(41) Roy Lichtenstein, HANDSIGNIERT, "Aloha"

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Verkäufer: *tribaldance* ✉️ (2.156) 100%, Artikelstandort: Karlsruhe, DE, Versand nach: EUROPEAN_UNION, Artikelnummer: 192132242814 (41) Roy Lichtenstein, HANDSIGNIERT, "Aloha". Aus Altersgründen - ich bin 74 - verkaufe ich einige meiner in knapp 50 Jahren gesammelten Roy Lichtenstein Drucke. Roy Lichtenstein , "Aloha", Farboffsetlithographie , bookprint, mit Kugelschreiber handsigniert (nicht - wie so oft - lediglich drucksigniert), ca 28 x 28 cm, im säurefreien Passepartout ca 40 x 41cm. Im SEHR guten Zustand. Lichtenstein signierte die Arbeit und anerkannte sie damit als eigenes, originales Kunstwerk (siehe meinen Aufsatz weiter unten).  Ich garantiere für die Handsignatur . Mit dem rückseitigen von Horst Antes für mich entworfenen Sammlerstempel. Da Privatverkauf kein Umtausch. Bitte sehen Sie meine eBay Beurteilungen der letzten Wochen. Ich besitze keine Konto in Polen! Gedanken zu Originalen und Grafik am Beispiel von Horst Antes, Andy Warhol und Roy Lichtenstein

Ein Künstler beschließt, eine Bildidee in einer Auflage herzustellen. Er erstellt eine Zeichnung und fotokopiert am Farbdrucker 20 Exemplare, die er nummeriert und signiert verkauft. Die Originalarbeit vernichtet er. Handelt es sich jetzt bei den 20 Exemplaren um Reproduktionsdrucke oder Originalgrafik?

Nach Ansicht konservativer Kunstexperten begibt sich dieser Künstler in eine Grauzone. Aber immerhin hat er ja die Originalarbeit vernichtet. Picasso und andere Künstler, wie z.B. auch Gerhard Richter („Kerze“), signierten gelegentlich Reproduktionen in limitierter Auflage, die hohe Preise erzielen. Das gemalte oder gezeichnete Original blieb bestehen.

In der traditionellen Sichtweise ist für eine Originalgrafik erforderlich, dass der Künstler einen Druckträger von Hand selbst bearbeitet und davon die Auflage erstellt wird. Druckträger sind in der Regel die Radierplatte, der Holzstock oder der Lithostein. Beim Siebdruck werden die Schablonen kaum per Hand sondern fotomechanisch gefertigt. (Dürers Holzschnitte wurden nach seinen Vorlagen von darauf spezialisierten Holzschneidern geschnitten. Hundertwasser und Wunderlich beauftragten japanische Holzschneider. Sind deren Holzschnitte deshalb keine Originalgrafik?) Nach Möglichkeit sollte der Künstler beim Druck dabei sein und Qualität und Auflage kontrollieren. Der Spitzfindige kann jedoch argumentieren, dass sich das Original auf der Platte, dem Stock oder dem Stein befindet und die papierenen Abzüge nur Kopien dieser Arbeiten sind. Und was, wenn der Stein mit der Zeichnung nach dem Druck - um bei der Lithographie zu bleiben – abgeschliffen wird? Entspricht das nicht sehr dem obigen Beispiel der vernichteten Originalzeichnung?

Horst Antes erstellte seine Grafik in der traditionellen Art. Mit ganz wenigen Ausnahmen wurde die Steinzeichnung abgeschliffen oder die Radierplatte durchkreuzt. Reproduktionen signiert Antes kaum und wenn, dann nur rückseitig. Das klassische Reprodruckverfahren, die fotomechanische Offsetlitho, veränderte er erstmalig indem er direkt auf die Druckfolien zeichnete. So schuf er nach traditioneller Forderung die erste Originaloffsetlithographie. Dennoch kann es vorkommen, dass er eine Originalzeichnung per Fax versendet und sie dann vernichtet. Das Fax jetzt das Original?

Die amerikanischen Popartisten - und heute auch immer mehr europäische Künstler - wollten, befreit von Traditionen, die neuen fotomechanischen Reproduktionstechniken nutzen. Prinzip der Pop Art war es ja auch, industrielle Produktionsmethoden anzuwenden , im alten Sinne Originalgraphik ( nach der Wiener Deklaration ) gibt's da kaum bis garnicht . Die Lichtensteinarbeit „I Love Liberty“ entspricht dieser Geisteshaltung.

Sogar Warhols Gemälde wurden von Assisstenten nach Fotos - eigentlich immer als Siebdruck - fotomechanisch auf Leinwand übertragen. Er plazierte das Sieb auf der Leinwand und fügte meist einige wenige Pinselstriche hinzu und signierte das Gemälde. (Gerhard Richter in einem Interview mit der „Zeit“ zu den beiden im November 2014 für gut 150 Millionen Dollar versteigerten Bildern von Warhol: „Als neulich ein Spielkasino hier in Nordrhein-Westfalen seine Warhols verkaufte und es einen großen Zirkus darum gab, da dachte ich, was soll der Unsinn, es waren doch eh' bloß Drucke...“) Seine Grafiken wurden meist im Siebdruck nach Fotos in limitierter Auflage gedruckt und signiert. Er signierte jedoch ähnlich wie Lichtenstein gerne auch Reproduktionen, die ihm z.B. auf Galerieeröffnungen vorgelegt wurden. (1983 schuf Warhol lt. dem Werkverzeichnis Schellmann für die Galerie Börjeson, Stockholm/Malmö, 3 Siebdrucke von Ingrid Bergmann: „Herself“, „With Hat“ und „The Nun“. Die von der Galerie hergestellten kleinen Reproduktionen erschienen in einer Reihe verschiedener Farbvariationen. Warhol hat diese entworfen und somit sind die farblich veränderten Repros Originale.) Susanna Partsch schreibt in „Tatort Kunst“: „..Warhol...da er selbst in seiner Factory Repliken seiner Werke zu Originalen erklärt hatte“ und „..Andy Warhol, der die meisten seiner Arbeiten in der Factory ausführen ließ, selbst also gar nicht am Schaffensprozess beteiligt war“. Ähnlich verhielt sich Josef Beuys in Deutschland, der noch einen Schritt weiterging und bereits bestehende kommerzielle Drucke durch seine Signatur zu Kunstwerken erklärte („DDR Tüten“). Offensichtlich sind die Künstler nicht mehr bereit, sich den Bedingungen der traditionellen Originaldruckgrafik zu beugen. Die Frage stellt sich, ob heutzutage noch an dem traditionellen Begriff der Originalgrafik festgehalten werden kann oder ob nicht alle vom Künstler - seiner Entscheidung entsprechend – auch fotomechanische und reproduzierte Drucke als Originale zu gelten haben, vorrausgesetzt, sie sind von ihm signiert. Tatsächlich bestand darüber Übereinstimmung in einem Gespräch am 30.1.15 von fünf Kunstsammlern und zwei Kunsthistorikern in Karlsruhe, dass ein Künstler durch seine Signatur eine Arbeit zum Original erklärt.

Das zentrale Thema in Roy Lichtenstein's Werk ist die Auseinandersetzung mit alltäglichen Dingen, Werbung und Comic. Diese wurden von den Herausgebern immer im Offset gedruckt. Winzige Rasterpunkte ergaben den flächigen Gesamteindruck. Meist mit bloßem Auge konnte man die einzelnen Pixel damals erkennen, für heutige Offsets benötigt man eine Lupe. Und gerade diese Punkte wurden einer der wichtigsten Aspekte in Lichtenstein's Werk. Sie wurden von ihm vergrößert und Bestandteil des Kunstwerkes. Wenn schon die Pixel für ihn so wichtig waren, war es konsequent, dass Lichtenstein viele seiner grafischen Blätter fotomechanisch mit dem Offsetdruck herstellen ließ oder im Siebdruck betonte. Doppelte Rasterpunkte also, die gemalten der Vorlage und die gedruckten. Er mußte nur noch die Arbeiten signieren und auf eine Limitierung achten. Aber auch da wollte er sich weder festlegen noch einengen lassen. Das Offset „Sunrise“ als Beispiel, erschien in einer unlimitierten Auflage und er signierte nur eine unbekannte Anzahl von Drucken. „Sunrise“ erzielte als signiertes Offset auf einer Auktion am 23.3.2010 in Los Angeles $ 21.250! Ein Lichtensteindruck "Nude with Blue Hair, State I" (Flachhochdruck - Color Relief Print, was immer das heißt – das Auktionshaus wußte nicht genau, wie gedruckt wurde) - wurde am 28.11.14 in Berlin für € 215.500 versteigert. Allerdings in einer Auflage von nur 10 Exemplaren.

Anders als der konservativere Antes signierten Warhol und Lichtenstein Reproduktionen ihrer Arbeiten nach Belieben und Stimmung, wenn man sie ihnen vorlegte oder auch, um durch den Verkauf die Kosten der Galerie zu decken. Lichtenstein entwickelte geradezu ein besonderes Verhältnis zur Reproduktion (siehe Seite 6 unten in Janis Hendricksons Buch über Lichtenstein, Taschen Verlag). Warum auch nicht, waren es doch fotomechanische Offsets und Siebdrucke - wie überwiegend ihre offizielle Grafik auch - und es waren häufig hervorragend gedruckte Abbildungen wie etwa die in dem legendären Lichtensteinkatalog der Galerie Beyeler, Basel, von 1973. Warhols Siebdrucke wurden nach Fotos erstellt und entsprechen somit nicht der traditionellen Originalgrafik.

Hermann Wünsche, Autor eines Teils des Warholschen Werkverzeichnisses der Grafik, wunderte sich im Vorwort: „Ganz streng – und für den Autor überraschend – hat Warhol selbst bestimmt, welche Arbeiten als Originalgraphiken anzusehen sind“. Willkürliche Entscheidungen also? Tatsache ist, dass bei Wünsche zumindest ein von Warhol nicht als Original anerkannter Druck und deshalb dort nicht gelistet, nach Warhol's Tod in ein weiteres Werkverzeichnis der Grafik aufgenommen wurde.

Ein Ausweg, um das Problem der Originalgrafik zu lösen, ist die Aufgabe der traditionellen Sichtweise: Der Künstler nutzt alle ihm genehmen Druckverfahren einschließlich fotomechanischen Reproduktionen, kombiniert sie nach Belieben und signiert nur die von ihm anerkannten Originalgrafiken. Alle anderen bleiben unsigniert. Gefälligkeitssignaturen erfolgen rückseitig. Fazit: signiert ein Künstler einen Druck, macht er ihn damit zum Original. (Und das gilt nicht nur für einen Druck sondern auch Gegenstände wie z.B. das von Marcel Duchamp mit Pseudonym signierte Pissoir)

Die von mir angebotenen garantiert handsignierten Drucke sind meist Buchdrucke, limitiert auf Auflagen der Kataloge oder Bücher, wobei nur ein äußerst geringer Teil dann von Hand signiert wurde. Ihre Druckqualität ist trotz der vergangenen Jahrzehnte herausragend gut. Die Arbeiten sind sehr dekorativ und typisch. Einige wenige – die von mir angebotenen alle – wurden nach einer kurzen Prüfung persönlich von Roy Fox Lichtenstein oder Andy Warhol mit der Hand signiert und besitzen deshalb die vom Sammler bevorzugte Aura.

Copyright Volker Volkens

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