes bleiben bestehen. Diese werden mit Druckerschwärze (oder Farben) eingefärbt und mit dem Bildträger (Papier oder andere Materialien) gepresst. Es entstehen dabei wie beim alten Buchdruck (mit Bleistempel) leichte Vertiefungen auf dem Papier. Der Dorfweibel, Holzschnitt Willi Wenk Beispiel eines Holzschnittes. (unverkäuflich) Linolschnitt Gleiches Verfahren wie beim Holzschnitt, ausser dass die beschnittene Platte aus dem weichen Linoleum besteht. 893; Emmentaler Landschaft von Kurt Siegenthaler Beispiel eines Linolschnittes Der Kupfer - Stich Erfunden um 1450. Tiefdruckverfahren. Mit verschiedenen Grabwerkzeugen wird eine Kupferplatte so bearbeitet, dass durch das Ausheben von Kupferspänen vertiefte Linien entstehen. Da die Schatten der Darstellung durch parallel oder kreuzweise gelegte Vertiefungen erzeugt werden mussten, dauerte die mühevolle Arbeit an der Platte oft wochenlang. Nach Fertigstellung der Platte wird Druckerschwärze aufgebracht und in alle Ritze und Linien verteilt. Die glatte Oberfläche der Platte wird abgewischt. Das aufgepresste Papier "saugt" beim Druckvorgang die Farbe aus den Vertiefungen heraus. Kupferstiche waren über Jahrhunderte sehr beliebt und verbreitet. Das weiche Kupfer erlaubt nur eine begrenzte Auflage (einige Hundert gute Expl.)und ist deshalb bei Sammlern hoch geschätzt. Die Kupferstich - Ansichten erreichten Ihren Höhepunkt im 17. und 18. Jahrhundert. 219; David Herrliberger, Dietschiberg bei Luzern 1754 Beispiel eines Kupferstiches Die Kupfer - Radierung Erfunden um 1500 Tiefdruckverfahren. Hier wird auf eine Kupferplatte eine dünne Schicht aus Russ und Wachs, Harz oder Teerlack aufgetragen.Der Künstler ritzt nun sein Werk in diese Schicht ein bis das Kupfer zum Vorschein kommt. Die fertig bearbeitete Platte kommt nun in ein Säurebad. An den freigelegten Stellen frisst sich die Säure in das Kupfer wobei die noch beschichteten Teile geschützt bleiben. Nachher wird die Platte von der Schicht befreit und die Druckerschwärze aufgebracht. Diese verteilt sich in den durch die Säure entstandenen Rillen.Die glatte Oberfläche wird dann sorgfältig abgewischt und es erfolgt der eigentliche Druckvorgang. Die Radierung erlaubt dem Künstler eine freiere Linienführung da die weiche Beschichtung der zeichnenden Hand keinen Widerstand leistet. Die so entstandenen Werke werden von den Sammlern ebenfalls hochgeschätzt, denn auch diese Druckart erlaubt nur wenige Hundert gute Exemplare wegen des weichen Kupfers. Plinio Colombi, Kapelle von Münster im Oberwallis, 1914 Beispiel einer Kupfer - Radierung Die Aquatinta Die Aquatinta ist, wie die Kupferradierung, ein Tiefdruckverfahren. Ihren samtigen Charakter in den Schattenpartien erhält sie dadurch, dass feine Harzkörner auf die erhitzte Kupfer-Platte aufgeschmolzen werden, bevor diese ins Säurebad kommt. An den nicht bedeckten Stellen ätzt die Säure ihre Vertiefungen ebenso ein wie die Linien bei der normalen Kupferradierung. Nach Entfernung des Ueberzugs wird die Platte mit Druckerschwärze versehen. Sie verteilt sich in den Linien bzw. Vertiefungen und wird dann von der glatten Oberfläche sorgfältig abgewischt. Beim Druckvorgang "saugt" das Papier die Farbe aus den Vertiefungen heraus. Mit dem Aquatintaverfahren erzielt man eine malerische Wirkung, was den grossen Aufwand lohnt. Auch hier sind wegen des weichen Kupfers nur wenige hundert gute Abzüge möglich was den Wert bei Sammlern steigert. Brienz; J.H. Locher um 1840 Beispiel einer Aquatinta Heliogravur Siehe Beschreibung auf folgendem Link. http://de.wikipedia.org/wiki/Heliograv%C3%BCre Der Stahl - Stich Erfunden um 1820 Tiefdruckverfahren. Eigentlich müsste der Stahlstich "Stahlradierung" heissen, denn die Stahlplatte wird meistens geätzt. Dies ist nur möglich, wenn man den Stahl vorher durch Kohlenstoffentzug "weich"macht. Nach dem Einätzen der Zeichnung wird die Platte wieder verhärtet und ermöglicht somit eine höhere Auflage als beim Kupferstich. Stahlstiche erlauben eine feinere Linienführung als Kupferstich und Radierung, da die Stege zwischen den zu druckenden Vertiefungen nicht abgenutzt werden. Dies machte die genaue Ausarbeitung auch grosser Flächen möglich und führte im Ergebnis zu zahlreichen künstlerisch wertvollen und genauen Orts und Stadtansichten. Zwischen 1830 und 1860 war der Stahlstich die beherrschende Technik in der Buchillustration. Das starke Interesse in dieser Zeit der Industrialisierung an geographischen, regionalen und völkerkundlichen Themen sorgte dafür,dass eine Fülle von Ansichtswerken entstanden. Die meisten sind geschmückt mit eindrucksvollen und malerischen Stahlstichen. Diese Technik bekam aber sehr bald Konkurrenz durch die Fotographie. Bartlett/Wallis; Thun und die Alpen um 1839 Beispiel eines Stahlstichs Mezzotinto oder Schabkunst Das früheste bekannte Werk dieser Technik stammt aus dem Jahr 1642.(von Ludwig von Siegen 1609-1680.) Schabkunst = Mezzotinto = Halbton. Es werden keine Linien ins Kupfer gestochen, sondern die Zeichnung wird in Hell-Dunkel-Abstufungen flächig modelliert. Ausgangspunkt ist eine roulierte Kupferplatte, also eine Platte, die von Hand (oder später auch mechanisch) mit Hilfe eines Wiegemessers vollflächig mit einem feinen Netz von Linien und Punkten überzogen wurde.Das Wiegeeisen ist ein Instrument, das aus etwa 20 bis 40 kammartigen Zähnen besteht, das mit einer wiegenden Bewegung unter Kraftanwendung in die Platte gedrückt wird. Da die gesamte Druckplatte mit einem gleichmässigen Raster überzogen werden musste, kann man sich leicht vorstellen, dass diese Vorarbeit recht mühselig gewesen war. Aus diesem Punktraster "schabt" der Künstler nun die Zeichnung heraus, wobei er im Vergleich zur Stechkunst genau umgekehrt vorgeht. Er arbeitet aus einer vollflächig schwarz druckenden Platte die "Lichter" ( das Weiss mit seinen grauen Abstufungen) heraus. Genauere Beschreibung mit Bildbeispielen finden Sie im folgenden Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Schabkunst Holzstich oder auch Xylographie Genauere Beschreibung mit Bildbeispielen finden Sie im folgenden Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Holzstich Lithographie Genauere Beschreibung mit Bildbeispielen finden Sie im folgenden Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Lithografie Startseite Künstler von A-Z Bilder nach Themen aussuchen Nachforschung Ein Fall für Kunstkenner Alte Drucktechniken Alte Grafiken und Stiche Bildermappen Bücher Raritäten Walter Theiler Fotoartist Künstlerseiten + Neuheiten Kontakt LINKS Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap Copyright by Walter Theiler,Stadtfeldstrasse 18 3800 Unterseen. 2018. Für Inhalte fremder Links und Beiträge wird keine Haftung übernommen. Nach oben scrollen
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