Österreichisch-ungarische Reiterei erobert im Gefecht mit russischen Kosaken bei Mszana eine Fahne.
Als die österreichisch-ungarische Armee nach der zweiten Schlacht bei Lemberg zur Neuordnung und Aufnahme von Verstärkungen eine rückwertige Stellung einnahm, fühlten sich die Russen offenbar als Herren Galiziens. Wohin die Kosaken kamen, steckten sie Dörfer und Städte in Brand und plünderten und brandschatzten die Gegend. Da sahen sie sich bei Mzana unerwartet österreichisch-ungarischer Reiterei gegenüber, die sie sofort angriff. In kurzem waren die Kosaken völlig geschlagen und mußten ihre Fahne in den Händen der Sieger lassen.
Großformatige farbige Original-Offsetlithographie von 1914.
Nach dem Originalgemälde von Fritz Neumann.
In der Platte signiert.
Größe 344 x 268 mm.
Mit mittiger, vertikaler Bugfalte.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bildqualität auf Kunstdruckpapier – extrem selten!!!
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1914, 1915, 1st World War, 1st World War, 20. 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Die Schlacht von Lemberg, ein Abschnitt der Schlachten in Galizien, bezeichnet mehrere Phasen von Operationen im östlichen und später westlichen Vorfeld der Stadt, die für die k.u.k. 3. Armee alle unglücklich endeten. Die erste Phase der Schlacht vom 26. bis 30. August beinhaltete die Kämpfe bei Zloczow – Przemyslany und an der Gnila Lipa; ihr Ausgang erzwang am 2. September die Räumung von Lemberg. In der zweiten Phase vom 6. bis 11. September unternahmen österreichisch-ungarische Truppen einen letztlich erfolglosen Rückeroberungsversuch. Nach der folgenschweren Niederlage in der Schlacht von Rawa Ruska wurde auch der Gegenangriff der k.u.k. 2. und 3. Armee an der Wereszyca (ein nördlicher Nebenfluss des Dnister) sinnlos; ein großer Teil Galiziens musste geräumt werden. Ausgangslage Lemberg, eine (heute in der Westukraine liegende) große Garnisonsstadt und Hauptstadt Galiziens, bildete damals gemeinsam mit der Festungsstadt Przemyśl den Eckpfeiler der k.u.k. Verteidigungslinie gegen einen russischen Angriff. Beide Städte waren den von Nordwest nach Südost verlaufenden Karpaten vorgelagert, welche als natürliches Grenzgebirge die ungarische Tiefebene nach Nordosten hin absicherten. Der Chef des k.u.k. Generalstabes Franz Conrad von Hötzendorf glaubte nach Anfangserfolgen am Nordflügel stark genug zu sein, um auch im Raum östlich Lemberg angreifen zu können. Im östlichen Vorfeld des Aufmarschgebietes der bei Lemberg eingesetzten k.u.k. 3. Armee unter General der Kavallerie Rudolf Ritter von Brudermann schwärmten ab 20. August mehrere Kavalleriedivisionen zur Aufklärung der Feindkräfte an der Grenzlinie Kamionka – Zloczow – Tarnopol bis Czortkow aus. Das deutsche Luftschiff S.L.II stand für Aufklärungsfahrten zur Verfügung. Während die Österreicher im Bewusstsein eines Angriffserfolges im Raum Lublin jetzt auch bei Lemberg nach Osten vorrückten, hatte General Nikolai Iwanow, der Oberbefehlshaber der russischen Südwest-Front, seine 3. Armee unter Nikolai Russki und die 8. Armee unter dem General der Kavallerie Alexei Brussilow angewiesen, gegen die k.u.k 3. Armee (General Brudermann) offensiv vorzugehen und Lemberg zu erobern. General Brudermann verfügte anfangs zwar noch über das Tiroler k.u.k. XIV. Korps (Innsbruck) darunter die berühmten Kaiserjäger und Kaiserschützen und das zuverlässige III. Korps (Graz) mit Steirern und Slowenen. Aber der Großteil seiner Truppen war eher als unzuverlässig anzusehen, darunter das XII. Korps (Hermannstadt) mit rumänischen Einheiten und das XI. Korps (Lemberg) mit den am wenigsten loyalen Ukrainern. Wegen der schnellen Frontausdehnung der nordwestlicher stehenden k.u.k. 1. und 4. Armee nach Norden und dem schnellen Auftauchen der russischen Hauptverbände musste General Brudermann sein schlagkräftigstes Korps, das XIV., zum Schutz der eigenen Nordflanke an die 4. Armee in den Raum Rawa Ruska abgeben. Schlacht von Zloczow 26. August In dieser Situation stand die k.u.k. 3. Armee (General Brudermann) allein mit seinen etwa 115 Bataillonen und 376 Geschützen frontal fast 200 russischen Bataillonen mit 685 Geschützen der russischen 3. Armee (Russki) gegenüber. Während das XI. Korps (General Desiderius Kolossváry de Kolosvár) im Raum Lemberg verblieb, ging das steirische III. Korps (General der Infanterie Colerus von Geldern) im Raum Zloczow und das XII. Korps (General Hermann von Kövess) auf Pomorzany nach Osten vor. Beide Korps wurden am 27. und 28. August von der Übermacht der russischen 3. Armee auf die Gnila Lipa zurückgeworfen. 30 Kilometer südwestlich des an die russische 8. Armee verloren gegangenen Tarnopol wurden auch die südlich unterstützenden Verbände der Armeegruppe des Generals Kövess bei Brzezany an der Zlota-Lipa schwer geschlagen und konnten sich nur mit Mühe der Umfassung durch Brussilow entziehen. Das k.u.k. Kriegspressebüro verlautbarte am 28. August dazu: „Die entscheidende Riesenschlacht in Galizien ist im Gange. Die allgemeine große russische Offensive richtet sich seit 26. August gegen Nord- und Ostgalizien im Gebiete zwischen Rawaruska, Zolkiew, Zloczow, Tarnopol und Stanislau, wo sie überall zu heftigen Kämpfen führte, die am 27. und 28. eine geschlossene Schlachtfront von 200 Kilometer umfassen. (…) Bei der Ausdehnung der Kampffront auf 400 Kilometer muß die Entscheidung länger ausstehen.“ „Über tausend Russen, darunter viele Offiziere, fielen unverwundet in unsere Hände, auch wurde eine Anzahl Fahnen, Maschinengewehre und Geschütze erbeutet.“ Schlacht an der Gnila Lipa, 29. bis 30. August Conrad wollte seine Initiative unter keinen Umständen aufgeben und ließ das k.u.k III. Korps am 29. und 30. August erneut bei Przemyślany angreifen – mit katastrophalen Folgen, denn die jetzt vollständig versammelten Kräfte der russischen 3. und 8. Armee waren nun schon auf 292 Bataillone mit 1.304 Geschützen angewachsen. Das k.u.k. XII. Korps (Kövess) konnte wiederum am Südflügel der russischen Übermacht zwischen Meryszczow–Podkamien–Rohatyn nicht standhalten. 20.000 Mann gerieten in Gefangenschaft; daneben gab es zahlreiche Gefallene und Verwundete. Diese auf etwa 40 Kilometer Front an verschiedenen Schauplätzen ausgetragene Schlacht wurde als Schlacht an der Gnila Lipa zusammengefasst. General Russki unterschätzte seinen eigenen Erfolg; er ließ seine Einheiten wegen der schlechten Straßenverhältnisse zwei Tage anhalten und gruppierte seine Verbände neu, anstatt den rechten Flügel der österreichisch-ungarischen Front zu verfolgen und völlig zu zerschlagen. Nach der völligen Niederlage der k.u.k. 3. Armee an der Gnila Lipa brach die russische 3. Armee am 30. August mit über 100.000 Mann (XI.,IX. und X. Korps) aus dem Raum Zloczow her über Gliniawa nach Westen Richtung Lemberg durch. Verlust von Lemberg Am 2. September musste die k.u.k. 3. Armee Lemberg räumen und auf eine neue Linie an der Wereszyca–Jaworow–Gródeker Teiche westlich der verlorenen Stadt zurückgehen. General Brudermann wurde am 3. September ersetzt durch General Svetozar Boroević von Bojna, den bisherigen Kommandeur des k.u.k. VI. Korps. Der bröckelnden Front der k.u.k. 4. und 3. Armee drohte nun von Nordwesten und Südosten her, eine gefährliche Zangenoperation. Conrad entschloss sich noch am 1. September angesichts seiner auf Lemberg zurückflutenden Truppen die 3. Armee in eine Auffangstellung an der Wereszyca zurückzunehmen um die nötige Zeit für eine Umgruppierung und Gegenoffensive zu gewinnen. Er war in der falschen Annahme, dass die Russen nach dem taktischen Sieg bei Komarow an der Nordfront ausreichend geschwächt seien, um das Gros seiner 4. Armee (General der Infanterie Auffenberg) von der nördlichen Front bei Tomaszow herausziehen zu können. Mit diesen umgruppierten Kräften wollte er den westlich Lemberg nachrückenden Gegner erneut in der Flanke fassen und die verlorene Initiative zurückgewinnen. Vergebliche österreichisch-ungarische Gegenangriffe Da dringende Appelle an den deutschen Bündnispartner um weitere Verstärkungen nichts brachten, entschloss sich Conrad, seine erschöpfte 3. Armee aus der Werescyca-Stellung heraus erneut angreifen zu lassen. Mit eigenen Verstärkungen durch die aus Serbien mit der Bahn herangeführten 2. Armee Eduard von Böhm-Ermolli brachte Conrad von Hötzendorf die Abwehrfront östlich Lemberg erneut auf eine Stärke von 150 Bataillonen mit 828 Geschützen. Die Truppen der südlich anschließenden Armeegruppe des Generals Hermann von Kövess wurde der 2. Armee unterstellt, welche die Front zwischen Lubien—Komarno—Rudki übernahm. Da die russische 3. Armee nicht nachdrängte, gelang die Heranführung dieser neuen Kräfte ohne große Schwierigkeiten. Kämpfe bei Hujcze und Magierow Am 5. September ließ Conrad die hinter der Front umgruppierte 4. Armee (Gen. der Kavallerie Moritz von Auffenberg) mit dem XVII., VI. und IX. Korps zwischen Rawa Ruska und der Moszczana gegen die russische 3. Armee antreten. An der Biala versagte das k.u.k. XVII. Korps (Karl Křitek) und musste vor dem russischen 11. Korps (General Wladimir Sacharow) auf die Linie Hujcze und Uhnow zurückgehen. Das abgeschnittene Kaiserjäger-Regiment 2 wurde am 6. und 7. September zerschlagen. Südlicher bei Posadow hielt die 2. Kavallerie-Division (FML Emil von Ziegler) lose Verbindung zur 3. Infanterietruppendivision, die südlicher isoliert in den unwegsamen Gebiet zwischen Korczmin und der Solokija positioniert war. Der Divisionsführer FML Roth konnte in den folgenden Tagen nur mit Mühe die Einkesselung seiner Division durch das verfolgende russische 21. Korps entgehen. Das im Zentrum eingesetzte k.u.k. VI. Korps (General Arz von Straußenburg) lief vor Magierow fest. Das k.u.k. IX. Korps (General der Infanterie Lothar von Hortstein) wurde überhaupt in seinen Ausgangsstellungen bei Niemirow gestoppt. Während die Armeegruppe Joseph Ferdinand im Raum nördlich Rawa Ruska die Front gegenüber dem russischen 17. und 21. Armeekorps nach Nordosten und Osten noch halten konnte, brach die Front der südlicher stehenden Teile der 4. Armee zusammen. Schlacht an den Grodeker Teichen Die im österreichisch-ungarischen Zentrum eingesetzte k.u.k 3. Armee (General der Infanterie Svetozar Boroević von Bojna) versuchte mit dem XI., III. und XII. Korps durch einen verzweifelten Gegenangriff an der oberen Wereszyca die südlich von Lemberg vorgehenden russischen Korps in der Schlacht von Gródek aufzuhalten. Das russische 10. Korps kämpfte erfolgreich zwischen Magierów und Wiszenka, das 12. Korps verblieb dahinter noch im Raum Janów zurück. Die jetzt nördlicher verschobene russische 8. Armee (General Brussilow) stand mit dem 7. Korps zwischen Zimnawóda—Basiówka, mit dem VIII. Korps bei Solonka—Zagórze und das XXIV. Korps schob sich nah Mikolajów vor. General der Infanterie Colerus (k.u.k. III. Korps) setzte die 28. Division vergeblich bei und südlich von Mszana zum Durchbruch an. Die 6. Division griff vom Wereszyca-Abschnitt beiderseits der Straße Gródek-Przemyśl an. Das russische 10. und 12. Korps unter Leitung des Generals Lesch warf die k.u.k. 3. Armee zwischen Janow und Gródek auf die dahinterliegende Wereszyca zurück. Am 7. September konnten die nach Westen vorstoßenden Russen nach erbitterten Kämpfen die Stadt Gródek erobern. Schlacht an der Werescyca 8. bis 10. September Am 8. September wurde der Kampf an der Werescyca auf einer fast 100 km langen Schlachtfront ausgedehnt. Die Kleinstadt Janow nordwestlich von Lemberg bildete jetzt etwa die Armeegrenze zwischen k.u.k. 3. und 4. Armee, wie ebenso auf gleicher Höhe, die Trennlinie zwischen der nach Westen anstürmenden russischen 3. und 8. Armee. Die russische 3. Armee setzte vom Osten her mit vier Korps gleichzeitig zum entscheidenden Stoß an. Die Werescyca-Stellung wurde nach Süden durch zwei Korps der k.u.k. 2. Armee (General Böhm-Ermolli) mit dem XII. und VII. Korps verlängert, diese hielten den Angriffen der russischen 8. Armee zwischen Gródek und Komarno bis zum allgemeinen Rückzug noch stand. Zu den im Raum Gródek im Rahmen des III. Armeekorps (FML Colerus) eingesetzten Kräften gehörten neben dem kärntnerischen Infanterieregiment Nr. 7 „Khevenhüller“ (Oberst Koschatzky) auch das steirische Infanterieregiment Nr. 27 „Belgier“ (Oberst Karl Weber) und dessen Schwesternregiment Nr. 47 (Oberst Richard Mayer), die am 8. und 9. September an der Schlacht teilnahmen, aber die Lage nicht mehr verändern konnten. Der seit dem 8. September geführten Gegenangriffe der k.u.k 2. und 3. Armee an der Werescyca brachen bis 10. September vollständig zusammen, im Gegenstoß überrannten stattdessen russische Kosakenregimenter die österreichisch-ungarischen Stellungen und operierten bereits im Rücken der zertrümmerten gegnerischen Verbände. Etwa 50 Kilometer nördlich von Lemberg kam es derweil bei Rawa Ruska zum Kampf mit überlegenen russischen Verbänden, die jeden weiteren Angriff vereitelten. Damit vergrößerte sich aber auch eine Frontlücke, die sich zwischen 1. und 4. Armee gebildet hatte, welche die Armeegruppe des Erzherzog Joseph Ferdinand mit dem II. und XIV. Korps nicht mehr ausreichend sichern konnte. Die gesamte österreichische Front in Galizien geriet dadurch in Auflösung. Trotz der Vernichtung großer Heeresteile der k.u.k. 3. und 4. Armee an der Rawa und an der Wereszyca gelang den Russen jedoch keine rasche Verfolgung, bedingt durch deren ebenfalls schwere Verluste sowie durch die verlängerten Nachschublinien und den auftretenden Munitionsmangel – pro Geschütz standen noch etwa 25 Schuss zu Verfügung. Ergebnisse und Folgen Ab dem 11. September erfolgte nun der nötig gewordene k.u.k. Rückzug hinter den San und Dunajec, im Herbst sogar bis nach Krakau und in die Karpaten. Der Rückzug entwickelte sich zum Desaster: Ganze Verbände gaben sich gefangen, zahlreiche slawische Soldaten liefen freiwillig zu den Russen über. Hinzu kamen hohe Verluste unter den Truppenoffizieren, die mit ihrer Feder an der Mütze durch die Russen von den Mannschaften leicht zu unterscheiden waren. Das k.u.k. XIV. Korps erlitt einen schweren Blutzoll, die Verluste der Kaiserjäger, Kaiserschützen, Gebirgsartillerie waren ein unersetzlicher Verlust für die k.u.k. Streitkräfte. Bis zum 11. September waren an der Gesamtfront 130.000 k.u.k. Soldaten von den Russen gefangen genommen worden oder liefen freiwillig zum Sieger über, weitere 190.000 Mann wurden getötet oder verwundet, 450 Geschütze und gewaltige Materialmengen waren verloren. Auch die k.u.k. Festung Przemyśl wurde ab 16. September von der russischen 3. Armee eingeschlossen und über mehr als 100 Tage belagert. Damit hatte die österreichisch-ungarische Armee an der Nordostfront fast die Hälfte ihrer Truppen eingebüßt und die Initiative vollständig an die Russen verloren, die nun mehr als 150 km tief bis an die Karpaten vorstoßen konnten. Schlacht von Lemberg (1914) Ostfront Herbst 1914 Datum 26. August bis 11. September 1914 Ort Lemberg, heute Ukraine Ausgang Niederlage Österreich-Ungarns Konfliktparteien Österreich-Ungarn Russland Befehlshaber Armee-Oberkommandant Erzherzog Friedrich von Österreich, Generalstabschef Conrad von Hötzendorf, Armeegruppenführer Hermann von Kövess 2. Armee – Eduard von Böhm-Ermolli 3. Armee – Rudolf von Brudermann Befehlshaber der Südwestfront Nikolai Iwanow Generalstabschef Michail Alexejew 3. Armee – Nikolai Russki 8. Armee Alexei Brussilow Truppenstärke k.u.k. 2. und 3. Armee mit 150 Bataillonen und 828 Geschützen 3. und 8. Armee mit 292 Bataillonen und 1304 Geschützen Gefechte während der Schlacht in Galizien 1914 Kraśnik – Komarów – Złoczów – Gnila Lipa – Lemberg – Grodek – Rawa Ruska Die Kaiserjäger waren vier Infanterieregimenter der k.u.k. Armee, die sich während des ersten Weltkrieges besonders durch ihre hohe Kampfkraft an der Ost- und Südwestfront auszeichnete. Ein hoher Prozentsatz (ca 40%) der Kaiserjäger bestanden aus Trientinern (sog. Welschtirolern). Der Rest setzte sich nicht nur aus Tirolern, sondern auch aus Angehörigen der gesamten Monarchie zusammen. Trotz der vielen italienischsprachigen Jäger, kam es bei den Kämpfen gegen das Königreich Italien zu so gut wie keinerlei Desertationen - im Gegenteil, über die Welschtiroler konnte man nichts negatives berichten. Oft werden die Kaiserjäger mit den Tiroler Kaiserschützen verwechselt, die der k.k. Landwehr angehörten, und ebenso Teil der regulären Streitkräfte Österreich-Ungarns waren. Die Verwechslung entsprang dem Dekret vom April 1917, in dem Kaiser Karl I. den Tiroler Landesschützen den Titel Kaiserschützen verlieh, ob in Anerkennung ihrer Taten während der bisherigen Feldzüge oder aus welchens sonstigen Gründen auch immer, ist nicht bekannt. Aufgestellt wurden die vier Regimenter 1895 wie folgt: Das 1. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Innsbruck, das I. Bataillon in Bregenz. Das 2. Regiment mit Stab / I. / II. und IV. Bataillon in Wien, das III. Bataillon in Brixen. Das 3. Regiment mit Stab / III. und IV. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Riva und II. Bataillon in Rovereto. Das 4. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Linz, das I. Bataillon in Hall i. Tirol, Bedingt durch das, in Österreich-Ungarn übliche häufige Wechseln der Garnisonen, lagen die Einheiten (offizielles Kürzel: TJR = Tiroler Jäger Regiment) 1914 in den folgenden Städten der drei Tiroler Landesteile (Süd- Nord- Welschtirol/Trentino) in Garnison: 1.Regiment, Kommandeur: Oberst Guido Novak von Arienti, Stab / I. / II. Bataillon in Trient, III. Bataillon in Levico, IV. Bataillon in Innsbruck. 2.Regiment, Kommandeur: Oberst Alexander Brosch von Aarenau, Stab / I. / II. Bataillon in Bozen, III. Bataillon in Meran, IV. Bataillon in Brixen. 3.Regiment, Kommandeur: Oberst Heinrich Vonbank, Stab / II. / III. Bataillon in Rovereto (Rofreit), I. Bataillon in Riva, IV. Bataillon in Trient. 4.Regiment, Kommandeur: Oberst Ernst Dietrich, Stab / III. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Mezzolombardo (Welschmetz), II. Bataillon in Mezzocorona (Kronmetz), IV. Bataillon in Hall i. Tirol. Die Kaiserjäger waren reguläre Infanterie, die jedoch ohne alpine Erfahrung im Jahre 1915 an die Hochgebirgsfront verlegt wurde. Auch die Tiroler Standschützen wurden nach der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 an Österreich aufgeboten. Die regulären Truppen waren zu dieser Zeit im Galizien gegen Russland im Einsatz. Die Südgrenze Österreichs war entblösst. Ca. 30.000 Schützen, Mitglieder der örtlichen Schützenkompanien, besetzten als Erste die hohen Grenzberge und verteidigten diese erfolgreich, bis zum Eintreffen der Kaiserjäger und Landesschützen gegen die Italienische Armee. Ohne dem raschen Eingreifen der Tiroler Standschützen hätte die Italienische Armee Tirol im Handstreich eingenommen. Die Gruppierung der Standschützen geht ebenfalls auf das Landlibell von 1511 zurück, das den Tirolern gestattet ihr Land im Kriegsfall selbst zu verteidigen. Die Grundlage dieses Landlibells, die Waffenfreiheit aller Tiroler, konnte Kaiser Maximilian I nur in einem Land wagen, das keine Leibeigenen kannte, wo vom Ritter bis zum Bauernknecht jeder ein freier Mann war. Das Landlibell hatte bis 1918 Gültigkeit. Die „Tiroler Kaiserjäger“ erwarben sich 1916 bis 1918 den Ruf hoher Tapferkeit und Ausdauer im Süden Tirols und den angrenzenden Regionen. Der Abwehrkampf gegen die Entente und Italien musste dort - ähnlich wie 1809 - teilweise lokal geführt werden, weil der Großteil der Armee an anderen Fronten gebunden war. Die Kaiserjäger bildeten meistens kleine Gruppen: hochalpine Detachements, Bergführerkompanien und besonders Streifkompanien (im alpinen Gelände sehr bewegliche Hochalpin-Soldaten). Die Leistungen von Kaiserjäger-Einheiten im schwierigsten alpinen Gelände ist in diesen Fällen als besonders hoch einzuschätzen: handelte es sich doch nicht um eine Hochgebirgstruppe ... Desto größer ist die Bewunderung, die uns ihre Einsätze auf Graten, Gipfeln und Eisstollen abverlangen. Die Kaiserjäger waren vier Infanterieregimenter der k.u.k. Armee, die sich während des ersten Weltkrieges besonders durch ihre hohe Kampfkraft an der Ost- und Südwestfront auszeichnete. Bekannt ist der Name bis heute durch die gleichnamige Musikkapelle und den „Kaiserjägermarsch“. Gliederung Aufgestellt wurden die vier Regimenter 1895 wie folgt: Das 1. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Innsbruck, das I. Bataillon in Bregenz Das 2. Regiment mit Stab / I. / II. und IV. Bataillon in Wien, das III. Bataillon in Brixen Das 3. Regiment mit Stab / III. und IV. Bataillon in Trient, I. Bataillon in Riva und II. Bataillon in Rovereto Das 4. Regiment mit Stab / II. / III. und IV. Bataillon in Linz, das I. Bataillon in Hall i. Tirol Bedingt durch das, in Österreich-Ungarn übliche häufige Wechseln der Garnisonen, lagen die Einheiten (offizielles Kürzel: TJR = Tiroler Jäger Regiment) 1914 in den folgenden Städten der drei Tiroler Landesteile (Süd- Nord- Welschtirol/Trentino) in Garnison: 1.Regiment Kommandeur: Oberst Guido Novak von Arienti Stab / I. / II. Bataillon in Trient III. Bataillon in Levico IV. Bataillon in Innsbruck 2.Regiment Kommandeur: Oberst Alexander Brosch von Aarenau Stab / I. / II. Bataillon in Bozen III. Bataillon in Meran IV. Bataillon in Brixen 3.Regiment Kommandeur: Oberst Heinrich Vonbank Stab / II. / III. Bataillon in Rovereto (Rofreit) I. Bataillon in Riva IV. Bataillon in Trient 4.Regiment Kommandeur: Oberst Ernst Dietrich Stab / III. Bataillon in Trient I. Bataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) II. Bataillon in Mezzocorona (Kronmetz) IV. Bataillon in Hall i. Tirol Kampfeinsätze Ein hoher Prozentsatz (ca 40%) der Kaiserjäger bestanden aus Trientinern (sog. Welschtirolern). Der Rest setzte sich nicht nur aus Tirolern, sondern auch aus Angehörigen der gesamten Monarchie zusammen. Trotz der vielen italienischsprachigen Jäger, kam es bei den Kämpfen gegen das Königreich Italien zu so gut wie keinerlei Desertationen - im Gegenteil, über die Welschtiroler konnte man nichts negatives berichten. Wegen möglicher Unruhen in der tschechischen Provinz, verlegte man das 2. TJR im Jahre 1916 mit Garnison (bzw. dem Ersatzbataillonskader) nach Beneschau in Böhmen. Große Verluste erlitten die Kaiserjäger während des Feldzuges in Galizien, als der größte Teil des gut ausgebildeten Friedenspersonals regelrecht aufgeopfert wurde. In der Schlacht von Gorlice-Tarnow verlor das 2. Regiment fast 80 % an Gefallenen, Verwundeten, Vermissten - am 2. und 3. Mai 1915 allein 26 Offiziere, sowie über 600 Unteroffiziere und Mannschaften. Das 4. Regiment verliert an diesen beiden Tagen 1300 Mann. Oft werden die Kaiserjäger mit den Tiroler Kaiserschützen verwechselt, die der k.k. Landwehr angehörten, und ebenso Teil der regulären Streitkräfte Österreich-Ungarns waren. Die Verwechslung entsprang dem Dekret vom April 1917, in dem Kaiser Karl I. den Tiroler Landesschützen den Titel Kaiserschützen verlieh, ob in Anerkennung ihrer Taten während der bisherigen Feldzüge oder aus welchens sonstigen Gründen auch immer, ist nicht bekannt. Die Kaiserjäger waren reguläre Infanterie, die jedoch ohne alpine Erfahrung im Jahre 1915 an die Hochgebirgsfront verlegt wurde. Auch die Tiroler Standschützen wurden nach der Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915 an Österreich aufgeboten. Die regulären Truppen waren zu dieser Zeit im Galizien gegen Russland im Einsatz. Die Südgrenze Österreichs war entblösst. Ca. 30.000 Schützen, Mitglieder der örtlichen Schützenkompanien, besetzten als Erste die hohen Grenzberge und verteidigten diese erfolgreich, bis zum Eintreffen der Kaiserjäger und Landesschützen gegen die Italienische Armee. Ohne dem raschen Eingreifen der Tiroler Standschützen hätte die Italienische Armee Tirol im Handstreich eingenommen. Die Gruppierung der Standschützen geht ebenfalls auf das Landlibell von 1511 zurück, das den Tirolern gestattet ihr Land im Kriegsfall selbst zu verteidigen. Die Grundlage dieses Landlibells, die Waffenfreiheit aller Tiroler, konnte Kaiser Maximilian I nur in einem Land wagen, das keine Leibeigenen kannte, wo vom Ritter bis zum Bauernknecht jeder ein freier Mann war. Das Landlibell hatte bis 1918 Gültigkeit. Die „Tiroler Kaiserjäger“ erwarben sich 1916 bis 1918 den Ruf hoher Tapferkeit und Ausdauer im Süden Tirols und den angrenzenden Regionen. Der Abwehrkampf gegen die Entente und Italien musste dort - ähnlich wie 1809 - teilweise lokal geführt werden, weil der Großteil der Armee an anderen Fronten gebunden war. Die Kaiserjäger bildeten meistens kleine Gruppen: hochalpine Detachements, Bergführerkompanien und besonders Streifkompanien (im alpinen Gelände sehr bewegliche Hochalpin-Soldaten). Die Leistungen von Kaiserjäger-Einheiten im schwierigsten alpinen Gelände ist in diesen Fällen als besonders hoch einzuschätzen: handelte es sich doch nicht um eine Hochgebirgstruppe ... Desto größer ist die Bewunderung, die uns ihre Einsätze auf Graten, Gipfeln und Eisstollen abverlangen. Geschichte Mit dem 16. Januar 1816 - dieser Tag wird als Geburtstag der Kaiserjäger gefeiert - begann die Aufstellung des Regiments mit den Namen „Tiroler Kaiserjäger“. Die Soldaten dieses Regimentes in der Stärke von 5000 rekrutierten sich durch die Konskription, - bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1868 wurde die Stellung durch Los bestimmt - weiterhin durch die Übernahme von 1400 Mann aus dem ehemaligen Fennerjägerkorps, dem Vorläufer der Kaiserjäger, und von 600 Tiroler Soldaten, welche nach Ende der napoleonischen Kriege wieder in die Heimat zurückkehrten. Betrug die Dienstzeit anfangs 12 Jahre, verringerte sich diese später von 8 auf 6 Jahre, wobei die Bezahlung der Soldaten angemessen war. Regimentsinhaber war der Kaiser persönlich, Zweitinhaber sowie die Kommandanten wurden durch ihn persönlich ernannt. Das Regiment - ursprünglich aus sechs Bataillonen gebildet - zählte im Jahr 1894 bereits 16 Bataillone. Hauptergänzungsländer blieben Tirol und Vorarlberg. Ein Jahr später - am 1. Mai 1895 - wurde aus den 16 Bataillonen des „Tiroler Jägerregiments Kaiser Franz Joseph“ die Errichtung von 4 Regimenter angeordnet. Die neu aufgestellten Regimenter erhielten die Bezeichnung Kaiserliches und königliches 1, 2, 3, und 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger. Im Ersten Weltkrieg setzte die österreichische Generalität die Kaiserjäger im Schwergewicht ein. Feldmarschall Svetozar Boroëvić von Bojna, Kommandant der Isonzoarmee 1915 sagte über die Kaiserjäger: „In meiner mehr als 40 jährigen Dienstzeit kenne ich die Kaiserjäger nur als Aristokraten der Infanterie. Ich betrachte sie daher als Gardetruppen und werde sie dort verwenden, wo ich einen todsicheren Erfolg haben will.“ Leistungen der Kaiserjäger sind die Erstürmung des Casina Fersada am 23. Februar 1849, der Sturm auf das Dorf Pregasina am 16. Juni 1848, das Nachtgefecht in Volta am 26. Juni 1848, die Eroberung einer französischen Kanone am 4. Juni 1859 in Magenta, die Erstürmung von Oliosi am 24. Juni 1866, der Sturm auf die Insurgentenstellung im Kremenac am 21. Oktober 1878 während der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina. Im Sinne der Traditionspflege hat der im Jahr 2000 in die Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie zu Wiener Neustadt eingetretene Jahrgang sich den Namen Kaiserjäger gegeben. Im Jahr 2004 wurden die 82 Berufsoffiziere des Jahrgangs Kaiserjäger in das österreichische Bundesheer übernommen. Der Artikel Österreichisches Militärwesen beschreibt die Entwicklung und den Status der militärischen Einrichtungen Österreichs, sowie der Rüstungsindustrie. Geschichte Die Habsburger-Monarchie Bereits der Beginn der Habsburger-Herrschaft im damaligen Herzogtum Österreich ist mit Krieg verknüpft. Herzog Friedrich der Streitbare aus dem Hause Babenberg war 1246 im Kampf gegen die andrängenden Ungarn gefallen, ohne einen männlichen Erben zu hinterlassen. Ottokar Przemysl, König von Böhmen, hatte sich hierauf Österreich untertan gemacht, ohne die reichsrechtlichen Vorschriften zu beachten. 1276 wurde er vom deutschen König Rudolf I. von Habsburg aus Österreich gewiesen, der nun seine Söhne mit dem Herzogtum belehnte. 1278 wurde der widerspenstige Ottokar in der Schlacht von Dürnkrut und Jedenspeigen im heutigen Niederösterreich besiegt, wobei er in der Schlacht fiel. In Franz Grillparzers Drama König Ottokars Glück und Ende ist diese Schlacht zweier Ritterheere beschrieben. Wie alle anderen Dynastien erreichte auch das Haus Habsburg seinen Machtzuwachs im Wesentlichen durch zwei Faktoren: Kriege und dynastische Heiraten. Stehende Heere, die man sofort einsetzen konnte, waren allerdings im Mittelalter und in der frühen Neuzeit unbekannt. Im Fall des Falles mussten Feldherren und Offiziere bestellt und Soldaten - meist Leibeigene, die sich nicht dagegen wehren konnten, oder Söldner - beschafft werden. 1556 wurde der Hofkriegsrat gegründet. Er war die erste selbstständige Militärverwaltungsbehörde Österreichs. (Er wurde erst 1848 in Kriegsministerium umbenannt.) Bereits um 1500 wurde das erste Kaiserliche Arsenal erbaut. Dieses diente zur Herstellung von Kriegsschiffen für die Donau. 1529 war die erste Türkenbelagerung Wiens abzuwehren. 1562 wurde mit dem Bürgerlichen Zeugshaus ein weiteres großes Waffenlager in Wien errichtet. 1618-1648 fand aus religiösen und machtpolitischen Gründen im und um das Heilige Römische Reich, zu dem Österreich bis 1806 gehörte, der Dreißigjährige Krieg statt. Sein bekanntester kaiserlicher Feldherr war der später im Auftrag des Kaisers ermordete Wallenstein. 1677 errichtete man das Kaiserliche Zeughaus, welches dem Gießen von Kanonen diente. 1683 war neuerlich eine Türkenbelagerung Wiens abzuwehren; es gelang nur mit Hilfe aus Polen und dem Reich. In der Folge reorganisierte Prinz Eugen von Savoyen Österreichs Militär grundlegend und vertrieb die Türken aus Mitteleuropa. Kriege, an denen Österreich beteiligt war, waren u. a.: Spanischer Erbfolgekrieg 1701-14 (nach dem Aussterben der spanischen Habsburger wollten die österreichischen Habsburger den Thron übernehmen), Österreichischer Erbfolgekrieg 1740-48 (nach dem Tod Karls VI. ohne männlichen Erben wurde seine Tochter Maria Theresia als Nachfolgerin von Nachbarn bekämpft), Schlesische Kriege 1740-63, in denen Preußen von Maria Theresia das bis dahin österreichische Schlesien eroberte, Siebenjähriger Krieg 1756-63 der europäischen Großmächte Napoleonische Kriege an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, die vorübergehend ganz Europa "umkrempelten", Ungarischer Krieg 1848-49 zur Niederschlagung der ungarischen Revolution, Italienische Kriege 1848-1866, in denen Piemont von Österreich die Lombardei und Venetien gewann, Deutsch-Dänischer Krieg 1864 um Schleswig-Holstein und Deutscher Krieg 1866: Preußen gegen Österreich um die Vorherrschaft in Deutschland. 1878 konnte Österreich-Ungarn die ihm zur Verwaltung zugesprochenen Länder Bosnien und Herzegowina nur durch militärische Besetzung "befrieden". Bedeutende österreichische Feldherren, auf die hier noch näher einzugehen sein wird, waren u. a. Wallenstein, Tilly, Starhemberg, Daun, Laudon, Erzherzog Karl, Schwarzenberg und Radetzky, als Admiral wurde Tegetthoff berühmt. Franz Joseph I. (reg. 1848-1916) fungierte fast sein ganzes Monarchenleben lang persönlich als Oberster Befehlshaber seiner bewaffneten Macht und war im Inland ausschließlich in Uniform zu sehen. Eine Ruhmesstätte altösterreichischer Kriegshelden ist der Heldenberg bei Klein-Wetzdorf in Niederösterreich. Dort sind die kaiserlichen Feldmarschälle Radetzky und Wimpffen bestattet und Dutzende führende Militärs als Statuen verewigt. Lange Zeit wichtigste Bezugsquelle für Gewehre war die Gewehrfabrik am Alsergrund in Wien. 1810 eröffnete man die erste Militärschwimmschule in Prag, 1813 folgte auch eine in Wien. Österreich-Ungarn Als die Habsburger-Monarchie 1867 zur Doppelmonarchie wurde, weil Ungarn als eigener Staat anerkannt werden musste, blieben Armee und Kriegsmarine gemeinsame Angelegenheiten beider Reichshälften unter der Leitung des k.u.k. Kriegsministeriums in Wien. Dem entsprechend wurde nun auch das Heer als k.u.k. Armee bezeichnet (zuvor k.k. Armee). Nicht zu den gemeinsamen Angelegenheiten gehörten die Wehrgesetze (die festlegten, wer wie lang wehrpflichtig war), die österreichische Landwehr und ihr ungarisches Pendant, der Honvéd. Diese wurden vom österreichischen Landwehrminister und seinem ungarischen Pendant getrennt verwaltet. Das k.u.k. Kriegsministerium war ledigiglich für Verwaltungsaufgaben des Heeres und der Flotte zuständig, da Kaiser Franz Joseph persönlich den Oberbefehl hatte. Für die k. u. k. Kriegsmarine bestand im Ministerium die Marinesektion. Militärische Führungskräfte wurden an der k. u. k. Kriegsschule, an der Theresianischen Militärakademie, an der k.k. Franz-Joseph-Militärakademie sowie der Technischen Militärakademie ausgebildet. Für die Marineangehörigen bestand die Marineakademie. Reitlehrer wurden im Militär-Reitlehrer-Institut ausgebildet. Als vorbereitende Schule für die Militärakademien existierten die Kadettenschulen. Die größte befand sich im heutigen Kommandogebäude Theodor Körner in Breitensee in Wien. An Medikamenten und Heilmitteln für Soldaten wurde in der Militär-Medikamenten-Direktion in Wien geforscht. Die Verpflegung des Heeres wurde aus dem Militärverpflegungsetablissement gesteuert. Bekannte militärische Einheiten waren die Tiroler Kaiserjäger, die Deutschmeister (Wiens "Hausregiment"), die ungarischen Husaren und die polnischen Ulanen. Bekanntester Militärmarsch wurde der von Johann Strauß 1848 komponierte Radetzkymarsch (später auch Titel eines - zweimal verfilmten - Romans von Joseph Roth über eine Soldatenfamilie in den letzten Jahrzehnten des Monarchie). Prominenter Militärkapellmeister war Josef Lanner. Ein bekannte Auszeichnung war der Leopoldsorden, der zwischen 1808 und 1918 nur vier Mal verliehen wurde. Von 1757 bis 1931 insgesamt 1241 Mal verliehen wurde der Maria Theresia-Orden für „hervorragende Dienste im Kriege“. Mit vielen weiteren Orden und Ehrenzeichen wurde die bekannt schlechte Besoldung der Offiziere zu kompensieren versucht. Bemerkenswerte Offiziere der letzten Jahre Österreich-Ungarns (Auswahl): Franz Graf Conrad von Hötzendorf, Chef des k.u.k. Generalstabes 1906-11 und 1912-17, Anhänger des Präventivkrieges Svetozar Boroevic von Bojna, Feldmarschall an der Isonzofront Theodor Körner, Oberst des Generalstabes der Isonzofront, 1945-51 Bürgermeister von Wien, 1951-1957 Bundespräsident Erster Weltkrieg Die Geschichte Österreichs im Ersten Weltkrieg ist hier noch nicht dargestellt. Zum Einsatz kamen Heer (Armee) und Kriegsmarine (k. u. k. Kriegsmarine), später auch die Kampfflugzeuge der k.u.k. Luftfahrtruppen. Kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs beendete Ungarn am 31. Oktober 1918 die Realunion mit Österreich und zog seine Truppen von der Isonzofront ab. Damit war die k.u.k. Armee zerbrochen. Ihr Ende wurde von Franz Theodor Csokor, selbst Offizier im Krieg, in seinem Theaterstück "3. November 1918" dargestellt (an diesem Tag trat der Waffenstillstand mit Italien in Kraft). Die Schändlichkeiten des Krieges brachte Karl Kraus im Stück "Die letzten Tage der Menschheit" zur Sprache. Die Landstreitkräfte Österreich-Ungarns bestanden aus der kaiserlich und königlichen Armee, der kaiserlich-königlichen Landwehr und der königlich ungarischen Landwehr. Geschichte und Aufgaben Der in diesem Artikel behandelte Themenbereich bezieht sich auf die österreichisch-ungarischen Landstreitkräfte im Zeitraum zwischen 1866 und 1914. Bis zum Jahre 1866 gehörte Österreich-Ungarn zum Deutschen Bund und lag mit Truppen in den Bundesfestungen Ulm, Rastatt, Mainz und Luxemburg in Garnison. Es war dies auch das zweite geschichtsträchtige Jahr für die Armee (nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 und der damit verbundenen Proklamation von Franz I. als Kaiser von Österreich). Geschwächt durch den verlorenen Krieg gegen Preußen, war man in Wien gezwungen, Ungarn mit dem sog. Ausgleich vom 15. März 1867 praktisch die Autonomie zu gewähren. Das führte dazu, dass man in der ungarischen Reichshälfte sofort begann eine eigene Armee aufzustellen, die k.u. Landwehr „Király Honvédség“. Die Gefahr einer Schwächung der gemeinsamen Armee wurde bewusst in Kauf genommen. Konsequenterweise begann auch die cisleithanische Reichshälfte eine Landwehr zu errichten, die k.k. Landwehr. Somit bestanden also in Österreich-Ungarn praktisch drei, zumindest teilweise selbstständige Heere nebeneinander. Nach dem Wehrgesetz von 1889 waren die Aufgaben der Streitkräfte klar geregelt. Die gemeinsame Armee und die Kriegsmarine dienten zur Verteidigung der Monarchie sowohl nach außen als auch im Inneren. Die Landwehr unterstützte im Krieg das Heer innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen, sorgte (allerdings nur in Ausnahmefällen) im Frieden für die innere Sicherheit und Ordnung. Der Landsturm diente im Kriegsfalle der Unterstützung von Land- und Seestreitkräften. Dem Kaiser als Oberbefehlshaber stand eine Militärkanzlei zur Verfügung, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung der Verbindung zu den Zentralbehörden war - dem Reichskriegsministerium, dem k.k. Ministerium für Landesverteidigung (k.k. Landwehr) und dem k.u. Landesverteidigungsministerium (k.u. Honvéd) Chef des Reichskriegsministerium war ein höherer General als Reichskriegsminister, der über eine Reihe von Hilfsorganen verfügte: Chef des Generalstabes Generalkavallerieinspektor Generalartillerieinspektor Inspektor der Festungsartillerie Generalgenieinspektor Generaltraininspektor Generalinspektor der Militärerziehungs- und Bildungsanstalten Generalmontierungsinspektor Sanitätstruppenkommandant Chef des militärärztlichen Offizierskorps Generalbauingenieur Militärsanitätskomitee Apostolisches Feldvikariat Technisches Militärkomitee Fachrechnungsabteilung Dem Reichskriegsministerium unmittelbar unterstellt waren die Militärterritorialkommanden mit einem höheren General an der Spitze. Das Personal der Militärterritorialkommanden gliederte sich in die Militärabteilung, die Korpsintendanz, die Militärbauabteilung und die Hilfsorgane. Die Militärabteilung mit dem Generalstabschefs des betreffenden Korps oder Militärkommandos an der Spitze war für die Führung der militärischen Geschäfte zuständig. Die Militärbauabteilung war zuständig für die nichtfortifikatorischen Bauten: Die Korps- bzw. Militärkommando Intendanz für die ökonomisch-administrativen Geschäfte. Die Hilfsorgane der Korps- bzw. Militärkommandos umfassten den Artilleriebrigadier, den Justizreferenten, den Sanitätschef, und die Militärgeistlichen der verschiedenen Konfessionen (soweit vorhanden). Beschreibung Die k.u.k. Armee (offizieller Name: „Bewaffnete Macht“ oder auch „Wehrmacht“) bestand als solche eigentlich nur aus den gemeinsamen Verbänden der beiden Reichshälften. Hierbei ist zu beachten, dass es österreichische (deutsche Kommandosprache) und ungarische (ungarische Kommandosprache) Regimenter gab. Alle Truppenteile, die nicht nach Ungarn bzw. in die von Ungarn beanspruchten Gebiete gehörten, waren „deutsche Regimenter“, egal ob es sich um Polen oder Kroaten handelte. Bereits in der Uniformierung unterschieden sich die „Deutschen“ und die „Ungarn“. Daneben existierte noch die jeweilige Landwehr, die die Bezeichnung k.k. (kaiserlich österreichisch - königlich böhmisch) für die nichtungarischen Landesteile bzw. k.u. (königlich ungarisch - oder auch nur Honvéd) für Ungarn und die bis 1918 zu Ungarn gehörenden Teile von Kroatien, Serbien, der Slowakei (Oberungarn) und Rumänien (Siebenbürgen und Banat) führte und die wiederum eine andere Uniform trug. Die königliche Landwehr Honvéd war geteilt in die ungarische Landwehr und die kroatisch-slawonische Landwehr. Wobei es das im "kleinen Ausgleich" von 1868 verbürgte Recht der Kroaten war kroatisch als Dienst- und Kommandosprache in ihren Honvéd-Einheiten einzuführen. Außerdem unterstanden die kroatisch-slawonischen Honvéd-Einheiten dem Ban in Agram und nicht dem Landesverteidigungsminister in Ofen-Pest. Die Landwehr wurden vom österreichischen Landwehrminister und seinem ungarischen Pendant getrennt verwaltet. Das besondere an den Streitkräften Österreich-Ungarns war die etwas ungewöhnlich Aufteilung in fünf Gliederungen, die sich teilweise organisatorisch, traditionell und Uniformmäßig voneinander unterschieden: die k.u.k. Armee mit den "deutschen" Regimentern den "ungarischen" Regimentern der "deutschen" Landwehr (k.k.) der "ungarischen" Landwehr (k.u.) mit der "kroatisch-slawonischen" Landwehr Aufbau der Landstreitkräfte k.u.k Armee Nach dem Ausgleich von 1867 wurde die bisherige österreichische Armee in die neue k. u. k. Armee umgewandelt (zuvor k.k. Armee) und unter Leitung eines gemeinsamen Kriegsministeriums gestellt. Da die Außenpolitik weiterhin in Wien entschieden wurde (was letztendlich auch die kriegerischen Handlungen einschloss) und der Kaiser unbestritten der militärische Oberbefehlshaber war, endete die wie auch immer geartete Selbstständigkeit mit der allgemeinen Mobilmachung. Das k.u.k. Kriegsministerium war lediglich für Verwaltungsaufgaben des Heeres und der Flotte zuständig. Militärische Führungskräfte wurden an der k. u. k. Kriegsschule, an der Theresianischen Militärakademie, an der k.k. Franz-Joseph-Militärakademie sowie der Technischen Militärakademie ausgebildet. Reitlehrer wurden im Militär-Reitlehrer-Institut ausgebildet. Als vorbereitende Schule für die Militärakademien existierten die Kadettenschulen. Die größte befand sich im heutigen Kommandogebäude Theodor Körner in Breitensee in Wien. An Medikamenten und Heilmitteln für Soldaten wurde in der Militär-Medikamenten-Direktion in Wien geforscht. Die Verpflegung des Heeres wurde aus dem Militärverpflegungsetablissement gesteuert. Da die Armee eine Stütze der Doppelmonarchie bilden sollte, wurde auf nationale und religiöse Besonderheiten bei der Einberufung keine Rücksicht genommen, wiewohl jedoch beim Dienst die religiösen Vorschriften der verschiedenen Glaubensgemeinschaften peinlichst genau beachtet wurden. Auch waren religiöse Zwistigkeiten zwischen z.B. serbischen (orthodoxen) und bosnisch-hercegowinischen (muslimischen) Soldaten im Gegensatz zu heute unbekannt. Für die Soldaten jüdischen Glaubens gab es im Kriegsfalle eigene Feldrabbiner, für die islamischen Glaubens Feldimame. Eine Besonderheit der österreichisch-ungarischen Armee waren die, in früheren Jahren häufigen Wechsel der Standorte. Die Bataillone der einzelnen Regimenter wurden sehr häufig zu anderen Standorten verlegt und möglichst flächendeckend über größere Gebiete verteilt. (1914 waren nur drei Infanterieregimenter der k.u.k. Armee komplett in einer Garnison stationiert - das IR 14 in Linz, das IR 30 in Lemberg und das IR 41 in Czernowitz) So konnte sich einerseits kein traditionelles Verhältnis der Regimenter zu bestimmten Orten und deren Bevölkerung bilden (wie es z. B. in der Preußischen Armee durchaus gefördert wurde - das InfRgt. 115 lag seit seiner Gründung 1622 bis zu seiner Auflösung 1919 nur in Darmstadt). Andererseits dienten die verlegten Soldaten oft am anderen Ende des Reiches. Hintergrund dieser Praxis war, dass die Armee durch eine nicht mögliche Fraternisierung der Soldaten mit Teilen der Bevölkerung im Falle innerer Unruhen ein zuverlässiges Instrument der Monarchie sein sollte, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Diese Praxis wurde jedoch in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg stark eingeschränkt. Landwehr Die Landwehr war wesentlich anders organisiert als in Deutschland. Zu Landwehr gehörten hier nicht nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die ihre Dienstpflicht im aktiven Heer bereits abgeleistet hatten, sondern ein Teil der Rekruten wurden sofort der Landwehr zugewiesen. Diese Mannschaften dienten in der Landwehr meist zwei Jahre aktiv und gehörten dann zehn Jahre lang zum Beurlaubtenstand der Landwehr. Es handelte sich nicht um eine Miliz, sondern um eine reguläre Kampftruppe, zwar mit verminderter Truppenstärke- nur drei Bataillone pro Regiment, jedoch mit etatmäßigem Sollbestand der einzelnen Einheiten. D.h. die Regimenter waren nicht nur teilmobil oder gekadert. Friedenspräsenz Infanterie Ein Infanterie-Regiment der k.u.k. Armee wies vor Kriegsbeginn 1914 die folgende Stellenbesetzung auf: Stab Ein Oberst als Regimentskommandant / vier Bataillonskommandanten / ein Stabsoffizier und zwei Hauptleute z.b.V. / ein Regimentsadjutant (subaltern) / ein Pionieroffizier (subaltern) / ein Proviantoffizier (subaltern) / vier Bataillonsadjutanten (subaltern) / fünf Regiments- bzw. Oberärzte / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / zwei Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / (Regimentsmusik: ein Stabsführer, ein Regimentstambour, ein Feldwebel, vier Korporale, fünf Gefreite, 30 Infanteristen, zwei Eleven) ein Bataillonstambour / vier Bataillonshornisten / ein Büchsenmacher / 21 Offiziersdiener Gesamt: 21 Offiziere / 73 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Kompanien 16 Haupleute / 48 Subalternoffiziere / 16 Kadetten / 16 Feldwebel / 16 Rechnungsunteroffiziere / 32 Zugsführer / 96 Korporale / 96 Gefreite / 1.120 Infanteristen / 16 Kompaniehornisten / 16 Kompanietamboure / 64 Offiziersdiener Sollbestand demnach: 64 Offiziere und 1.488 Unteroffiziere und Mannschaften (Das gleiche galt für die vier Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger), jedoch mit nur 4 Regiments-Oberärzten und bei dem Kompanien statt der 16 Kompanietamboure weitere 16 Kompaniehornisten.) Ersatzbataillonskader Ein Kommandant (Oberstleutnant oder Major) / zwei Ergänzungsbezirksoffiziere / ein Regiments- bzw. Oberarzt / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / 3 Hilfsarbeiter im Korporalsrang / 3 Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / ein Stabsführer / ein Büchsenmacher / 5 Offiziersdiener Gesamt: 5 Offiziere, 13 Unteroffiziere und Mannschaften Bei der Unterabteilung: ein Hauptmann / ein Subalternoffizier / 2 Rechnungsunteroffiziere / ein Korporal / 6 Infanteristen / 2 Offiziersdiener Gesamt: 2 Offiziere, 11 Unteroffiziere und Mannschaften. Dem Ersatzbataillonskader oblag die Führung der Evidenz der sich im nichtaktiven Stande befindlichen Personen des Regiments. (Will heißen - Überwachung der Reservisten, der Beurlaubten und der aus sonstigen Gründen abwesenden Militärpersonen.) Jedes Infanterie-Regiment hatte 2 Korporale und 16 Soldaten mit Pionierausbildung (Regimentspioniere) Kavallerie Die Kavallerie bestand aus Ulanen, Husaren und Dragonern. Es gab keinen Unterschied zwischen schwerer (Ulanen) und leichter (Husaren, Dragoner) Kavallerie. Die Namen basierten auf rein traditionellen Gründen. Ein Kavallerieregiment wird 1914 mit folgender Stellenbesetzung geführt: Stab Stab samt zwei Divisionsstäben (mit Division ist ein Verband in Bataillonsstärke gemeint, die Division als solche wird mit Truppen-Division bezeichnet.) Ein Oberst als Regimentskommandant / ein Oberstleutnant und ein Major als Divisionskommandanten / ein Oberleutnant als Regimentsadjutant / ein Oberleutnant als Pionierzugskommandant / ein Oberleutnant als Proviantofffizier / 3 Regiments- bzw. Oberärzte / ein Hauptmann- oder Oberleutnantrechnungsführer / ein tierärztlicher Beamter / 2 Wachtmeister / 2 Zugsführer als Telegraphisten / 2 Sanitätsgehilfen / 2 Rechnungshilfsarbeiter (Korporale) / ein Stabsführer / ein Regimentstrompeter / 2 Divisionstrompeter / ein Büchsenmacher / 10 Offiziersdiener Gesamt: 11 Offiziere (incl. ein Beamter, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Eskadrons 6 Rittmeister 1. Klasse / 4 Rittmeister 2. Klasse / 8 Oberleutnants / 12 Leutnants. Berittene Unteroffiziere und Mannschaften: ein Kadett / 12 Wachtmeister / 24 Zugsführer / 72 Korporale / 6 Eskadronstrompeter / 24 Patrouilleführer / 732 Dragoner (Husaren,Ulanen) Unberittene Mannschaft: 6 Rechnungsunteroffiziere / 78 Dragoner (Husaren,Ulanen) 30 Offiziersdiener / 6 Kurschmiede / 6 Eskadronsriemer Gesamt: 30 Offiziere, 997 Unteroffizier und Mannschaften Sollbestand demnach: 41 Offiziere, 1.020 Unteroffiziere und Mannschaften Ersatzkader Ein Rittmeister 1. Klasse / ein Oberleutnant / zwei Leutnants / ein berittener Wachtmeister / ein berittener Zugsführer. Unberitten: ein Rechnungsunteroffizier / 3 Korporale / 2 Patrouilleführer / 11 Mannschaftsdienstgrade Gesamt: 4 Offiziere, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Personalverluste bei Kriegshandlungen wurden durch die Marschbataillone ersetzt. (Das System der Reserve Regimenter wie bei der deutschen Armee gab es nicht.) Sprachprobleme Da die k. u. k. Monarchie ein Vielvölkerstaat war, wurde Deutsch als gemeinsame Kommandosprache festgesetzt. Letzteres bedeutete, dass der Rekrut aus Lemberg oder Riva die etwa 100 wichtigsten Kommandos in Deutsch erlernen musste, um seinen Pflichten innerhalb des Dienstbetriebes nachkommen zu können. Nur ein kleiner Teil der Armeeverbände sprach ausschließlich Deutsch. Allerdings gab es daneben noch die „Dienstsprache“, die zum Verkehr der Dienststellen untereinander benutzt wurde. Sie war beim k.u.k. Heer und der Flotte sowie der k.k. Landwehr Deutsch, bei der k.u. Honvéd jedoch ungarisch, teilweise kroatisch. Zusätzlich existierte noch die „Regimentssprache“. Das war die Sprache, die von der Mannschaft mehrheitlich gesprochen wurde. Sollte, wie bei dem Infanterie Regiment Nr. 100 in Krakau, die Mannschaft sich aus 27% Deutschen, 33% Tschechen und 37% Polen zusammensetzen, so gab es eben 3 Regimentssprachen. Jeder Offizier hatte die Regimentssprache(n) innerhalb von 3 Jahren zu erlernen. Rein deutschsprachige Infanterie Regimenter waren z.B. nur: Infanterie Regiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4 Nationalitäten: 95% Deutsche - 5% Andere (Stab /II./III. Bataillon in Wien / I. Btl. Wöllersdorf / IV. Btl. Konjic) Regimentskommandant: Oberst Rudolf Sterz Edler von Ponteguerra Infanterie Regiment „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14 (Linz) Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere Regimentskommandant: Oberst Friedrich Edler von Löw Infanterie Regiment „Albert I. König der Belgier“ Nr. 27 Nationalitäten: 94% Deutsche - 6% Andere (Stab / I./II./IV. Bataillon Laibach /III. Btl. Graz) Regimentskommandant: Oberst Carl Weber Infanterie Regiment „Freiherr von Hess“ Nr. 49 Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere (Stab /I. /II. Bataillon Brünn / III. Btl. Sarajevo / IV. Btl. St. Pölten) Regimentskommandant: Oberst Eduard Hentke Infanterie Regiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 Nationalitäten: 97% Deutsch - 3% Sonstige (Stab /I.Bataillon Bregenz /II.Btl. Innsbruck /III. Btl. Schwaz /IV. Btl.Salzburg) Regimentskommandant: Oberst Gustav Fischer Infanterie Regiment „Albrecht Herzog von Württemberg“ Nr. 73 Nationalitäten: 97% Deutsche - 3% Andere (Stab /I. /II. /III.Bataillon Prag / IV. Btl. Eger (Böhmen)) Regimentskommandant: Oberst Adolf Brunswik von Korompa Gliederung zu Kriegsbeginn 1914 Sollbestand der gesamten Streitkräfte im Jahre 1914 etwa: 25 000 Offiziere (Ärzte, Tierärzte und Rechnungsführer nicht eingerechnet.) 410 000 Unteroffiziere und Mannschaften 87 000 Pferde (hier schwanken die Angaben) 1200 Geschütze (nur aktive, feldbewegliche Geschütze - Festungsgeschütze und Reservebestände nicht eingerechnet) Diese wurde unter Miteinbeziehung des Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) auf 3,35 Millionen Mann Mobilmachungsstand gebracht. Dazu kamen erste Marschbataillone und zusätzliche Landsturmformationen. Gemeinsame Armee (k.u.k. - kaiserlich und königlich) 16 Korpskommandos 49 Infanterie Truppendivisionen - 76 Infanteriebrigaden - 14 Gebirgsbrigaden 8 Kavallerie Truppendivisionen - 16 Kavalleriebrigaden 102 Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen - 4 Bosnisch-Hercegowinische Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen 4 Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger) zu je vier Bataillonen 32 Feldjäger-Bataillone - 1 Bosnisch-Hercegowinisches Feldjäger Bataillon 42 Feldkanonen-Regimenter - 14 Feldhaubitz-Regimenter 11 Reitende Artillerie Divisionen - 14 schwere Haubitz Divisionen 11 Gebirgsartillerie Regimenter 6 Festungsartillerie Regimenter - 10 selbst. Festungsartillerie Bataillone 15 Dragoner-Regimenter - 16 Husaren-Regimenter - 11 Ulanen-Regimenter 16 Train Divisionen 14 Sappeur Bataillone - 9 Pionier Bataillone - 1 Brücken Bataillon - 1 Eisenbahn-Regiment - 1 Telegraphen-Regiment k.k. Landwehr (kaiserlich österreichisch/königlich böhmisch) 35 Landwehr Infanterie-Regimenter zu je drei Bataillonen 2 Landwehr Gebirgsinfanterie-Regimenter 3 Tiroler Landesschützen Regimenter - 1 Reitende Tiroler Landesschützen Division (Btl.) - 1 Reitende Dalmatiner Landesschützen Division (Btl.) 6 Landwehr Ulanen-Regimenter 8 Landwehr Feldkanonen Divisionen - 8 Landwehr Feldhaubitz Divisionen k.u. Honvéd (königlich ungarische Landwehr) 6 k.u. Honvéd Landwehr Distrikte 2 k.u. Honvéd Infanterie Truppendivisionen 2 k.u. Honvéd Kavallerie Truppendivisionen 4 k.u. Honvéd Infanteriebrigaden - 12 Selbstständige k.u. Honvéd Infanteriebrigaden 4 k.u. Honvéd Kavalleriebrigaden 32 Honvéd Infanterie-Regimenter 10 Honvéd Husaren-Regimenter 8 Honvéd Feldkanonen Regimenter - 1 Honvéd Reitende Artillerie Abteilung Orden und Auszeichnungen Auf dem Bild sind die Orden eines Zugsführers (etwa Stabsunteroffizier) des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (später Hochgebirgskompanie Nr. 30) zu sehen. Einsatzorte: Galizien Karpathen Col di Lana Monte Piano bei Lafraun (Lavarone/Hochfläche der sieben Gemeinden) Monte Pasubio Sextner Dolomiten Ortler Hohe Schneid (Ortler-Alpen) Tonalepass (Adamello - Presanella Massiv) Cima Presena (Adamello - Presanella Massiv) Busazza (Adamello - Presanella Massiv) Dafür wurden ihm die folgenden Auszeichnungen verliehen:: die große silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl I. / verliehen nach Jänner 1917) die kleine silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl / verliehen nach Jänner 1917) die bronzene Tapferkeitsmedaille (Kaiser Franz-Josef / verliehen vor Jänner 1917) das Karl-Truppenkreuz (für mind. 12 Wochen Fronteinsatz und Teilnahme an mind. einer Schlacht) die Verwundeten-Medaille (Blessierten-Medaille) für einmalige Verwundung (nach Jänner 1917) die Erinnerungsmedaille des Landes Tirol an seine Verteidiger Distinktionen und Dienstränge Anmerkungen: Die Bezeichnung Kadett (ung. Hadapród) löste seit 1908 die Bezeichnung Kadett-Feldwebel für einen im aktiven Truppendienst stehenden Offiziersanwärter (Tisztjelölt) ab. Davon zu unterscheiden ist der junge, noch in Ausbildung befindliche Kadett an einer Militäranstalt, der „Zögling“ (Novendék) tituliert wurde. Innerhalb des Kadettenkorps konnte ein Zögling den Rang eines Kadett-Unteroffiziers (Novendékaltiszt; kein wirklicher Militärsdienstgrad!) erreichen. Der Dienstgrad Kadett-Offiziersstellvertreter wurde 1908 umbenannt in Fähnrich. Stabsfeldwebel/Stabswachtmeister und Offiziersstellvertreter wurden seit 1915 in der neuen Dienstgradgruppe der Höheren Unteroffiziere zusammengefasst. Die Rangabzeichen befanden sich links und rechts auf dem Kragen. Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziersanwärter, Offiziersstellvertreter Infanterist (Honvéd) / Jäger / Dragoner / Ulan / Husar Kanonier / Pionier / Trainsoldat / Sanitätssoldat keine Abzeichen Gefreiter (Őrvezető) / Vormeister / Patrouillenführer je ein weißer Stern Korporal (Tizedes) / Geschütz-Vormeister Gewehr-Vormeister / Unterjäger / Bataillonstambour Waffenmeister 3. Klasse / Bataillonshornist je zwei weiße Sterne Zugsführer (Szakaszvezető) / Stabsführer / Kurschmied Rechnungs-Unteroffizier 2. Klasse / Waffenmeister 2. Klasse je drei weiße Sterne Feldwebel (Őrmester) / Wachtmeister / Feuerwerker Oberjäger / Rechnungs-Unteroffizier I. Klasse Waffenmeister I. Klasse / Regimentstambour Regimentshornist / Einjährig-Freiwilliger-Feldwebel Kadett-Feldwebel je drei weiße Sterne mit zusätzlich einer 1,3 cm breiten Litze mit gezacktem Dessin aus kaisergelber Seide rund um die Kragenkante. Stabsfeldwebel (Törzsörmester) / Stabswachtmeister / Stabsfeuerwerker / Stabsoberjäger bis Juni 1914 eine 13 mm breite Litze aus kaisergelber Seide mit einem 2mm breiten, eingewebten, schwarzen Mittelstreifen, 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit drei weißen Sternen. Nach Juni 1914 Silberborten mit Seidensternen Kadett-Offiziersstellvertreter (Hadapród-Tiszthelyettes) (aufgehoben 1908) Goldlitze wie Feldwebel mit einem glatten, silberplattierten Stern Kadett (Hadapród) (ab 1908) 3 weiße (ab Juni 1914 aus Seide) Sterne auf 13 mm breiter Goldborte mit ebensolchem Vorstoß Offiziersstellvertreter / (Tiszthelyettes) (ab 1915) Eine 13 mm breite Silberlitze 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit einem Fähnrichstern aus Messing Fähnrich (Zászlós) 1 silberner Stern auf 13 mm breiter, goldener Borte Offiziere Die Offiziere trugen bei gelben Knöpfen goldfarbig gestickte Sterne und bei weißen Knöpfen silberfarbig gestickte Sterne. Stabsoffiziere hatten bei gelben Knöpfen goldene Kragenborten und bei weißen Knöpfen silberen Kragenborten. Die Sterne waren dann von entgegengesetzter Art. Leutnant / (Hadnagy) / Assistenz-Arzt / Leutnant-Rechnungsführer 1 gold- oder silbergestickter Stern Rangklasse XI Tierärztlicher Assistent / Tierarzt / Apotheker / Offizial / Lehrer 1. Klasse / Fechtmeister 1. Klasse / Wirtschaftsunterverwalter / Kriegswirtschaftskommissär 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse XI Oberleutnant / (Főhadnagy) / Oberarzt / Oberleutnant-Auditor / Oberleutnant-Rechnungsführer 2 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse X Tierärztliche Adjunkt / Obertierarzt / Oberapotheker / Oberoffizial / Oberlehrer / Oberfechtmeister / Wirtschaftsverwalter / Kriegswirtschafts-Oberkommissär / Forstverwalter 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse IX Hauptmann / (Százados) / Rittmeister / Regimentsarzt / Hauptmann-Auditor / Hauptmann-Rechnungsführer 3 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse IX Stabstierarzt / Stabsapotheker / Technischer Rat / Rechnungsrat / Zahlmeister / Registrator / Artilleriezeugsverwalter / Verpflegsverwalter / Oberlehrer / Wirtschaftsoberverwalter / Kriegswirtschafts-Rat 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Major / (Őrnagy) / Stabsarzt / Major-Auditor 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Außerordentlicher Professor / Oberstabstierarzt Oberstabsapotheker 2. Klasse / Technischer Oberrat Artillerie-Oberzeugsverwalter 2. Klasse / Oberrechnungsrat 2. Klasse / Kassendirektor 2. Klasse / Oberverpflegsverwalter / Registratur-Unterdirektor / Wirtschaftsdirektor / Kriegwirtschafts-Oberrat 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Oberstleutnant / (Alezredes) /Oberstabsarzt 2 Klasse / Oberstleutnant-Auditor 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Ordentlicher Professor / Oberstabsapotheker 1. Klasse / Technischer Rat 1. Klasse / Technischer Oberrat 1. Klasse Artillerie-Oberzeugsverwalter 1. Klasse / Oberrechnungsrat 1. Klasse Registratur-Direktor / Kassendirektor 1. Klasse / Baurechnungsrat 1. Klasse Kriegswirtschafts-Oberrat 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Oberst / (Ezredes) / Oberstabsarzt 1. Klasse / Oberst-Auditor 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Generalmajor / (Vezérőrnagy) / General-Stabsarzt / General-Auditor 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Feldmarschallleutnant (Altábornagy) / General-Oberstabsarzt General-Chefauditor 2 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV General der Infanterie (Gyalogsági Tábornok) General der Kavallerie (Lovassági Tábornok) Feldzeugmeister (Táborszernagy) 3 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse III Generaloberst (Vezérezredes)(ab 1915) 3 silbergestickte Sterne, unterlegt von einem silbergesticktem Kranz von 40 mm Durchmesser auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse II Feldmarschall (Tábornagy) am Kragen eine 33 mm breite Stickerei mit nach unten gerichtetem Eichenlaub Rangklasse I Beamte im Offiziersstand Praktikant 1 Rosette mit 13 mm breitem Goldbörtchen Rangklasse XII Untertierarzt / Akzessist / Assistent / Lehrer 2. Klasse / Fechtmeister 2. Klasse / Wirtschaftsadjunkt 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette Rangklasse XI Artillerieingenieur-Assistent / Militär-Bauingenieur-Assistent 2 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse X Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Unterintendant / Artillerie-Ingenieur / Militär-Bauingenieur 3 gold- oder silbergestickter Sterne Rangklasse IX Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Intendant / Artillerie-Oberingenieur 3. Klasse Militär-Bauoberingenieur 3. Klasse 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Hofsekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät / Sekretär der Militärkanzlei Sr. Majestät Oberintendant 2. Klasse/ Artillerie-Oberingenieur 2. Klasse Militär-Bauoberingenieur 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Sektionsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Regierungsrat der Militärkanzlei Sr. Majestät Oberintendant 1. Klasse / Artillerie-Oberingenieur 1. Klasse Militär-Bauoberingenieur 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Hofrat der Militärkanzlei Sr. Majestät / Generalintendant / Artillerie-Generalingenieur General-Bauingenieur / Hofrat der Mil. Tierärztlichen Hochschule / Ministerialrat / Kriegwirtschafts-Generalrat 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Sektionschef 2 silbergestickte Sterne auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV Wehrpflicht Seit 1866 bestand die allgemeine Wehrpflicht. Sie umfasste den Dienst im Heere, der Kriegsmarine, der Landwehr und dem Landsturm. Die Dauer der Dienstpflicht im stehenden Heere betrug 12 Jahre und zwar: 3 Jahre in der Linie (aktiv) 7 Jahre in der Reserve 2 Jahre in der Landwehr Ein Teil der wehrfähigen Mannschaften wurde der Ersatzreserve zugewiesen. Diese übten einmalig nur mehrere Wochen und verblieben zehn Jahre in der Ersatzreserve der Landwehr. Einjährig-freiwilliger Dienst war sowohl im Heere (resp. der Kriegsmarine) als auch in der Landwehr gestattet. Die allgemeine Dienstpflicht begann mit dem 21. Lebensjahr. Landsturmpflichtig waren alle Personen vom 19. bis zum 42. Lebensjahr, sofern sie nicht dem Heer, der Landwehr und der Ersatzreserve angehörten. Branchen/Waffengattungen Insgesamt bestanden in den Landstreitkräften die folgenden Branchen: Infanterie Deutsche Infanterie - Ungarische Infanterie - Bosnisch-Hercegowinische Infanterie - Jägertruppe - k.k. Landwehr Infanterie - k.u. Landwehr Infanterie Kavallerie Dragoner - Husaren - Ulanen - Landwehr-Ulanen - Landwehr-Husaren - k.k. Gestütsbranche - k.u. Gestütsbranche Artillerie Feldartillerie - Festungsartillerie - Technische Artillerie - k.k. Landwehr Artillerie - k.u. Landwehr Artillerie Technische Truppe Pioniere - Sappeure - Eisenbahnregiment - Telegraphenregiment - Train- und Pionierzeugswesen Militärbaudienst Sanitätswesen Ärztliches Offizierskorps - Sanitätstruppe - Militärmedikamentenwesen - Tierärztlicher Dienst Ökonomische Verwaltung Militärverpflegungsbranche - Monturverwaltungsbrache - Militärkassen - Truppenrechnungsdienst - Intendanzen Train Militärbildungs- und Erziehungsanstalten Offizierswaiseninstitut - Militärunterrealschulen - Militäroberrealschule - Militärakademien - Kadettenschulen Militärgeographisches Institut Armeestand Militärseelsorge Katholische Militärgeistliche - Griechisch-orientalische (orthodoxe) Militärgeistliche - Evangelische Militärprediger - jüdische Feldrabbiner Militärinvalidenversorgungsstand Generale Stäbe Adjutanten - Generalstab - Artilleriestab - Geniestab Leibgarden-Offiziersgarden k.u. Leibgarde - Erste Arciéren Leibgarde Leibgarden-Mannschaftsgarden Trabantenleibgarde - Leibgardereitereskadron - Leibgardeinfanteriekompanie Militärpolizeiwachkorps Militär - Justizwesen Militärwachkorps für die Zivilgerichte in Wien Technisches Militärkomitee Kosaken (ukrainisch козаки́, kosaky; russisch казаки, kasaki; polnisch kozacy) waren Gemeinschaften freier Reiterverbände, zu denen sich flüchtige russische und ukrainische Leibeigene, manchmal auch nur Abenteurer oder anderweitig Abtrünnige, in den südlichen Steppengebieten zusammenschlossen. Der Name Kosak stammt aus den Turksprachen und bedeutet in etwa „freier Krieger“. Er ist etymologisch, jedoch nicht inhaltlich mit den Kasachen verwandt. Nicht mehr zeitgemäß ist die Ansicht, dass es sich bei den Kosaken um die Nachfahren der Kumanen handelt, die in der heutigen Ukraine schon vor der mongolischen Invasion lebten. Die slawischen Kosaken gründeten ab dem 16. Jahrhundert eigene Siedlungen und Gemeinschaften und wurden zu Wehrbauern, die sich gegen die häufigen Überfälle asiatischstämmiger Reiternomaden (vor allem Krimtataren) verteidigen mussten. In der Ukraine bildete sich im 17. Jahrhundert das quasistaatliche Kosaken-Hetmanat heraus, das gegen die polnische Herrschaft kämpfte und später als Autonomie ins Russische Zarenreich einging. Bis zum 18. Jahrhundert waren sowohl russische als auch ukrainische Kosaken vom Zarenreich teilweise unabhängig, dann wurden sie nach und nach als freie Kavallerieverbände in die russische Armee integriert. Hauptsiedlungsgebiete der Kosaken waren das Don-, das Dnepr- und das Ural-Gebiet. Traditionell sind die Kosaken hierarchisch unter Atamanen oder Hetmanen organisiert. Die Kosaken spielten eine maßgebliche Rolle bei der russischen Eroberung und der Erschließung Sibiriens sowie des Nordkaukasus. Ukrainische Kosaken Ab dem 15. Jahrhundert gehörte das ukrainische Gebiet nominell zur Polnisch-Litauischen Union, also zum polnischen (West-Ukraine) und zum litauischen Reich (Ost-Ukraine). Der Herrschaftsbereich war jedoch wegen des Bevölkerungsverlustes durch die Folgen des Mongolensturms stark eingeschränkt und reichte de facto nicht über Kaniw und Tscherkassy nach Süden hinaus. An der Nordküste des Schwarzen Meeres hatte sich hingegen in den Krimtataren ein Herrschaftszentrum etabliert, das sich von den Resten der Goldenen Horde abgetrennt hatte. Die Herrschaft der Tataren war jedoch nicht territorial organisiert, überwiegend an das Zentrum auf der Krim gebunden und beschränkte sich darüber hinaus auf das Einsammeln von Tribut und Raubzüge auf die nördlich gelegenen ukrainischen Grenzgebiete. Der Zwischenraum zwischen Polen, Litauen, Russland und den Krimtataren war ein herrschaftloser Bereich, in dem sich staatliche Macht ausschließlich in den wenigen befestigten Grenzstädten etablieren konnte. Das Leben in den Grenzgebieten war zunächst auf die befestigten Städte bezogen; der Ackerbau war unterentwickelt, weil tatarische Feldzüge jegliche Siedlungsansätze zunichtemachten. Man lebte vom Steppengewerbe, d. h. man verließ die Grenzfestungen in Gruppen, um in den von Tataren gefährdeten Gebieten Fische zu fangen, Bienen zu züchten und Wild zu jagen. Hierzu versammelte man sich alljährlich im Frühjahr in einer der Grenzstädte, schloss sich in einer Gruppe zusammen, wählte einen Anführer und schwor sich Zusammenhalt für die Dauer der Steppensaison. Die hierbei entstehenden Steppenbeutergruppen (Watahy) wurden zum Kern der slawischen (ukrainischen) Kosakengruppen. Diese einzelnen Kosakengruppen waren Gemeinschaften von jeweils etwa 20 Mann, die gemeinsam lebten, gemeinsam wirtschafteten, sich gemeinsam verteidigten und nach dem Vorbild der sie bedrängenden tatarischen Reitertrupps auch schon anfingen, erste Beutezüge zu Pferde zu unternehmen. Die feudale Unterdrückung im polnisch-litauischen und im russischen Hinterland (Zweite Leibeigenschaft) veranlasste im 16. Jahrhundert nun immer mehr Bauern zur Flucht in das südliche Grenzgebiet. Der Zustrom von Menschen führte von der Mitte des 16. Jahrhunderts an dazu, dass die Steppenbeuter an den Flussläufen des Steppengebiets erste Siedlungskerne entwickelten (frühere Bienengärten wurden zum Kern von neuen Siedlungen) und langsam in bisher unbesiedeltes Gebiet vordrangen. Andererseits erhöhte sich auch die Zahl derjenigen Menschen, die zwar weiterhin dem Steppengewerbe nachgingen, sich aber immer mehr auch mit ihren Erfahrungen im Kampf gegen Tataren als Söldner verdingten bzw. in ihren Kosakengruppen eigenständige Kriegsunternehmungen initiierten. Das Aktionsfeld für kriegerische Tätigkeiten war allerdings auch groß angelegt und wuchs immer mehr, traten doch nicht nur Polen und das Moskauer Reich (zunächst für Grenzwachtdienste, dann aber auch für kriegerische Feldzüge gegen Tataren, Russen und Schweden), sondern auch litauische Magnaten als Truppenwerber auf, um ihre riesigen Privatarmeen für interne Machtkämpfe zu unterhalten. Daneben förderte auch die tatarische Bedrohung der Gebiete weiterhin die Zusammenschlüsse von Kosakengruppen mit kriegerischem Ziel: Kosaken überfielen aus eigener Kraft tatarische Verbände oder unternahmen auf Booten Seezüge über das Schwarze Meer und plünderten nicht nur einmal Küstenstädte des Osmanischen Reichs. Bis ins 18. Jahrhundert bildeten die Kosaken keine spezielle soziale Schicht, sie definierten sich vielmehr durch ihre Tätigkeit als Steppenbeuter, später auch – wenn sie in die militärische Organisation der Registerkosaken aufgenommen worden waren – durch die ihnen von der polnischen Krone oder dem Zaren verliehenen Freiheiten und Privilegien als Krieger. Kosaken waren zunächst gegenüber der sozialen Herkunft und dem religiösen Bekenntnis tolerant. Es sind sowohl Adlige, Bauern und Bürger als auch Tataren sowie Kosaken russisch-orthodoxen, unierten und römisch-katholischen Glaubens belegt; bis in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts finden sich sogar Kosaken jüdischen Glaubens eindeutig in den Quellen belegt. Ein Wandel vollzog sich jedoch im 17. Jahrhundert, als der Zugriff polnisch-litauischer staatlicher und adliger Macht immer zwingender wurde. Die Auseinandersetzung auf der sozio-politischen Ebene führte seit dem dritten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zu einer immer deutlicher werdenden Abwehr der Kosaken gegen alles Katholische und – wegen der zunehmenden Bedeutung jüdischer Verwalter auf polnischen Adelsgütern – alles Jüdische. In diesem Rahmen wurden die Kosaken zu Trägern einer ukrainischen Eigenständigkeit, die zunächst ausschließlich in Abgrenzung zu allem Polnischen definiert war, im Verlauf der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts jedoch auch inhaltlich die Wurzeln für ein eigenständig gedachtes Ukrainertum legte. Die Saporoger Kosaken und die Sitsch In den 1550er Jahren baute der mit den Kosaken eng verbündete Fürst Dmytro Wyschneweckyj eine Festung auf der Dnepr-Insel Chortyzja, um einen Stützpunkt für Angriffe auf die Tataren zu besitzen. Dabei wurde er sowohl von der litauischen als auch von der Moskauer Obrigkeit unterstützt. Diese Festung diente den Kosaken von dieser Zeit an als Vorbild für die Saporoger Sitsch und weitere Festungsanlagen. Diese Festungen bildeten einen Wendepunkt im Bewusstsein der Kosaken, da sie jetzt einen von der Verwaltung unabhängigen Mittelpunkt besaßen. Hier entstand das Bild der rauen, trinkfesten Männergesellschaft, dem sowohl mönchische (weil Frauen keinen Zugang zur Sitsch hatten) als auch ritterliche Züge angedichtet wurden. In der Tat errangen die Kosaken jetzt eine gewisse Unabhängigkeit von der polnisch-litauischen Regierung, was von dieser den Türken und Tataren gegenüber auch bestätigt wurde, wenn von jener Seite Klagen über die Angriffe kamen. Gegen Ende des 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts war das Kosakentum organisiert und in seiner Stellung gefestigt. Versuche der polnischen Könige Sigismund II., August I. und Stefan I., die Kosaken in ihren Dienst zu nehmen, waren nur vorübergehend und eingeschränkt erfolgreich. Die Kosaken bildeten zu dieser Zeit einen eigenen Stand mit unabhängiger Rechtsprechung und Obrigkeit. Ökonomisch blieben sie jedoch sowohl vom polnischen als auch vom russischen Staat abhängig. Die Kosaken erhielten für ihre Dienste als Verteidiger der russischen südwestlichen bzw. der polnischen südöstlichen Grenze Lebensmittel und Geld, auf das sie angewiesen waren. Diese ökonomische Abhängigkeit einerseits und die politische Unabhängigkeit andererseits führten nicht selten zu Auseinandersetzungen mit den sich festigenden Staaten Russland und Polen-Litauen um Herrschaftsrechte und -pflichten. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war es dem polnischen Staat gelungen, große Teile der Oberschicht der Kosaken in den polnischen Adel, die Szlachta, zu integrieren. So kam es zu inneren sozialen Auseinandersetzungen. Die einfachen Kosaken sahen sich mehr und mehr in ihren Rechten beschnitten. Sie waren meist Wehrbauern und gelangten in eine immer tiefere Abhängigkeit von polnischen Großgrundbesitzern. Hinzu kam, dass der polnische Staat Versuche unternahm, die orthodoxen Kosaken zum katholischen Glauben zu bekehren. Die Gegensätze polnisch-kosakisch, katholisch-orthodox, Großgrundbesitzer-Bauer wurden bestimmend für die Herausbildung des politischen Mythos um die Kosaken. Im Jahre 1648 setzte sich der Hetman der Saporoger Kosaken, Bogdan Chmelnizki, an die Spitze des Chmelnyzkyj-Aufstandes gegen die polnisch-litauische Herrschaft. Seine Gefolgsmänner plünderten weite Teile des polnisch-litauischen Reiches, wobei es unter Beteiligung der dortigen christlichen Bevölkerung zu schweren Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung kam. Den Juden wurde unterstellt, sie stünden unter dem besonderen Schutz des polnischen Königs. Diese Pogrome kosteten möglicherweise bis zu hunderttausend Juden das Leben. Chmelnicki wird auch heute noch in der Ukraine als eine Art Nationalheld betrachtet. Um der Niederlage gegen Polen-Litauen zu entgehen, leisteten die Kosaken 1654 mit Chmelnicki durch den Vertrag von Perejaslaw dem Moskauer Zaren den Treueid. Die historische Deutung dieses Treueides ist seither zwischen der Ukraine und Russland umstritten; so wurde der Vertrag von 1654 in der sowjetischen Historiographie als (Wieder-)Vereinigung der Ostslawen gedeutet und 1954 feierlich begangen (etwa durch die Umbenennung der ukrainischen Stadt Proskuriw in Chmelnyzkyj). Russische Kosaken Bereits im 15. Jahrhundert bildeten sich am Don Kosakengemeinschaften aus. Als zumeist entflohene Leibeigene aus Zentralrussland und der Ukraine führten die Kosaken ein semilegales und zum Teil räuberisches Dasein, erfüllten aber auch eine wichtige Funktion bei der Verteidigung des Moskauer Staates vor den Plünderungszügen der Krimtataren. Auch wenn die Kosaken mit der russischen Staatsmacht nicht immer im guten Verhältnis standen, waren sie zumeist patriotisch eingestellt und die Zugehörigkeit zum orthodoxen Glauben war für die Aufnahme in die Reihen der Kosaken obligatorisch. Nachdem die Kosaken unter Jermak Timofejewitsch das Khanat Sibir erobert und Gebiete hinter dem Ural dem Zaren unterstellt hatten, verbesserte sich ihr Status und ihr Verhältnis zur Staatsmacht. 1577 wurde am Terek im Kaukasus ein Kosakenheer gegründet; zum Ende des 16. Jahrhunderts gründeten Kosaken in Westsibirien die Städte Tobolsk, Berjosow, Surgut, Tara, Obdorsk und Narym. Anfang des 17. Jahrhunderts erreichten russische Kosaken den ostsibirischen Fluss Jenissei. Während der Herrschaft Michael Fjodorowitschs, des ersten Zaren aus der Dynastie Romanow, erschlossen russische Kosaken Ostsibirien und gründeten die Siedlungen Jenisseisk, Kusnezk, Krasnojarsk und Jakutsk. Sie erreichten das Ochotskische Meer (Pazifischer Ozean). 1645 befuhr der Kosake Wassili Pojarkow den Fluss Amur und entdeckte die Nordküste der Insel Sachalin. 1648 erreichte der Kosake Semjon Deschnjow aus der Mündung des Flusses Kolyma im Nordpolarmeer die Mündung des Flusses Anadyr im Pazifik und entdeckte die Straße zwischen Asien und Amerika. Von 1697 bis 1699 erforschte der sibirische Kosak Wladimir Atlassow die Halbinsel Kamtschatka und die Kurilen-Inseln. Im 19. Jahrhundert wurde mit den Kosaken die Amur-Region besiedelt, die der Gouverneur Nikolai Murawjow-Amurski auf diplomatischen Wegen China abnahm. Auch bei der Eroberung und Russifizierung des Kaukasus spielten die Kosaken eine entscheidende Rolle. Das Verhältnis der Staatsmacht und der Kosaken war aber nicht nur von Kooperation geprägt. Immer wieder begehrten die Kosaken gegen die aus Ihrer Sicht zu großen Einschnitte in ihre freie Lebensweise auf. Im späten 17. Jahrhundert organisierte der Ataman Stenka Rasin einen großen Aufstand in Südrussland und etwa hundert Jahre später waren es die Kosaken unter Jemeljan Pugatschow, die sich zusammen mit Tataren und Baschkiren zum Pugatschow-Aufstand gegen die verschärfte Leibeigenschaftspolitik Katharina der Großen erhoben. Bei diesen Aufständen, denen sich auch zahlreiche unzufriedene Bauern und Angehörige der Unterschichten anschlossen, und die darum durchaus als soziale Revolutionen bezeichnet werden können, nahmen die Kosaken einerseits eine militärische Führungsrolle ein, andererseits versorgten sie die Aufständischen durch ihre Losungen von Freiheit und Gleichheit auch mit einer Art Programm, das begeistert aufgenommen und während der Aufstände teilweise in die Praxis umgesetzt wurde. Die Kosaken im 19. Jahrhundert Waren die Kosaken bis ins 18. Jahrhundert hinein die Hauptträger des sozialen Protestes im Zarenreich gewesen, so verlief im Gegensatz dazu das 19. Jahrhundert weitgehend konfliktfrei und die Kosaken verwandelten sich in eine der tragenden Säulen des Reiches. Das gelang vor allem deshalb, weil die Kosaken fortan als ein erblicher Kriegerstand galten, der sich von anderen Gesellschaftsgruppen deutlich abgrenzte und für die Leistung von Militärdienst Steuer- und Abgabenfreiheit zugestanden erhielt. Die Kosakeneinheiten der Kaiserlich Russischen Armee spielten als leichte Reiterei eine bedeutende Rolle während der Koalitionskriege und des Russlandfeldzugs Napoleons, im Kaukasuskrieg sowie in den Russisch-Türkischen Kriegen. Wegen ihres exotisch wirkenden Aussehens wurden sie einerseits als barbarische Wilde gefürchtet, wegen ihrer legendären Reitkünste und ihrer kämpferischen Qualitäten andererseits bewundert. Sie gehörten zu den letzten Reitern Europas, die den schwierigen Kampf mit der Lanze noch perfekt beherrschten. Aus diesen Gründen wurde in Persien auch eine Kosakenbrigade nach russischem Vorbild als Leibgarde des Schahs gegründet. Kosaken im Russischen Bürgerkrieg und in der Sowjetzeit Kurz vor der Revolution gab es etwa 4,5 Millionen Kosaken, von denen knapp 450.000 militärisch ausgebildet waren. Im darauf folgenden Russischen Bürgerkrieg beteiligte sich ein großer Teil der Kosaken auf der Seite der zaristischen „Weißen“. Gleichzeitig versuchten sie, ihre autonome Stellung und ihre Sonderrechte zu erhalten, was sie nicht selten auch in Konflikte mit den „Weißen“ brachte, sodass die Kosaken solcherart oft zwischen den Bürgerkriegsfronten „zerrieben“ wurden. Unter Lenin und danach Stalin wurde die Mehrheit der Kosaken kollektiv als „Anti-Bolschewiki“ verfolgt. Bereits im Januar 1919 hatten die Bolschewiki eine Politik der „Entkosakisierung“ dekretiert, womit die physische Vernichtung aller Gegner unter den Kosaken gemeint war. Revolutionstribunale wählten ihre Opfer nicht selten völlig willkürlich aus und verhängten Todesurteile im Schnellverfahren, denen allein bis Mitte 1919 mindestens 10.000 Kosaken zum Opfer fielen. Viele Kosaken – insbesondere die gehobenen Schichten – flohen vor dem systematischen Terror der Bolschewiki nach Frankreich, dessen Sprache sie bereits beherrschten. Sie leben heute voll integriert in Frankreich. Es gab aber auch Kosaken auf Seiten der Bolschewiken. Ihr bekanntester Befehlshaber war Semjon Budjonny, der aber selbst kein Kosake war. Der Roman Der stille Don von Michail Scholochow beschreibt die Haltung der Kosaken während der Revolution eindringlich. Es hat viele Kosaken gegeben, die öfter die Seiten gewechselt haben. Kosaken im Z. W. Kosaken in der W. Wie während der Revolution fanden sich die Kosaken während des Z. W. auf beiden Seiten wieder. Viele Kosaken, darunter ein nicht unbeträchtlicher Teil der im Exil lebenden Kosaken, wie z.B. der einstige Ataman Pjotr Krasnow, hegten wegen ihrer antibolschewistischen Einstellung offene Sympathien für das n. Deutschland, das sie als Bollwerk gegen Stalin betrachteten. Im Vorrücken der deutschen W. glaubten sie eine Möglichkeit zu erkennen, alte Rechte und Privilegien wieder zu erhalten bzw. die orthodoxe Religion wieder offen zelebrieren zu können. Deshalb boten sie H. ihre Dienste an. Dieser kam ihren Wünschen zunächst wenig nach, obwohl die Kosaken in der …hierarchie nicht als slawische „U.“ galten, sondern als ein von den Ostgoten abstammendes und damit zumindest teilweise „a.“ Volk. Die ersten Sicherungs- und Kavallerieformationen der Kosaken, die auf deutscher Seite eingesetzt wurden, entstanden im Herbst 1941. Am 22. August 1941 lief das sowjetische 463. Infanterieregiment unter Iwan Kononov, einem Donkosaken, fast geschlossen zur W. über und wurde von der Heeresgruppe Mitte als Kosakenabteilung 600 für Sicherungsaufgaben und zur Partisanenbekämpfung in Dienst genommen. Die 18. Armee der W. (Heeresgruppe Nord) beschloss, dass jede Division der W., die mit Besatzungsaufgaben betraut war, eine Kosakenhundertschaft erhalten sollte, deren spezielle Aufgabe die Vernichtung von Partisanen sein sollte. Diese Formationen, Soldaten und Offiziere, wurden anfangs vollständig aus den Kriegsgefangenenlagern und aus Überläufern der Roten Armee gebildet. Während der Sommeroffensive der W. 1942 billigte H. den Einsatz von Kosakenverbänden nicht nur bei der Partisanenbekämpfung, sondern auch an der Front. Mit Hilfe von 25.000 Freiwilligen sollte ein großer frontfähiger Verband geformt werden. Als sich die W. nach der Niederlage von Stalingrad aus dem Kaukasus zurückziehen musste, wurde der Plan fallengelassen. Es standen aber rund 20 Kosakeneinheiten in Bataillonsstärke über die ganze Ostfront verteilt im Kampf. Die im Sommer 1943 in Mława in Polen aufgestellte 1. Kosaken-Kavallerie-Division zählte etwa 10.000 Mann. Sie war die erste große Kosakeneinheit im Osten. Den Stamm der Division bildeten die Kosaken des Auffanglagers Cherson in der Ukraine, Kosaken vom Don, Kuban, Terek, aus Sibirien, Transbaikalien und Ussurien. Das Offiziers- und Unteroffizierkorps wurde aus ehemaligen Kriegsgefangenen der Roten Armee und aus Emigranten-Kosaken westlicher Länder gebildet, die sich zur Kollaboration bereit erklärt hatten. Organisationsform, Bewaffnung und Ausrüstung entsprachen der der ostpreußischen Kavallerie-Brigaden. Die Division bestand im September 1943 aus je einem Regiment Sibirischer und Terekkosaken sowie je zwei Regimentern Don- und Kubankosaken. Jedes Regiment hatte 2.000 Mann, dazu 160 Deutsche als Rahmenpersonal. Sie wurde dem deutschen Generalmajor Helmuth von Pannwitz unterstellt. Weil Bedenken bestanden, dass die Kosaken möglicherweise gegen ihre Landsleute nicht zuverlässig kämpfen würden, wurde diese Einheit nicht an der Ostfront eingesetzt, sondern im September 1943 nach Jugoslawien in den Raum Belgrad beordert und der 2. Panzerarmee, Heeresgruppe F, unterstellt. Die Kapitulation Jugoslawiens im April 1941 und der gleichzeitige Zerfall des Vielvölkerstaates läutete einen der blutigsten und opferreichsten Partisanenkriege in der Geschichte ein. Die Fronten verliefen zwischen den politischen Mächtegruppierungen kreuz und quer durch das Land. Den Kosakenregimentern wurde die Aufgabe überwiesen, neben dem Schutz der Nachschublinien nach Griechenland (u. a. auch der Volksdeutschen) zum Angriff auf die Partisanen überzugehen und sie aus ihren Stützpunkten zu vertreiben. Längst war die Jugoslawische Volksbefreiungsarmee von anfänglich 80.000 Mann auf Ende 1944 über 400.000 Mann angewachsen. Die Beweglichkeit der berittenen Kosakenverbände und ihr Kampfesmut brachten die Partisanen allerdings mehrfach in schwere Bedrängnis. Im Rahmen der Operation „Rösselsprung“ zeichneten sich zwei Kosakenregimenter bei der Einnahme des Hauptquartiers von Tito in den Bergen bei Drvar aus, wobei es dem Partisanenführer nur durch einen Glücksumstand in letzter Minute gelang, der Gefangennahme zu entgehen. Dem inzwischen zum Generalleutnant ernannten Helmuth von Pannwitz unterstand schließlich ab Februar 1945 das zum Armeekorps angewachsene XIV. Kosaken-Kavallerie-Korps der …, bestehend aus der 1. Kosaken-Kavallerie-Division (Kommandeur Oberst von Baath), der 2. Kosaken-Kavallerie-Division (Kommandeur Oberst Hans-Joachim von Schultz), der Plastunbrigade (Kommandeur Oberst Ivan Kononow) sowie der im Aufbau begriffenen 3. Kosakendivision mit einer Kampfstärke von mehr als 25.000 Mann. Die 1. Kosaken-Kavallerie-Division wurde durch eine Vielzahl von Plünderungen, Vergewaltigungen und Erschießungen im jugoslawischen Aufstandsgebiet bekannt. Umsiedlung Bedingt durch den Rückzug der Wehrmacht im Osten ab 1943 sahen sich auch viele Kosakenfamilien gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Ihnen wurden von der deutschen Reichsregierung neue Siedlungsgebiete im Raum Tolmezzo, in der oberitalienischen Provinz Friaul, als neues „Kosakia“ zugewiesen. Im Sommer 1944 wurden in 50 Eisenbahnzügen etwa 35.000 Kosaken aus dem Osten evakuiert und in dieser Gegend angesiedelt, wo sie bis Kriegsende hauptsächlich im Kampf gegen italienische Partisanen eingesetzt waren. „Lienzer Kosakentragödie“ Aus verschiedenen Gründen, vor allem aber, um der Gefangennahme durch Rote Armee oder Tito-Partisanen zu entgehen, flüchteten die Kosaken-Stans Anfang Mai 1945 über den Plöckenpass nach Österreich. Sie gelangten so in das Gebiet von Oberkärnten und Osttirol. In Lienz wurde das Hauptquartier aufgeschlagen, und in den Wiesen und Wäldern der Umgebung lagerten Tausende, Soldaten, Frauen, Kinder und Pferde. Die Britische Armee lieferte die Kosaken Ende Mai/Anfang Juni 1945 in Judenburg der Roten Armee aus. Das geschah aufgrund der Vereinbarungen der Konferenz von Jalta 1945, die eine Repatriierung von Sowjetbürgern vorsahen, insbesondere von solchen, die deutsche Uniform getragen oder mit dem N. kollaboriert hatten. Unter diesen befanden sich allerdings auch Emigranten des Zarenreiches, die keine sowjetischen Staatsbürger waren, und daher auch nicht auszuliefern gewesen wären. Für die meisten Offiziere der Kosaken bedeutete die Auslieferung die meist umgehend erfolgte Hinrichtung, die Mannschaften verschwanden überwiegend in den sibirischen Straflagern, wo viele von ihnen ebenfalls umkamen. Von Pannwitz, Krasnow, Schkuro und neun weitere prominente Kosakenführer wurden nach Moskau gebracht, in einem Hochverratsprozess zum Tode verurteilt und im Januar 1947 hingerichtet. Kosakeneinheiten der Roten Armee Auch auf sowjetischer Seite bildeten Kosakenverbände, vor allem die Kuban- und Terekkosaken, einen wesentlichen Bestandteil der mobilen Streitkräfte der Roten Armee im Südabschnitt der Ostfront. Bereits 1936 hatte die Rote Armee begonnen, wieder Kosakenverbände aufzustellen, die auch die alte Kosakentracht trugen. Nach Kriegsausbruch wurden Freiwillige aus den traditionellen Kosakengebieten zur Aufstellung von vier Kosaken-Divisionen herangezogen (12. und 13. Kubankosaken, 14. und 15. Donkosaken) die zusammen das 17. Kosaken-Kavallerie-Korps der Roten Armee bildeten. Für seine Leistungen wurde das Korps später zum 4. Garde-Kosaken-Kavallerie-Korps erhoben. Der Kriegseinsatz der Kosaken auf Seiten der Roten Armee trug sicherlich mit dazu bei, dass – im Gegensatz zu „unzuverlässigen“ Ethnien, wie Krim-Tataren, Wolgadeutschen oder Tschetschenen – die Kosaken als Gruppe keine systematische Verfolgung mehr durch die sowjetische Führung erlitten. Anführer von Kollaborateuren und Anti-Bolschewiken wurden daher als „Weißgardisten“ bzw. „deutsche Agenten“ angeklagt, während die Loyalität der Kosaken per se nicht in Frage gestellt wurde. Dennoch wurden 1947 alle Kosakeneinheiten der Roten Armee aufgelöst und die Kosaken danach weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt. Kosakentum in der nachsowjetischen Ära Während der Ära Gorbatschow kam es zu einer Wiederbelebung und Reorganisation des Kosakentums. Kennzeichnend für diese als Neo-Kosaken bezeichneten Gruppierungen ist, dass sie sich nicht über die Abstammung oder ein bestimmtes (historisches) Territorium definieren, sondern als Gesinnungsgemeinschaft, der neben den Abkömmlingen echter Kosakenfamilien auch Personen angehören können, die sich für die „Wiedergeburt“ des Kosakentums einsetzen wollen. Ein weiteres Charakteristikum ist, dass die Neo-Kosaken sich von Anfang an als Teil ihrer jeweiligen Nationalstaaten verstanden, für deren „Verteidigung“ sie eintreten wollten. Neben der historisch begründeten Einteilung in ukrainische und russische Kosaken entstand nun auch eine weißrussische Kosakenorganisation. Die Identifikation der neuen Kosakenorganisationen mit ihren jeweiligen Nationalstaaten brachte es mit sich, dass sich besonders unter den Kosaken Anhänger nationalistischer, nicht selten auch xenophober und chauvinistischer Parolen und Ideologeme fanden und immer noch finden. In Russland wurde 1990 der gesamtrussländische Kosakenbund wiedergegründet; auf lokaler Ebene wurden die elf Heere, die es zur Zarenzeit gab, wiederbelebt. Boris Jelzin versuchte 1993, die Kosaken in seine Politik einzubinden, indem er ihnen Funktionen des Grenzschutzes übertrug. Am 5. Dezember 2005 trat in Russland das Gesetz Über den Staatsdienst des Russischen Kosakentums in Kraft. Darin wird den Kosaken zugestanden, ihren Dienst in der Russischen Armee in der Regel in Einheiten zu leisten, die traditionelle Kosakenbezeichnungen tragen. Die Vereinigungen der Kosaken organisieren die „militärisch-patriotische Erziehung“ der künftigen Rekruten und betreuen ihre Mitglieder, die als Reservisten der russischen Armee dienen. Sie helfen in Not- und Katastrophensituationen, aber auch bei der Zivil- und Territorialverteidigung und der Aufrechterhaltung öffentlicher Ordnung. Darüber hinaus können sie Vereinbarungen über andere Tätigkeiten mit verschiedenen Organen der Exekutive treffen, von Organen der gesamten Russischen Föderation bis zur Selbstverwaltung vor Ort. Die Kosaken-Organisationen werden in ein staatliches Register eingetragen. 2007 wurden für Aufbau und Unterhalt von Kosaken-Kadettenkorps erstmals Staatsgelder zur Verfügung gestellt. 2009 bildete Russlands Präsident Medwedjew einen Rat für Angelegenheiten des Kosakentums, dem der stellvertretende Stabschef des Präsidenten, Alexander Beglow, vorsteht. Dem Rat gehören der Hauptataman des Kosakenverbandes Russlands, Pawel Sadoroschny, und die Atamane der sieben russischen Kosakengesellschaften an. Heute soll es bis zu 10 Millionen Kosaken geben. Kosakenverbänden in Russland gehören 740.000 Menschen an, von denen 600.000 Grenzsicherungsaufgaben wahrnehmen. Allein das Große Don-Heer soll 156.000 Kosaken umfassen, die teilweise in den Kaukasuskrieg 2008 verwickelt gewesen sein sollen. Vieler dieser russischen Kosakenverbände werden heute per Gesetz als Registrierte Kosaken der Russischen Föderation (russisch Реестровое казачество Российской Федерации) zur Wahrnehmung dieser vielschichtigen öffentlichen Aufgaben geführt. Bei der letzten Volkszählung in Russland aber bezeichneten sich 2010 nur 67.000 Menschen als Kosaken. Sie wurden allerdings in den endgültig veröffentlichten Zahlen nicht als eigene Ethnie aufgeführt, sondern den Russen zugerechnet. Auch in der Ukraine gelten Kosaken offiziell nicht als eigene Ethnie, sondern als Ukrainer. Heere und Formationen der Kosaken Schwarzmeerkosaken Bugkosaken Amurkosaken Donkosaken Transbaikalkosaken Kaukasuskosaken Terekkosaken Astrachankosaken Kubankosaken Orenburger Kosaken Persische Kosakenbrigade Saporoger Kosaken (inkl. Saporoger Sitsch) Semiretschjekosaken Sibirische Kosaken Uralkosaken (vormals Jaikkosaken) Ussurikosaken Bekannte Kosakenführer Ataman Jermak Timofejewitsch, Eroberer Sibiriens Iwan Issajewitsch Bolotnikow, Führer des großen russischen Bauernaufstands von 1606 bis 1607 Stenka Rasin (1630–1671), Anführer eines Bauernaufstandes Jemeljan Iwanowitsch Pugatschow (1742–1775) Semjon Deschnjow (1605–1673), Entdecker der Beringstraße Iwan Masepa (1644–1709) Bogdan Chmelnizki (1595–1657), Gründer des ersten Kosakenstaates Matwei Iwanowitsch Platow (1751–1818), General der russischen Armee und Ataman der Donkosaken Alexander Iljitsch Dutow (1879–1921), Generalleutnant im russischen Bürgerkrieg Kosakentum Schaschka: Kosakensäbel Nagaika: geflochtene Peitsche der Kosaken Staniza: Kosakensiedlung, aber auch Einheit der Kosaken Kasatschok: Tanz der Kosaken Traditionsuniform: Tracht der Kosaken, entstammt der Tracht der Tscherkessen