Antikes Aquarell Gemälde Entwurf Riss Hinterglas Bild Heilige Dorothea Murnau Heinrich Rambold ~1920
Sakrale Volkskunst: Altes Aquarell-Gemälde, wohl Entwurf oder Riss für ein Hinterglasbild. Im Oval die heilige Jungfrau "St. Dorothea mit Rosen" umgeben von angedeutetem Blatt- und Blüten-Dekor. Religiöse Volkskunst Malerei vermutlich nach 1920 in Oberammergau oder Seehausen am Staffelsee entstanden. Schöne Ausführung, Aquarellfarben auf leichtem Karton 23 x 28,5 cm groß, in gutem gebrauchten originalen Fund-Zustand, ohne Übermalungen, ohne Restaurierung. Bitte beachten Sie auch meine Angebote mit Hinterglasbildern - danke!
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St. Dorothea (um 279–290 - um 305 ebenda) war eine christliche Jungfrau und Märtyrin. In der Römisch-katholischen sowie in der orthodoxen Kirche wird sie als Heilige verehrt. Der Überlieferung zufolge wurde Dorothea in Caesarea in Cappadociae im kleinasiatischen Kappadokien der 280er-Jahre als Tochter christlicher Eltern geboren. Der heidnische Statthalter Apricius hielt um sie an, sie wies ihn aber zurück, da sie die Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen gelobt hatte. Der Statthalter ließ sie daraufhin foltern und verurteilte sie zum Tode durch Enthauptung. Die Vita Dorotheas ist mit zahlreichen legendarischen Überlieferungen ausgeschmückt. So soll, da Dorothea immer wieder den Namen Jesu Christi ausgesprochen habe, der am Wegesrand stehende heidnische Jurist Theophilus gespottet haben, dass auch er an Jesus glauben wolle, wenn Dorothea ihm Blumen und Früchte aus dem Garten ihres Bräutigams brächte. Da erschien ein Engel in Gestalt eines Knaben mit einem Körbchen voller Rosen und Früchte. Theophilus wurde bekehrt und bekannte sich öffentlich zu Christus. Das erzürnte den Statthalter (evtl. unter Kaiser Diokletian) so sehr, dass er Theophilus zusammen mit Dorothea enthaupten ließ. Der Blumenkorb gehört zu den Attributen der hl. Dorothea in der christlichen Ikonographie. Die hl. Dorothea ist Schutzpatronin der Gärtner, Blumenhändler, Bierbrauer, Bergleute, Bräute, Wöchnerinnen und der Neuvermählten.
Als Hinterglasmalerei werden Glasbilder bezeichnet, deren Glasplatten-Rückseite seitenverkehrt bemalt sind. Sie sind ein Zweig der Volkskunst und religiös-volkstümliche Hinterglasbilder des späten 18. und des 19. Jahrhunderts haben weite Verbreitung gefunden. Glas war inzwischen kein Luxusmaterial mehr. Für einen ländlichen Käufermarkt produzierten spezialisierte, oft im winterlichen Nebenerwerb tätige Klein- und Familienbetriebe Hinterglasbilder, meist mit Devotionalcharakter. Diese Werkstätten waren häufig in der Nähe von Glashütten zu finden. Im 18. Jahrhundert hat sich die oberbayerische Hinterglasmalerei in Murnau, Seehausen , Uffing und Oberammergau zu einem blühenden Hausgewerbe entwickelt, dessen Produkte über Kraxenträger und Verleger nicht nur in Bayern, sondern in ganz Europa bis nach Amerika verkauft wurden. Am Staffelsee und in Oberammergau malte man in vereinfachten, flächigen Formen mit leuchtenden Farben. Die "Ammergauer Taferln" Bilder waren auch an Wallfahrtsorten zu kaufen.