Kaiserschütze der k.k. Armee (vermutlich aus dem III. Kaiserschützen-Regiment Innichen).
Originale CDV-Fotografie (Gelatinesilberabzug auf Untersatzkarton), um 1895.
Am unteren Rand und auf der Rückseite mit Fotografen-Aufdruck:
E(midio). Filippini Rovereto via Scuole 5.
Auf der Rückseite mit handschriftlichen Angaben, u.a.: "Gr. Z. Collo".
Größe: 64 x 106 mm.
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, etwas altersfleckig, sonst sehr guter Zustand.
Hervorragende Bild-Qualität – extrem selten!!!
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Tiroler Kaiserjäger-Regiment, Alpen, Alpenjäger, Alpenkorps, Alpinismus, Alpinistik, Alto Adige, Altösterreich, Alt-Österreich, Armee, Army, Austria, Austriaca, Austriaco, Austria-Hungary, Austria-Ungheria, Austro-Hungarian, Austro-Hungarian Army, Austro-Hungarian Empire, Bergführer, Bergführertruppe, Bergführertruppenkommando, Beruf, Berufe, Berufsleben, Berufssoldaten, Berufswelten, Berufswesen, Bezirksgemeinschaft Pustertal, Borgo Sacco, Bromsilber, Carte de visite, CDV, Deutschtum, Dolomiten, Donaumonarchie, Donau-Monarchie, Doppeladler, Doppelmonarchie, Edelweiß, Ehrenzeichen, Elite, Elitetruppe, Fotograf, Fotografie, Gebirge, Gebirgsjäger, Gebirgskrieg, Gebirgssoldat, Gebirgssoldaten, Gebirgstruppe, Großösterreich, gute alte Zeit, Habsburg, Habsburgerreich, Heer, Heerwesen, Heimat, Heimatkunde, Heimatverteidigung, Heimatwehr, Herren-Portrait, Historically, Historisch, Historische Bilder, History, Hochgebirge, I-36030 Valli del Pasubio, I-38060 Vallarsa, I-38068 Boccaldo, I-38068 Pozzacchio TN, I-38068 Rovereto, I-38068 Rovereto, I-38068 Trambileno, I-39038 Innichen, Imperial and Royal Austrian Empire, Innichberg, Italia, Italien, Italy, k.k. 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Martino Buonalbergo 1982). Ein dritter Sohn, Alcide (Rovereto 1903 - Rovereto 1971), der kein Fotograf ist, wird im Juni 1933 rechtlicher Eigentümer der "fotografischen Einrichtung", die das Geschäft weiterführt (mit Sitz in Via Dante 6a, Via Scuole 5, Via Kurzwaren). 8) bis 1936,Jahr, in dem das Gericht den gerichtlichen Konkurs anordnet. Der fotografische Beruf der Filipinos – insbesondere aber des Vaters – entwickelt sich auf hohem Qualitätsniveau sowohl in der Porträtfotografie und Momentaufnahme als auch in der offiziellen Dokumentation von Zeremonien und Aktivitäten von kollektivem Interesse, wodurch dem Studio eine anerkannte Vormachtstellung im städtischen Umfeld von der Öffentlichkeit zugesprochen wird sowie private Auftraggeber, dies kompensiert teilweise die Tatsache, dass das Archiv des Studios mit vielen ihrer Fotografien - oft in Serien gegliedert und in speziellen Alben aufbewahrt - in öffentliche und private Sammlungen zerstreut wurde. Das k.k. Kaiserschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III war ein Infanterie-Verband der österreichischen Landwehr und gehörte zur k.k. Gebirgstruppe. Namensgebung Die ursprüngliche Bezeichnung lautete k.k. Landesschützen-Regiment Nr. III und wurde im Jahre 1897 durch die Hinzufügung der Garnison des Regimentsstabes ergänzt. Es hieß von da an k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. III. Ab dem 1. März 1909 (Datum der Wiederaufstellung) trug es die Bezeichnung k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III und wurde letztmals durch ein Dekret von Kaiser Karl I. am 16. Jänner 1917 in k.k. Kaiserschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III umbenannt. Eine offizielle Begründung hierfür gab es nicht. Aufstellung Am 1. Mai 1893 wurden die bestehenden zehn Landesschützenbataillone zu Regimentern zusammengefasst. Das Regiment Nr. III (nur bei den Landesschützen erfolgte die Nummerierung in römischen Ziffern) entstand aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Landesschützenbataillone: Nr. VII (Noce – Avisio) Nr. VIII (Trient – Valsugana) Nr. IX (Rovereto – Sarca) Da die Rekrutierungskontingente aus Tirol (Nord-, Süd-Welschtirol) und Vorarlberg nicht ausreichten, um drei komplette Regimenter in Kriegsstärke bilden zu können, wurde das „Regiment Trient“ am 30. Oktober 1901 wieder aufgelöst und das Personal an das k.k. Landesschützen-Regiment Nr. II überstellt. Durch die außergewöhnliche Attraktivität der seit dem 1. Mai 1906 zur Gebirgstruppe umgebildeten Landesschützen stieg die Anzahl der Freiwilligen und auch der Rekrutierungswünsche derart stark an, dass man sich gezwungen sah das III. Regiment wieder aufzustellen. Daraufhin wurde das Regiment mit Stabsgarnison Innichen wieder in Dienst gestellt. Als Kampfabschnitt wurde ihm der Bereich von den Dolomiten bis zur Kärntner Grenze zugewiesen. Gleichzeitig hatte es, wie die anderen auch, Detachements zur Besatzung der Festungswerke abzustellen. Zusammensetzung und Verbandszugehörigkeit 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr-Infanterie-Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 59% Deutschsprachig – 38 % Italienischsprachig – 3 % Andere Regimentssprache: Deutsch (Dieses Landwehr-Regiment hatte zunächst vier Bataillone, bis das 4. Bataillon an das Landesschützen-Regiment Nr I abgegeben wurde.) Die ethnische Zusammensetzung konnte bei den überaus starken Verlusten aus den Tiroler Ländern und aus Vorarlberg allein nicht mehr gedeckt werden, so dass im Laufe des Krieges immer mehr Nachersatz aus anderen Landesteilen in das Regiment eingestellt werden musste. Ob der Tiroler/Vorarlberger (nicht bezogen auf die Deutschsprachigkeit) Anteil im Jahre 1918 noch die 50 %-Marke erreichte, ist zweifelhaft. Dislozierung Friedensgarnison: Stab, IV. Baon Innichen / I. Baon Primör / II. Baon Predazzo / III. Baon Cortina d’Ampezzo Das Ergänzungskommando und der Ersatzbataillonskader wurden 1915 nach Schärding verlegt. Ausbildungsstationen Zur spezifischen Gebirgsausbildung verlegte man die Landesschützen Kompanieweise in Sommerstationen. Dort gab es kleinere Kasernen oder es wurden geeignete Bauten (größere Gasthöfe) angemietet. Kommandoquartier Wintergarnison Sommerstation Regiments-Kdo. Innichen Innichen I. Baon-Kdo. Fiera di Primiero Fiera di Primiero 1. Komp. Fiera di Primiero Canal San Bovo 2. Komp. Fiera di Primiero Fiera di Primiero Geb.MG Abt III/1 Fiera di Primiero Fiera di Primiero II. Baon-Kdo. Predazzo Moena 3. Komp. Predazzo Piano di Cason 4. Komp. Predazzo San Pellegrin 5. Komp. Predazzo Peni Geb. MG Abt III/2 Predazzo Moena III.Baon-Kdo. Cortina d'Ampezzo Cortina d'Ampezzo 6. Komp. Cortina d'Ampezzo Andraz 7. Komp. Cortina d'Ampezzo Cortina d'Ampezzo Geb. MG Abt III/3 Cortina d'Ampezzo Cortina d'Ampezzo IV.Baon.-Kdo. Innichen Sexten 8. Komp. Innichen Schluderbach 9. Komp. Innichen Sexten 10. Komp. Innichen Obertilliach Geb. MG Abt. III/4 Innichen Sexten Im Kriegsfall Als Kampfabschnitt wurde ihm der Bereich von den Dolomiten bis zur Kärntner Grenze zugewiesen. Gleichzeitig hatte es, wie die anderen auch, Detachements zur Besatzung der Festungswerke abzustellen. (Nach geltendem Recht durften die Landesschützen nur zum Schutz der Heimat, resp. zur Verteidigung der Grenzen von Tirol und Vorarlberg eingesetzt werden. Um diese Regelung auszuhebeln, wurde der Kampf gegen Russland kurzerhand als für zum Schutz der Heimat notwendig erklärt.) Regimentskommandanten 1893 bis April 1898: Oberstleutnant/Oberst Ing. Joseph Schediwy April 1889 bis September 1901: Oberstleutnant/Oberst Otto Filippini-Höffern März 1909 bis März 1914: Oberstleutnant/Oberst Karl Georgi April 1914 bis September 1914 Oberstleutnant/Oberst Hugo Schönherr September bis Oktober 1914: Oberstleutnant Theodor Spiegel Oktober bis Dezember 1914: Oberst Josef Stiller Dezember 1914 bis März 1918: Oberst Josef Hadasczcok März bis Dezember 1918: Oberst Gabriel Graf Gudenus Uniformierung Das Regiment trug die seit 1907 eingeführte Montur der Gebirgstruppen. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis. Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel Dies war sowohl die Feld- als auch die Paradeadjustierung. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z. B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken Gold/schwarzdurchwirkte Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. Hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen Schwarze Halbstiefel Gefechtstage des Regiments im Ersten Weltkrieg 1914 Am 1. August 1914 machte das Regiment mobil und wurde im Bahntransport an die russische Front verlegt. Im Raum Grodek sammelte sich der Verband vom 17. bis zum 25. August und marschierte bis zum 26. August nach Lemberg. Schlacht bei Lemberg 27. August: Gefecht bei Dunajow 29. bis 31. August: Gefechte bei Firlejow, Wojcieowice, Solowa und Lany. Danach Rückzug auf Grodek. Schlacht bei Grodek 8. September: Gefecht bei Lelechowka-Janow 9. September: Gefecht bei Jägerhaus-Stawki (Lelechowka) 10. bis 12. September: Gefechte bei Buliawa und Stawki bis 2. Oktober: Rückzug hinter den San Schlacht bei Przemysl 3. Oktober: Vormarsch auf Przemysl zum Entsatz der belagerten Festung 14. bis 18. Oktober: Gefechte um die Höhe von Liskowiec 18. Oktober bis 3. November: Gefechte und Stellungskämpfe östlich Stroniowice 4. November: Rückzug hinter den Dunajec 20. bis 25. November: Gefechte bei Doly-Porutka und Wisnicz 28. November bis 4. Dezember: Marsch nach Krakau und Gefechte im Vorfeld der Festung 5. Dezember: Marsch nach Lapanow 7. Dezember bis 1915 21. Februar: Stellungskämpfe bei Chojnik 22. Februar bis 2. März: Verlegung des Regiments nach Ostgalizien 10. März: Gefecht bei Manasterczany 11. bis 20. März: Retablierung (Ruhe) 21. März: Verschiebung nach Sniatyn 23. März bis 8. Mai: Angriffe auf den Brückenkopf von Zalezczyki mit der Einnahme von diesem am 8. Mai 9. Mai bis 13. Juli: Stellungskämpfe und Gefechte im Raum Raszkow, Horodenka, Zablotow. Vormarsch an den Dnjestr mit Angriffskämpfen bei Horodnica, Zedzawa und Dzwiniacz 27. Juli: Beginn der Verlegung an die italienische Front. Das X. und XI. Marschbataillon waren bereits nicht mehr an die Ostfront abgegangen, sondern direkt an die italienische Front beordert worden. Ebenfalls befanden sich die Besatzungen der Festungswerke (Detachement des X. Marschbataillons im Werk Plätzwiese und im Werk Landro) bereits seit längerem in diesem Abschnitt. Das X. Marschbataillon kämpfte ab dem 23. Mai bis zum 26 Mai bei Eisenreich-Col di Frugioni und am Tillacher Joch-Wildkarleck. Mitte Juni nahm es an der Erstürmung des Monte Piano teil und verteidigte diesen noch am 20. Juni gegen italienische Angriffe. Das XI. Marschbataillon (später zum V. Feldbataillon umgewidmet) war vom 18. bis zum 20. August in Kämpfe an den Drei Zinnen verwickelt. 28. Juli bis 18. August: Das Regiment verlegte an die Isonzofront und wurde, aufgestockt auf fünf Bataillone, im Raum Ovcja – Draga als Armeereserve verwendet. 19. August: Bahntransport an die Front in Tirol. 20. August bis 26. September: Kämpfe im Raum um den Monte Piano 19. bis 23. Oktober: Das V. Bataillon kämpfte auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden im Raum Pioverna alta. 7. November bis 1916 15. März: Wiedererstürmung des Col di Lana Stellungskämpfe in den Dolomiten. Danach Zusammenführung des Verbandes im Piné-Tal bei Baselga 18. und 19. Mai: Transport über Trient-Matarello in den Raum um Rovereto. 21. Mai bis 30. Mai: Teilnahme an der Frühjahrsoffensive mit schweren Kämpfen im Raum Vallarsa, bei Passo Buole und Coni Zugna. 15. Juni bis 1917 Oktober 1917: Stellungskämpfe auf der Marmolata, am Cauriol, Colbricon, Costabella, Gardinal und Busa alta. Danach Verlegung an die Isonzofront zur Teilnahme an der Zwölften Isonzoschlacht. 4. Dezember: Erstürmung der Badeleche-Höhe und des Mt. Tondarecar, Erstürmung des Mt. Miela und des Mt. Meletta 5. Dezember: Erstürmung des Mt. Zoni bei Gallio 6. Dezember: Kämpfe bei Foza 24. bis 27. Dezember: Erstürmung des San Rosso mit anschließenden Stellungskämpfen. 1918 15. März: Rücktransport in die Vallarsa. Dort bis zum 3. November Stellungskämpfe auf Zugna Torta und Monte Corno. 3. November: Das sich auf dem Rückmarsch in die Heimat befindliche Regiment wird ohne Gegenwehr in S. Sebastiano (Hochfläche von Folgaria) von den nachstoßenden Italienern gefangen genommen. (Aus bis heute unerforschten Gründen hatte das k.u.k. Oberkommando den Truppen den 3. November als Kriegsende mitgeteilt, obwohl in den Waffenstillstandsverhandlungen ausdrücklich der 4. November angegeben war. Auf diese Weise gelang es den Italienern, noch über 300.000 österreichisch-ungarische Soldaten gefangen zu nehmen.) Auszeichnungen Zwei Angehörigen des Regiments wurde die höchste österreichisch-ungarische Tapferkeitsauszeichnung, der Militär-Maria-Theresiaorden verliehen: Major Konstantin Valentini, Eroberer der Meletta (1917) Leutnant Peter Scheider, Eroberer des Monticello-Grates (1918) Sonstiges Der Wahlspruch des Regiments lautete: „Allezeit wachsam und kampfeslustig.“ Regimentsmarsch Für alle drei Landesschütze/Kaiserschütze-Regimenter gleich war der Regimentsmarsch – der Kaiserschützenmarsch. Die Landesschützen gehörten zur österreichischen Landwehr und nicht zum gemeinsamen Heer der k.u.k. Streitkräfte. Sie führen daher die Bezeichnung k.k. (kaiserlich-königlich - nicht aber k.u.k.). In der Regel sollten nur Tiroler (Deutsch- und Welschtiroler) und Vorarlberger in die Landesschützen eingestellt werden. Geschichte Bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hatten die Landesschützen einen rein bürgerlichen Charakter (Miliz). Im Jahre 1871 wurden im Rahmen der militärischen Organisation der Landwehr in Tirol zehn Bataillone errichtet, denen man aus historischen Gründen den Namen Landesschützen gab. Jedes Bataillon hatte im Frieden aus vier Feld- und einer Ergänzungskompanie zu bestehen, wobei die letztere ein Kaderverband war. Bei jeder der Kompanien waren je zehn Artilleristen zur Bedienung von zugewiesenen Geschützen eingestellt. Im Mobilmachungsfall sollten die Bataillone als Stammeinheiten für die Aufstellung von zehn weiteren Feldbataillonen, sowie zehn Reservebataillonen dienen. Im Jahre 1893 werden die bestehenden zehn Bataillone in drei Regimenter umgewandelt: Landesschützen Regiment I, II und III (Im Gegensatz zu allen anderen Einheiten der österreichisch-ungarischen Armee wurden diese drei Regimenter mit römischen Ziffern versehen.) Im Jahre 1903 wird das III. Regiment wieder aufgelöst. Ursprüngliche Einheiten Die ursprüngliche Bezeichnung der Einheiten war wie folgt: Nr.I Unterinntaler Landesschützenbataillon in Schwaz Nr.II Innsbrucker und Wipptaler Landesschützenbataillon in Innsbruck Nr.III Oberinntaler Landesschützenbataillon in Imst Nr.IV Oberetschtaler Landesschützenbataillon in Meran Nr.V Etsch- und Fleimstaler Landesschützenbataillon in Bozen Nr.VI Pustertaler Landesschützenbataillon in Bruneck Nr.VII Noce-Avisiotaler Landesschützenbataillon in Mezzolombardo (Welschmetz) Nr.VIII Trient-Valsugana Landessschützenbataillon in Trient Nr.IX Rovereto-Sarca Landesschützenbataillon in Riva Nr.X Vorarlberger Landesschützenbataillon in Bregenz Als in des ersten Jahren des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer reinen Gebirgstruppe (nach dem Beispiel der bereits seit längerer Zeit bestehenden italienischen Alpini) aufkam, boten sich hinsichtlich der historischen Entwicklung die Landesschützen förmlich an. Daher werden im Jahre 1906 die beiden Landesschützen-Regimenter zur Gebirgsinfanterie umgegliedert. Das III. Regiment wird 1909 zu vier Bataillonen wieder aufgestellt. Zusammen mit dem k.k. Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 und Nr. 27 bildeten die drei Landesschützen-Regimenter die österreichisch-ungarische Gebirgstruppe. Während des ersten Weltkrieges kämpften die Landesschützen auf fast allen Kriegsschauplätzen und hatten schwere Verluste zu erleiden. Obwohl die Landesschützen laut Gesetz eigentlich nur innerhalb Tirols und Vorarlbergs eingesetzt werden durften: „Die Landesschützen haben außerhalb der Grenzen Tirols und Vorarlbergs nur insoweit Dienste zu leisten, als es die örtlichen Grenzverhältnisse und die strategische Verteidigung des Landes erfordern; abgesehen von diesen beiden Rücksichten können die Landesschützen nur ausnahmsweise, wenn Tirol und Vorarlberg in keiner Weise bedroht wird, auch außerhalb des Landes, jedoch nur nach vorheriger Zustimmung des Landtages, verwendet werden.“ hat man durch die schwammige Formulierung eben dieses Gesetz umgangen. Insbesondere die Schlacht bei Limanowa-Lapanow (Galizien) im Dezember 1914 forderte einen ungeheuren Blutzoll an gut ausgebildeten Männern, die nicht wieder ersetzt werden konnten. (Aus wikipedia). Nach Kriegserklärung Italiens an seinen früheren Bundesgenossen Österreich-Ungarn im Mai 1915 kehrten die Landesschützen im Herbst 1915 nach Tirol zurück, wo mit ihrer Hilfe die Front stabilisiert und erfolgreich verteidigt werden konnte. Am 16.Jänner 1917 ernennt Kaiser Karl I. anlässlich eines Truppenbesuchs in Calliano die Landesschützen zu Kaiserschützen. Eine Begründung dafür hat er nie abgegeben, sodass letztendlich darüber nur spekuliert werden kann. Kriegseinsätze 1914-18 Im Laufe des Krieges kämpften die Landesschützen/Kaiserschützen auf den folgenden Kriegsschauplätzen: Galizien: Lemberg, Grodek, Przemysl, Pilica, Limanowa-Lapanow, Gorlice-Tarnów, Karpathen Serbien Südtirol/Kärnten/Krain: Drei Zinnen, Monte Cristallo, Monte Piano, Falzarego, Tofana, Col di Lana, Marmolata, 12. Isonzoschlacht, Sieben Gemeinden, Vallarsa, Tonale/Adamello, Ortler Am Tage des Waffenstillstandes (4. November 1918) lagen die Regimenter II und III in Stellung von der Zugna Torta über den Monte Corno bis zum Monte Spil. Das Kaiserschützen-Regiment Nr. I lag von südlich des Ortlers über den Tonale Pass bis zur Presanella (Adamello-Presanella Gruppe) Die meisten der Kaiserschützen gerieten in italienische Gefangenschaft - Regiment II an der Zugna Torta - Regiment I im Val di Sole (Sulztal) und Regiment III bei Folgaria (Vielgereuth) Auszeichnungen Die Kaiserschützen zeichneten sich nicht nur durch den Spielhahnstoß an der Kappe und das Edelweiß am Kragen aus, sondern auch noch durch: Offiziersauszeichnungen 5 Militär-Maria-Theresia Orden 4 Orden der Eisernen Krone 2. Kl. 2 Militär-Verdienstkreuze 2. Kl. 29 Leopoldsorden 166 Orden der Eisernen Krone 3. Kl. 563 Militär-Verdienstkreuze 3. Kl. 427 Signum Laudis in Silber 1111 Signum Laudis in Bronze 13 Goldene Tapferkeitsmedaillen für Offiziere 14 Silberne Tapferkeitsmedaillen für Offiziere Mannschaftauszeichnungen 130 Goldene Tapferkeitsmedaillen 2797 Silberne Tapferkeitsmedaillen 1. Kl. 9820 Silberne Tapferkeitsmedaillen 2. Kl. 13025 Bronzene Tapferkeitsmedaillen Garnisonen der Landesschützen im August 1914 Landesschützenregimenter k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 58 % Deutschsprachig – 38 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, I. Baon Trient / II. Baon Strigno / III. Baon Rovereto Kommandant: Oberst Adolf Sloninka von Holodów k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II 88. Landesschützenbrigade – 44. Landwehr Infanterie Truppendivision – XIV. Armeekorps Ethnische Zusammensetzung: 55 % Deutschsprachig – 41 % Italienischsprachig – 4 % Andere Errichtet: 1893 Garnison: Stab, II. Baon Bozen / I. Baon Meran / III. Baon Riva del Garda Kommandant: Oberst Karl Josef Stiller k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III Reitende Tiroler Landesschützen-Division Unter dem Namen "Kader der Landesschützen zu Pferd in Tirol und Vorarlberg" wurden 1871 zwei Kompanien aufgestellt, die 1874 in Eskadronen umbenannt wurden. 1894 erhielten die berittenen Schützen die Bezeichnung "Berittene Tiroler Landesschützen" und wurden 1912 nochmals in "Reitende Tiroler Landesschützen-Division" umbenannt. Die Division bestand aus drei Eskadrons Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka Garnison: Trient (Als Teil der k.k. Landwehr führten die Landesschützen/Kaiserschützen, wie dort üblich, den Namen der Stabsgarnison in der Regimentsbezeichnung.) Uniformierung in der Zeit ab 1907 Die Landesschützen trugen die seit 1907 eingeführte Montur der Gebirgstruppen sowohl im Feld als auch zur Parade. Diese bestand aus folgenden Monturstücken: Hechtgraue Feldkappe mit angesteckten Spielhahnstoß (im Feld wurde der Spielhahnstoß nur auf Befehl angelegt) Hechtgraue Bluse mit aufgesetzten Taschen und grasgrünen Parolis. Offiziere zur Parade oder auf Befehl mit Schulterstücken. Hechtgraue Kniebundhose mit kniehohen Wollstrümpfen Bergschuhe Offiziere und Chargen trugen den Kurzsäbel Dies galt auch für Offiziere wenn sie an einer Parade innerhalb eines Truppenverbandes teilnahmen. Abweichend hiervon hatten Offiziere in Paradeadjustierung als Einzelperson (z.B. zur Ordensverleihung) die alte Montur zu tragen. Diese bestand aus: Jägerhut mit Federbusch Hechtgrauer Waffenrock mit grasgrüner Egalisierung und Schulterstücken Gold/schwarzdurchwirkte Feldbinde. Infanterieoffizierssäbel. Hechtgrüne Pantalons mit grasgrüner Paspel und Lampassen Schwarze Halbstiefel Die Einzelparadeadjustierung für Offiziere setzte sich folgendermaßen zusammen: Als Paradekopfbedeckung diente der Hut der Jägertruppe aus mattschwarzem, wasserdichtem Filz. Er bestand aus dem Stutz samt Krempe und war mit einer grünen Rundschnur, dem Jägeremblem und einem Federbusch aus schwarzen Hahnenfedern ausgestattet. Die Hutschnur war aus Schafwolle, hatte einen Schubknopf und an beiden Enden je eine mit grüner Wolle überzogene und an den Enden netzartig überflochtene Eichel. Die beiden Eicheln waren am Hutsturz hinten angebracht. Die Schnur für Offiziere war aus schwarz durchwirktem Goldgespinst. Der Sturz wies die Form eines ovalen Kegels auf, mit einem oben mäßig gebauchten Boden. Die Krempe war hinten und vorn flach gelegt, an beiden Seiten jedoch aufwärts gestülpt. Der Rand der Krempe war mit schwarzem, lackiertem Kalbsleder eingefasst. An der linken Seite des Sturzes gab es eine rückwärts geneigte Hülse aus Hutfilz zur Befestigung des Federbusches. Das Hutemblem – aus goldfarbenem Metall – bestand aus dem Jägerhorn. In der Windungslichte war der Tiroler Adler aus versilbertem Pakfong angebracht. Das Emblem wurde über der Federhülse befestigt, so dass der Adler die gleiche schiefe Richtung zeigten wie die Buschhülse. Der Federbusch war in der Form eines Hahnenschweifs auf einem 1,5 mm starken Stück Eisendraht aufgebunden. Die Länge des Federbuschs betrug 29 Zentimeter. Der Busch wurde in die Hülse am Hut gesteckt, so dass die Federn nach hinten bogenförmig herabhingen. Der Waffenrock der Schützen war im Schnitt abweichend von der Infanterie mit zwei Reihen zu je acht silbernen Köpfen besetzt. Die Knöpfe trugen die Regimentsnummer in römischen Ziffern. Auf dem Kragen befand sich auf jeder Seite hinter den Distinktionsabzeichen ein mattsilbernes Edelweiß. Als besonderes Abzeichen befand sich an der linken Seite der Feldkappe eine kleine, schräg nach vorn oben gerichtete Tasche, in die ein Spielhahnstoß eingesteckt wurde. Bei Eigentumsmützen kam es vor, daß die Federn direkt an der Mütze angebracht und nicht in die kleine Tasche eingesteckt wurden, um die weißen Flaumfedern besser zur Geltung zu bringen. Die Hose aus hechtgrauem Tuch nach der Vorschrift für die deutsche Infanterie gefertigt. Anmerkung Hinsichtlich der übrigen Ausrüstung gab es Unterschiede zur Linieninfanterie. Die Tradition der Kaiserschützen wird (unter anderem) durch die Gebirgsjäger der deutschen Bundeswehr fortgeführt, die immer noch das Edelweiß der Kaiserschützen an der Mütze tragen, welches den Soldaten des deutschen Alpenkorps in Dankbarkeit verehrt wurde als sie 1915 zu Hilfe eilten, um die bedrängte Grenze Tirols zu schützen. Auch im österreichischen Bundesheer tragen die in Tirol und Vorarlberg stationierten Streitkräfte heute noch das Edelweiß an ihrer Feldmütze. Die k.k. Bergführerkompanien waren ein Truppenverband der Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte. Aufgestellt wurden die Bergführerkompanien im Jahre 1916, als man erkannt hatte, dass gebirgskundiges Personal dringend benötigt wurde. Die Kompanien bestanden in der Hauptsache aus Angehörigen der Gebirgsschützen-Regimenter (Landesschützen/Kaiserschützen Regimenter und Landwehr-Infanterieregimenter Nr. 4 und Nr. 27) sowie, wenn auch seltener, aus Freiwilligen anderer Truppenteile, die aus landsmannschaftlichen Gründen (Bewohner der Hochgebirgsregionen) dafür geeignet schienen. Die Ausbildung der Militärbergführer erfolgte in eigenen Bergführerersatz- und Instruktionskompanien. Dort wurden Soldaten aus den unterschiedlichsten Einheiten, die meist schon vor dem Krieg alpinistische Kenntnisse erworben hatten oder sich anderweitig als geeignet erwiesen, zu Bergführern ausgebildet. Oftmals wurden autorisierte und erfahrene Alpenvereinsbergführer als Ausbilder eingesetzt. Der Unterricht der militärischen Alpinkurse unterschied sich nicht von den Bergführerkursen des Alpenvereins und umfasste die praktischen Fächer: Fels- und Eistechnik, Kartenlesen und Orientieren im Gelände, Erste Hilfe, Seilgebrauch und Erlernen bzw. Perfektionierung des Schilaufes. Militärische Neuerungen waren die Versicherung alpiner Steige, sowie Sprengwesen und Sturmausbildung. Ziel dieser Lehrgänge war es, die Militärbergführer in die Lage zu versetzen, einerseits selbst militärisch und alpinistisch schwierige Unternehmungen durchführen zu können, andererseits aber der Truppe als Instruktoren die elementarsten alpinistischen Grundsätze beizubringen. Als Oberkommando der Bergführertruppe wurde in Bozen das Bergführertruppenkommando der 10. Armee eingerichtet, dem 3 Unterkommanden mit wiederum 13 Bergführerkompanien in den einzelnen Frontabschnitten nachgeordnet waren. Die Instruktionsabteilungen verlegte man nach St. Christina in Gröden, wo sie sich nach und nach zu einer militärisch-alpinen Hochschule entwickelte. Von den sogenannten Alpinreferenten (oftmals namhafte, staatlich anerkannte und berufsmäßige Bergführer, die aus alters- oder sonstigen Gründen nicht den aktiven Truppenteilen zugewiesen waren) wurden regelmäßig Lehrgänge durchgeführt, um das Personal der Kompanien ständig zu schulen. (Einer dieser Instruktoren war der Bergführer und Leutnant im k.u.k. Festungsartillerie-Bataillon Nr. 7 Luis Trenker, der später auch Mitglied einer Bergführerkompanie wurde.) Aufgabe der Bergführerkompanien war es in erster Linie, für angreifende Verbände das Gelände zu erkunden, die Anmarschwege durch Fels- oder Eiswände gangbar zu machen und diese zu sichern. Es waren weiterhin alpine Erkundungen durchzuführen, fixe Seile und Leitern anzubringen und die Geschütztransporte an die unmöglichsten Stellen zu organisieren. Letztendlich gehörten die Bergführer jedoch zur kämpfenden Truppe und wurden in diesem Rahmen vorwiegend zu Stoßtruppunternehmungen eingesetzt. Die Kompanien operierten selbstständig nur in dem ihnen zugewiesenen Abschnitt (nur in diesem durften sie eingesetzt werden) und waren der Brigade, der Truppen-Division oder dem Korps direkt unterstellt. Die Nummerierung erfolgte nach den ihnen zugewiesenen Abschnitten bzw. Rayons von West nach Ost. Beispiel: Die Bergführerkompanie I/1 befand sich im Rayon I des Verteidigungsabschnitts Stilfser Joch bis Zufall-Spitze (Monte Cevedale) und unterstand im Oktober 1918 der 164. Infanterie-Brigade. Weisungsbefugt war jedoch der Rayonskommandant. Die personelle Zusammensetzung der Bergführerkompanien war individuell verschieden und wurde den jeweiligen Erfordernissen angepasst. Infolge der Selbstständigkeit der Einheiten, der rätselhaften Ereignisse anlässlich des Kriegsendes an der italienischen Front (3. November oder 4. November 1918) und des damit verbundenen Durcheinanders sind Gefechtsberichte nur in äußerst geringem Umfang erhalten geblieben. Es ist daher nicht mehr möglich, die Aktivitäten der Bergführerkompanien umfassend zu dokumentieren. Rovereto (mundartlich Roveredo) ist eine Stadt mit 38.905 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2013) in Oberitalien im Trentiner Etschtal am Leno, südlich von Trient und nur wenige Kilometer nordöstlich des Gardasees gelegen. Geschichte Der Name Rovereto bezieht sich auf einen Eichenwald (lateinisch roboretum). Mit italienisch rovere ist im engeren botanischen Sinn die Traubeneiche gemeint, die auch im Wappen der Stadt zu sehen ist. L'origine del nome Rovereto è da riferirsi sicuramente al termine 'roboretum', cioè bosco di quercie. Il rovere è infatti una particolare quercia più bassa e tozza delle quercie ordinarie che produce però un legno molto resistente; robur infatti in latino indica la forza e la robustezza. In der frühen Neuzeit gehört Rovereto zunächst zum Hochstift Trient, nach dessen Ende 1803 direkt zu Tirol und damit zu Österreich. Die Stadt war früher wegen ihrer Seidenmanufakturen bekannt. Aus Rovereto stammten Adelsgeschlechter wie z. B. die Baroni von Cavalcabò und die Gelmini von Kreutzhof. Die Umgebung von Rovereto, das bis 1919 zu Österreich-Ungarn gehörte und früher auch „Rovoreit“ bzw. „Rofereit“ und „Roveredo“ genannt wurde, war ab 1915 nach dem italienischen Angriff Schauplatz schwerer Kämpfe im Ersten Weltkrieg, an die die ehemaligen Festungsanlagen in den Bergen östlich der Stadt erinnern. 1914 war Rovereto Garnison für die 96. K.u.K. Infanterie-Brigade, das III. Bataillon des K.u.K. Tiroler Landesschützen-Regiments Nr. I, der Haubitz-Division des K.u.K. Gebirgs-Artillerie-Regiments Nr. 10 sowie Stab, II./III. Bataillon K.u.K. Tiroler Kaiserjäger-Regiment Nr. 3. Die Stellungen in den Bergen und im Etschtal wurden bis zum Ende des Ersten Weltkrieges von den Österreichern gehalten. An die Kämpfe um die Stadt erinnern heute zahlreiche Monumente in der Stadt, u. a. am Bahnhof. Die Stadt trägt den Titel Città della Pace („Stadt des Friedens“). Sehenswürdigkeiten Sehenswert ist die Altstadt mit ihren vielen Gassen und Palästen, die venezianischen Einfluss zeigen, und einem großen Kastell aus dem 14. Jahrhundert. Darin ist das größte historische Kriegsmuseum Italiens, das Museo Storico Italiano della Guerra, untergebracht. Es enthält eine umfassende Sammlung von Zeugnissen aus dem Ersten Weltkrieg. Das Ossario Castel Dante ist ein Beinhaus südlich von Rovereto, mit den sterblichen Überresten von 20.000 Gefallenen des Ersten Weltkriegs: Italienern und Österreichern. Eine Friedensglocke Maria Dolens (Leidende Maria) (ital.: La Campana Internazionale dei Caduti) auf dem Hügel von Miravalle wurde am 30. Oktober 1924 aus Kanonen der am Ersten Weltkrieg beteiligten Staaten in Trient gegossen. Sie läutet täglich um 21:30 Uhr und soll ein Mahnmal gegen alle Kriege bis in die Gegenwart sein. Weil ihr Klang nicht wie vorgesehen war, wurde die Glocke 1939 in Verona eingeschmolzen und am 26. Mai 1940 in Rovereto wieder aufgehängt. Wegen eines irreparablen Risses wurde sie 1964 mit finanzieller Hilfe des Lions-Club in der Glockengießerei Capanni neu gegossen und am 31. Oktober 1965 auf dem Petersplatz in Rom von Papst Paul VI. gesegnet. Am 4. November 1965 ging die Glocke im Triumphzug nach Rovereto zurück. Sie ist mit einem Gewicht von 22.639 kg die viertgrößte noch tönende freischwingende Glocke weltweit, nach der Tokinosumika-Glocke in Gotemba (Japan) (36.000 kg), der Millenniumsglocke in Newport (Kentucky) (33.000 kg) und der St. Petersglocke im Kölner Dom (24.000 kg). Die Glockenhöhe beträgt 3,36 m bei einem Durchmesser von 3,21 m. Ihr Klöppel wiegt 600 kg. Das Stadtmuseum Museo Civico enthält archäologische, historische, volkskundliche und naturwissenschaftliche Sammlungen. Im Dezember 2002 eröffnete das Kunstmuseum Rovereto, das Museo di arte moderna e contemporanea di Trento e Rovereto (MART). Es ist eines der größten Italiens. Im Gebiet um Lavini di Marco wurden Fußspuren von Dinosauriern gefunden. Diese stammen angeblich von den Gattungen Camptosaurus und Dilophosaurus. Westlich von Rovereto erreicht man den Etsch-Radweg, hier identisch mit der Via Claudia Augusta, von dem wenige Kilometer südlich über Mori der Radweg nach Torbole zum Gardasee abzweigt. Seit 1987 findet in Rovereto und auf Fußballplätzen der näheren Umgebung jährlich ein internationales Fußball- und Handballturnier mit dem Namen Torneo Città della Pace statt. Dabei sind Jugendmannschaften aus ganz Europa vertreten. Das Jahr 1906 war das Gründungsjahr der k.k. Gebirgstruppe, die Teil der k.k. Landwehr der cisleithanischen Reichshälfte war. Deshalb wird das Kürzel „kaiserlich-königlich|k.k.“ (für kaiserlich österreichisch, königlich böhmisch) verwendet und nicht die Bezeichnung „kaiserlich und königlich|k.u.k.“, die den ungarischen Reichsteil mit einbinden würde. Durch eine Denkschrift Conrad von Hötzendorfs angeregt, wurde vom Kriegsministerium in Wien im Februar 1906 eine Sitzung zum Thema der hochalpinen Grenzsicherung einberufen. Der spätere Feldmarschalleutnant Eduard Edler von Tunk legte im Einvernehmen mit ihm ein Konzept vor, welches in seinen Grundzügen daraufhin verwirklicht wurde. Die bestehenden K.k. Landesschützenregimenter sollten zur Gebirgstruppe ausgebildet und zusammen mit den Landsturm-Grenzschutzkompanien sowie den Gendarmerieassistenzen (Abteilungen) das Rückgrat einer ortskundigen Landesverteidigung an der Grenze Tirols bilden. Aufstellung und Dislozierung am 1. August 1914 Am 1. Mai 1906 wurden die beiden mit Stab in Bozen und Trient stationierten Landesschützenregimenter und das Landwehr-Infanterieregiment „Klagenfurt“ Nr. 4 zur Hochgebirgstruppe bestimmt und 1909 durch ein drittes, mit Stab in Innichen stationiertes Landesschützenregiment ergänzt. Im Jahre 1911 folgte als fünftes Regiment das k.k. Landwehr-Infanterieregiment „Laibach“ Nr. 27. Der Bereich des Karnischen Kamms in Kärnten und der Julischen Alpen wurde dem Landwehr-Infanterieregiment Nr. 4 Klagenfurt und dem Landwehr-Infanterieregiment Nr. 27 Laibach zugewiesen. Auch diese beiden, vormals normalen Infanterieregimenter erhielten die neue Uniform der Gebirgstruppe. Ab dem 11. April 1917 trugen sie dann die Bezeichnung Gebirgsschützenregiment Nr. 1 bzw. Nr. 2. k.k. Landesschützen-Regiment „Trient“ Nr. I Kommandant: Oberst Adolf Sloninka von Holodów Stab / I. Bataillon in Trient II. Bataillon in Strigno III. Bataillon in Ala IV. Bataillon in Rovereto Gebirgsinfanterist in Marschadjustierung 1906–1908 k.k. Landesschützen-Regiment „Bozen“ Nr. II Kommandant: Oberst Karl Josef Stiller Stab / II. Bataillon in Bozen I. Bataillon in Meran III. Bataillon in Riva del Garda k.k. Landesschützen-Regiment „Innichen“ Nr. III Kommandant: Oberst Hugo Schönherr / Oberst Josef Hadaszczok Stab in Innichen I. Bataillon in Primör II Bataillon in Predazzo III. Bataillon in Ampezzo Reitende Tiroler Landesschützen-Division Kommandant: Oberstleutnant Moritz Srnka Trient Landwehr Infanterie Regiment „Klagenfurt“ Nr. 4 44. Infanteriebrigade – 22. Infanterie Truppendivision – III. Armeekorps Kommandant: Oberst Friedrich Eckhardt von Eckhardtsburg Errichtet: 1889 Stab / III. Baon in Klagenfurt I. / II. Baon in Hermagor Nationalitäten: 79 % Deutsche – 21 % Andere Ergänzungsbezirk: Klagenfurt Landwehr Infanterie Regiment „Laibach“ Nr. 27 44. Infanteriebrigade – 22. Infanterie Truppendivision – III. Armeekorps Kommandant: Oberst Karl Zahradniczek Errichtet: 1901 Stab / I. und III. Baon in Laibach II. Baon in Görz Nationalitäten: 86 % Slowenen – 14 % Andere Ergänzungsbezirk: Laibach Die Regimenter begannen mit der hochalpinen Ausbildung und bezogen die sog. Sommerstationen in Berggasthöfen, Alpenvereinshütten und Zeltlagern, von wo aus eine intensive Übungstätigkeit durchgeführt wurde. Die Winterstationen lagen naturgemäß in den Tälern, was jedoch ein umfangreiches Programm an Winterübungen, Alpinkursen und Skiübungen auf den Höhen nicht ausschloss. Adjustierung und Ausrüstung 1907 wurde der bis 1887 von den Landesschützen an der Kappe getragene Spielhahnstoß aus weißen und schwarzen Federn wieder eingeführt. Zusammen mit dem Edelweiß am Kragen bildete er das Abzeichen der k.k. Gebirgstruppe. Ansonsten war die Montur wie bei der Jägertruppe. Neu war die hechtgraue Bergadjustierung: Bergschuhe, Bergstrümpfe, Kniehosen, Joppe, Kappe, Mantel, Pelerine. Offiziere trugen als Einzelperson (nicht im Truppenverband) zur Parade und zur Meldung weiterhin die vorherige Landwehruniform. Bataillone und Kompanien erhielten Tragtiere. Das Gewehr wurde durch den (kürzeren) 8 mm Stutzen Mannlicher M 95 ersetzt. Es erfolgte eine zusätzliche Ausstattung, die den Erfordernissen des Kampfes im Gebirge angepasst war. Skier, Seile, Steigeisen, Eispickel etc. wurden ausgegeben. Die Regimenter wurden durch je eine Gebirgsmaschinengewehrabteilung zu vier Maschinengewehren verstärkt die, durch Verbesserung der Mobilität, auf Tragtieren oder als Mannschaftstraglasten in die höchsten Stellungen gebracht werden konnten. Gleiches galt für die zerlegbaren Gebirgsgeschütze. Transportable Schwarmöfen (Schwarm = Gruppe) und beheizbare Zelte ermöglichten Aufenthalte in unwirtlichen Gefilden. Im Skilauf hatte die Zweistocktechnik die Einstocktechnik abgelöst. Mit der Bilgeribindung stand eine Tourenbindung zur Verfügung, die mit dem normalen Bergschuh benutzt werden konnte. Auszug aus dem Merkblatt „Gebirgskrieg im Winter“ Erstellt vom k.u.k. Landesverteidigungs-Kommando in Tirol o. J. Alpine Ausrüstung wie folgt: A. Allgemeine Gebirgsausrüstung, die jedem Soldaten der kämpfenden Truppe zuzuweisen ist; sie besteht aus: 1 Rucksack mit 2 Brusttaschen 1 Bergstock 1 Paar Schneereifen 1 Schneebrille 1 Paar vierzackige Steigeisen B. Ausrüstung der hochalpinen Abteilungen: die vorstehende Ausrüstung und außerdem: 1 Paar zehnzackige Steigeisen mit Gurten 1 vollständiges Skizeug 1 Paar Lawinenschnüre 1 Paar Schuhüberzüge 1 Paar Überfäustlinge 1 Anorak 1 Windhose 1 Schneeanzug (im Notfalle auch Schneemantel) für je vier Männer: 1 Eispickel mit Pickelschlinge 1 Dose Gletschersalbe 1 Spirituskocher mit Behälter Vollständiges Skizeug bestehend aus: 1 Paar Skier mit Bindung 1 Paar Doppelstöcke 1 Paar Traggurte-Fellersatz 1 Paar Harschteisen Skiwachs Ein Paar Skier mit Bindung besteht aus: 1 Paar Skischienen 1 Paar Bindungen mit Schlüsseln und Befestigungsschrauben 1 Paar Sohlplatten 1 Satz Skiriemen Bezüglich der Ausrüstung und Monturen musste man sich nach den vorhandenen Möglichkeiten richten. Bereits 1915 wurde die Lawinenschnur vorgeschrieben. Anstelle des Mantels schützte ein imprägnierter Anorak vor Wind und Nässe. Patrouillen (österr. Patrullen) führten noch Höhenmesser, Thermometer, elektr. Taschenlampen, Reserveskispitzen, Reparaturzeug, Spirituskocher, eine transportable Apotheke, Kartenmaterial und Feldstecher mit sich. Zur Tarnung wurde der weiße Schneemantel getragen. Die Menage bestand aus Konserven und Trockenkonserven. Bedingt durch die allgemeine Knappheit an Zuschub konnte man allerdings nur die Bergführerabteilungen, Hochgebirgskompanien und alpine Detachements so ausreichend als möglich versorgen. Die Mehrheit der im Gebirge eingesetzten Truppe erhielt nur das, was anderweitig entbehrt werden konnte. Einsatz im Osten Im Ersten Weltkrieg wurden die Gebirgs-Infanterieregimenter zunächst von ihrer ursprünglichen Aufgabe abgezogen und dem russischen Angriff auf Galizien entgegengeworfen, obwohl dies laut Gesetz, zumindest was die k.k. Landesschützen betraf, eigentlich nicht zulässig war, da diese nur zur Verteidigung der Grenzen Tirols eingesetzt werden durften. In den Weiten Galiziens, am San, bei Lelechowka, bei Limanowa-Lapanow, in den Karpaten und in Serbien wurde die am besten ausgebildete Truppe der Österreichisch-Ungarischen Armee, das XIV. Korps, nahezu vernichtet. Einsatz in Tirol Als das Königreich Italien 1915 glaubte, die Gunst der Stunde nutzen zu können, erklärte es am 23. Mai 1915 an seinen, bis dahin, Verbündeten Österreich-Ungarn den Krieg. Nachdem die eigentlich völlig ungeschützte Grenze gegen Italien mit hastig zusammengerafften Landsturm- und Genesendenverbänden, einigen wenigen aktiven Truppenteilen, sowie den Tiroler und Vorarlberger Standschützen, den freiwilligen Schützen Kärntens, Salzburgs und der Steiermark einigermaßen gesichert worden war, begannen im Sommer 1915 die Verlegungen der mittlerweile wieder ergänzten Gebirgstruppen in ihre eigentlichen Aufgabengebiete. Zusammen mit den vier Tiroler Jägerregimentern sowie Feldjägerbataillonen (z. B. Nr. 8 und Nr. 9) und verschiedenen normalen Infanterieregimentern (z. B. Nr. 59 und Nr. 14) bewerkstelligte man das, was niemand für möglich gehalten hätte, die Verteidigung der Grenze Österreichs gegen eine bis zu achtfache Übermacht. Verteidigungsabschnitte Rayon des Landesschützenregiments II Abschnitt vom Stilfser Joch bis Gardasee I. Bataillon mit Kompanien in Taufers, Trafoi und Sulden Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Monpitschen (Taufers), Urtirola, Taufers/Münster, Ciavaltasch, Furkelspitz, Stilfser Joch, Madatschspitze, Kristallspitze, Thurwieser, Königspitze, Cevedale. II. Bataillon mit Kompanien in Peio, Pizzano und Fucine (alle Val di Sole) Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Cevedale, Monte Vioz, Punta San Matteo, Corno dei Tre Signori, Punta Albiolo, Tonale, Cima Presena III. Bataillon mit Kompanien in Spiazzo, Daone, Storo und Bezzecca Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Cima Presena, Monte Mandrone, Dosson di Genova, Monte Rossola, Cima di Seroten, Cima delle Cornelle, Cima di Corsine, Cima del Palu, Gardasee Rayon des Landesschützenregiments I Abschnitt vom Gardasee bis zu den Dolomiten III. Bataillon mit Kompanien in Brentonico, Ala, Chiesa (Vallarsa), Piazza (Terragnolo) Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Gardasee, Monte Baldo, Borghetto, Corno di Aquiglio, Monte Tomba, Passo della Lora, Pasubio, Monte Maggio I. Bataillon mit Kompanien in Vielgereuth (Folgaria), Lafraun (Lavarone), Vezzena Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Monte Maggio, Laste alte, Noselari, Cassotto, Cima Mandriolo II. Bataillon mit Kompanien in Pergine, Pieve Tesino, Grigno, Baricata Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Cima Mandriolo, Cima Dodici, Cima Maora, Frizzone, Cima di Campo, Colle Cocogna, Monte Cappolo Rayon des Landesschützenregiments III Abschnitt vom Dolomiten bis zum Karnischen Kamm I. Bataillon mit Kompanien in Canal San Bovo, Primör (Fiera di Primiero), Predazzo Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Monte Coppolo, Monte Croce, Le Vette, Monte Colsento, Sasso di Muro, Cima di Fradusta, Cimon della Pala II. Bataillon mit Kompanien in Piani di Cason, San Pellegrino, Penia Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Cimon della Pala, Cima Predazza, Cima di Valfredda, Marmolata, Monte Padon III. Bataillon mit Kompanien in Andraz und Cortina d’Ampezzo Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Monte Padon, Caprile, Nuvolau, La Rocchetta, Sorapiss, Monte Cristallo V. Bataillon mit Kompanien in Innichen, Schluderbach, Sexten, Obertilliach Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Monte Cristallo, Monte Piano, Drei Zinnen, Paternkofel, Zwölferkofel, Elferkofel, Kreuzberg, Wildkarleck, Tilliacher Joch, Hochspitz Rayon des k.k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 4 Abschnitt Karnischer Kamm I. Bataillon mit Kompanien in Hollbruck, Gentschach, Goderschach Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Hochspitz, Hohe Warte, Plöckenpass, Hoher Trieb II. Bataillon mit Kompanien in Rattendorf, Tröpolach, Hermagor Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Hoher Trieb, Hochwipfel, Trogkofel, Nassfeldpass, Malborghet III. Bataillon mit Kompanien in Dellacher Alm, Tarvis, Riofreddo Vorgesehene Stellungen im Gebirgsverlauf: Malborghet, Sella di Sepdogna, Predilsattel Rayon des k.k. Landwehr-Infanterieregiments Nr. 27 Abschnitt Julische Alpen, vom Predilsattel über die Flitscher Klause und den Krn bis Gradisca Museale Rezeption Im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum ist eine Alpinausrüstung der k.k. Gebirgstruppen aus dem Jahre 1910 ausgestellt. Sie besteht u. a. aus Skiern, genagelten Bergschuhen, Steigeisen, Eispickel, Bergstöcken, Kletterseilen und Schneereifen. Weiters sind Erinnerungsstücke an Oberleutnant Theodor von Lerch ausgestellt, der 1911 nach Japan eingeladen wurde, um japanischen Soldaten den alpinen Skilauf beizubringen. Daraus entwickelte sich auch in Japan ein Gesellschafts- und Massensport. Sonstiges Nach der Kriegserklärung Italiens wurde unverzüglich das Deutsche Alpenkorps in die Dolomitenfront kommandiert um die Front zu stützen. Für diese Hilfe verlieh man den Soldaten des Alpenkorps das Recht, das Edelweiß der Landesschützen (ab Januar 1917 Kaiserschützen) bzw. der Gebirgsschützen zu tragen. Dieses Edelweiß befindet sich bis heute an der Mütze der Gebirgsjäger der Bundeswehr. Weiterhin wird das Edelweiß bis heute von der österreichischen Gebirgstruppe und den polnischen Podhale-Schützen geführt. Die Landstreitkräfte Österreich-Ungarns bestanden aus der kaiserlich und königlichen Armee, der kaiserlich-königlichen Landwehr und der königlich ungarischen Landwehr. Geschichte und Aufgaben Der in diesem Artikel behandelte Themenbereich bezieht sich auf die österreichisch-ungarischen Landstreitkräfte im Zeitraum zwischen 1866 und 1914. Bis zum Jahre 1866 gehörte Österreich-Ungarn zum Deutschen Bund und lag mit Truppen in den Bundesfestungen Ulm, Rastatt, Mainz und Luxemburg in Garnison. Es war dies auch das zweite geschichtsträchtige Jahr für die Armee (nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 und der damit verbundenen Proklamation von Franz I. als Kaiser von Österreich). Geschwächt durch den verlorenen Krieg gegen Preußen, war man in Wien gezwungen, Ungarn mit dem sog. Ausgleich vom 15. März 1867 praktisch die Autonomie zu gewähren. Das führte dazu, dass man in der ungarischen Reichshälfte sofort begann eine eigene Armee aufzustellen, die k.u. Landwehr „Király Honvédség“. Die Gefahr einer Schwächung der gemeinsamen Armee wurde bewusst in Kauf genommen. Konsequenterweise begann auch die cisleithanische Reichshälfte eine Landwehr zu errichten, die k.k. Landwehr. Somit bestanden also in Österreich-Ungarn praktisch drei, zumindest teilweise selbstständige Heere nebeneinander. Nach dem Wehrgesetz von 1889 waren die Aufgaben der Streitkräfte klar geregelt. Die gemeinsame Armee und die Kriegsmarine dienten zur Verteidigung der Monarchie sowohl nach außen als auch im Inneren. Die Landwehr unterstützte im Krieg das Heer innerhalb und außerhalb der Reichsgrenzen, sorgte (allerdings nur in Ausnahmefällen) im Frieden für die innere Sicherheit und Ordnung. Der Landsturm diente im Kriegsfalle der Unterstützung von Land- und Seestreitkräften. Dem Kaiser als Oberbefehlshaber stand eine Militärkanzlei zur Verfügung, deren Aufgabe die Aufrechterhaltung der Verbindung zu den Zentralbehörden war - dem Reichskriegsministerium, dem k.k. Ministerium für Landesverteidigung (k.k. Landwehr) und dem k.u. Landesverteidigungsministerium (k.u. Honvéd) Chef des Reichskriegsministerium war ein höherer General als Reichskriegsminister, der über eine Reihe von Hilfsorganen verfügte: Chef des Generalstabes Generalkavallerieinspektor Generalartillerieinspektor Inspektor der Festungsartillerie Generalgenieinspektor Generaltraininspektor Generalinspektor der Militärerziehungs- und Bildungsanstalten Generalmontierungsinspektor Sanitätstruppenkommandant Chef des militärärztlichen Offizierskorps Generalbauingenieur Militärsanitätskomitee Apostolisches Feldvikariat Technisches Militärkomitee Fachrechnungsabteilung Dem Reichskriegsministerium unmittelbar unterstellt waren die Militärterritorialkommanden mit einem höheren General an der Spitze. Das Personal der Militärterritorialkommanden gliederte sich in die Militärabteilung, die Korpsintendanz, die Militärbauabteilung und die Hilfsorgane. Die Militärabteilung mit dem Generalstabschefs des betreffenden Korps oder Militärkommandos an der Spitze war für die Führung der militärischen Geschäfte zuständig. Die Militärbauabteilung war zuständig für die nichtfortifikatorischen Bauten: Die Korps- bzw. Militärkommando Intendanz für die ökonomisch-administrativen Geschäfte. Die Hilfsorgane der Korps- bzw. Militärkommandos umfassten den Artilleriebrigadier, den Justizreferenten, den Sanitätschef, und die Militärgeistlichen der verschiedenen Konfessionen (soweit vorhanden). Beschreibung Die k.u.k. Armee (offizieller Name: „Bewaffnete Macht“ oder auch „Wehrmacht“) bestand als solche eigentlich nur aus den gemeinsamen Verbänden der beiden Reichshälften. Hierbei ist zu beachten, dass es österreichische (deutsche Kommandosprache) und ungarische (ungarische Kommandosprache) Regimenter gab. Alle Truppenteile, die nicht nach Ungarn bzw. in die von Ungarn beanspruchten Gebiete gehörten, waren „deutsche Regimenter“, egal ob es sich um Polen oder Kroaten handelte. Bereits in der Uniformierung unterschieden sich die „Deutschen“ und die „Ungarn“. Daneben existierte noch die jeweilige Landwehr, die die Bezeichnung k.k. (kaiserlich österreichisch - königlich böhmisch) für die nichtungarischen Landesteile bzw. k.u. (königlich ungarisch - oder auch nur Honvéd) für Ungarn und die bis 1918 zu Ungarn gehörenden Teile von Kroatien, Serbien, der Slowakei (Oberungarn) und Rumänien (Siebenbürgen und Banat) führte und die wiederum eine andere Uniform trug. Die königliche Landwehr Honvéd war geteilt in die ungarische Landwehr und die kroatisch-slawonische Landwehr. Wobei es das im "kleinen Ausgleich" von 1868 verbürgte Recht der Kroaten war kroatisch als Dienst- und Kommandosprache in ihren Honvéd-Einheiten einzuführen. Außerdem unterstanden die kroatisch-slawonischen Honvéd-Einheiten dem Ban in Agram und nicht dem Landesverteidigungsminister in Ofen-Pest. Die Landwehr wurden vom österreichischen Landwehrminister und seinem ungarischen Pendant getrennt verwaltet. Das besondere an den Streitkräften Österreich-Ungarns war die etwas ungewöhnlich Aufteilung in fünf Gliederungen, die sich teilweise organisatorisch, traditionell und Uniformmäßig voneinander unterschieden: die k.u.k. Armee mit den "deutschen" Regimentern den "ungarischen" Regimentern der "deutschen" Landwehr (k.k.) der "ungarischen" Landwehr (k.u.) mit der "kroatisch-slawonischen" Landwehr Aufbau der Landstreitkräfte k.u.k Armee Nach dem Ausgleich von 1867 wurde die bisherige österreichische Armee in die neue k. u. k. Armee umgewandelt (zuvor k.k. Armee) und unter Leitung eines gemeinsamen Kriegsministeriums gestellt. Da die Außenpolitik weiterhin in Wien entschieden wurde (was letztendlich auch die kriegerischen Handlungen einschloss) und der Kaiser unbestritten der militärische Oberbefehlshaber war, endete die wie auch immer geartete Selbstständigkeit mit der allgemeinen Mobilmachung. Das k.u.k. Kriegsministerium war lediglich für Verwaltungsaufgaben des Heeres und der Flotte zuständig. Militärische Führungskräfte wurden an der k. u. k. Kriegsschule, an der Theresianischen Militärakademie, an der k.k. Franz-Joseph-Militärakademie sowie der Technischen Militärakademie ausgebildet. Reitlehrer wurden im Militär-Reitlehrer-Institut ausgebildet. Als vorbereitende Schule für die Militärakademien existierten die Kadettenschulen. Die größte befand sich im heutigen Kommandogebäude Theodor Körner in Breitensee in Wien. An Medikamenten und Heilmitteln für Soldaten wurde in der Militär-Medikamenten-Direktion in Wien geforscht. Die Verpflegung des Heeres wurde aus dem Militärverpflegungsetablissement gesteuert. Da die Armee eine Stütze der Doppelmonarchie bilden sollte, wurde auf nationale und religiöse Besonderheiten bei der Einberufung keine Rücksicht genommen, wiewohl jedoch beim Dienst die religiösen Vorschriften der verschiedenen Glaubensgemeinschaften peinlichst genau beachtet wurden. Auch waren religiöse Zwistigkeiten zwischen z.B. serbischen (orthodoxen) und bosnisch-hercegowinischen (muslimischen) Soldaten im Gegensatz zu heute unbekannt. Für die Soldaten jüdischen Glaubens gab es im Kriegsfalle eigene Feldrabbiner, für die islamischen Glaubens Feldimame. Eine Besonderheit der österreichisch-ungarischen Armee waren die, in früheren Jahren häufigen Wechsel der Standorte. Die Bataillone der einzelnen Regimenter wurden sehr häufig zu anderen Standorten verlegt und möglichst flächendeckend über größere Gebiete verteilt. (1914 waren nur drei Infanterieregimenter der k.u.k. Armee komplett in einer Garnison stationiert - das IR 14 in Linz, das IR 30 in Lemberg und das IR 41 in Czernowitz) So konnte sich einerseits kein traditionelles Verhältnis der Regimenter zu bestimmten Orten und deren Bevölkerung bilden (wie es z. B. in der Preußischen Armee durchaus gefördert wurde - das InfRgt. 115 lag seit seiner Gründung 1622 bis zu seiner Auflösung 1919 nur in Darmstadt). Andererseits dienten die verlegten Soldaten oft am anderen Ende des Reiches. Hintergrund dieser Praxis war, dass die Armee durch eine nicht mögliche Fraternisierung der Soldaten mit Teilen der Bevölkerung im Falle innerer Unruhen ein zuverlässiges Instrument der Monarchie sein sollte, um Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Diese Praxis wurde jedoch in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg stark eingeschränkt. Landwehr Die Landwehr war wesentlich anders organisiert als in Deutschland. Zu Landwehr gehörten hier nicht nur Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die ihre Dienstpflicht im aktiven Heer bereits abgeleistet hatten, sondern ein Teil der Rekruten wurden sofort der Landwehr zugewiesen. Diese Mannschaften dienten in der Landwehr meist zwei Jahre aktiv und gehörten dann zehn Jahre lang zum Beurlaubtenstand der Landwehr. Es handelte sich nicht um eine Miliz, sondern um eine reguläre Kampftruppe, zwar mit verminderter Truppenstärke- nur drei Bataillone pro Regiment, jedoch mit etatmäßigem Sollbestand der einzelnen Einheiten. D.h. die Regimenter waren nicht nur teilmobil oder gekadert. Friedenspräsenz Infanterie Ein Infanterie-Regiment der k.u.k. Armee wies vor Kriegsbeginn 1914 die folgende Stellenbesetzung auf: Stab Ein Oberst als Regimentskommandant / vier Bataillonskommandanten / ein Stabsoffizier und zwei Hauptleute z.b.V. / ein Regimentsadjutant (subaltern) / ein Pionieroffizier (subaltern) / ein Proviantoffizier (subaltern) / vier Bataillonsadjutanten (subaltern) / fünf Regiments- bzw. Oberärzte / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / zwei Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / (Regimentsmusik: ein Stabsführer, ein Regimentstambour, ein Feldwebel, vier Korporale, fünf Gefreite, 30 Infanteristen, zwei Eleven) ein Bataillonstambour / vier Bataillonshornisten / ein Büchsenmacher / 21 Offiziersdiener Gesamt: 21 Offiziere / 73 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Kompanien 16 Haupleute / 48 Subalternoffiziere / 16 Kadetten / 16 Feldwebel / 16 Rechnungsunteroffiziere / 32 Zugsführer / 96 Korporale / 96 Gefreite / 1.120 Infanteristen / 16 Kompaniehornisten / 16 Kompanietamboure / 64 Offiziersdiener Sollbestand demnach: 64 Offiziere und 1.488 Unteroffiziere und Mannschaften (Das gleiche galt für die vier Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger), jedoch mit nur 4 Regiments-Oberärzten und bei dem Kompanien statt der 16 Kompanietamboure weitere 16 Kompaniehornisten.) Ersatzbataillonskader Ein Kommandant (Oberstleutnant oder Major) / zwei Ergänzungsbezirksoffiziere / ein Regiments- bzw. Oberarzt / ein Rechnungsführer (Oberoffizier) / 3 Hilfsarbeiter im Korporalsrang / 3 Rechnungshilfsarbeiter im Korporalsrang / ein Stabsführer / ein Büchsenmacher / 5 Offiziersdiener Gesamt: 5 Offiziere, 13 Unteroffiziere und Mannschaften Bei der Unterabteilung: ein Hauptmann / ein Subalternoffizier / 2 Rechnungsunteroffiziere / ein Korporal / 6 Infanteristen / 2 Offiziersdiener Gesamt: 2 Offiziere, 11 Unteroffiziere und Mannschaften. Dem Ersatzbataillonskader oblag die Führung der Evidenz der sich im nichtaktiven Stande befindlichen Personen des Regiments. (Will heißen - Überwachung der Reservisten, der Beurlaubten und der aus sonstigen Gründen abwesenden Militärpersonen.) Jedes Infanterie-Regiment hatte 2 Korporale und 16 Soldaten mit Pionierausbildung (Regimentspioniere) Kavallerie Die Kavallerie bestand aus Ulanen, Husaren und Dragonern. Es gab keinen Unterschied zwischen schwerer (Ulanen) und leichter (Husaren, Dragoner) Kavallerie. Die Namen basierten auf rein traditionellen Gründen. Ein Kavallerieregiment wird 1914 mit folgender Stellenbesetzung geführt: Stab Stab samt zwei Divisionsstäben (mit Division ist ein Verband in Bataillonsstärke gemeint, die Division als solche wird mit Truppen-Division bezeichnet.) Ein Oberst als Regimentskommandant / ein Oberstleutnant und ein Major als Divisionskommandanten / ein Oberleutnant als Regimentsadjutant / ein Oberleutnant als Pionierzugskommandant / ein Oberleutnant als Proviantofffizier / 3 Regiments- bzw. Oberärzte / ein Hauptmann- oder Oberleutnantrechnungsführer / ein tierärztlicher Beamter / 2 Wachtmeister / 2 Zugsführer als Telegraphisten / 2 Sanitätsgehilfen / 2 Rechnungshilfsarbeiter (Korporale) / ein Stabsführer / ein Regimentstrompeter / 2 Divisionstrompeter / ein Büchsenmacher / 10 Offiziersdiener Gesamt: 11 Offiziere (incl. ein Beamter, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Bei den Eskadrons 6 Rittmeister 1. Klasse / 4 Rittmeister 2. Klasse / 8 Oberleutnants / 12 Leutnants. Berittene Unteroffiziere und Mannschaften: ein Kadett / 12 Wachtmeister / 24 Zugsführer / 72 Korporale / 6 Eskadronstrompeter / 24 Patrouilleführer / 732 Dragoner (Husaren,Ulanen) Unberittene Mannschaft: 6 Rechnungsunteroffiziere / 78 Dragoner (Husaren,Ulanen) 30 Offiziersdiener / 6 Kurschmiede / 6 Eskadronsriemer Gesamt: 30 Offiziere, 997 Unteroffizier und Mannschaften Sollbestand demnach: 41 Offiziere, 1.020 Unteroffiziere und Mannschaften Ersatzkader Ein Rittmeister 1. Klasse / ein Oberleutnant / zwei Leutnants / ein berittener Wachtmeister / ein berittener Zugsführer. Unberitten: ein Rechnungsunteroffizier / 3 Korporale / 2 Patrouilleführer / 11 Mannschaftsdienstgrade Gesamt: 4 Offiziere, 23 Unteroffiziere und Mannschaften Personalverluste bei Kriegshandlungen wurden durch die Marschbataillone ersetzt. (Das System der Reserve Regimenter wie bei der deutschen Armee gab es nicht.) Sprachprobleme Da die k. u. k. Monarchie ein Vielvölkerstaat war, wurde Deutsch als gemeinsame Kommandosprache festgesetzt. Letzteres bedeutete, dass der Rekrut aus Lemberg oder Riva die etwa 100 wichtigsten Kommandos in Deutsch erlernen musste, um seinen Pflichten innerhalb des Dienstbetriebes nachkommen zu können. Nur ein kleiner Teil der Armeeverbände sprach ausschließlich Deutsch. Allerdings gab es daneben noch die „Dienstsprache“, die zum Verkehr der Dienststellen untereinander benutzt wurde. Sie war beim k.u.k. Heer und der Flotte sowie der k.k. Landwehr Deutsch, bei der k.u. Honvéd jedoch ungarisch, teilweise kroatisch. Zusätzlich existierte noch die „Regimentssprache“. Das war die Sprache, die von der Mannschaft mehrheitlich gesprochen wurde. Sollte, wie bei dem Infanterie Regiment Nr. 100 in Krakau, die Mannschaft sich aus 27% Deutschen, 33% Tschechen und 37% Polen zusammensetzen, so gab es eben 3 Regimentssprachen. Jeder Offizier hatte die Regimentssprache(n) innerhalb von 3 Jahren zu erlernen. Rein deutschsprachige Infanterie Regimenter waren z.B. nur: Infanterie Regiment „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4 Nationalitäten: 95% Deutsche - 5% Andere (Stab /II./III. Bataillon in Wien / I. Btl. Wöllersdorf / IV. Btl. Konjic) Regimentskommandant: Oberst Rudolf Sterz Edler von Ponteguerra Infanterie Regiment „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14 (Linz) Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere Regimentskommandant: Oberst Friedrich Edler von Löw Infanterie Regiment „Albert I. König der Belgier“ Nr. 27 Nationalitäten: 94% Deutsche - 6% Andere (Stab / I./II./IV. Bataillon Laibach /III. Btl. Graz) Regimentskommandant: Oberst Carl Weber Infanterie Regiment „Freiherr von Hess“ Nr. 49 Nationalitäten: 98% Deutsche - 2% Andere (Stab /I. /II. Bataillon Brünn / III. Btl. Sarajevo / IV. Btl. St. Pölten) Regimentskommandant: Oberst Eduard Hentke Infanterie Regiment „Erzherzog Rainer“ Nr. 59 Nationalitäten: 97% Deutsch - 3% Sonstige (Stab /I.Bataillon Bregenz /II.Btl. Innsbruck /III. Btl. Schwaz /IV. Btl.Salzburg) Regimentskommandant: Oberst Gustav Fischer Infanterie Regiment „Albrecht Herzog von Württemberg“ Nr. 73 Nationalitäten: 97% Deutsche - 3% Andere (Stab /I. /II. /III.Bataillon Prag / IV. Btl. Eger (Böhmen)) Regimentskommandant: Oberst Adolf Brunswik von Korompa Gliederung zu Kriegsbeginn 1914 Sollbestand der gesamten Streitkräfte im Jahre 1914 etwa: 25 000 Offiziere (Ärzte, Tierärzte und Rechnungsführer nicht eingerechnet.) 410 000 Unteroffiziere und Mannschaften 87 000 Pferde (hier schwanken die Angaben) 1200 Geschütze (nur aktive, feldbewegliche Geschütze - Festungsgeschütze und Reservebestände nicht eingerechnet) Diese wurde unter Miteinbeziehung des Rekrutenjahrganges 1914 (Geburtsjahrgang 1893) auf 3,35 Millionen Mann Mobilmachungsstand gebracht. Dazu kamen erste Marschbataillone und zusätzliche Landsturmformationen. Gemeinsame Armee (k.u.k. - kaiserlich und königlich) [Bearbeiten] 16 Korpskommandos 49 Infanterie Truppendivisionen - 76 Infanteriebrigaden - 14 Gebirgsbrigaden 8 Kavallerie Truppendivisionen - 16 Kavalleriebrigaden 102 Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen - 4 Bosnisch-Hercegowinische Infanterie-Regimenter zu je vier Bataillonen 4 Tiroler Jäger-Regimenter (Kaiserjäger) zu je vier Bataillonen 32 Feldjäger-Bataillone - 1 Bosnisch-Hercegowinisches Feldjäger Bataillon 42 Feldkanonen-Regimenter - 14 Feldhaubitz-Regimenter 11 Reitende Artillerie Divisionen - 14 schwere Haubitz Divisionen 11 Gebirgsartillerie Regimenter 6 Festungsartillerie Regimenter - 10 selbst. Festungsartillerie Bataillone 15 Dragoner-Regimenter - 16 Husaren-Regimenter - 11 Ulanen-Regimenter 16 Train Divisionen 14 Sappeur Bataillone - 9 Pionier Bataillone - 1 Brücken Bataillon - 1 Eisenbahn-Regiment - 1 Telegraphen-Regiment k.k. Landwehr (kaiserlich österreichisch/königlich böhmisch) 35 Landwehr Infanterie-Regimenter zu je drei Bataillonen 2 Landwehr Gebirgsinfanterie-Regimenter 3 Tiroler Landesschützen Regimenter - 1 Reitende Tiroler Landesschützen Division (Btl.) - 1 Reitende Dalmatiner Landesschützen Division (Btl.) 6 Landwehr Ulanen-Regimenter 8 Landwehr Feldkanonen Divisionen - 8 Landwehr Feldhaubitz Divisionen k.u. Honvéd (königlich ungarische Landwehr) 6 k.u. Honvéd Landwehr Distrikte 2 k.u. Honvéd Infanterie Truppendivisionen 2 k.u. Honvéd Kavallerie Truppendivisionen 4 k.u. Honvéd Infanteriebrigaden - 12 Selbstständige k.u. Honvéd Infanteriebrigaden 4 k.u. Honvéd Kavalleriebrigaden 32 Honvéd Infanterie-Regimenter 10 Honvéd Husaren-Regimenter 8 Honvéd Feldkanonen Regimenter - 1 Honvéd Reitende Artillerie Abteilung Orden und Auszeichnungen Auf dem Bild sind die Orden eines Zugsführers (etwa Stabsunteroffizier) des 2. Regiments der Tiroler Kaiserjäger (später Hochgebirgskompanie Nr. 30) zu sehen. Einsatzorte: Galizien Karpathen Col di Lana Monte Piano bei Lafraun (Lavarone/Hochfläche der sieben Gemeinden) Monte Pasubio Sextner Dolomiten Ortler Hohe Schneid (Ortler-Alpen) Tonalepass (Adamello - Presanella Massiv) Cima Presena (Adamello - Presanella Massiv) Busazza (Adamello - Presanella Massiv) Dafür wurden ihm die folgenden Auszeichnungen verliehen:: die große silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl I. / verliehen nach Jänner 1917) die kleine silberne Tapferkeitsmedaille (Kaiser Karl / verliehen nach Jänner 1917) die bronzene Tapferkeitsmedaille (Kaiser Franz-Josef / verliehen vor Jänner 1917) das Karl-Truppenkreuz (für mind. 12 Wochen Fronteinsatz und Teilnahme an mind. einer Schlacht) die Verwundeten-Medaille (Blessierten-Medaille) für einmalige Verwundung (nach Jänner 1917) die Erinnerungsmedaille des Landes Tirol an seine Verteidiger Distinktionen und Dienstränge Anmerkungen: Die Bezeichnung Kadett (ung. Hadapród) löste seit 1908 die Bezeichnung Kadett-Feldwebel für einen im aktiven Truppendienst stehenden Offiziersanwärter (Tisztjelölt) ab. Davon zu unterscheiden ist der junge, noch in Ausbildung befindliche Kadett an einer Militäranstalt, der „Zögling“ (Novendék) tituliert wurde. Innerhalb des Kadettenkorps konnte ein Zögling den Rang eines Kadett-Unteroffiziers (Novendékaltiszt; kein wirklicher Militärsdienstgrad!) erreichen. Der Dienstgrad Kadett-Offiziersstellvertreter wurde 1908 umbenannt in Fähnrich. Stabsfeldwebel/Stabswachtmeister und Offiziersstellvertreter wurden seit 1915 in der neuen Dienstgradgruppe der Höheren Unteroffiziere zusammengefasst. Die Rangabzeichen befanden sich links und rechts auf dem Kragen. Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziersanwärter, Offiziersstellvertreter Infanterist (Honvéd) / Jäger / Dragoner / Ulan / Husar Kanonier / Pionier / Trainsoldat / Sanitätssoldat keine Abzeichen Gefreiter (Őrvezető) / Vormeister / Patrouillenführer je ein weißer Stern Korporal (Tizedes) / Geschütz-Vormeister Gewehr-Vormeister / Unterjäger / Bataillonstambour Waffenmeister 3. Klasse / Bataillonshornist je zwei weiße Sterne Zugsführer (Szakaszvezető) / Stabsführer / Kurschmied Rechnungs-Unteroffizier 2. Klasse / Waffenmeister 2. Klasse je drei weiße Sterne Feldwebel (Őrmester) / Wachtmeister / Feuerwerker Oberjäger / Rechnungs-Unteroffizier I. Klasse Waffenmeister I. Klasse / Regimentstambour Regimentshornist / Einjährig-Freiwilliger-Feldwebel Kadett-Feldwebel je drei weiße Sterne mit zusätzlich einer 1,3 cm breiten Litze mit gezacktem Dessin aus kaisergelber Seide rund um die Kragenkante. Stabsfeldwebel (Törzsörmester) / Stabswachtmeister / Stabsfeuerwerker / Stabsoberjäger bis Juni 1914 eine 13 mm breite Litze aus kaisergelber Seide mit einem 2mm breiten, eingewebten, schwarzen Mittelstreifen, 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit drei weißen Sternen. Nach Juni 1914 Silberborten mit Seidensternen Kadett-Offiziersstellvertreter (Hadapród-Tiszthelyettes) (aufgehoben 1908) Goldlitze wie Feldwebel mit einem glatten, silberplattierten Stern Kadett (Hadapród) (ab 1908) 3 weiße (ab Juni 1914 aus Seide) Sterne auf 13 mm breiter Goldborte mit ebensolchem Vorstoß Offiziersstellvertreter / (Tiszthelyettes) (ab 1915) Eine 13 mm breite Silberlitze 3 mm darüber eine weitere 6 mm breite Litze mit einem Fähnrichstern aus Messing Fähnrich (Zászlós) 1 silberner Stern auf 13 mm breiter, goldener Borte Offiziere Die Offiziere trugen bei gelben Knöpfen goldfarbig gestickte Sterne und bei weißen Knöpfen silberfarbig gestickte Sterne. Stabsoffiziere hatten bei gelben Knöpfen goldene Kragenborten und bei weißen Knöpfen silberen Kragenborten. Die Sterne waren dann von entgegengesetzter Art. Leutnant / (Hadnagy) / Assistenz-Arzt / Leutnant-Rechnungsführer 1 gold- oder silbergestickter Stern Rangklasse XI Tierärztlicher Assistent / Tierarzt / Apotheker / Offizial / Lehrer 1. Klasse / Fechtmeister 1. Klasse / Wirtschaftsunterverwalter / Kriegswirtschaftskommissär 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse XI Oberleutnant / (Főhadnagy) / Oberarzt / Oberleutnant-Auditor / Oberleutnant-Rechnungsführer 2 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse X Tierärztliche Adjunkt / Obertierarzt / Oberapotheker / Oberoffizial / Oberlehrer / Oberfechtmeister / Wirtschaftsverwalter / Kriegswirtschafts-Oberkommissär / Forstverwalter 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten Rangklasse IX Hauptmann / (Százados) / Rittmeister / Regimentsarzt / Hauptmann-Auditor / Hauptmann-Rechnungsführer 3 gold- oder silbergestickte Sterne Rangklasse IX Stabstierarzt / Stabsapotheker / Technischer Rat / Rechnungsrat / Zahlmeister / Registrator / Artilleriezeugsverwalter / Verpflegsverwalter / Oberlehrer / Wirtschaftsoberverwalter / Kriegswirtschafts-Rat 1 gold- oder silbergestickte Sternrosette auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Major / (Őrnagy) / Stabsarzt / Major-Auditor 1 gold- oder silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VIII Außerordentlicher Professor / Oberstabstierarzt Oberstabsapotheker 2. Klasse / Technischer Oberrat Artillerie-Oberzeugsverwalter 2. Klasse / Oberrechnungsrat 2. Klasse / Kassendirektor 2. Klasse / Oberverpflegsverwalter / Registratur-Unterdirektor / Wirtschaftsdirektor / Kriegwirtschafts-Oberrat 2. Klasse 2 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Oberstleutnant / (Alezredes) /Oberstabsarzt 2 Klasse / Oberstleutnant-Auditor 2 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VII Ordentlicher Professor / Oberstabsapotheker 1. Klasse / Technischer Rat 1. Klasse / Technischer Oberrat 1. Klasse Artillerie-Oberzeugsverwalter 1. Klasse / Oberrechnungsrat 1. Klasse Registratur-Direktor / Kassendirektor 1. Klasse / Baurechnungsrat 1. Klasse Kriegswirtschafts-Oberrat 1. Klasse 3 gold- oder silbergestickte Sternrosetten auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Oberst / (Ezredes) / Oberstabsarzt 1. Klasse / Oberst-Auditor 3 gold- oder silbergestickter Sterne auf einer 33 mm breiten Gold- oder Silberborte Rangklasse VI Generalmajor / (Vezérőrnagy) / General-Stabsarzt / General-Auditor 1 silbergestickter Stern auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse V Feldmarschallleutnant (Altábornagy) / General-Oberstabsarzt General-Chefauditor 2 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse IV General der Infanterie (Gyalogsági Tábornok) General der Kavallerie (Lovassági Tábornok) Feldzeugmeister (Táborszernagy) 3 silbergestickter Sterne einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse III Generaloberst (Vezérezredes)(ab 1915) 3 silbergestickte Sterne, unterlegt von einem silbergesticktem Kranz von 40 mm Durchmesser auf einer 33 mm breiten Goldborte Rangklasse II Feldmarschall (Tábornagy) am Kragen eine 33 mm breite Stickerei mit nach unten gerichtetem Eichenlaub Rangklasse I Als Visitenkartenporträt (auch Visitenkartenfoto, Visit oder Carte de visite, Abkürzung CDV) bezeichnet man Fotos und Porträtfotografien, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts im standardisierten Format von 5,5 × 9 cm auf Karton aufgezogen wurden – sie hatten demnach etwa die Größe einer heutigen Visitenkarte. Diese wurden häufig zwischen Freunden und Familienangehörigen ausgetauscht und in speziellen Alben gesammelt. Das Verfahren wurde 1854 von André Adolphe-Eugène Disdéri patentiert und hielt sich danach noch knapp bis ins 20. Jahrhundert. Bei den deutschen Studentenverbindungen wurden die Bilder noch bis in die beginnenden 1920er Jahre als Erinnerungsstücke verschenkt. Geschichte und Entwicklung Die erste Notiz über die Einführung des Visitportraits (Carte de Visite) findet man in der französischen Zeitschrift La Lumiere vom 28. Oktober 1854 wo es heißt: „Eine originelle Idee hatten E. Dellesert und Graf Aguado bezüglich der Verwendung kleiner Portraits. Bis jetzt trugen die Visitkarten Namen, Adresse und zuweilen den Titel der Personen, welche sie vorstellten. Weshalb sollte man nicht den Namen durch das Bildnis ersetzen können?“ Nach einer anderen Version soll der Herzog von Parma als Erfinder der Carte de Visite gelten. Er hatte 1857 den Einfall sich auf seine Visitenkarte ein Photo zu kleben. Aufschwung bekam die Visitkartenphotographie durch den Pariser Photographen und „Erfinder“ des Visitenkartenporträts André Adolphe-Eugène Disdéri, der 1854 auf diese Anwendung des Kollodiumverfahrens in Frankreich ein Patent angemeldet hatte: Verfahren Bei den Visitenkartenporträts handelte es sich um auf Karton aufgezogene Papierkopien von Kollodium-Nassplatten-Negativen oder seit 1864 um mit Uran-Kollodium überzogenem Papier. Dieses Wothlytypie Verfahren ermöglichte es direkte Abzüge zu erhalten und auf Papier zu ziehen. Die Kollodium-Nassplatten oder Wothyltypiepapiere wurden mit Spezialkameras belichtet. Dabei wurden nicht kleine Negative vergrößert, die Problematik bestand vielmehr darin, überhaupt ein entsprechend kleines Aufnahmeformat zu erreichen; um 1850 lagen die Plattengrößen zwischen 16,5 × 21,6 cm (6 1/2 × 8 1/2 Zoll, Ganzplatte) und 5,1 × 6,4 cm (2 × 2 1/2 Zoll, Neuntelplatte). André Adolphe-Eugène Disdéris Spezialkamera verfügte daher über vier Objektive und eine verschiebbare Plattenkassette. Mit Hilfe der Mehrfachoptik konnten auf jeder Hälfte der Glasplatte jeweils vier Belichtungen aufgenommen werden; dann wurde die Platte mit Hilfe der Kassette verschoben, und die nächsten vier Belichtungen konnten auf der zweiten Hälfte festgehalten werden. Anschließend wurden auf Albuminpapier Abzüge im Negativformat von etwa 8 × 10 Zoll angefertigt, die in das Vistenkartenformat zerschnitten wurden. Der Schneidevorgang konnte bei den Wothlytypien direkt erfolgen. Die einzelnen Mini-Porträts waren dann etwa 5,5 × 9 cm groß und wurden auf Kartons mit Abmessungen von etwa 6,3 × 10 cm montiert. Popularität Durch das kleinere Format und die Herstellung gleichzeitig mehrerer Abzüge konnten die Kosten für die Portraitfotografie deutlich reduziert werden. In der Folge entwickelte sich die (Portrait-)Fotografie sehr schnell zu einem enormen Erfolg; allein in England wurden im Zeitraum von 1861 bis 1867 zwischen 300 und 400 Millionen Cartes de visite jährlich hergestellt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war es üblich, Visitenkartenporträts zu verschenken und in Fotoalben zu sammeln. Auch von Prominenten wurden Visitenkartenporträts angefertigt und verkauft; so sollen nach dem Tod des britischen Prinzgemahls 70.000 Porträts verkauft worden sein. Der künstlerische Wert war jedoch häufig vergleichsweise gering: „Als Porträtaufnahmen hatten die meisten Cartes de visite nur geringen ästhetischen Wert. Man machte keinerlei Versuch, den Charakter des Porträtierten durch eine differenzierte Beleuchtung oder durch Wahl einer bestimmten Körperhaltung oder eines Gesichtsausdrucks zu verdeutlichen“ – Beaumont Newhall, Geschichte der Fotografie, 1998, S. 68. Heute dagegen sind Visitenkartenporträts wichtige Zeitzeugnisse für Historiker und Soziologen. Um 1866 wurde neben dem Visitenkartenformat auch die größere Kabinettkarte (auch Cabinet) angeboten. Als Kabinettformat bzw. besser bekannt als Kabinettkarte (auch Cabinetformat oder kurz cabinet, cabinet card; engl. Cabinet Portrait) bezeichnet man in der Fotografie ein um 1866 aufkommendes Format von Abzügen, das größer war als die zuvor kleineren Visitenkartenporträts. Verfahren Bei der Kabinettkarte handelte es sich um Albuminpapierabzüge die auf Karton meist im Format 16,5×11,5cm (4¼×6½ bis 4×&5½ Zoll) aufgezogen wurde. Kabinettkarten waren meistens Atelierporträts. Der Kartonrahmen meistens mit einer roten, schwarzen, oder goldenen Farbe umrandet. Der Karton selber war bis etwa 1890 in der Regel farblos, mit zeitgemäßen Verzierungen. Schließlich kamen die ersten farbigen Kartonoberflächen auf, meist in Farben wie dunkelgrün und braun. Ab Mitte der 1890er Jahren wurde das Kabinettformat in beliebigen Größen gefertigt, sowohl ein Fotoabzug auf einem übergroßen Karton als auch beispielsweise ein Abzug auf Karton in der Breite gekürzt. Geschichte Als Kabinettformat wurde auch schon seit dem 16. Jahrhundert ein kleinformatiges Porträtbild bezeichnet, mit dem Kabinette ausgeschmückt wurden. Das fotografische Cabinet-Kartenformat wurde erstmals 1862 von den Fotografen George Wharton Simpson (1825–1880) und George Washington Wilson (1823–1893) für Landschaftsaufnahmen genutzt; es verbreitete sich, aus England kommend und durch die Verwendung durch den Londoner Fotografen Frederick Richard Window, ab 1866 auch für Porträtaufnahmen. Nach und nach verdrängte die Kabinettkarte die kleineren Visitenkartenporträts. Anfang des 20. Jahrhunderts verlor das Kabinettformat zugunsten des Postkartenformat jedoch an Popularität und war bis zum Ende des Ersten Weltkrieges weitgehend vom Markt verschwunden.