Ernst Riegel (1871 - 1939)Goldschmied zwischen Historismus u.Werkbund / 🔝 Sammlerstück
Das Buch ist sehr gut erhalten, siehe Fotos Kehrer Verlag, Heidelberg , von 1996.
Hier gibt es viel zu sehen. Goldschmied zwischen Historismus und Werkbund, auf 165 Seiten mit vielen detaillierten Angaben.
Geschichte dazu.:
Ernst Riegel
deutscher Goldschmied, Bildhauer und Hochschullehrer
Ernst Riegel (* 12. September 1871 in Münnerstadt, Franken; † 14. Februar 1939 in Köln) war ein deutscher Goldschmied, Bildhauer und Hochschullehrer.
Deckelschale in Form einer Ente, Darmstadt, 1911 (Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main)
Goblet in the Musée d'Orsay, Paris, 1905 ca.
Leben und Wirken
Aufgewachsen in seiner unterfränkischen Heimatstadt, war Riegel schon früh beeindruckt von den Werken Tilman Riemenschneiders und hier insbesondere von dem berühmten Flügelaltar in der Pfarrkirche. 1890 besuchte er die Königliche Kunstgewerbeschule München und studierte insgesamt fünf Jahre Bildhauerei und Goldschmiedekunst, unter anderem bei Fritz von Miller. Um die Jahrhundertwende gehörte Riegel zu den erfolgreichen Jugendstilkünstlern, wurde in die Darmstädter Künstlerkolonie berufen und war 1908 in der Dritten Hessischen Landes-Ausstellung vertreten.
Riegel wurde Mitglied im Deutschen Werkbund, fertigte beispielsweise die Amtskette des Darmstädter Oberbürgermeisters und wurde 1912 mit der Ausgestaltung der Lutherkirche in Worms beauftragt. Aufgrund seiner Reputation holte ihn Emil Thormählen 1913 nach Köln und betraute ihn mit der Leitung der Gold- und Silberschmiedeklasse. 1926 wurde er zum Professor an den von Richard Riemerschmid geleiteten Kölner Werkschulen ernannt.
Während des Ersten Weltkriegs („Gold gab ich für Eisen“) und der anschließenden Inflationszeit war es fast unmöglich mit Edelmetallen zu arbeiten. Um den Studierenden eine zeit- und wirklichkeitsnahe praktische Arbeit am Material zu ermöglichen, initiierte er die Gründung einer Wirtschaftsstelle an den Werkschulen (geleitet von einem kaufmännischen Direktor). Ziel war es, durch Kontakte mit der Wirtschaft, Behörden und Privatleuten, Arbeitsaufträge zu erlangen und die Ateliers und Werkstätten der Kölner Werkschulen zu leistungsstarken „Entwicklungs- und Versuchslabors“ zu machen.
Sein Plan ging auf: Die Edelmetall-Abteilung und die Abteilung für sakrale Kunst finanzierten fast die Hälfte des Haushalts der Hochschule. Die Stadt Köln (Trägerin der Kölner Werkschulen) unter Oberbürgermeister Konrad Adenauer vergab gut dotierte Aufträge, beispielsweise wurden 1929 bei der Grundsteinlegung des Neubaues der Universität zu Köln in Lindenthal die Große Rektorenkette in Gold und Becher in Silber (gefertigt von Ernst Riegel mit seinen Studenten) überreicht. Wohlhabende Kölner Bürger – im Verein der Freunde und Förderer der Kölner Werkschulen – erteilten Aufträge und ermöglichten so eine qualifizierte Ausbildung der Studierenden. Mit dem Erstarken der Nationalsozialisten wurden auch die Arbeiten der Kölner Werkschulen diffamiert und 1933 ein Dutzend Künstlerlehrer entlassen. Unter ihnen war auch Ernst Riegel, „fristlos gefeuert“ von seinem Nachfolger Karl Berthold.
Riegels Werke sind heute in verschiedenen Museen und in Privatbesitz.
Ende der 1990er Jahre wurde er durch mehrere Ausstellungen als bedeutender Künstler wiederentdeckt:
Ausstellung im Hessischen Landesmuseum, Darmstadt 1996
Ausstellung im Schloss Pillnitz, Dresden
Ausstellung im Museum für angewandte Kunst, Köln 1997
Ausstellung in der Lutherkirche, Wiesbaden 2020
Weblinks
Commons: Ernst Riegel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Literatur von und über Ernst Riegel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Vortrag von Dörte Folkers: Die Kunstwerke von Ernst Riegel für die Lutherkirche Wiesbaden
150 Jahre Ernst Riegel – Altenberger Dom
Normdaten (Person): GND: 119493012 | LCCN: nr98003785 | VIAF: 69740281 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Riegel, Ernst
KURZBESCHREIBUNG deutscher Goldschmied, Bildhauer und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 12. September 1871
GEBURTSORT Münnerstadt
STERBEDATUM 14. Februar 1939
STERBEORT Köln
ÜBER DIESEN ARTIKEL
Diskussionsseite ansehen
Diskutiere Verbesserungen zu diesem Artikel
Vollständige Versionsgeschichte
Vor 532 Tagen aktualisiert
MEHR LESEN
Kurt Schwippert
deutscher Bildhauer
Werner Schriefers
deutscher Maler
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Denkmalfachbehörde in Deutschland
Der Inhalt ist verfügbar unter CC BY-SA 3.0, sofern nicht anders angegeben.
Artikel im Browser ansehen