Judith II.
Originale, farbige Offset-Lithographie von 1910.
Nach dem Originalgemälde von Professor Gustav Klimt.
Entstanden 1909. Im Besitz der Modernen Galerie in Venedig.
Im unteren Rand mit eingeprägtem Adelswappen.
Größe 157 x 248 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Juli 1862 in Baumgarten bei Wien, heute 14. Bezirk; † 6. Februar 1918 in Wien, 9. Bezirk) war ein bedeutender österreichischer Maler und einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils, Präsident der Wiener Secession. Leben Gustav Klimt war Sohn des aus Böhmen stammenden Goldgraveurs Ernst Klimt d. Ä. (1834–Juli 1892) und der Anna Rosalia Klimt geb. Finster (1836–Februar 1915). Er wurde als zweites von sieben Kindern im damaligen Wiener Vorort Baumgarten Nr. 4 (heute 14. Bezirk, Linzer Straße 247; das Geburtshaus wurde 1966 abgerissen) geboren. Seine Brüder Ernst Klimt d. J. und Georg Klimt waren ebenfalls Künstler. Klimt sollte erst den Beruf des Vaters erlernen, erhielt jedoch ein Stipendium, sodass er 1876–1883 an der Wiener Kunstgewerbeschule des k.k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie bei Ferdinand Laufberger, Victor Berger, Ludwig Minnigerode, Karl Hrachowina und Michael Rieser studieren konnte. Er wohnte (mit Unterbrechungen) bei seinen Eltern, 7., Burggasse 47, und war im Adressbuch von Lehmann noch 1894 dort eingetragen. In den 1880er Jahren bildete er mit seinem Bruder Ernst (Eintragung bei Lehmann: Gebrüder Klimt) und Franz Matsch eine als Künstler-Compagnie geführte Ateliergemeinschaft, die bei Lehmann (s.o.) erstmals 1888 an der Adresse 6., Sandwirtgasse 8, aufscheint und hier bis 1890 genannt wird; 1888 war der jüngste der drei, Georg, volljährig geworden. 1888/1889 unternahm Klimt Reisen nach Krakau, Triest, Venedig und München. Von 1891 an scheint als Atelieradresse der Compagnie 8., Josefstädter Straße 21, auf (man arbeitete im Gartenpavillon des Hauses gegenüber dem Theater in der Josefstadt). Die Compagnie gestaltete unter anderem Vorhang- und Deckengemälde für die Theater in Reichenberg, Karlsbad und 1885 in Fiume, 1885 Deckengemälde in der Wiener Hermesvilla, 1886–1888 die Deckenfresken in den beiden Stiegenhäusern des Neubaus des Burgtheaters und 1891/1892 die Zwickel- und Interkolumnienbilder im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums Wien und auch die Wandgemälde des Schlosses Peleș in Rumänien. Während Matsch nach seiner Eheschließung 1895 in Döbling, dem 19. Bezirk, wohnte und arbeitete (1896 schien er in Lehmann noch in der Josefstädter Straße auf), war Klimt nach Lehmann noch 1910 an der Josefstädter Straße tätig. Er wurde 1891 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus). 1892 starb im Juli sein Vater, im Dezember sein jüngerer Bruder Ernst. Am 24. Mai 1897 trat er aus dem Künstlerhaus aus und gehörte zu den Gründern der Wiener Secession, deren erster Präsident er von 1897 bis 1899 war. Für das von Josef Olbrich 1897/1898 errichtete Secessionsgebäude entwarf er die Metalltüren. 1898 veranstaltete die Secession ihre erste Ausstellung. Für die Secessions-Zeitschrift Ver Sacrum (Der heilige Frühling) lieferte er 1898–1903 zahlreiche Bildvorlagen und Illustrationen. Über von Klimt und Matsch von 1900 an erstellte Entwürfe zu den so genannten Fakultätsbildern für die Universität Wien, die im Auftrag des k.k. Unterrichtsministeriums entstanden, kam es zum Bruch zwischen den beiden Künstlern. Klimts Entwürfe, die er in der Secession ausstellte, wurden von Universitätsprofessoren und Medien unter Pornografievorwürfen heftig abgelehnt. Nach dem Wiener Skandal um das erste Bild, Philosophie, das bei der Pariser Weltausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, war Klimt bei Medizin (1901) und Jurisprudenz malerisch noch weniger kompromissbereit als zuvor. Matschs Gemälde Theologie wurde hingegen akzeptiert und befindet sich bis heute in der Universität Wien. Karl Kraus, der Klimts Stil offenbar nicht schätzte, verteidigte in seiner Zeitschrift Die Fackel die Ablehnung des Philosophie-Gemäldes durch die Professoren und kolportierte die abschätzige Bemerkung, dass die Pariser der importierten Kunst den Spottnamen „goût juif“ (jüdischer Geschmack) verliehen hätten. Klimt trat vom Auftrag des Ministeriums 1905 zurück, retournierte mit Hilfe privater Gönner das erhaltene Honorar und nahm seine drei Bilder zu sich (sie waren im Zweiten Weltkrieg ausgelagert und sind 1945 in Niederösterreich verbrannt). 1902 schuf Klimt aus Anlass der 14. Secessions-Ausstellung für den linken Seitensaal des Wiener Secessionsgebäudes (mit der Beethovenstatue Klingers) den Beethovenfries. Die Auseinandersetzungen, die darüber in der Presse geführt wurden, dokumentierte Hermann Bahr, Freund und Verfechter Klimts, im Buch Gegen Klimt, das Ende 1902 erschien und Zeitungsausschnitte zu Klimts Werk versammelte. 1903 zeigte die Secession 80 Werke Klimts. 1905 trat Klimt mit einer Gruppe von Künstlern, unter anderen Carl Moll, aus der Secession aus, weil ihm einige Malerkollegen einen zu „naturalistischen“ Stil verfolgten, unter anderem Josef Engelhart. Klimts Bilder wurden aus dem Secessionsgebäude entfernt. Noch im selben Jahr wurde Klimt Mitglied im Deutschen Künstlerbund. Mit Josef Hoffmann und Koloman Moser, den Gründern der Wiener Werkstätte, verband Klimt enge Freundschaft. 1904 wurde Josef Hoffmann mit dem Entwurf eines Stadtpalais für den belgischen Großindustriellen Adolphe Stoclet in Brüssel betraut; das Gebäude ist als Palais Stoclet in die Kunstgeschichte eingegangen. Gustav Klimt wurde von Fritz Wärndorfer, Wiener Werkstätte, mit dem Entwurf für den Fries (sog. Stoclet-Fries) für den Speisesaal des Palais beauftragt. Diese Arbeit begann er 1905 mit der Anfertigung von Werkzeichnungen (heutiger Aufbewahrungsort: Museum für angewandte Kunst, Wien), änderte aber die Entwürfe 1908 wieder. Die Montage der von der Mosaikwerkstatt Leopold Forstner ausgeführten Einlegearbeit fand 1911 in Anwesenheit Klimts in Brüssel statt (in Wien hatte Klimt die öffentliche Präsentation verboten, das Werk seiner Freundin Berta Zuckerkandl aber gezeigt). 1905 stellte Klimt in der 2. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes im neueröffneten Ausstellungshaus der Berliner Secession am Kurfürstendamm fünfzehn Werke aus und erhielt den Villa-Romana-Preis. 1906 reiste Klimt nach Belgien und England und wurde zum Ehrenmitglied der Königlich-Bayerischen Akademie der Bildenden Künste in München ernannt. 1908 reiste er nach Florenz. 1907–1908 entstand Klimts berühmtestes Gemälde, Der Kuss. Es wurde in der Kunstschau Wien 1908 gezeigt und vom k.k. Ministerium für Kultus und Unterricht sofort angekauft. Die Kunstschau wurde von der aus der Secession ausgetretenen Künstlergruppe um Klimt und von Josef Hoffmann in einem temporären Ausstellungsgebäude veranstaltet, das Hoffmann auf dem Grundstück des später gebauten Wiener Konzerthauses errichtete. 1909 reiste Klimt nach Paris, Madrid und Toledo, 1914 nach Brüssel. 1912 wurde er Präsident des Bundes Österreichischer Künstler. Ausstellungen im Ausland zeugen von Klimts Bedeutung im damaligen Kunstbetrieb. Er stellte 1908 in Prag und Dresden aus, 1909 in München, 1910 an der IX. Biennale in Venedig (wo seine Werke begeistert aufgenommen wurden), 1911 in Rom (Klimt fuhr aus diesem Anlass nach Rom und Florenz), 1912 wieder in Dresden, 1913 in Budapest, München und Mannheim, 1914 mit dem Bund Österreichischer Künstler in Rom sowie 1916 mit Schiele und Kokoschka in der Ausstellung des Bundes in Berlin. Von 1900 bis 1916 war Gustav Klimt vorwiegend am Attersee in Oberösterreich auf Sommerfrische, vor allem zu Besuch in der Villa vom Hoftischlermeister Friedrich Paulick. Hier entstand der größte Teil seiner Landschaftsgemälde. In Unterach am Attersee erinnert ein Klimt-Denkmal am Seeufer daran. Nach dem Atelier in der Josefstädter Straße nützte er ab 1911/12 ein damals ebenerdiges Gebäude (Wien 13., Feldmühlgasse 11; in Lehmann mit Hausnummer 9 verzeichnet) im Wiener Vorort Unter-St.-Veit, das heute als Klimt-Villa bezeichnet wird, als Arbeitsort. Als sein Wohnsitz wurde, nachdem er in Lehmann 1911 überhaupt nicht aufgeschienen war, für die Ausgaben 1912 bis 1915 die neue Atelieradresse erfasst, von der Ausgabe 1916 an Wien 7., Westbahnstraße 36, die Wohnung, aus der seine Mutter Anna, Graveur-Witwe, Anfang 1915 „herausgestorben“ war. Der Künstler pflegte enge Beziehungen zu einigen seiner Auftraggeber, die vornehmlich aus dem assimilierten jüdischen Wiener Großbürgertum stammten. Klimt war nie verheiratet, hatte aber zu mehreren Frauen intime Beziehungen, insbesondere zu seinen Modellen aus großbürgerlichen Kreisen. Wie weit die Beziehungen mit den von ihm porträtierten Frauen seiner Auftraggeber gingen, etwa mit Serena Lederer, der Gattin August Lederers, oder mit Adele Bloch-Bauer, der Gattin des Zuckerindustriellen Ferdinand Bloch-Bauer, ist Spekulation. Elisabeth Bachofen-Echt, die Tochter Serena Lederers, erreichte während der Zeit des N. jedenfalls einen „Abstammungsbescheid“, durch den die außereheliche Vaterschaft des „arischen“ Gustav Klimt amtlich bestätigt wurde, was ihr vermutlich das Leben rettete. Enge, aber nicht notwendigerweise sexuelle Beziehungen bestanden auch zu Alma Mahler-Werfel und zu Emilie Flöge, für deren Modesalon Klimt Entwürfe zu Reformkleidern anfertigte. 1917 lehnte das k.k. Unterrichtsministerium es zum vierten Mal ab, Klimt zum Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien zu ernennen (der erste Vorschlag dazu wurde 1891 gemacht), worauf ihn die Akademie am 26. Oktober 1917 zu ihrem Ehrenmitglied ernannte. Auszeichnungen 1890: Kaiserpreis der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens: Klimt erhielt den 1890 erstmals vergebenen Preis als Anerkennung für sein Aquarell Zuschauerraum im alten Burgtheater (das Gebäude wurde abgerissen). Tod Klimts, Wagners, Schieles Gustav Klimt erlitt am 11. Jänner 1918 in seiner Wohnung in der Wiener Westbahnstraße einen Schlaganfall und starb am 6. Februar 1918 im Allgemeinen Krankenhaus, Wien 9., Alser Straße 4. Er wurde auf dem Hietzinger Friedhof, wie sein letztes Atelier im 13. Bezirk, in Gruppe 5, Grab Nr. 194, bestattet ♁Standort48.17816.299527777778. Am 11. April 1918 starb Wiens wichtigster Architekt der Jahrhundertwende, Otto Wagner; er wurde ebenfalls auf dem Hietzinger Friedhof bestattet. Am 31. Oktober 1918 starb Egon Schiele; er hatte sein letztes Atelier wie Klimt im 13. Bezirk, Hietzing (die beiden Ateliers waren nur vier Häuserblöcke entfernt); er wurde auf dem Ober-St.-Veiter Friedhof, dem Friedhof des Bezirksteils, in dem er zuletzt wohnte, bestattet. Nachleben Klimts 1923 ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Hietzinger Friedhof (Gruppe 5, Nummer 194) in Wien 13. Das Grab, in dem seine Eltern und sein Bruder Ernst bestattet sind, befindet sich auf dem Baumgartner Friedhof (Gruppe T, Nummer 1929); das von Gustav Klimt entworfene Grabkreuz wurde von seinem Bruder Georg Klimt hergestellt. Im Jahr 1924 wurde in Wien die Klimtgasse (12. und 13. Bezirk) ihm zu Ehren benannt. Neben der Klimtgasse in Wien wurden die Klimtstraße in Nürnberg, die Gustav-Klimt-Straße in Künzelsau und der Gustav-Klimt-Weg in Hamburg nach dem Maler benannt. Das von Anton Hanak um 1927/1928 entworfene Klimt-Denkmal wurde nicht realisiert. 1928 veranstaltete die Secession für ihren ersten Präsidenten eine Gedächtnisausstellung. Die Post legte 1932 eine Markenserie auf, die neben Klimt Rudolf von Alt, Albin Egger-Lienz, Hans Makart, Moritz von Schwind und Ferdinand Georg Waldmüller als österreichische Malerikonen feierte. 1943 fand auf Veranlassung von Reichsstatthalter Baldur von Schirach eine Klimt-Ausstellung in der Secession statt, bei der ein Drittel der ausgestellten Werke aus NS-Raubkunst bestand. 1962 veranstalteten Belvedere und Albertina zum 100. Geburtstag Klimts eine Ausstellung. Der Filmregisseur Gustav Ucicky gilt als sein unehelicher Sohn, Elisabeth Bachofen-Echt (siehe oben) wurde in der NS-Zeit als uneheliche Tochter Klimts anerkannt. Ucicky sammelte Werke seines vermutlichen Vaters und konnte vor allem während des NS-Regimes seine Sammlung wesentlich vergrößern, wobei es sich auch um Raubkunst gehandelt hat. Seine Witwe Ursula Ucicky stellte im September 2013 die gemeinnützige „Gustav Klimt | Wien 1900 – Privatstiftung“ (kurz Klimt-Foundation) vor, in die sie vier Ölgemälde (zwei davon: siehe Werkliste), zehn Zeichnungen und Autografen von Klimt samt einem Stiftungskapital einbrachte. Im Stiftungszweck ist ausdrücklich die Provenienzforschung der Werke genannt. Die Direktorin der Österreichischen Galerie Belvedere und einzelne Organe des Leopold Museums zeigten sich ob der Gründung der Stiftung irritiert. U. a. fungiert der kaufmännische Direktor des Leopold-Museums als ehrenamtliches Vorstandsmitglied der Klimt Foundation. Am 26. April 1989 erschien die österreichische 500 Schilling Gustav Klimt-Gedenkmünze in Silber in einer Auflage von 350.000 Stück, Gestalter war der Chefgraveur der Münze Österreich AG. Auf der Vorderseite befindet sich ein Porträt Klimts sowie seine Signatur. Die Rückseite zeigt ein Abbild seiner Judith. Am 5. November 2003 erschien die österreichische 100 Euro Goldmünze Gustav Klimt mit der Abbildung von ihm am Kunstwerk, auf der Rückseite wird „Der Kuss“ gezeigt. 2007 wurde der Asteroid (16445) Klimt nach Klimt benannt, der bereits am 1989 von Eric Walter Elst entdeckt worden war. 2012 startete Münze Österreich die Serie Klimt und seine Frauen, in der bisher folgende 50 Euro Goldmünzen herausgegeben wurden: Adele Bloch Bauer (2012), Die Erwartung (2013), Judith II (2014), Medizin (2015). Werke (Auswahl) Diese Liste enthält 25 Werke Klimts, die einen repräsentativen Querschnitt durch sein malerisches Werk darstellen. Titel Wann entstanden Größe, Material Ausstellung/Sammlung/Besitzer Dame mit lila Schal 1895 67 × 41,2 cm, Öl auf Leinwand Kunsthistorisches Museum, Wien Pallas Athene 1898 75 × 75 cm, Öl auf Leinwand Wien Museum Bildnis der Sonja Knips 1898 145 × 145 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Nuda Veritas 1899 252 × 55,2 cm, Öl auf Leinwand Österreichisches Theatermuseum, Wien Judith I 1901 84 × 42 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Goldfische 1901-1902 181 × 66,5 cm, Öl auf Leinwand Kunstmuseum Solothurn Beethovenfries (Ein Teil des Wandgemäldes) 1902 73 m², Wandgemälde Wiener Secessionsgebäude Bildnis der Emilie Flöge 1902 181 × 84 cm, Öl auf Leinwand Wien Museum Bildnis der Gertrud Löw 1902 149,5 × 45 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Wasserschlangen I 1904-1907 50 × 20 cm, Mischtechnik mit Goldauflagen auf Pergament Österreichische Galerie Belvedere, Wien Bildnis der Margarethe Stonborough-Wittgenstein 1905 180 × 90 cm, Öl auf Leinwand Neue Pinakothek, München Die drei Lebensalter einer Frau 1905 180 × 180 cm, Öl auf Leinwand Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom Adele Bloch-Bauer I 1907 138 × 138 cm, Öl auf Leinwand Neue Galerie, New York City Danaë 1907 77 × 83 cm, Öl auf Leinwand Galerie Würthle, Wien Der Kuss 1908-1909 180 × 180 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Judith II 1909 178 × 46 cm, Öl auf Leinwand Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Rom Weg im Park von Schloss Kammer 1912 110 × 110 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Apfelbaum I 1912 110 × 110 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Adele Bloch-Bauer II 1912 190 × 120 cm, Öl auf Leinwand Von Oprah Winfrey 2017 um 150 Millionen Dollar an einen Chinesen verkauft.[16][17] Bildnis der Eugenia Primavesi 1912-1913 140 × 84 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Die Jungfrau 1913 200 × 190 cm, Öl auf Leinwand Nationalgalerie Prag Kirche in Unterach am Attersee 1916 110 × 110 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Dame mit Fächer 1917 100 × 100 cm, Öl auf Leinwand Privatbesitz Bildnis der Johanna Staude (unvollendet) 1917-1918 70 × 50 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Adam und Eva (unvollendet) 1917-1918 173 × 60 cm, Öl auf Leinwand Österreichische Galerie Belvedere, Wien Weitere Werke Zwickel- und Interkolumnienbilder im Stiegenhaus des Kunsthistorischen Museums Wien, 1891: Römisches und Venezianisches Quattrocento, Griechische Antike und Aegypten, Altitalienische Kunst, Florentinisches Cinquecento und Quattrocento Marie Breunig (Wien, Privatbesitz), 1894, Öl auf Leinwand, 155 × 75 cm Die Musik (München, Neue Pinakothek), 1895, Öl auf Leinwand, 37 × 44,5 cm Stoclet-Fries (Brüssel, Speisesaal im Palais Stoclet); Marie Henneberg Halle, Moritzburg, 1902, Öl auf Leinwand, 140 × 140 cm Buchenwald (Dresden, Galerie Neue Meister), 1902, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm Das Leben ein Kampf (Der goldene Ritter) (Nagoya, Aichi Prefectural Museum of Art), 1903, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm Aufsteigendes Gewitter (Wien, Leopold Museum), 1903, Öl auf Leinwand, 100 × 100 cm Die Hoffnung I (1903) (Ottawa, National Gallery of Canada), 1903, Öl auf Leinwand, 181 × 67 cm Hermine Gallia (London, National Gallery), 1904, Öl auf Leinwand, 170,5 × 96,5 cm Wasserschlangen II (Freundinnen), 1904–07, Öl auf Leinwand, 80 × 145 cm Bauerngarten mit Sonnenblumen (Wien, Belvedere), 1905/06, Öl auf Leinwand, 110 × 100 cm Fritza Riedler (Wien, Belvedere), 1906, Öl auf Leinwand, 153 × 133 cm Mohnblumenwiese (Wien, Belvedere), 1907, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Die Hoffnung II (1907) (New York, Metropolitan Museum of Art), 1907, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Tod und Leben (Wien, Leopold Museum), 1908–11, Öl auf Leinwand, 178 × 198 cm Blühendes Feld (Pittsburgh, Carnegie Museum of Art), 1909, Öl auf Leinwand, 100,5 × 100,5 cm Der Park (New York, Museum of Modern Art), 1909/10, Öl auf Leinwand, 110,5 × 110,5 cm Bauernhaus in Buchberg (Wien, Belvedere), 1911/12, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Kirche in Cassone, 1913, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm Mäda Gertrude Primavesi (auch „Mäda“ genannt) (Metropolitan Museum of Art, New York) 1912-13; Öl auf Leinwand, 149,9 × 110,5 cm Litzlberg am Attersee, 1914, Öl auf Leinwand, 110 × 110 cm, Museum der Moderne, Salzburg Friederike Maria Beer (Tel Aviv-Jaffa, Museum of Art), 1916, Öl auf Leinwand, 168 × 130 Ria Munk III, 1917/18, Öl auf Leinwand, 180 × 128 Baby (Privatbesitz), 1917/18, Öl auf Leinwand, 110 × 110 Die Braut (unvollendet), Öl auf Leinwand, 165 × 191 cm, Belvedere, Wien Weitere Werke Klimts befinden sich etwa im Besitz des Art Institute of Chicago, des Detroit Institute of Arts und des Musée d’Orsay in Paris. Künstlerische Einordnung Gustav Klimt war zu Lebzeiten einer der umstrittensten, aber auch beliebtesten Künstler der Jahrhundertwende. Kennzeichnend in seinem Stil ist die Aufnahme der Nuda Veritas als symbolische Figur in einige seiner Kunstwerke gegen Ende des 19. Jahrhunderts, darunter Pallas Athene (1898) und Nuda Veritas (1899). Als Klimts erste Nuda-Veritas gilt eine Illustration für die Zeitschrift Ver sacrum (März-Ausgabe 1898). Ein Vorbild für Klimts Darstellung der Nuda Veritas war vermutlich seine eigene Isis in Aegypten I (1891). Kunsthistoriker nehmen an, dass Klimt mit der Nuda Veritas sowohl die Politik der Habsburger als auch die Ignoranz der österreichischen Gesellschaft anprangerte, die ihre Augen vor innen- und außenpolitischen Problemen verschloss und stattdessen mit historistischem Prunk sowie Festivitäten die Wahrheit zu verdecken versuchte. Von der Wiener Gesellschaft wurde er wegen der erotischen Ausstrahlung seiner weiblichen Porträts gesucht. Klimt ist zweifellos der bedeutendste Künstler des Jugendstils in Österreich, nimmt aber auch im internationalen Maßstab eine Spitzenstellung ein. Dennoch wurde sein Werk besonders in der deutschsprachigen Kunstkritik der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts teilweise völlig ignoriert oder als reine Dekorationsmalerei abgetan. Erst später wurde seine statische Flächenhaftigkeit und seine ornamentale Abstraktion als richtungsweisend für die Entwicklung der modernen Malerei erkannt (Kubismus, abstrakte Malerei). Die Goldhintergründe auf Klimts Bildern erinnern mit ihrem Japonismus etwa an Ogata Kōrin, einen japanischen Maler des 17. Jahrhunderts. Die auffällige Verdichtung und flächige Wirkung zahlreicher Landschaftsbilder erreichte Klimt dadurch, dass er sich mittels Fernrohr ausgewählte entfernte Landschaftsausschnitte nah heranholte. Das Porträt Adele Bloch-Bauer I gehört mit einem Erlös von 135 Millionen US-Dollar zu den am teuersten verkauften Gemälden der Welt (siehe Liste der teuersten Gemälde). Er gehörte zur bevorzugten Auswahl zeitgenössischer Künstler, die das „Komité zur Beschaffung und Bewertung von Stollwerckbildern“ dem Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck zur Beauftragung für Entwürfe vorschlug. Im Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Handzeichnungen gezeigt. Klimt in Film und Musical Gustav Klimt bzw. seine Werke wurden zum Thema für Filme und ein Musical: Die Affäre Klimt. (Originaltitel: Stealing Klimt) Dokumentarfilm, Großbritannien 2006, 88 Min., Buch: Martin Smith, Regie: Jane Chablani, Produktion: Films of Record, Inhaltsangabe von arte Der chilenische Regisseur Raúl Ruiz inszenierte im Jahr 2005 einen Film mit dem Titel „Klimt“, welcher in Wien und in den Filmstudios des Movie Park Germany bei Bottrop-Kirchhellen gedreht wurde. Der Film hatte am 1. März 2006 in Wien Premiere. Hauptdarsteller John Malkovich war bei der Premiere anwesend und besichtigte das Klimt-Gemälde „Emilie Flöge“, das im Film eine Rolle spielt, zusammen mit Zeichnungen und Skizzen Klimts im Wien Museum. Emilie Flöge wird im Film von Veronica Ferres dargestellt, den Malerkollegen Egon Schiele spielt Nikolai Kinski. Einige seiner Gemälde wurden in den japanischen Anime-Serien Elfen Lied und Sora no Woto des Regisseurs Mamoru Kambe verändert in Vor- und Abspann eingebaut. Den abstrakten Figuren Klimts wurde dabei das Aussehen der Figuren aus den Anime gegeben. 1996 entstand das interaktive Theaterstück Alma – A Show Biz ans Ende von Joshua Sobol über das Leben von Alma Mahler-Werfel, in dem Gustav Klimt als ihr Jugendschwarm und Mann auftritt, der ihr den ersten Kuss raubte. Gustav Klimt – Das Musical feierte am 2. Juli 2009 bei den Festspielen in Gutenstein Welturaufführung. Musik: Gerald Gratzer, Buch: Niki Neuspiel, Sissi Gruber. Gustav Klimt. Der Geheimnisvolle. Dokumentarfilm, Österreich, 2012, 60 Min., Buch und Regie: Herbert Eisenschenk, Produktion: ORF, arte, Erstsendung: 18. Juli 2012 bei arte, Inhaltsangabe (Memento vom 21. Oktober 2012 im Internet Archive) mit Video-Ausschnitten. Gustav Klimt. Sehnsucht nach dort. Dokumentarfilm, Österreich, 2012, 25 Min., Buch und Regie: Peter Weinhäupl, Stefan Kutzenberger, Produktion: Leopold Museum, Klimt-Zentrum Attersee. Die Frau in Gold. Spielfilm, Großbritannien, USA, 2015, 109 Minuten, Regie: Simon Curtis. Egon Schiele: Tod und Mädchen. Spielfilm, Österreich, Luxemburg, 2016, 110 Minuten, Regie: Dieter Berner, Gustav Klimt wird von Cornelius Obonya verkörpert. Restitutionsfälle Das n. Regime entzog den rechtmäßigen Eigentümern viele Kunstwerke. Die Rückstellung nach 1945 erfolgte in Österreich sehr unvollständig. Als in den 1990er Jahren die Kinder und Enkel der Enteigneten ihr Recht forderten und dies von den USA politisch massiv unterstützt wurde, musste umgedacht werden. 1998 beschloss Österreich ein Restitutionsgesetz, gegen das aber von manchen öffentlichen Kunstsammlungen hinhaltender Widerstand geleistet wurde. Da Gustav Klimt mittlerweile zu den weltweit bekanntesten Künstlern zählte, war die Frage der Restitution einiger seiner Werke aus dem Belvedere in Wien ein sehr medienwirksames Thema. In den Jahren 2001 bis 2004 wurden fünf Klimt-Werke aus dem Belvedere an die Erben vom NS-Regime enteigneter Eigentümer zurückgegeben: Apfelbaum II, 2001 an die Erben nach Nora Stiasny übergeben; kurz nach der Rückgabe entstanden Zweifel darüber, ob dieses Bild nicht August Lederers und Serena Lederers Eigentum war. Diese Unklarheiten wurden 2015 thematisiert. Dame mit Federboa, 2001 an die Erben nach Hermine Lasus übergeben Bauernhaus mit Birken, 2001 an die Erben nach Hermine Lasus übergeben Landhaus am Attersee, 1914, 2001 an die Erben nach Jenny Steiner übergeben Bildnis einer Dame, 2004 an die Erben nach Bernhard Altmann übergeben Einen sechs Jahre andauernden Rechtsstreit entfachten 1999 fünf Klimt-Gemälde, die 1941 von den n. Behörden aus dem Besitz der Familie Bloch-Bauer beschlagnahmt und dem Belvedere übergeben worden waren. Die Galerie wähnte sich nach 1945 rechtmäßig im Besitz der Bilder, da die von Gustav Klimt zweimal porträtierte Adele Bloch-Bauer in ihrem Testament ihren Mann, Ferdinand Bloch-Bauer, 1925 gebeten hatte, „ihre Bilder“ nach seinem Tod ins Eigentum der „österreichischen Staatsgalerie in Wien“ zu übertragen. Ferdinand Bloch-Bauer betrachtete die Bilder allerdings als sein Eigentum, nicht als das seiner verstorbenen Frau, das er geerbt hätte. Die Familie Bloch-Bauer musste nach dem "Anschluss" Österreichs flüchten; die zurückgebliebenen Bilder wurden beschlagnahmt. Ferdinand Bloch-Bauer starb 1945 im Exil in der Schweiz, ohne dass ihm der zuvor wieder errichtete österreichische Staat die Rückgabe seiner Bilder angeboten hätte. Als die Nichte der von Klimt porträtierten Adele Bloch-Bauer, Maria Altmann, als Sprecherin der Erben Bloch-Bauers Jahrzehnte später die Rückgabe der Bilder verlangte, lehnte Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer es ab, darüber zu verhandeln. Da die Erben für einen Zivilprozess gegen die Republik Österreich enorme Gerichtsgebühren vorzustrecken gehabt hätten, strebten sie eine andere Form der Rechtsfindung an. Im Jänner 2006 wurden die fünf Gemälde auf Grund des Urteils eines Schiedsgerichtes den Erben zugesprochen. Am 2. Februar 2006 verzichtete die Republik Österreich, vertreten durch Frau Gehrer, auf ihr Vorkaufsrecht, die Bilder zu einem Schätzpreis von 300 Millionen US-Dollar zu kaufen. Es handelte sich dabei um die folgenden Gemälde: Adele Bloch-Bauer I, bekannt als „Goldene Adele“, 1907, am 19. Juni 2006 von Ronald S. Lauder im Rahmen eines Private Sale für die Neue Galerie in New York, nach nicht offiziellen Angaben der "New York Times" für 135 Millionen US-Dollar (106,7 Millionen Euro), von den Erben erworben. Dies war zu dieser Zeit der „höchste Preis, der jemals für ein Gemälde bezahlt wurde“. Das Bild wurde danach in Lauders „Neuer Galerie“ ausgestellt. Adele Bloch-Bauer II, 1912, am 8. November 2006 von einem anonymen Bieter per Telefon auf einer der größten Auktionen des Hauses Christie’s in New York für 87,936 Millionen US-Dollar (68,8 Millionen Euro) inkl. Zuschläge ersteigert. Es handelte sich damals um den fünfthöchsten Preis, der jemals für ein Gemälde bezahlt wurde. Buchenwald/Birkenwald, 1903, wurde ebenfalls bei der Auktion am 8. November 2006 für 33,056 Millionen US-Dollar (25,9 Millionen Euro) ersteigert. Apfelbaum I, 1912, erbrachte auf derselben Auktion des Hauses Christie’s 40,336 Millionen US-Dollar (31,6 Millionen Euro). Häuser in Unterach am Attersee, um 1916, ersteigerte eine Dame im Saal ebenfalls bei der Christie’s-Auktion am 8. November 2006 für 31,376 Millionen US-Dollar (24,6 Millionen Euro). Die letzteren vier Gemälde erbrachten bei der Auktion am 8. November 2006 insgesamt 192,731 Millionen US-Dollar (150,9 Millionen Euro). Gemeinsam mit der „Goldenen Adele“ waren das 327,7 Millionen US-Dollar (257,6 Millionen Euro). Die Wiener Secession ist eine Vereinigung bildender Künstler in Wien aus der Zeit des Fin de siècle. Davon abgeleitet wird auch die Wiener Variante des Jugendstils als Secessionsstil oder Wiener Jugendstil bezeichnet. Geschichte Die Wiener Secession wurde am 3. April 1897 von Gustav Klimt, Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich, Max Kurzweil, Josef Engelhart, Ernst Stöhr, Wilhelm List, Adolf Hölzel und anderen Künstlern als Abspaltung (Secession) vom Wiener Künstlerhaus gegründet, da die Künstler den am Künstlerhaus vorherrschenden Konservatismus und traditionellen – am Historismus orientierten – Kunstbegriff ablehnten. Vorbild war die Münchner Secession. Die erste Ausstellung fand 1898 statt. Im selben Jahr wurde die bedeutendste österreichische Kunstzeitschrift Ver Sacrum gegründet. Links neben der Eingangstür findet sich der Wahlspruch Ver Sacrum („Heiliger Frühling“), der die Hoffnung auf eine neue Kunstblüte ausdrücken soll. 1898 wurde auch das Ausstellungshaus nach Entwürfen des Otto-Wagner-Schülers Joseph Maria Olbrich erbaut. Das Grundstück im 1. Bezirk Innere Stadt an der Wienzeile in der Nähe des Karlsplatzes und des Naschmarkts wurde von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt. Dieses Ausstellungsgebäude wird in Wien ebenfalls kurz als „die Secession“ bezeichnet. Große Verdienste erwarb sich die Gruppe mit ihrer Ausstellungspolitik, durch die etwa die französischen Impressionisten dem Wiener Publikum zugänglich gemacht wurden. Berühmt wurde die 14. Ausstellung der Secession, die Ludwig van Beethoven gewidmet war (Beethovenausstellung (1902)). Das Arrangement der Ausstellung stammte von Josef Hoffmann. Im Zentrum stand die Beethovenstatue von Max Klinger. 20 Secessionskünstler und eine Künstlerin gestalteten wandbezogene Arbeiten (Malerei, Mosaike, Reliefs, Skulpturen, Brunnen, Möbel), Gustav Klimt führte im ersten Ausstellungsraum den Beethovenfries als Wandgemälde aus, das sich seit 1975 im Besitz der Republik Österreich befindet. Nach der Renovierung des Gebäudes in den Jahren 1985/86 durch Adolf Krischanitz wurde der Beethovenfries in einem Klimaraum im Souterrain installiert. 1903 wurde von Hoffmann und Moser die Wiener Werkstätte als Produktionsgemeinschaft bildender Künstler gegründet, die das Ziel hatte, das Kunstgewerbe zu reformieren. Am 14. Juni 1905 trat Gustav Klimt mit einer Gruppe von Künstlern (darunter Koloman Moser und Carl Moll) wieder aus der Wiener Secession aus, da es zu Meinungsverschiedenheiten in den Kunstauffassungen gekommen war. Die Wiener Secession ist bis heute ein wichtiges Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Wien. Der Vorstand lädt Künstler ein, Ausstellungen eigens für die Secession zu erarbeiten. Das Buch Judit ist ein deuterokanonisches bzw. apokryphes Buch des christlichen Alten Testaments, nicht aber des Tanach. Es wurde wahrscheinlich um 150 v. Chr. auf Hebräisch in Judäa, möglicherweise in Jerusalem verfasst. Die schöne und gottesfürchtige Witwe Judith geht unbewaffnet in das Heerlager des nebukadnezaischen Generals Holofernes und enthauptet ihn mit seinem eigenen Schwert. Judith übernimmt indirekt die Rolle des Mose und rettet das Volk Israel. Judiths mutige Tat ist keine Glorifizierung des Mordes oder Krieges, sondern eine gerade den mörderischen Krieg aufs schärfste verurteilende Handlung. Judith Von seiner Form her kann man es nicht als geschichtlichen Bericht, sondern als einen lehrhaften, weisheitlichen Roman verstehen, denn viele Angaben im Text sind offensichtlich unhistorisch und wären vermutlich auch zeitgenössischen Lesern sofort als solche aufgefallen; so war etwa Nebukadnezar in der Realität nicht wie im Buch geschildert König von Assyrien, sondern von Babylonien; so wird es auch sonst in der Bibel erwähnt (2 Kön 24,1 EU, 2 Chr 36,6 EU). Außerdem gelang ihm die Eroberung Judäas, wie im 2 Kön 24,1.11–17 EU; 25,1–10 EU, 2 Chr 36,6f.17 EU geschildert, während diese im Buch Judit scheitert. Das Buch wurde nicht in den jüdischen Kanon aufgenommen, ist aber Teil der Septuaginta und wird von Katholiken und orthodoxen, nicht aber von Evangelischen Christen als Teil der Bibel angesehen. Das Buch ist in mehreren griechischen Übersetzungen, der lateinischen Übersetzung, einer aramäischen Fassung und einer (sicher nicht originalen) hebräischen Fassung überliefert. Die Geschichte Die Belagerung Verärgert wegen mangelnder Unterstützung in einem – siegreich beendeten – Krieg sendet der assyrische König Nebukadnezar seinen Oberbefehlshaber Holofernes mit einem gewaltigen Heer gegen alle Länder des Westens. Sie sollten erobert und bestraft werden; alle, die Widerstand leisten, sollten schonungslos dem Tod und der Plünderung preisgegeben werden. Holofernes zog verheerend durch einen Teil von Kleinasien und Syrien und kam so auch an die Nordgrenze von Palästina (Kap. 1–3EU). Die Israeliten trafen nach Anweisung ihres Hohenpriesters sogleich Verteidigungsmaßnahmen und sperrten die Bergpässe, wandten sich aber auch mit Buße und Gebet an Gott den Herrn, Kap. 4 EU. Demgemäß sah sich Holofernes vor der kleinen Bergfestung Betulia, die den Schlüssel zum nördlichen Palästina bildete, aufgehalten. Voll Grimm darüber erkundigte er sich bei den moabitischen und ammonitischen Fürsten in seinem Heer, welches Volk es sei, das ihm so zu widerstehen wage. Die Antwort gab ihm der Ammoniterfürst Achior in einem vollständigen Abriss der jüdischen Geschichte, als deren Resultat er hinstellte, dass die Israeliten unüberwindlich seien, solange sie ihren Gott den Einzigen nicht beleidigten, Kap. 5 EU. Hiermit zog Achior sich den Unwillen aller assyrischen Großen zu, besonders auch deswegen, weil der assyrische König auf die höchste göttliche Verehrung Anspruch machte und jede fremde Religion vertilgen wollte. Demzufolge ließ Holofernes den Ammoniterfürsten gebunden nach Betulia führen, damit er sich bei der Einnahme der Feste von der Torheit seiner Behauptung und der Allgewalt der Assyrer überzeuge und dann elend mit den Juden zu Grunde gehe. Von den Israeliten aufgenommen, erregte er durch seine Erzählung großen Schrecken; doch fassten die Israeliten sich wieder im Vertrauen auf den allmächtigen Gott, Kap. 6 EU. Als aber Holofernes Betulia mit 182.000 Mann einschloss und die Wasserleitung abschnitt, sank den Belagerten der Mut. Als sich die Wasservorräte zu Ende neigten, forderten die Belagerten am 34. Tag der Belagerung den Stadtobersten Usija auf, die Festung zu übergeben. Usija versprach, ihnen nachzugeben, wenn in fünf Tagen keine Rettung komme, Kap. 7 EU. Judith rettet das Gottesvolk Von diesem Abkommen hörte die fromme Witwe Judit, die Tochter Meraris von Betulia. Manasse, ihr Mann, starb schon Jahre vorher zur Zeit der Gerstenernte an einem Hitzschlag. Sie wird mit folgenden Worten im Buch Judit beschrieben: „Sie hatte eine schöne Gestalt und ein blühendes Aussehen. Ihr Gatte Manasse hatte ihr Gold und Silber, Knechte und Mägde, Vieh und Felder hinterlassen, die sie in ihrem Besitz hielt. Niemand konnte ihr etwas Böses nachsagen, denn sie war sehr gottesfürchtig.“ – Judit 8,7–8 Sie war ganz anderer Ansicht, machte den Ältesten der Stadt Vorhaltungen wegen ihres Mangels an Gottvertrauen und begehrte für sich und ihre Magd freie Passage durch das Stadttor, Kap. 8 EU. Nachdem ihr diese zugesagt worden war, warf sie sich in inbrünstigem Gebet vor Gott nieder, um dessen Segen zu ihrem kühnen Plan zu erflehen, Kap. 9 EU, schmückte sich dann aufs herrlichste und ging mit ihrer Magd ins assyrische Lager. Hier angekommen erregte sie durch ihre Schönheit großes Aufsehen und wurde sogleich zu Holofernes geführt, Kap. 10 EU. Es gelang ihr, durch kluge Reden ihn zu berücken, Kap. 11 EU, so dass sie Freiheit erhielt, im assyrischen Lager aus- und einzugehen. Bei einem Mahl dann am 40. Tag der Belagerung, welches ihr zu Ehren gegeben wurde, wurde Holofernes so sehr betrunken, Kap. 12 EU, dass Judit, welche mit ihm allein gelassen worden war, ihm mit seinem eigenen Schwert das Haupt abschlagen konnte. Letzteres brachte sie mit sich zurück nach Betulia zum freudigen Erschrecken aller dort Befindlichen, Kap. 13 EU. Auf Achior machte dies solchen Eindruck, dass er sich zur jüdischen Religion bekannte. Nach Judits Rat aber machten nun die Belagerten einen Ausfall, und so wurde den Assyrern bekannt, was geschehen war, Kap. 14 EU. Voll Schrecken darüber suchten sie in wilder Flucht ihr Heil, und das ganze Lager wurde eine Beute der Hebräer. Darüber hoch gefeiert, Kap. 15 EU, gab Judit in herrlichem Loblied ihrer Dankbarkeit gegen Gott Ausdruck und zog sich dann wieder in die Stille des Witwenlebens zurück. Solange Judit lebte, und noch lange nach ihrem Tod, war niemand mehr, der Israel erschreckte, Kap. 16 EU. Zur Wirkungsgeschichte in Kunst, Musik und Literatur Die Szene der Enthauptung des Holofernes war ein sehr beliebtes Thema in der abendländischen Kunst und wurde – um nur die bekanntesten Beispiele zu nennen – unter anderen von Donatello, Caravaggio, Botticelli, Lucas Cranach, Paolo Veronese, Bartolomeo Manfredi, Peter Paul Rubens und Gustav Klimt dargestellt. Eine ganz besonders wichtige Rolle spielt sie im Werk von Artemisia Gentileschi. Die Gestalt der Judit erscheint auch in bildlichen Darstellungen der Neun Guten Heldinnen, sie ist in dieser ikonografischen Reihe eine Vertreterin des Judentums. Der jüdische Künstler Moran Haynal setze im Jahr 2011 in einer seiner Arbeiten das gesamte Buch Judit als zeitgenössische Kalligraphie um. Dramatisch wurde das Thema unter anderen von Friedrich Hebbel verarbeitet, dessen Drama Judith wiederum von Johann Nestroy als Judith und Holofernes parodiert wurde. Der Barockkomponist Alessandro Scarlatti gestaltete den durchaus operngerechten Stoff zweimal als Oratorium (La Giudita) in seiner römischen Zeit, als dort gemäß päpstlichem Erlass Opern verboten waren. Antonio Vivaldi vertonte den Stoff in lateinischer Sprache zu seinem Oratorium Juditha triumphans. Auch Wolfgang Amadeus Mozart verarbeitete das Thema in seinem Oratorium La Betulia Liberata. Es war ein Auftragswerk für Don Giuseppe Ximena von Padua und sollte zur Fastenzeit in Padua uraufgeführt werden. Warum das Werk nicht wie geplant aufgeführt wurde, darüber kann heute nur spekuliert werden.