Großer Preis der Solitude am 23. Juli 1961.
5 Sekunden nach dem Start der Formel 1.
Die Startaufstellung war:
1. Start-Nr. 9, Jo Bonnier auf Porsche 718
2. Start-Nr. 11, Dan Gurney auf Porsche 25
3. Start-Nr. 7, Bruce McLaren auf Cooper-Climax 25
4. Start-Nr. 1, Innes Ireland auf Lotus-Climax 25
5. Start-Nr. 17, Stirling Moss auf Lotus-Climax 22
6. Start-Nr. 10, Hans Herrmann auf Porsche 25
7. Start-Nr. 2, Jim Clark auf Lotus-Climax 25.
100% Original-Fotoabzug aus dem Jahr 1961.
Auf Agfa-Lupex-Fotopapier.
Unveröffentlichte Aufnahme aus dem Nachlaß eines oberbayerischen Pressefotografen. Das Foto lag jahrzehntelang unberührt im Speicher.
Die Echtheit aller hier von mit gemachten Angaben garantiere ich!!!
Größe 119 x 90 mm.
Auf der Rückseite gestempelt: "Gr. Preis der Solitude 23. Juli 1961" und handschriftlich bezeichnet "5 Sec. nach dem Start der Formel I ".
Mit minimalen Alterungs- und Gebrauchsspuren, sehr guter Zustand.
Sehr gute Bild-Qualität – extrem selten!!!
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Januar 1930 in Stockholm, Schweden; † 11. Juni 1972 in Le Mans, Frankreich) war ein schwedischer Sportwagen- und Formel-1-Rennfahrer, der als Mitbegründer der Fahrergewerkschaft (GPDA) entscheidenden Einfluss auf die Fahrsicherheit des Grand-Prix-Sports hatte. Leben Jugend und Ausbildung Joakim Bonnier wurde als Sohn eines Universitätsprofessors für Vererbungslehre und Spross der Eigentümerfamilie des schwedischen Publikationsimperiums Bonnier geboren. Da sein Onkel keine Kinder hatte, galt er bei manchen Journalisten als potentieller Erbe. Seine Eltern hatten für ihn allerdings eine Ausbildung zum Mediziner vorgesehen. Doch seit dem Alter von fünf Jahren wollte er Rennfahrer werden. Die Restaurierung alter Harley-Davidson-Motorräder war mit entsprechend mehr Spaß verbunden als die Erledigung der Hausaufgaben oder das „Büffeln“ von Prüfungsstoff. Folglich war sein Abschlusszeugnis so schlecht, dass an ein Medizinstudium nicht mehr zu denken war. Nun sollte er nach dem Willen der Eltern Geschäftsmann werden. Bei seiner Banklehre zeigte er jedoch weder Talent noch Interesse, sodass sie ihn nun nach Paris zum Studium des Publikationswesens und Journalismus schickten. War die Wahl des Studienorts schon prädestiniert für zahlreiche Ablenkungen, so förderte Vater Bonnier mit dem Kauf eines MG-Sportwagens ungewollt den ersten Schritt des Sohns in den Motorsport. Eigentlich nur als Transfermobil in die schwedische Heimat gedacht, missbrauchte „Jocke“ den fahrbaren Untersatz alsbald, indem er sich zu einem 12-Stunden-Rennen anmeldete. Sein Debüt war eher beschämend, da er mitten auf einem Pariser Boulevard mit einem Jeep kollidierte, wobei der Wagen vollkommen zerstört wurde. Er selbst war noch glimpflich mit einem Riss seiner Oberlippe davongekommen. Um dies seinen Eltern zu vertuschen, ließ er sich einen Oberlippenbart stehen. Kaum in Stockholm angekommen, beschwerte sich die Familie, dass er nun wie ein französischer Gangster aussehe. Als es allerdings nach der folgenden Rasur einen ganzen Tag dauerte, bis seine Familie dies registrierte, beschloss er, sich nun einfach einen Bart wachsen zu lassen. Dieser stets sorgfältig gestutzte Bart sollte später zu seinem Markenzeichen werden. Gleichermaßen erklärt er den Spitznamen, den ihm die italienischen Rennfans gaben: „Barbita“, der Bärtige. Durch den obligatorischen Militärdienst 1950/51 an Bord des Küstenwachschiffs „Prinzessin Victoria“ war an eine Fortsetzung seiner Motorsportkarriere zunächst nicht zu denken. Danach eröffneten ihm die guten Beziehungen seiner Eltern die Möglichkeit, eine Autovertretung für Alfa Romeo zu eröffnen. Beginn der Karriere Sein offizielles Renndebüt hatte er 1953 bei einem Eisrennen auf dem Flattensee in der Nähe von Stockholm, das er auf einem H.R.G. weit abgeschlagen auf dem letzten Platz beendete. Währenddessen florierte der Autohandel, sodass Bonnier bereits 1954 als Generalvertreter für Alfa Romeo in Schweden betrachtet wurde. Im selben Jahr versuchte er beim schwedischen Grand Prix, der zu diesem Zeitpunkt als Sportwagenrennen mit klassischem Le-Mans-Start ausgetragen wurde, erneut sein Glück. Sein Start war ebenso spektakulär wie katastrophal. In der Hektik legte er den Rückwärtsgang ein und zerstörte seinen Wagen bereits an der Boxenmauer. Unbeeindruckt von diesen Misserfolgen versuchte Bonnier bei Eisrennen und Rallyes weiterhin sein Glück. Als Alfa-Vertragshändler war er jederzeit in der Lage, sich einen der Alfa Romeo Disco Volante-3,5-Liter-Sportwagen für Werbezwecke „auszuleihen“. Auch wenn dieser Alfa nicht viel von einem klassischen Sportwagen hatte, war er ein reinrassiger Rennwagen, mit dem Bonnier endlich bessere Erfahrungen machen konnte. Erste Schritte bei den Sportwagenrennen Nach einem mäßigen ersten Grand Prix von Finnland erzielte Bonnier fortan bessere Ergebnisse in Skandinavien. Seinen Durchbruch hatte er 1955 beim schwedischen Großen Preis von Kristianstad, als es ihm in der 2-Liter-Klasse gelang, sowohl Juan Manuel Fangio, Stirling Moss als auch Jean Behra hinter sich zu lassen und zu gewinnen. Nach diesem Erfolgserlebnis entschied er sich endgültig für eine Motorsportkarriere über den lokalen Rahmen hinaus. Mit seinem Teamkollegen und Freund, dem US-Amerikaner Herbert MacKay-Fraser, „tingelte“ Bonnier 1955/56 als „Zigeuner“ – wie er es selbst nannte – die europäischen Sportwagenrennen entlang. Auf dem schwarz-gelb gestrichenen alten Bus, in dem sie ihren Wagen transportierten, stand mutig „Scuderia Bonnier“. Und sie hatten einige Erfolge: In Aintree, auf der AVUS, in Castelfusano und auf dem Nürburgring erzielten sie beachtliche Klassensiege. 1956 debütierte Bonnier als Werksfahrer für Maserati an der Seite von Paco Godia bei seinem Heim-Grand-Prix. Per Zufall in die Formel 1 Ein Zufall brachte den nunmehr anerkannten Sportwagen-Rennfahrer in die Formel 1. Bonnier war nur als Starter für das GT-Rennen in Italien gemeldet, als er sich plötzlich unerwartet und zum ersten Mal im Cockpit eines Maserati-Monopostos befand: Luigi Villoresi war eine Stunde vor dem Start erkrankt, stand zwar noch den Start und weitere drei Runden durch, musste alsbald aber das Steuer an Bonnier abgeben. Bonnier hatte noch nie zuvor in dem Wagen gesessen und kannte das Fahrzeug nicht. Er fuhr vier Runden, bevor er mit Motorschaden ausfiel. In den folgenden beiden Jahren startete Bonnier bei Formel-1-Rennen auf Maserati 250F für die Scuderia Centro Sud oder als Privatmann. Bei dem renommierten Sportwagenrennen in Reims erzielte er ebenfalls für die Marke 1957 einen beeindruckenden Sieg, an dem er sich selbst jedoch nicht erfreuen konnte. Sein Freund MacKay-Fraser verunglückte in demselben Rennen tödlich. Ein großartiges Rennduell zwischen Bonnier und den Fahrern des B.R.M.-Rennstalls im gleichen Jahr bei der BRDC International Trophy in Silverstone brachte eine erneute Wende seiner Karriere. Der verantwortliche Rennleiter bei B.R.M., Raymond Mays, interessierte sich sehr für eine Verpflichtung des Schweden, der für die letzten Rennen der Formel-1-Saison 1958 unterschrieb. Ausgerechnet beim Grand Prix von Marokko, bei dem Stuart Lewis-Evans auf tragische Weise tödliche Brandverletzungen davontrug, erzielte Bonnier als Viertplatzierter die ersten Weltmeisterschaftspunkte eines schwedischen Grand-Prix-Piloten. Der einzige Grand-Prix-Sieg Im Jahr 1959 fand Bonniers Karriere beim Großen Preis der Niederlande in Zandvoort ihren Höhepunkt, als der kapriziöse B.R.M. auf den Punkt genau abgestimmt war. Im Gegensatz zum üblichen Wochenendgeschehen beim britischen Rennstall gab es kein einziges gravierendes technisches Problem. Bonnier schien den Beobachtern in der Form seines Lebens zu sein, erzielte im engen Training mit Moss die Pole-Position und schließlich nach hartem Kampf gegen die von Stirling Moss, Jack Brabham und Masten Gregory gesteuerten Cooper auch den ersten Formel-1-Sieg für sich und auch sein Team. Selbst die Sorgen seiner Techniker, dass die Reifen ihn nicht über die Distanz tragen könnten, wurden „beruhigt“, da die vom Öl einiger geplatzter Motoren rutschig gewordene Strecke das erwartete hohe Tempo nicht zuließ. Doch im Verlauf der Saison konnten weder B.R.M. noch „Jocke“ an diesen Erfolg anknüpfen, denn das ständige „Problemkind“ der Rennserie fiel wieder in seine Defektanfälligkeit zurück. Ein fünfter Platz war das einzig beachtenswerte weitere Resultat der Formel-1-Saison 1959. Aus Treue blieb Bonnier noch in der Formel-1-Saison 1960 bei B.R.M. Dann wechselte er für den Zeitraum 1961/62 zu Porsche. Hatte das deutsche Team glanzvolle Momente bei Renntagen, die nicht zum offiziellen WM-Kalender gehörten, so blieb ihnen und Bonnier in diesen Jahren in der Weltmeisterschaft der ganz große Erfolg versagt. Zwei Siege bei Formel-2-Rennen auf dem Nürburgring und in Modena waren für ihn die besten Ergebnisse, während sein Teamkollege Dan Gurney zumindest den einzigen Grand-Prix-Sieg jener Porsche-Ära erzielte. Nach dem vorläufigen Rückzug von Porsche aus der Formel 1 absolvierte Bonnier drei Jahre beim Team des Schotten Rob Walker, wo er Cooper- und Brabham-Modelle pilotierte. Seine Karriere erstreckte sich bis in die 1970er-Jahre, womit er sein altes Team B.R.M. fast „überlebte“ und auf 102 Rennen in 16 Jahren Formel 1 zurückblicken konnte, ebenso viele Jahre wie Jack Brabham und nur von Riccardo Patrese, Fernando Alonso und Kimi Räikkönen (alle 17), Graham Hill und Jenson Button (beide 18) und Rubens Barrichello und Michael Schumacher (beide 19) übertroffen. Doch während die anderen das Glück hatten, ihre Karriere weitestgehend in den vorderen Regionen des Klassements abzuschließen, verschwand Bonnier im Verlauf seiner Motorsportkarriere im Mittelfeld des Klassements als zeitweiliger Gast des Rennkalenders auf privat eingesetzten älteren Wagen. Ende einer langen Formel-1-Laufbahn Was ihn lange in der Formel-1-Serie verbleiben ließ, war sein unermüdlicher Einsatz als Mitbegründer der Fahrergewerkschaft und der daraus resultierenden Verbesserung der allgemeinen Sicherheitsbedingungen im Rennsport. Seinen letzten Einsatz verzeichnete er mit einem McLaren-Cosworth M7C 1971 und entschloss sich mit 41 Jahren auf die oben erwähnte ehrenamtliche Arbeit im Grand-Prix-Rennsport zu beschränken. Von den Sportwagen, in denen er im Lauf der Jahre bedeutende Erfolge feiern durfte, konnte er jedoch nicht lassen. Triumph und Unfalltod im Sportwagen So hatte er 1960 mit Hans Herrmann und Graham Hill auf einem Porsche die Targa Florio gewonnen. 1962 entschied er das 12-Stunden-Rennen von Sebring für sich und 1963 konnte er seinen Sieg bei der Targa wiederholen. 1964 gewann er das 12-Stunden-Rennen von Reims. Ein Sieg in Le Mans fehlte ihm jedoch, wo er in dem letztgenannten Jahr den zweiten Platz errang. Mit 42 Jahren startete er 1972 auf einem Lola-Cosworth T280 mit seinen Teamkollegen Gérard Larrousse und Gijs van Lennep zu einem erneuten Anlauf auf das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Zum Beginn des Rennens konnte er sich nach vorne kämpfen und die Führung behaupten. Doch nach den Strapazen der durchfahrenen Nacht ereignete sich am folgenden Sonntagmorgen gegen 8:00 Uhr der Unfall, als er den Ferrari Daytona des Schweizer Privatfahrers Florian Vetsch beim Anbremsen auf die Indianapolis-Kurve überholen wollte. Um Bonnier vorbeizulassen, bremste Vetsch hart. Bonnier verstand dies möglicherweise falsch, sodass er nach zweimaligem Spurwechsel mit dem Ferrari bei etwa 250 km/h kollidierte. Sein Lola wurde etwa acht Meter in die Höhe katapultiert, schleuderte den Fahrer aus dem Cockpit in die Pinienbäume und explodierte beim Bodenkontakt. Bonnier starb noch am Unfallort. Der hinter ihm fahrende Vic Elford nahm an, Bonnier habe die Fehlentscheidung aus Übermüdung getroffen. Bonnier hinterließ seine Frau Marianne, eine Nichte Alfred Nobels, die er 1960 geheiratet hatte, und zwei Söhne. Mit dem sprachgewandten Schweden verlor der Rennsport eine von vielen Kollegen geschätzte Fahrerpersönlichkeit, der in vielen Punkten die Verbesserung der Sicherheit im Rennsport zu verdanken ist. Nach außen hin eher unnahbar, galt er in Fahrerkreisen als angenehmer und charmanter Gesellschafter. Wolfgang Graf Berghe von Trips war einer seiner engsten Freunde und Trauzeuge der Bonniers gewesen. Der vielleicht letzte echte „Herrenfahrer“ hatte zudem eine Tradition begründet, die bei Sportlern aller Länder sich heute einer großen Beliebtheit erfreut: Bereits Mitte der 1960er-Jahre verlegte er seinen Wohnsitz aus Steuergründen nach Lausanne in die Schweiz. Dort hatte er amerikanische Automobilvertretungen und eine Kunstgalerie eröffnet. Außerdem arbeitete er als Importeur der englischen Rennwagen aus dem Hause Lola. Nach Bonniers Tod übernahm sein langjähriger Mechaniker Heini Mader den Rennstall und firmierte ihn in Heini Mader Racing Components um. Mader machte daraus in den folgenden Jahrzehnten einen der erfolgreichsten Tuningbetriebe für Rennsportmotoren von Cosworth und BMW. Statistik Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft Gesamtübersicht Saison Team Chassis Motor 1956 Officine Alfieri Maserati Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1957 Scuderia Centro Sud Maserati 250F Maserati 2.5 L6 Joakim Bonnier Racing Team Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1958 Scuderia Centro Sud Maserati 250F Maserati 2.5 L6 Joakim Bonnier Racing Team Maserati 250F Maserati 2.5 L6 Giorgio Scarlatti Maserati 250F Maserati 2.5 L6 Owen Racing Organisation BRM P25 BRM 2.5 L4 1959 Owen Racing Organisation BRM P25 BRM 2.5 L4 1960 Owen Racing Organisation BRM P25 BRM 2.5 L4 BRM P48 1961 Porsche System Engineering Porsche 787 Porsche 1.5 F4 Porsche 718 1962 Porsche System Engineering Porsche 804 Porsche 1.5 F8 Porsche 718 Porsche 1.5 F4 1963 Rob Walker Racing Team Cooper T60 Climax 1.5 V8 Cooper T66 1964 Rob Walker Racing Team Cooper T66 Climax 1.5 V8 Brabham BT11 BRM 1.5 V8 Brabham BT7 Climax 1.5 V8 1965 Rob Walker Racing Team Brabham BT7 Climax 1.5 V8 1966 Anglo-Suisse Racing Team Cooper T81 Maserati 3.0 V12 Brabham BT22 Climax 2.8 L4 Brabham BT7 Climax 2.0 V8 1967 Joakim Bonnier Racing Team Cooper T81 Maserati 3.0 V12 1968 Joakim Bonnier Racing Team Cooper T81 Maserati 3.0 V12 McLaren M5A BRM 3.0 V12 Honda RA301 Honda 3.0 V12 1969 Joakim Bonnier Racing Team Lotus 63 Ford Cosworth 3.0 V8 Lotus 49B 1970 Joakim Bonnier Racing Team McLaren M7C Ford Cosworth 3.0 V8 1971 Ecurie Bonnier McLaren M7C Ford Cosworth 3.0 V8 Grand-Prix-Siege 1959 Großer Preis der Niederlande (Zandvoort) Le-Mans-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1957 Officine Alfieri Maserati Maserati 300S Giorgio Scarlatti Ausfall Kupplungsschaden 1958 Francisco Godia Maserati 300S Francisco Godia Ausfall Motorschaden 1959 Porsche KG Porsche 718 RSK Wolfgang Graf Berghe von Trips Ausfall Kupplungsschaden 1960 Porsche KG Porsche 718/4 RS Graham Hill Ausfall Motorschaden 1961 Porsche System Engineering Porsche 718/4 RS Coupe Dan Gurney Ausfall Motorschaden 1962 Scuderia SSS Repubblica di Venezia Ferrari 250TRI/61 Dan Gurney Ausfall Motorschaden 1963 Porsche System Engineering Porsche 718/8 GTR Coupe Tony Maggs Ausfall Unfall 1964 Maranello Concessionaires Ferrari 330P Graham Hill Rang 2 1965 Maranello Concessionaires Ltd. Ferrari 365P2 David Piper Ausfall Zündungsschaden 1966 Chaparral Cars Inc. Chaparral 2D Phil Hill Ausfall Lichtmaschine 1969 Scuderia Filipinetti Lola T70 Mk.IIIB Masten Gregory Ausfall Motorschaden 1970 Scuderia Filipinetti Ferrari 512S Reine Wisell Ausfall Unfall 1972 Ecurie Bonnier Switzerland Lola T280 Gérard Larrousse Gijs van Lennep Ausfall Tödlicher Unfall von Bonnier Sebring-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1957 A. V. Dayton Maserati 150S 2.5 Giorgio Scarlatti Ausfall Motorschaden 1958 A. V. Dayton Maserati 300S Dale Duncan Ausfall Getriebeschaden 1959 Porsche Auto Company Porsche 718 RSK Wolfgang Graf Berghe von Trips Rang 3 und Klassensieg 1960 Joakim Bonnier Porsche 718 RS/60 Graham Hill Ausfall Motorschaden 1961 Porsche Auto Porsche 718 RS/61 Dan Gurney Ausfall Kupplungsschaden 1962 Scuderia SSS Repubblica di Venezia Ferrari 250 TRI/61 Lucien Bianchi Gesamtsieg 1963 NART Ferrari 250 GTO John Cannon Rang 13 1964 Maranello Concessionaires Ferrari 330P Graham Hill Ausfall Getriebeschaden 1966 Chaparral Cars Inc. Chaparral 2D Phil Hill Ausfall Ölleck 1968 Ecurie Bonnier Lola T70 Mk.III GT Sten Axelsson Ausfall verunreinigtes Benzin 1969 Sportscars Switzerland Lola T70 Mk.IIIB GT Ulf Norinder Ausfall Querlenker 1972 Ecurie Bonnier Lola T280 Gérard Larrousse Reine Wisell Rang 6 Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Saison Team Rennwagen 1955 Alfa Romeo 1900 1956 Maserati Alfa Romeo Giulietta SV Maserati 300S 1957 Maserati A. V. Dayton Maserati 300S Maserati 150S 1958 A. V. Dayton Borgward Paco Godia Maserati 200SI Maserati 300S Borgward RS 1959 Porsche Porsche 718 RSK 1960 Porsche Porsche 718 RSK 1961 Porsche Scuderia Serenissima Porsche 718 Maserati Tipo 63 1962 Porsche Scuderia Serenissima Porsche 356 Ferrari 250TRI Porsche 718 GTR Ferrari 250TRI 1963 Porsche North American Racing Team Porsche 356 Ferrari 250 GTO Porsche 718 GTR Ferguson 1964 Porsche Maranello Concessionaires Porsche 356 Ferrari 330P Porsche 718 GTR Porsche 904 Ferrari 250LM 1965 Maranello Concessionaires Porsche Ferrari 330P Porsche 904 Ferrari 365P2 1966 Chaparral Cars Porsche Jo Bonnier Chaparral 2D Porsche 906 1967 Autodelta Alfa Romeo T33 1968 Ecurie Bonnier Lola T70 1969 Sportscars Unlimited Switzerland Scuderia Filipinetti Lola T70 1970 Ecurie Bonnier Scuderia Filipinetti Lola T70 Ferrari 512S 1971 Scuderia Filipinetti Ferrari 512M Lola T212 1972 Ecurie Bonnier Lola T280 Lola T290. Daniel Sexton „Dan“ Gurney (* 13. April 1931 in Port Jefferson, Long Island, New York; † 14. Januar 2018 in Newport Beach, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Automobil- und Formel-1-Rennfahrer und Konstrukteur. Gurney fuhr neben seiner Teilnahme an der Formel 1 auch in weiteren Meisterschaften wie der USAC-Meisterschaft (Indy Cars), der NASCAR, der Can-Am oder der Trans-Am-Serie. Er war der erste Fahrer, der Siege in der Sports Cars Series (1958), der Formel 1 (1962), der NASCAR (1963) und bei den Indy Cars (1967) verzeichnen konnte. Nach ihm gelang dies bis heute (Stand: November 2019) nur Mario Andretti und Juan Pablo Montoya. Am 11. Juni 1967, nachdem er mit seinem Co-Piloten A. J. Foyt das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen hatte, bespritzte er das Publikum spontan mit dem Sieger-Champagner, während er auf dem Podest stand. Er wird daher als Erfinder der Champagner-Dusche angesehen, die inzwischen in vielen Motorsportveranstaltungen bei der Siegerehrung üblich ist. Außerdem war er der erste Formel-1-Fahrer, der zu seiner eigenen Sicherheit eine frühe Form des Integralhelms trug. Bis heute (Stand: November 2019) ist Gurney neben Jack Brabham der einzige Fahrer, der einen Formel-1-Sieg auf einer Eigenkonstruktion erringen konnte, und zwar beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps 1967. Eine seiner wichtigen Erfindungen für den Motorsport ist die Gurney Flap, eine kleine, nach oben weisende Klappe an der Hinterkante von Rennwagen-Flügeln. Sie vergrößert den Abtrieb am Fahrzeug, ohne den Luftwiderstand wesentlich zu erhöhen und verbessert so die aerodynamische Effizienz. Herkunft und frühe Jahre Dan Gurney war der Sohn des Opernsängers John R. „Jack“ Gurney und seiner Ehefrau Roma Sexton. Trotz des eher musisch geprägten Umfelds kam er auch früh mit technischen Fragen in Kontakt. Seine drei Onkel hatten Ihren Abschluss am Massachusetts Institute of Technology abgelegt. Sein Großvater war Frederick William Gurney (1867-1944), der Schrägkugellager entwickelt hatte und sie in seinem Unternehmen Gurney Ball Bearing herstellte und vermarktete. Gurneys Kindheit und frühe Jugend wurde durch die Karriere des Vaters geprägt. Zuletzt war Jack Gurney an der Metropolitan Opera in New York engagiert. 1947 beendete er seine Gesangskarriere und kaufte eine Zitrus- und Avocadoplantage. So siedelte die Familie nach Riverside (Kalifornien) um. Zu dieser Zeit war Dan ein Teenager, der gerade die Manhasset High School abgeschlossen hatte. Mit 19 Jahren konstruierte und baute er einen Wagen, mit dem er auf der Salzpfanne bei Bonneville 138 mph (222 km/h) erreichte. Mit diesem Wagen fuhr er seine ersten Wettbewerbe. Seine schulische Karriere setzte er durch ein Studium am Menlo Junior College fort. Die ersten Erfolge im Motorsport brachten ihn dazu, dass er Amateurfahrer bei Dragster- und Sportwagenrennen wurde. Die Teilnahme an diesen Wettbewerben musste er jedoch durch seinen zweijährigen Militärdienst in der United States Army unterbrechen, wo er als Artillerie-Mechaniker (artillery mechanic) eingesetzt wurde. In dieser Funktion nahm er auch am Koreakrieg teil. Karriere als Rennfahrer Nachdem Gurney seinen Militärdienst abgeleistet hatte, konzentrierte er seine beruflichen Tätigkeiten ausschließlich auf seine Rennfahrerkarriere. Er begann ab 1955 mit nationalen Sportwagenrennen auf einem Triumph TR2. Der erste große Schritt in die von ihm geplante Richtung begann mit einer Einladung im Herbst 1957 durch Frank Arciero, der einen kleinen Rennstall für klassenlose Wagen besaß. Arciero lud ihn ein, um sein neuestes Projekt zu testen. Das Fahrzeug war ein Arciero Special mit einem überarbeiteten 4,2-Liter-DOHC-Maserati-Motor aus einem Indy-500-Rennwagen, der auf ein Ferrari-375-MM-Fahrgestell unter Nutzung von Ferrari- und Jaguar-Aufhängungskomponenten gebaut war. Komplettiert wurde die Konstruktion durch eine von Microplas hergestellte Karosserie. Fachkreise bescheinigten dem Wagen ein großes Potential, weil er über eine hohe Beschleunigung und Endgeschwindigkeit verfügte. Gleichzeitig war er aber schwer zu beherrschen. Sogar damalige Spitzenfahrer wie Carroll Shelby and Ken Miles stellten nach mehreren Proberunden fest, dass ihnen der Wagen nicht lag. Gurney bekam ihn aber schon in den Testfahrten in den Griff und wurde daraufhin engagiert. Bei seiner ersten Teilnahme im Riverside Grand Prix wurde er hinter Shelby Zweiter. Dabei ließ er bekannte Fahrer wie Masten Gregory, Walt Hansgen and Phil Hill hinter sich. Durch diesen Erfolg wurde Luigi Chinetti auf ihn aufmerksam, der zu dieser Zeit der alleinige Importeur Ferraris in Nordamerika war. Chinenetti wurde sein Förderer und ermöglichte ihm eine von Ferrari unterstützte Teilnahme am 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1958 auf einem 250 TR. Hier bildete er ein Team mit dem Kalifornier Bruce Kessler. Zusammen arbeiteten sie sich auf den fünften Platz des Zwischenklassements vor, bis Kessler einen Unfall hatte und sie damit ausschieden. Im Schlussklassement belegten sie dennoch den 34. Platz. Obwohl das Ergebnis für Gurney eher unbefriedigend war, wurde Enzo Ferrari auf ihn aufmerksam. Er arrangierte eine Einladung zu Testfahrten, woraufhin Gurney ein Vertragsangebot bekam. Ab 1959 startete er für Ferrari in der Formel 1. In seinen ersten vier Rennen wurde er einmal Zweiter und einmal Dritter. Da Gurney Enzo Ferraris Politik, seine Fahrer gegeneinander auszuspielen, nicht mochte, verließ er das Team nach einer Saison wieder. Für die Saison 1960 wechselte Gurney innerhalb der Formel 1 zu BRM. Der Wagen, mit dem er antrat, hatte aber deutliche technische Schwächen. In den ersten sieben Rennen fiel er mit Defekten sechsmal aus. Das Fahrzeug verursachte auch den schwerwiegendsten Unfall seiner Rennfahrerkarriere. Beim Großen Preis der Niederlande 1960 in Zandvoort kam es zu einem Ausfall im Bremssystem. Der Wagen überschlug sich in der sogenannten Tarzankurve. Gurney brach sich bei diesem Zwischenfall nur den Arm, allerdings wurde ein junger Zuschauer getötet, der sich verbotenerweise in einer Sperrzone aufhielt. Dieses Rennjahr war sein einziges in der Formel 1, in dem er keinen Punkt erreichte. Später bezeichnete Gurney seinen Wechsel zu BRM als Fehler. 1960 gewann Gurney als Partner von Stirling Moss mit einem Maserati Tipo 61 des Camoradi-Teams das 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring mit 2:52 Minuten Vorsprung vor Joakim Bonnier/Olivier Gendebien auf dem leistungsschwächeren Porsche 718 RS 60, die von Platz eins gestartet waren. Ein Jahr vorher im 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1959 hatte Gurney mit Cliff Allison auf Ferrari 250 Testa Rossa Platz fünf erreicht. 1961 wechselte Gurney zu Porsche. Im neu gegründeten Formel-1-Team war er zusammen mit Joakim Bonnier und Hans Herrmann mit einem 787 am Start, dessen Grundkonzeption aber bereits vier Jahre alt war und auf dem 718 beruhte. Dieses Defizit schlug sich in den Ergebnissen des Teams nieder. Gurney konnte noch die besten Leistungen zeigen. Beim Großen Preis von Frankreich 1961 am 2. Juli in Reims sah es sogar lange aus, als könnte er den Sieg erreichen. Für das Porsche-Werksteam waren dies die ersten Kilometer in Führung in seiner damals jungen Teamgeschichte. In den letzten Runden kam es zu einem Zweikampf um den Sieg zwischen Giancarlo Baghetti und Gurney, der von Platz neun gestartet war. Beide Fahrer überholten sich in dieser Phase oft. Kurz vor Ende kam aber Baghetti besser aus der letzten Kurve heraus und überholte Gurney ungefähr 100 Meter vor dem Ziel. Platz zwei erreichte Gurney auch beim Großen Preis der USA am 2. Oktober. Ebenfalls Zweiter wurde Gurney mit Joakim Bonnier als Partner bei der Targa Florio 1961, dem zweiten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1961. Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1961 wurde er zusammen mit Bonnier auf Porsche 718 RS Zehnter der Gesamtwertung und Zweiter in der Klasse der Sportwagen bis 2 Liter Hubraum. In Sebring und Le Mans fiel er aus. Mit dem neuen Porsche 804 mit Achtzylindermotor errang Gurney beim Großen Preis von Frankreich 1962 am 8. Juli in Rouen den einzigen Sieg von Porsche in der Formel-1-Weltmeisterschaft. Auch eine Woche später siegte er auf der Solitude vor heimischem Publikum. Das dort veranstaltete Rennen zählte nicht zur Weltmeisterschaft, trotzdem waren starke Konkurrenten wie Jim Clark vertreten. Im Freitagstraining zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring erreichte Gurney mit 8:47,2 Minuten die Pole-Position; es war die bis dahin beste Rundenzeit auf der Nordschleife. Im Rennen behielt er die Führung, bis sich in der dritten Runde die Batterie aus der Halterung löste und er sie mit dem Fuß an ihrem Platz halten musste. Er beendete das Rennen hinter Graham Hill und John Surtees als Dritter mit 4,4 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Porsche zog sich Ende 1962 aus der Formel 1 zurück. 1963 wechselte Gurney zum neuen Team von Jack Brabham. Auch hier waren es die Rennstrecken der Solitude und Rouen, die die Debütsiege der neuen Marke sahen, wieder mit Gurney in Rouen. All-American Racers Ab 1962 war Gurney zusammen mit Carroll Shelby beim Einsatz großvolumiger amerikanischer Sportwagen engagiert; das Team „All-American Racers“ wurde gegründet. Mit der Unterstützung von Goodyear sollte die Vormachtstellung von Firestone im US-Rennsport gebrochen werden. Dazu wurde ab 1965 ein eigener Einsitzer für das Indianapolis 500 und die Formel 1 entwickelt, der „AAR Eagle“. Für Formel-1-Einsätze wurde der dunkelblaue Wagen mit einem V12-Motor von Weslake bestückt, wodurch das AAR nun als „Anglo-American Racers“ interpretiert wurde. Nach Verzögerungen kam der Motor 1967 zum Einsatz. Das Team gewann ein Formel-1-Rennen in Brands Hatch, das nicht zur Weltmeisterschaft zählte, und den Großen Preis von Belgien in Spa, eine Woche nach Gurneys Le-Mans-Sieg. Auf dem Nürburgring beim Grand Prix von Deutschland erzielte Gurney die schnellste Runde und lag lange in Führung, schied aber dann aus. Technische Defekte beeinträchtigten auch die weiteren Einsätze. Nachdem ab 1968 der Ford-Cosworth-V8-Motor frei verfügbar war und mehrere Konstrukteure damit Formel-1-Rennwagen bauten, stellte Gurney seine eigenen Bemühungen ein. Nach seinem offiziellen Rückzug als Fahrer im Jahr 1970 bezahlte er den Mitgründer und Mitbesitzer des AAR-Teams, Carroll Shelby, aus und war damit alleiniger Besitzer dieses Teams. Gurney bestritt 303 Rennen in 20 Ländern auf 25 unterschiedlichen Fahrzeugen, erzielte dabei 37 Polepositions, 58 Starts aus der ersten Reihe, 48 Siege (darunter 7 Formel-1-Siege (einschließlich drei Siegen in Grand-Prix-Rennen, die nicht zur Weltmeisterschaft zählten), 7 Indy-Car-Siege und 5 NASCAR-Winston-Cup-Siege) sowie 41 zweite oder dritte Plätze. Gurney ist einer von lediglich fünf US-amerikanischen Autorennfahrern, die ein Formel-1-Rennen gewinnen konnten. Außerdem siegte er bei Rennen der amerikanischen Rennserien Indy-Car, NASCAR, Can-Am und der Trans-Am-Serie. Nach ihm schaffte dies bisher nur Mario Andretti. Seine Erfolge verschafften Dan Gurney große Beliebtheit, sogar „Gurney for president“-Initiativen entstanden während seiner aktiven Zeit. Bereits vor Ende seiner Rennfahrerkarriere betätigte sich Gurney als Fahrzeughersteller seiner „All American Eagle“-Rennwagen und als Teamchef des AAR-Teams. Leben Dan Gurney war in einigen Hollywood-Filmen zu sehen, die den Automobilsport zum Thema hatten, so in Winning (mit Paul Newman), A Man and a Woman oder Grand Prix (mit James Garner). Brock Yates, ein Freund von Gurney, wurde durch ihren gemeinsamen Sieg 1971 im Cannonball-Rennen quer durch die Vereinigten Staaten dazu inspiriert, das Drehbuch für den Kinofilm Cannonball zu schreiben. Der Automobilhersteller Toyota verpflichtete Gurney 1982 für Werbespots anlässlich der Markteinführung des Supra in den USA. 2002 präsentierte Gurney ein von ihm entwickeltes Motorrad mit der Bezeichnung „Alligator“, eine Einzylindermaschine, bei der der Fahrer tief in der Maschine statt auf ihr sitzt. Er hatte über zwei Jahrzehnte an diesem Projekt gearbeitet. Gurney lebte (Stand 2005) zusammen mit seiner zweiten, deutschstämmigen Frau Evi, geborene Butz, in Newport Beach, Kalifornien. Evi Butz war in den frühen 1960er-Jahren in Deutschland als Motorsportjournalistin, vor allem als Sekretärin des damaligen Porsche-Rennleiters Huschke von Hanstein bekannt, wo Dan Gurney sie in seiner Zeit als Porsche-Werksfahrer 1962 nach dem Gewinn seines Grand Prix in Rouen in Stuttgart bei Porsche kennengelernt hatte. Gemeinsam haben sie zwei Söhne. Gurney hatte vier Kinder aus seiner ersten Ehe und insgesamt acht Enkel. Dan Gurney war der Schwager des ehemaligen Motorsport-Chefs von Mercedes-Benz, Norbert Haug. Haugs Frau ist die Schwester von Dan Gurneys Ehefrau Evi Butz. Dan Gurney gilt auch als „Erfinder“ der Champagnerdusche im Rennsport. Nach seinem Sieg mit dem Siebenliter-Mark-IV GT40 von Ford in Le Mans 1967 stand er zusammen mit seinem Partner A. J. Foyt und Henry Ford auf dem Podest. „Henry Ford war mit auf dem Podest, seine ganze Entourage, die Stimmung war ausgelassen, wir hatten Ferrari geschlagen. Der Moment war großartig – ich hab’s einfach laufen lassen“, berichtete Dan Gurney später ganz sachlich über diesen Moment. Er starb am 14. Januar 2018 im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Statistik Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft Grand-Prix-Siege 1962 Frankreich (Rouen) 1964 Frankreich (Rouen) 1964 Mexiko (Mexiko-Stadt) 1967 Belgien (Spa-Francorchamps) Gesamtübersicht Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn. Rennrunden Punkte WM-Pos. 1959 Scuderia Ferrari Ferrari Dino 246F1 Ferrari 2.4 V6 4 – 1 1 – – 13 7. 1960 Owen Racing Organisation BRM P48 BRM 2.5 L4 7 – – – – – – NC 1961 Porsche System Engineering Porsche 718 Porsche 1.5 F4 6 – 2 – – – 21 4. Porsche 787 2 – 1 – – – 1962 Porsche System Engineering Porsche 804 Porsche 1.5 F8 7 1 – 1 1 – 15 5. 1963 Brabham Racing Organisation Brabham BT7 Climax 1.5 V8 10 – 2 1 – 1 19 5. 1964 Brabham Racing Organisation Brabham BT7 Climax 1.5 V8 10 2 – – 2 2 19 6. 1965 Brabham Racing Organisation Brabham BT11 Climax 1.5 V8 9 – 2 3 – 1 25 4. 1966 Anglo American Racers Eagle Mk1 Climax 2.8 L4 6 – – – – – 4 12. Weslake 3.0 V12 2 – – – – – 1967 Anglo American Racers Eagle Mk1 Climax 2.8 L4 1 – – – – – 13 8. Weslake 3.0 V12 10 1 – 1 – 2 1968 Anglo American Racers Eagle Mk1 Weslake 3.0 V12 5 – – – – – 3 21. McLaren M7A Ford-Cosworth 3.0 V8 3 – – – – – Brabham Racing Organisation Brabham BT24 Repco 3.0 V8 1 – – – – – 1970 Bruce McLaren Motor Racing McLaren M14A Ford-Cosworth 3.0 V8 3 – – – – – 1 24. Gesamt 86 4 8 7 3 6 133 Le-Mans-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1958 North American Racing Team Ferrari 250TR Bruce Kessler Ausfall Unfall 1959 Scuderia Ferrari Ferrari 250TR59 Jean Behra Ausfall Getriebeschaden 1960 Briggs S. Cunningham Jaguar D-Type 2A Walt Hansgen Ausfall Zylinder überhitzt 1961 Porsche System Engineering Porsche 718/4 RS Coupe Joakim Bonnier Ausfall Motorschaden 1962 Scuderia SSS Repubblica di Venezia Ferrari 250TRI/61 Joakim Bonnier Ausfall Getriebeschaden 1963 North American Racing Team Ferrari 330LMB Jim Hall Ausfall Getriebeschaden 1964 Shelby American Inc. AC Shelby Cobra Daytona Coupé Bob Bondurant Rang 4 und Klassensieg 1965 Shelby American Inc. AC Shelby Cobra Daytona Coupé Jerry Grant Ausfall kein Öldruck 1966 Shelby American Inc. Ford GT40 MK.II Jerry Grant Ausfall Kühler defekt 1967 Shelby American Inc. Ford GT40 MK.IV A.J. Foyt Gesamtsieg Sebring-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1959 Scuderia Ferrari Ferrari 250TR59 Phil Hill Olivier Gendebien Chuck Daigh Gesamtsieg 1960 Camoradi USA Maserati Tipo 61 Stirling Moss Ausfall Kraftübertragung 1961 Porsche Auto Porsche 718 RS/61 Joakim Bonnier Ausfall Kupplungsschaden 1962 Porsche System Engineering Porsche 356B Carrera Abarth GTL Bob Holbert Rang 7 und Klassensieg 1963 Shelby American Inc. Shelby Cobra Phil Hill Rang 28 1964 Shelby American Inc. Shelby Cobra Roadster Bob Johnson Ausfall Unfall 1965 All American Racers Inc. Lotus 19J Jerry Grant Ausfall Ölpumpe 1966 Shelby American Inc. Ford GT40 Mk.II Jerry Grant Disqualifiziert 1970 Equipe Matra-Elf Matra-Simca MS650 François Cevert Rang 12 Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Saison Team Rennwagen 1958 NART Ferrari 250TR 1959 Scuderia Ferrari Ferrari 250TR 1960 Camoradi Racing Briggs Cunningham Maserati Tipo 61 Jaguar D-Type 1961 Porsche Porsche 718 RS 1962 Frank Arciero Porsche Scuderia Serenissima Lotus 19 Porsche 356 Porsche 718 Ferrari 250TRI 1963 Carroll Shelby International NART John Edgar Shelby Cobra Ferrari 330LMB 1964 Carroll Shelby International Shalby Cobra Shelby Daytona 1965 AAR Eagle Carroll Shelby International Lotus 19 Ford GT40 1966 Carroll Shelby International Ford GT40 1967 Carroll Shelby International Ford GT40 1970 NART Matra Ferrari 512S Matra MS650 Bruce Leslie McLaren (* 30. August 1937 in Auckland; † 2. Juni 1970 in Goodwood, Vereinigtes Königreich) war ein neuseeländischer Automobilrennfahrer und Begründer des noch heute existierenden Motorsport-Rennteams McLaren. Karriere Bruce McLaren war das zweite von drei Kindern. Sein Vater war Kfz-Handwerker mit eigener Werkstatt und fuhr wie auch seine drei Brüder Motorradrennen, sodass das Interesse des Jungen am Motorsport früh geweckt wurde. Aber auch sonst gab sich Bruce McLaren sportlich, bis er mit neuneinhalb Jahren an Morbus Perthes erkrankte, einer Kinderkrankheit, die Knochengewebe im Hüftkopf absterben lässt. Um eine dauerhafte Schädigung der Hüfte zu vermeiden, musste er zwei Jahre lang mit einem Gestell gehen, das ihn stützte und das linke Bein und die Hüfte entlastete. Die Maßnahme hatte Erfolg; zurück blieb nur ein leicht verkürztes Bein. Die Karriere von McLaren verlief in einem immensen Tempo. Unterstützt von seinem Vater, in dessen Werkstatt er an Fahrzeugen mitarbeitete, fuhr er mit 15 Jahren erste Rennen in Neuseeland. Hier wurde auch der Australier Jack Brabham auf ihn aufmerksam, der ihn 1958 ins Cooper-Werksteam holte. Den ersten Rekord holte sich McLaren bereits ein Jahr später, als er im Alter von 22 Jahren und 104 Tagen als bis dahin jüngster Fahrer seinen ersten Sieg in der Formel 1 erzielte. Dieser Rekord wurde erst 44 Jahre später von Fernando Alonso gebrochen, der mit 22 Jahren und 26 Tagen beim Großen Preis von Ungarn 2003 seinen ersten Grand-Prix-Sieg feierte. Derzeitiger Rekordhalter ist Max Verstappen, der sein erstes Rennen im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen gewann. In seiner zweiten WM-Saison wurde McLaren hinter seinem Teamkollegen Jack Brabham Vizeweltmeister. Nach dieser Zeit konnte das Cooper-Team an seine Erfolge nicht mehr anknüpfen. McLaren fuhr zwar weiter für dieses Team, begann aber eigene Rennfahrzeuge zu konstruieren. Mit diesen Eigenkonstruktionen fuhr er für das von ihm gegründete Team in verschiedenen Rennserien. 1966 stieg er bei Cooper aus und gründete seinen eigenen Formel-1-Rennstall. In den Anfängen des McLaren-Teams fuhr er ohne Teamkollegen. Der McLaren M2B war die erste Konstruktion seines Teams und erreichte in seiner ersten Saison immerhin drei WM-Punkte. 1968 schaffte es Bruce McLaren, seinen Landsmann Denis Hulme, der bis dahin bei Brabham unter Vertrag stand, für sein eigenes Team zu verpflichten. Mit McLaren und Hulme als zweitem Fahrer lief es in den folgenden Jahren besser für das Team. Sie beendeten die Saison 1968 auf den Plätzen 3 (Hulme) und 5 (McLaren) in der Fahrerweltmeisterschaft und wurden in der Konstrukteurs-WM Zweiter hinter dem Lotus-Team. In der nachfolgenden Saison 1969 wurde Bruce McLaren Dritter in der Fahrer-Weltmeisterschaft. Für 1970 galt der Neuseeländer als einer von mehreren WM-Favoriten, weil der amtierende Weltmeister 1969 (Jackie Stewart) mit dem neuen March als nicht so dominant eingeschätzt wurde. 1966 gewann er gemeinsam mit Chris Amon auf einem Ford GT40 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Bei einer Testfahrt in einem CanAm-McLaren in Goodwood verunglückte er am 2. Juni 1970 tödlich. Bei diesem Unfall wurde die Heckverkleidung des Fahrzeugs infolge des hohen Anpressdrucks weggerissen, der Wagen prallte bei 200 km/h gegen eine Mauer, Bruce McLaren wurde herausgeschleudert und starb. Nach seinem Tod wurde das Team von seiner Frau Patty, die er 1961 geheiratet hatte (Tochter Amanda wurde am 20. November 1965 geboren), und Teammanager Teddy Mayer weitergeführt. Statistik Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft Grand-Prix-Siege 1959 Großer Preis der USA (Sebring) 1960 Großer Preis von Argentinien (Buenos Aires) 1962 Großer Preis von Monaco (Monte Carlo) 1968 Großer Preis von Belgien (Spa-Francorchamps) Gesamtübersicht Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn. Rennrunden Punkte WM-Pos. 1958 Cooper Car Company Cooper T45 Climax 1.5 L4 2 − − − − − − NC 1959 Cooper Car Company Cooper T51 Climax 2.5 L4 7 1 − 1 − 1 16,5 6. 1960 Cooper Car Company Cooper T51 Climax 2.5 L4 1 1 − − − − 34 (37) 2. Cooper T53 7 − 3 2 − 1 1961 Cooper Car Company Cooper T55 Climax 1.5 L4 8 − − 1 − − 11 8. 1962 Cooper Car Company Cooper T60 Climax 1.5 V8 9 1 1 3 − 1 27 (32) 3. 1963 Cooper Car Company Cooper T66 Climax 1.5 V8 10 − 1 2 − − 17 6. 1964 Cooper Car Company Cooper T66 Climax 1.5 V8 1 − − − − − 13 7. Cooper T73 9 − 2 − − − 1965 Cooper Car Company Cooper T73 Climax 1.5 V8 1 − − − − − 10 9. Cooper T77 9 − − 1 − − 1966 Bruce McLaren Motor Racing McLaren M2B Ford 3.0 V8 3 − − − − − 3 16. Serenissima 3.0 V8 1 − − − − − 1967 Bruce McLaren Motor Racing McLaren M4B BRM 2.0 V8 2 − − − − − 3 14. McLaren M5A BRM 3.0 V12 4 − − − − − Anglo American Racers Eagle T1G Weslake 3.0 V12 3 − − − − − 1968 Bruce McLaren Motor Racing McLaren M7A Ford Cosworth 3.0 V8 11 1 2 − − − 22 5. 1969 Bruce McLaren Motor Racing McLaren M7A Ford Cosworth 3.0 V8 1 − − − − − 26 3. McLaren M7C 8 − 1 2 − − 1970 Bruce McLaren Motor Racing McLaren M14A Ford Cosworth 3.0 V8 3 − 1 − − − 6 14. Gesamt 100 4 11 12 − 3 196,5 Le-Mans-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1959 Cooper Car Company Cooper T49 Monaco MK I Jim Russell Ausfall Unfall 1961 Briggs Cunningham Maserati Tipo 63 Walt Hansgen Ausfall Unfall 1962 Briggs Cunningham Maserati Tipo 151 Walt Hansgen Ausfall Kraftübertragung 1963 Aston Martin Lagonda Aston Martin DP215 Innes Ireland Ausfall Kolbenschaden 1964 Ford Motor Company Ford GT40 Phil Hill Ausfall Getriebeschaden 1965 Shelby American Inc. Ford GT40 Ken Miles Ausfall Motorschaden 1966 Shelby American Inc. Ford GT40 Chris Amon Gesamtsieg 1967 Shelby American Inc. Ford GT40 MK IV Mark Donohue Rang 4 Sebring-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1961 Momo Corporation Maserati Tipo 63 Walt Hansgen Ausfall Differential 1962 Briggs Cunningham Cooper T57 Monaco Roger Penske Rang 5 1963 Briggs Cunningham Jaguar E-Type Lightweight Walt Hansgen Rang 8 1965 Al Dowd Ford GT40 Ken Miles Rang 2 und Klassensieg 1967 Ford Motor Company Ford GT40 MK.IV Mario Andretti Gesamtsieg Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Saison Team Rennwagen 1958 John Coombs Lotus 15 1959 Cooper John Coombs Cooper T49 1961 Momo Corporation Essex Racing Team Briggs Cunningham Maserati Tipo 63 Aston Martin DBR1 1962 Briggs Cunningham Essex Racing Stables Fiat-Abarth 1000 Bialbero Cooper T57 Aston Martin DBR1 Maserati Tipo 151 1963 Briggs Cunningham Aston Martin Jaguar E-Type Aston Martin DP215 1964 Ford Bruce McLaren Ford GT40 Zerex Special 1965 Al Dowd Carroll Shelby International Bruce McLaren Ford GT40 McLaren Elva Mark I 1966 Carroll Shelby International Ford GT40 1967 Carroll Shelby International Ford Porsche Ford GT40 Porsche 910 1968 Alan Mann Racing Ford P68 Robert McGregor Innes Ireland (* 12. Juni 1930 in Kirkcudbright, Schottland; † 23. Oktober 1993 in Reading, Berkshire) war ein britischer Automobilrennfahrer. Zwischen 1959 und 1966 startete er zu insgesamt 50 Grand-Prix-Rennen in der Formel 1, von denen er eines gewann. Karriere Ireland war der Sohn eines schottischen Tierarztes. Er wurde zwar in Yorkshire geboren, zog aber bereits in seiner Jugend mit der Familie zurück nach Schottland. Seine Ausbildung zum Ingenieur schloss er bei Rolls-Royce ab, für die er zuerst in Glasgow und später in London arbeitete. Anfang der 1950er Jahre diente er im Regiment King’s Own Scottish Borderers am Suezkanal. Innes Ireland und einige Streckenposten schieben den Lotus 25 nach einem Ausritt im Training zum Großen Preis der Niederlande 1965 zurück auf die Fahrbahn Sein Formel-1-Debüt gab er beim Großen Preis der Niederlande in der Saison 1959 mit dem Lotus-Team. Von 1959 bis 1962 startete Ireland in 28 Grand Prix für Lotus. Nachdem er in Monte Carlo im Training einen schweren Unfall hatte und mehrere Wochen pausieren musste, errang er für Lotus beim Großen Preis der USA 1961 seinen ersten Grand-Prix-Sieg, der auch der einzige in seiner Karriere blieb. 1963 bis 1964 fuhr er mit mäßigem Erfolg 14 Rennen für das Team British Racing Partnership (BRP). Seine besten Platzierungen waren zwei vierte Plätze 1963 beim Großen Preis der Niederlande und dem Großen Preis von Italien. In der Saison 1965 startete er in sieben Rennen für das Reg-Parnell-Racing-Team mit einem Lotus-B.R.M., kam aber bei lediglich bei drei Rennen ins Ziel. Seine letzten beiden Formel-1-WM-Rennen absolvierte er mit einem B.R.M. 1966 für das Bernard White-Team. Beide Rennen endeten jedoch vorzeitig mit technischen Defekten. Insgesamt erreichte Innes Ireland 47 WM-Punkte bei 50 Grand-Prix-Rennen. Er gewann einen Grand Prix und fuhr einmal die schnellste Rennrunde (beim Großen Preis von Belgien 1960). Sein letztes offizielles Rennen fuhr er beim Daytona 500 im Jahr 1967. Später arbeitete er als Journalist für das American Road & Track magazine, schrieb seine Autobiographie mit dem Titel All Arms and Elbows und war Präsident des British Racing Drivers’ Club. Persönliches Am 30. Oktober 1954 heiratete Innes Ireland die Lehrerin Norma Thomas, aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. 1967 erfolgte die Scheidung. Ebenfalls im Jahre 1967 gab er Edna Humphries das Ja-Wort. Am 11. Juni 1993 heiratete er Jean Mander, geborene Howarth, ein ehemaliges Model. Mander war mit Mike Hawthorn verlobt, als er 1959 ums Leben kam. Ireland hatte einen Sohn, der 1992 starb. Am 23. Oktober 1993 verstarb Innes Ireland an Krebs. Statistik Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft Grand-Prix-Siege 1961 Großer Preis der USA (Watkins Glen) Gesamtübersicht Saison Team Chassis Motor 1959 Team Lotus Lotus 16 Climax 2.5 L4 1960 Team Lotus Lotus 18 Climax 2.5 L4 1961 Team Lotus Lotus 21 Climax 1.5 L4 Lotus 18/21 1962 UDT Laystall Racing Team Lotus 24 Climax 1.5 V8 1963 British Racing Partnership Lotus 24 BRM 1.5 V8 BRP Mk1 1964 British Racing Partnership BRP Mk2 BRM 1.5 V8 1965 Reg Parnell Racing Lotus 25 BRM 1.5 V8 Lotus 33 1966 Bernard White Racing BRM P261 BRM 1.9 V8 Le-Mans-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1958 Team Lotus Engineering Lotus 11 Michael Taylor Ausfall Verteiler 1959 Ecurie Ecosse Jaguar D-Type Masten Gregory Ausfall Motorschaden 1962 UDT Laystall Racing Team Ferrari 250 GTO Masten Gregory Ausfall Batterie 1963 Aston Martin Lagonda Aston Martin DP215 Bruce McLaren Ausfall Kolbenschaden 1964 Maranello Concessionaires Ferrari 250 GTO Tony Maggs Rang 6 1965 Ford Advanced Vehicles Ford GT40 Mk.I John Whitmore Ausfall Zylinder überhitzt 1966 F.R. English Ltd. Ford GT40 Jochen Rindt Ausfall Motorschaden Sebring-Ergebnisse Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund 1962 North American Racing Team Ferrari 250 TRI/61 Stirling Moss John Fulp Fernand Tavano Disqualifiziert 1963 Rosebud Racing Team Ferrari 250 GTO Richie Ginther Rang 6 1966 Peter Sutcliffe Ford GT40 Peter Sutcliffe Ausfall Zylinder überhitzt 1969 Algar Enterprises Inc. Lancia Fulvia Coupé 1,6HF Mike Tillson Howard Hanna Rang 27 Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Saison Team Rennwagen 1957 Lotus Lotus Eleven 1958 Lotus Ecurie Ecosse Lotus Eleven Jaguar D-Type 1959 Ecurie Ecosse Lister Monza Jaguar D-Type Lotus 17 1962 UDT-Laystall BMC NART Abarth Ferrari 250 GT Austin-Healey Sprite Ferrari 250TR Ferrari 250 GTO Fiat-Abarth 1000 1963 Rosebud Racing Team Aston Martin Ferrari 250 GTO Aston Martin DP215 1964 Carroll Shelby International Maranello Concessionaires Shelby Cobra Ferrari 275P Shelby Daytona Ferrari 250 GTO 1965 Maranello Concessionaires Ford John Willment Ferrari 250LM Ford GT40 Shelby Cobra 1966 Drummond Racing Organisation Peter Sutcliffe Fred English Bernard White Ferrari 250LM Ford GT40 1969 Algar Enterprises Inc. Lancia Fulvia Sir Stirling Crauford Moss, OBE (* 17. September 1929 in London, England) ist ein ehemaliger britischer Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1951 und 1961 in der höchsten automobilen Motorsportklasse (Formel 1) und gilt mit vier Vizeweltmeisterschaften und 16 Grand-Prix-Siegen als der erfolgreichste Fahrer unter denen, die nie Weltmeister wurden. Leben Eine motorsportbegeisterte Familie Stirling Moss wurde in eine motorsportbegeisterte Familie hineingeboren. Sein Vater Alfred Moss, ursprünglich Zahnarzt, bestritt Rennen in Brooklands, dem Zentrum des Motorsports in Großbritannien vor dem Zweiten Weltkrieg, und in Indianapolis, wo er 1924 16. beim 500-Meilen-Rennen wurde. Seine Mutter Aileen Moss startete bei Trialrennen in den 1930ern. Und auch seine jüngere Schwester Pat Moss (1934-2008, verheiratet mit der Saab-Rallye-Legende Erik Carlsson) bestritt in den 1950er- und 1960er-Jahren erfolgreich Sportwagenrennen und Rallyes. Die Anfänge – Formel 3 und Sportwagen 1948 startete er seine Rennkarriere in einem Cooper-Formel-3-Wagen, und schon 1949 konnte er seine ersten internationalen Erfolge feiern, bei Formel-3-Rennen in Zandvoort und am Gardasee. 1950 startete er mit einem Jaguar XK und feierte bei der RAC Tourist Trophy in Dundrod (Nordirland) seinen ersten Sportwagensieg. 1951 bis 1953 – Die abwechslungsreichen Jahre In den Jahren 1951 bis 1953 sah man Moss in einer Vielzahl von Autos verschiedenster Klassen, Formel 1 ebenso wie Formel 2 oder Sportwagen. Sein Patriotismus ließ ihn allerdings nur mit britischen Modellen vorliebnehmen. Auf HWM bestritt er seine ersten Formel-1-WM-Läufe (mit einem achten Platz beim GP der Schweiz 1951 endete sein erster Auftritt), immerhin gewann er einige nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen in Großbritannien. Auf Jaguar und Frazer-Nash gewann er Sportwagenrennen, auf Connaught sah man ihn sporadisch bei der Formel-1-Saison 1952, mit Cooper erregte er in der Saison 1953 schon Aufsehen, für Punkte reichte es aber noch nicht. 1954 – Intermezzo bei Maserati In der Formel-1-Saison 1954 sprang er über seinen Schatten und ließ sich vom italienischen Maserati-Team verpflichten. Neben Siegen bei kleineren Rennen in Großbritannien (Aintree, Oulton Park und Goodwood) reichte es auf internationaler Bühne immerhin zu einem dritten Platz beim GP von Belgien. Bessere Ergebnisse wurden durch die Unzuverlässigkeit seines Fahrzeuges verhindert, immerhin waren seine Leistungen so gut, dass Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer auf ihn aufmerksam wurde und ihn zu Vertragsverhandlungen einlud. Das Mercedes-Jahr 1955 Alfred Neubauer hatte sich äußerst sorgfältig auf die Verhandlungen vorbereitet, die gesamte Rennkarriere von Moss recherchiert und bot ein Gehalt, das höher war, als Moss sich erträumen konnte. Bei Testfahrten in Hockenheim im Dezember 1954 entschied sich Moss endgültig für das beste Fahrzeug der damaligen Ära. Mit Juan Manuel Fangio hatte Moss bei Mercedes den wohl besten Fahrer zum Teamkollegen, und gemeinsam dominierten sie die Formel-1-Saison 1955. Für Moss war allerdings nur ein Sieg drin, der GP von Großbritannien. Zusammen mit zwei zweiten Plätzen reicht es zum zweiten Platz in der Weltmeisterschaft. Legendär sind allerdings seine Siege bei der Mille Miglia, wo er in diesem Jahr den Streckenrekord aufstellte, und bei der Targa Florio im gleichen Jahr. Ein möglicher Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde durch den Rückzug des Mercedes-Teams nach dem tödlichen Unfall seines Teamkollegen Pierre Levegh, der mehr als 80 Zuschauer mit in den Tod riss, verhindert. Der ewige Zweite – 1956 bis 1958 Ende 1955 verkündete Mercedes seinen Rückzug vom Motorsport, und Moss fuhr in der Saison 1956 für Maserati. Zwei Siege (Monaco, Italien) bescherten ihm erneut Platz 2 in der Weltmeisterschaft – hinter Fangio. In den Saisonen 1957 und 1958 fuhr Moss für Vanwall, ein Titel in einem britischen Team war sein Traum gewesen. Drei Siege 1957 (Großbritannien, Pescara und Italien) sorgten erneut für Platz 2 hinter Fangio, ebenso 1958: Moss gewinnt vier Rennen, sein Rivale Mike Hawthorn im Ferrari nur eins. Hawthorn hat aber fünf zweite Plätze zu verzeichnen und wird mit einem Punkt Vorsprung Weltmeister. Moss bleibt jedoch stets Gentleman: als Hawthorn nach dem GP von Portugal disqualifiziert werden sollte, setzt sich Moss für ihn ein. Er sagt später: „Wenn ich mich nicht so für ihn eingesetzt hätte, wäre ich jetzt Champion. Aber ich würde das jederzeit wieder tun, weil es fair war.“ Aktionen wie diese haben dazu beigetragen, dass Moss das Lieblingskind der englischen Presse war, während der kühle Hawthorn trotz eines WM-Titels nie an die Popularität eines Moss herankam. Cooper und Lotus – 1959 bis 1961 In der Saison 1959 stieß Moss wieder zu Cooper, sein Formel-3-Team der ersten Stunde, das gerade mit dem Mittelmotorkonzept die Formel 1 revolutionierte. Er konnte zwar nicht ganz mit seinem Teamkollegen Jack Brabham mithalten, zwei Siege (Portugal, Italien) reichten für Platz drei der WM. In den Saisons 1960 und 1961 fuhr er hauptsächlich für das Lotus-Privatteam von Rob Walker. Beide Jahre schloss er mit dem dritten Platz in der Weltmeisterschaft. Der Lotus war den Coopers und Ferraris noch unterlegen, die Klasse von Moss zeigte sich bei „Fahrerstrecken“, wo es weniger auf einen starken Motor als auf fahrerische Qualitäten ankam. Monaco 1960 und 1961 sowie der Nürburgring 1961 zählten zu den großen Erfolgen des Briten. Daneben versuchte er sich aber auch mit neuen Fahrzeugen: mit dem allradgetriebenen Ferguson siegte er bei einem nicht zur WM zählenden Rennen in Oulton Park. Moss wurde 1961 zum Sportler des Jahres in Großbritannien gewählt. Das Karriereende – Der Unfall in Goodwood Am 23. April 1962 endete die Karriere von Stirling Moss bei einem Unfall in Goodwood. Bei der Glover Trophy, einem nationalen Formel-1-Rennen, lag er an vierter Stelle und kämpfte mit Getriebeproblemen. Für Moss war das kein Grund zurückzustecken, er fuhr stets am Limit und erreichte sogar noch die schnellste Rennrunde, bevor er von der Strecke abkam und gegen einen Erdwall prallte. Die Unfallursache konnte nie geklärt werden; Moss kann sich an den Unfall nicht erinnern. Er erlitt Knochenbrüche und ein Hirntrauma, lag im Koma und war zunächst halbseitig gelähmt. Über ein Jahr brauchte Stirling Moss zur Genesung. Im Mai 1963 kehrte er zu Testzwecken nach Goodwood zurück. Obwohl er konkurrenzfähige Rundenzeiten erzielte, erklärte er seinen Rücktritt. Der Brite hatte laut eigener Aussage nicht mehr die Selbstverständlichkeit, die Leichtigkeit des Fahrens. Nach der Rennfahrerkarriere Stirling Moss wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann, der auch bei historischen Rennen und anderen Motorsportveranstaltungen oft anzutreffen ist. 1999 wurde er von Königin Elisabeth II. als Knight Bachelor in den Adelsstand erhoben und erhielt den Titel Sir. Moss war vorher bereits zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt worden. Rückblickend kann Stirling Moss wohl zu den besten Rennfahrern des Jahrhunderts gezählt werden, der mit den unterschiedlichsten Fahrzeugtypen umgehen konnte. Er gewann Formel-1-Rennen auf fünf verschiedenen Marken (Mercedes-Benz, Maserati, Vanwall, Cooper, Lotus, dazu einen nicht zur WM zählenden Lauf auf Ferguson), sowie zahlreiche Sportwagenrennen. Unter anderem siegte er im Maserati „Birdcage“ mit Dan Gurney als Partner beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1960. Hans Herrmann (* 23. Februar 1928 in Stuttgart) ist ein ehemaliger deutscher Automobilrennfahrer. Der gelernte Konditor war einer der vielseitigsten deutschen Piloten, der bei unterschiedlichsten Rennarten auf verschiedensten Marken antrat. Seine Karriere reicht von der Zusammenarbeit mit Vorkriegsakteuren wie Mercedes-Rennleiter Alfred Neubauer bis zum Beginn der Dominanz von Porsche bei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Er startete erfolgreich bei legendären Langstreckenrennen wie der Mille Miglia, Targa Florio und Carrera Panamericana und ist einer der letzten Zeitzeugen aus dieser Ära. Zudem war Hans im Glück an einigen spektakulären, jedoch glimpflich verlaufenen Unfällen oder Aktionen beteiligt. Der Weg zum Rennfahrer Als 17-Jähriger wurde Herrmann 1945 zum Arbeitsdienst eingezogen und kurze Zeit danach zur Waffen-SS abgestellt. Auf dem Transport zum Einsatzort gelang es ihm zusammen mit vier Kameraden zu entkommen und sich in Zivilkleidung nach Stuttgart abzusetzen. Nach dem Krieg schloss er seine Konditorlehre ab, übte den Beruf aber später nicht aus, obwohl er das Café seiner Mutter übernehmen sollte. Nach der Lehre erstand er mithilfe der Mutter einen kleinen BMW 3/20 (Bauzeit 1932 bis 1934) und chauffierte damit einen Arzt zu den Patienten. 1947 meldete Herrmann eine Lizenz als Fuhrunternehmer an, jetzt mit einem 1,5-Liter-BMW, den er für 40.000 Reichsmark kaufte und mit dem er als eine Art Taxiunternehmen Personen transportierte. Seine nächsten Autos waren ein 2-Liter-BMW und 1951 ein Porsche 356 1300. Mit dem Porsche nahm er im Februar 1952 an der 1. Hessischen Winterfahrt teil. Karriere im Motorsport Der Anfang mit Porsche 1952 startete Herrmann auf dem Nürburgring mit seinem privaten Porsche (jetzt mit 1500-cm³-Motor) erstmals bei einem Rundstreckenrennen und gewann. Schon 1953 gehörte er zum Porsche-Werksteam und nahm erfolgreich u. a. an der Mille Miglia teil, die er mit einem Klassensieg beendete. Bei diesem Rennen quer durch Italien machte er 1954 durch eine spektakuläre Aktion auf sich aufmerksam: Als direkt vor ihm die Bahnschranken für den herannahenden Schnellzug nach Rom im letzten Moment geschlossen wurden, konnte Herrmann nicht mehr bremsen. Er und sein Beifahrer Herbert Linge duckten sich in das Cockpit des flachen Porsche 550 Spyder, und der Wagen fuhr unter den Schranken gerade noch vor dem Zug hindurch. Das Ergebnis waren ein erneuter Klassensieg und der sechste Platz im Gesamtklassement. Werksfahrer bei Mercedes Für die Formel-1-Saison 1954 suchte das Mercedes-Werksteam, das mit Juan Manuel Fangio den besten Fahrer der Epoche verpflichtet hatte, einen Nachwuchsfahrer zur Ergänzung. Herrmann wurde im Herbst 1953 zu einer Fahrerprüfung auf dem Nürburgring eingeladen und erzielte dort unter fünf Kandidaten die besten Zeiten. Als „dritter Mann“ stand er jedoch sowohl im Schatten des Argentiniers als auch seines älteren deutschen Kollegen Karl Kling. Neuentwicklungen wie der für normale Rennstrecken vorteilhafte unverkleidete Mercedes-Benz W 196 wurden ihm erst später zur Verfügung gestellt. Zu seinen besten Leistungen zählen die schnellste Rennrunde beim Großen Preis von Frankreich, wo er allerdings ausschied, während die Teamkollegen einen Doppelsieg beim Debütrennen errangen, sowie der dritte Platz beim Großen Preis der Schweiz 1954. Da Mercedes 1954 werksseitig noch keine Sportwagenrennen bestritt, konnte er auch für Porsche antreten und erreichte mit dem hubraumschwachen Wagen einen vielbeachteten dritten Platz bei der Carrera Panamericana. Für die Saison 1955 verpflichtete Mercedes zusätzlich Stirling Moss, der auch die Einsätze auf dem neuen Sportwagen Mercedes-Benz 300 SLR bestreiten sollte. Beim ersten Formel-1-Rennen des Jahres, unter extremer Hitze in Argentinien, war Herrmann noch der zweitbeste Mercedes-Fahrer hinter Fangio. Bei der Mille Miglia war er zeitweise schneller unterwegs als der spätere vielumjubelte Sieger Moss und lag einige Zeit an zweiter Stelle. Doch beim Auftanken vergaß der Tankwart den Tankverschluss zuzuschrauben, wodurch Brennstoff ins Cockpit spritzte. Der Spezialtreibstoff drohte Kleidung und Haut zu zerfressen, sodass Herrmann mit seinem Beifahrer Hermann Eger am Futapass aufgeben musste. Bei einem Unfall im Training für den Großen Preis von Monaco 1955 erlitt er schwere Verletzungen und konnte nicht mehr für Mercedes antreten, bevor sich das Werk zum Ende der Saison vom Rennsport zurückzog. Große Erfolge als Langstreckenfahrer Herrmann blieb zunächst Porsche-Langstreckenfahrer, wollte aber unbedingt zur Formel 1 zurück. Beim Training zur Targa Florio verunglückte er in einem Ferrari. Trotzdem wurde er zu Testfahrten eingeladen, zusammen mit u. a. Wolfgang Graf Berghe von Trips. Der Rennleiter gab ihm die Anweisung, schonend zu fahren, woran sich Herrmann hielt. Die anderen Fahrer gaben Vollgas und erzielten bessere Zeiten. Rückblickend ist Herrmann gar nicht unglücklich darüber, nicht bei den Italienern Werksfahrer geworden zu sein, denn es verunglückten mehrere davon tödlich, und andere wie John Surtees litten unter den teaminternen Intrigen. In den Formel-1-Saisons 1957 bis 1959 sah man Herrmann mit mäßigem Erfolg auf Maserati, Cooper und B.R.M. Auf der Berliner AVUS 1959 trat beim B.R.M. vor der Südkehre bei ca. 280 km/h Bremsversagen auf. Herrmann lenkte den B.R.M. in die regennassen und dadurch sehr schweren Strohballen. Der Wagen überschlug sich in hohem Bogen, wobei Herrmann herausgeschleudert wurde. Das Foto, mit dem verdutzten Herrmann auf dem Boden rutschend, der Wagen durch die Luft wirbelnd, brachte ihm angesichts des glimpflichen Ausgangs den Spitznamen „Hans im Glück“ ein. 1957 und 1958 ging Hans Herrmann außerdem mit einem Borgward 1500 RS bei der Europa-Bergmeisterschaft an den Start und errang 1957 die Vizemeisterschaft. Daneben erreichte er achtbare Ergebnisse in Langstreckenrennen (einen dritten Platz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1958) oder in der Formel 2, jeweils mit Modellen des Porsche 718. Angesichts der anstehenden Regeländerungen, nach denen die Formel 2 ab 1961 zur Formel 1 werden sollte, nahm Porsche testweise mit den F2 am Großen Preis von Italien 1960 teil. Mit dem unterlegenen Wagen kam Herrmann auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke von Monza mit den damals noch befahrenen Steilkurven über einen sechsten Platz nicht hinaus, obwohl die technisch führenden britischen Teams das Rennen boykottierten. Auch in der Formel-1-Saison 1961 war er Teil des Porsche-Teams. Allerdings erwies sich der etwas plumpe Vierzylinder-Porsche 718, der in der bisherigen Formel 2 erfolgreich war, gegen die neuen, schlanken Konstruktionen der Formel-1-Teams unterlegen. Porsche reduzierte die Einsätze, Herrmann kam seltener zum Zuge, obwohl er im Vorjahr Gesamtsiege beim 12-Stunden-Rennen von Sebring (mit Olivier Gendebien) und bei der Targa Florio (mit Joakim Bonnier und Graham Hill) eingefahren hatte. Hinter Dan Gurney und Bonnier, die 1959 jeweils einen Grand Prix gewonnen hatten, sah Herrmann sich ohne Perspektiven als Dritter eingestuft. Während der Saison 1962 verließ er Porsche. Die Zuffenhausener konnten in diesem Jahr zwar mit dem neuen, schlanken Achtzylindermodell Porsche 804 durch Gurney zwei Formel-1-Siege erringen (im WM-Lauf in Rouen-les-Essarts sowie auf der heimischen Solitude ohne WM-Status), zogen sich aber Ende 1962 aus der Formel 1 zurück. Auf den kleinen Abarth bestritt Herrmann von 1962 bis 1965 Langstrecken- und Bergrennen, ohne damit Chancen auf Gesamtsiege bei bedeutenden Rennen zu haben. Mit den kleinen Wagen (GT und Sportwagen, 1000 bis 2000 cm³) konnten nur bei weniger bedeutenden Rundstreckenrennen wie auf der AVUS Gesamtsiege erzielt werden. Da sein Wagen beim Schauinsland-Bergrennen im August 1965 schlecht vorbereitet war, ging er nicht an den Start; das bedeutete den Bruch mit Carlo Abarth. 1966 begann mit der Rückkehr ins Porsche-Sportwagenteam der erfolgreichste Abschnitt seiner Karriere; neben zahlreichen Podiumsplätzen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft gewann er 1968 das 24-Stunden-Rennen von Daytona. Der Gesamtsieg bei einem 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, an denen er seit Beginn 1953 jedes Mal teilgenommen hatte, blieb ihm jedoch weiterhin versagt. Nach dem 1969 im Porsche 908 nur um etwa 100 Meter knapp verfehlten Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans krönte er dort 1970 seine Langstreckenkarriere mit dem ersten Gesamtsieg für Porsche. Im strömenden Regen konnten er und Richard Attwood sich mit dem Porsche 917 K durchsetzen; nur sieben Fahrzeuge wurden am Ende gewertet. Die Zeit nach den Rennen Nach diesem Erfolg zog sich der 42-Jährige, wie vorher seiner Frau versprochen, vom aktiven Rennsport zurück. Im Jahr zuvor wollte er noch mal auf dem Nürburgring mit einem Formel-2-Wagen beim Großen Preis von Deutschland antreten, startete aber nach dem tödlichen Trainingsunfall des Teamkollegen und Stuttgarter Nachbarn Gerhard Mitter nicht. Hans Herrmann blieb dem Motorsport verbunden und förderte den Nachwuchs in der Formel V. Bei Oldtimertreffen ist er ein gern gesehener Gast, insbesondere am Steuer von historischen Rennwagen. Am 13. Dezember 1991 wurde Hans Herrmann Opfer einer Entführung. Er kam gegen Lösegeld wieder frei. Der Fall wurde in der Sendereihe Aktenzeichen XY … ungelöst im September 1992 filmisch rekonstruiert, blieb aber ungeklärt. Seit 30 Jahren ist der erfolgreiche Automobilzubehör-Geschäftsmann Herrmann zudem Mitglied der Jury „Das Goldene Lenkrad“. Statistik Statistik in der Automobil-Weltmeisterschaft Gesamtübersicht Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn. Rennrunden Punkte WM-Pos. 1953 Hans Herrmann Veritas Meteor Veritas 2.0 L6 1 − − − − − − NC 1954 Daimler-Benz AG Mercedes-Benz W196 Mercedes 2.5 L8 5 − − 1 − 1 8 7. 1955 Daimler-Benz AG Mercedes-Benz W196 Mercedes 2.5 L8 1 − − − − − 1 22. 1957 Scuderia Centro Sud Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1 − − − − − − NC 1958 Scuderia Centro Sud Maserati 250F Maserati 2.5 L6 1 − − − − − − NC Jo Bonnier Maserati 250F Maserati 2.5 L6 2 − − − − − 1959 Scuderia Centro Sud Cooper T51 Maserati 2.5 L4 1 − − − − − − NC British Racing Partnership BRM P25 BRM 2.5 L4 1 − − − − − 1960 Porsche System Engineering Porsche 718 Porsche 1.5 F4 1 − − − − − 1 28. 1961 Porsche System Engineering Porsche 718 Porsche 1.5 F4 2 − − − − − − NC Ecurie Maarsbergen Porsche 718 Porsche 1.5 F4 1 − − − − − 1966 Roy Winkelmann Racing Brabham BT18 Ford 1.0 L4 1 − − − − − − NC Gesamt 18 − − 1 − 1 10 James „Jim“ Clark junior, OBE (* 4. März 1936 in Kilmany, Fife, Schottland; † 7. April 1968 in Hockenheim) war ein britischer Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1960 und 1968 bei 72 Grand-Prix-Rennen für Lotus in der Formel 1 und wurde zweimal Weltmeister (1963 und 1965). Leben und Karriere Jim Clark gilt als einer der besten Formel-1-Piloten der Geschichte und wurde zum Vorbild für zahlreiche spätere Weltmeister, darunter Jackie Stewart, Alain Prost und Ayrton Senna. Seine 25 Siege in zur Fahrer-Weltmeisterschaft zählenden Grands Prix stellten bei seinem Tod Formel-1-Rekord dar. Er wurde im Südosten Schottlands in der Grafschaft Berwickshire als Sohn eines Farmers geboren, der eine große Schafzucht betrieb. Nach Beendigung der höheren Schule in Edinburgh mit einem Abschluss, der der mittleren Reife vergleichbar ist, machte er eine Lehre als Landwirt im elterlichen Betrieb. Seine sportlichen Hobbys in der Jugend waren Leichtathletik und Hockey. Mit 18 Jahren machte er den Führerschein und nahm an lokalen Clubrennen in Schottland teil. Diese Rennen bestritt er mit deutschen Automobilen der Marken DKW und Porsche. Die ersten größeren, nationalen Rennen fuhr er 1958 für eine private Renngemeinschaft mit einem Jaguar D-Type und gewann auf Anhieb. In diesem Jahr startete er bei 33 Rennen, von denen er 20 gewann; achtmal erreichte er Platz zwei. Überlegen gewann er seinen ersten Titel, den Scottish Speed Championship. Das letzte Rennen dieser Saison bestritt er auf einem Lotus Elite und lernte dabei Colin Chapman kennen, den Eigentümer von Lotus. In seiner letzten Saison bei der Renngemeinschaft im Jahr 1959 erzielte er 23 Siege und neun zweite Plätze. Clark war damals schon für seinen schonenden Fahrstil und sein Talent bekannt, sich auf ein Fahrzeug einzustellen. Ab 1960 fuhr Clark in der Automobil-Weltmeisterschaft, ausschließlich für Lotus unter Teamchef Colin Chapman, zu dem er eine freundschaftliche Beziehung pflegte. Im September 1961 war Clark in einen der schwersten Unfälle der Formel-1-Geschichte verwickelt. Beim Großen Preis von Italien in Monza kollidierte Wolfgang Graf Berghe von Trips in seinem Ferrari in der zweiten Runde bei der Anfahrt zur Parabolica-Kurve mit Clark. Bei diesem als „schwarze Stunde der Formel 1“ bezeichneten Unfall schleuderte der Ferrari von Berghe von Trips auf den seitlichen Erdwall der Geraden vor der Kurve und prallte gegen die Drahtabzäunung vor der Tribüne, wobei 15 Zuschauer getötet und 60 weitere verletzt wurden. Berghe von Trips wurde dabei aus dem Rennwagen geschleudert und starb durch einen Genickbruch. Seinen ersten Sieg in der Formel 1 feierte Clark 1962 beim Großen Preis von Belgien in Spa-Francorchamps, wo zwei Jahre vorher sein damaliger Teamkollege Alan Stacey tödlich verunglückt war. Im selben Jahr wurde er auf einem Lotus 25 Vize-Weltmeister. 1963 und 1965 wurde er Weltmeister. Dazwischen, im Jahr 1964, gewann er zwar drei der ersten fünf Rennen, fiel aber in den restlichen fünf Rennen durch technische Defekte aus und wurde WM-Dritter. 1965 gewann er das Indianapolis 500. Im darauffolgenden Jahr wurde er dort Zweiter hinter Graham Hill. Ab der Saison 1966 wurden neue Regeln eingeführt und der Hubraum verdoppelt. Lotus hatte jedoch noch keinen geeigneten Motor und musste vorerst weiterhin die Coventry-Climax-Aggregate verwenden. Von B.R.M. wurde der aus zwei Achtzylindern zusammengesetzte 16-Zylinder-Motor zur Verfügung gestellt. Das schwere vibrierende Aggregat mit unausgereifter Motor-Getriebe-Abstimmung bezeichnete selbst B.R.M.-Stammfahrer Jackie Stewart als „unfahrbar“. Trotzdem gewann Clark den Großen Preis der USA in Watkins Glen mit diesem B.R.M. H16 in seinem Lotus 33. Der Sieg in diesem Wagen war der einzige F1-Sieg eines 16-Zylinders. Im dritten Rennen des Jahres 1967 wurde der bahnbrechende Lotus 49 eingeführt, mit dem ebenso neuartigen Ford-Cosworth DFV. Das Triebwerk wurde bis 1982 zum erfolgreichsten Motor der Formel-1-Geschichte. Clark und sein Teamkollege Graham Hill erzielten in dieser Saison alle Trainingsbestzeiten. Im Rennen erlitt der Lotus jedoch meist Defekte, was Clark aber nicht daran hinderte, vier von neun Rennen zu gewinnen. Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring erzielte Clark mit mehr als neun Sekunden Vorsprung die Pole-Position. Der Große Preis von Italien 1967 gilt als das größte Rennen Clarks – obwohl er es nicht gewann – und als das vielleicht beeindruckendste der Formel-1-Historie, noch vor den Siegesfahrten Fangios beim Großen Preis von Deutschland 1957 und von Moss beim Großen Preis von Deutschland 1961. Clark lag mit seinem Lotus 49, Chassis R 2, in Führung, verlor dann eine ganze Runde an der Box, holte diese anschließend wieder auf und setzte sich erneut an die Spitze. Dabei verbesserte er ständig den Rundenrekord und erreichte die Zeit seiner Trainingsbestleistung. Kurz vor Rennende konnten die Benzinpumpen die Restmenge Sprit nicht mehr fördern und Clarks Wagen rollte nur noch als Dritter über die Ziellinie aus. John Surtees gewann das Rennen für Honda. Da er ansonsten nur noch einen Punkt für einen sechsten Platz erzielte, wurde er 1967 WM-Dritter hinter den Piloten des zuverlässigen Brabham-Repco. Eine ähnliche Demonstration seines Talents zeigte Clark beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1962. Clark fuhr den vergleichsweise schwach motorisierten Lotus 23, ausgerüstet mit einem 1,5-Liter-Fordmotor, der maximal 110 PS Leistung abgab. Es war zunächst ein Regenrennen und die Konkurrenz von unter anderem Ferrari hatte eine ganze Armada von 2,5-Liter- und 4-Liter-Prototypen aufgefahren, mit Weltklassefahrern wie Phil Hill, Olivier Gendebien, Willy Mairesse, Mike Parkes, Pedro Rodríguez oder Lorenzo Bandini. Deren Wagen leisteten 270 PS (Dino 246SP) bzw. gar 390 PS (330 GTO). Clark wurde im Training Siebter. Aus der ersten Runde kam er mit etwa 20 Sekunden Vorsprung, nach der sechsten Runde betrug sein Vorsprung bereits knapp zwei Minuten. Obwohl es immer trockener wurde, hatten die anderen Fahrer keine Chance gegen Clark. Aber wie in Monza 1967 gab es auch hier kein siegreiches Ende. Der Auspuff riss in der zwölften Runde und es gelangten Gase ins Cockpit, die Clark benommen machten. Er kam von der Fahrbahn ab und verunfallte, blieb aber unverletzt. Tödlicher Unfall Dann wurde die Werbung für Tabak eingeführt und auch Jim Clark sollte mit den neuen rollenden Litfaß-Säulen Geld verdienen, auch bei Formel-2-Rennen. Nachdem sein F2-Wagen in der Woche davor in Barcelona beschädigt worden und kein Einsatz für Ford beim Sportwagenrennen in Brands Hatch zustande gekommen war, trat er doch auf dem Hockenheimring an. Am Abend vor dem Rennen gab er im Aktuellen Sportstudio ein Interview. Im Regen verunglückte Clark im für ihn völlig unbedeutenden Formel-2-Rennen tödlich, vermutlich infolge eines schleichenden Plattfußes und Reifenschadens, als er auf der Waldgeraden nach dem Motodrom von der Piste abkam und mit seinem Lotus 48 gegen einen Baum schleuderte. Es gab keinen unmittelbaren Augenzeugen, da an dieser Stelle keine Zuschauer standen. Chris Irwin, der rund 200 Meter hinter Clark lag, und der etwa 500 Meter entfernte nächste Streckenposten konnten nur berichten, dass der Wagen ohne erkennbaren Grund ins Schleudern geriet und die Strecke verließ. Die von Lotus-Chef Colin Chapman in Auftrag gegebene Untersuchung des Unfalls durch Peter Jowitt, einen auf Unfallermittlungen von Militärflugzeugprototypen spezialisierten Ingenieur, ergab, dass Jim Clark keine Chance hatte. Auf dem Waldboden versuchte er noch mit Maximaldrehzahl das Fahrzeug in eine andere Richtung zu steuern, doch durch die Vielzahl der Bäume fehlte der Platz und es kam zu dem fatalen seitlichen Einschlag. Jowitt kam zu dem Ergebnis, dass ein Reifenschaden ursächlich für das Unglück war. Erst später wurden Leitplanken in Hockenheim aufgestellt, Sicherheitsstreifen angelegt und nahe seiner Unfallstelle eine Bremsschikane errichtet, die Jim-Clark-Schikane genannt wurde. An der Unglücksstelle wurde ein Gedenkstein errichtet, der im Zuge der umfangreichen Umbauarbeiten am Hockenheimring (Verkürzung und geänderte Streckenführung, um weiterhin „Formel-1-tauglich“ zu sein) in Richtung Motodrom versetzt wurde. Clarks Tod erschütterte den gesamten Rennsport und schockierte Fahrerkollegen ebenso wie Motorsport-Fans. Juan Manuel Fangio sagte noch kurz vor seinem Tod im Jahr 1995, dass seiner Meinung nach Jim Clark der mit Abstand größte Fahrer aller Zeiten sei. Bereits in seinem Nachruf auf Clark im April 1968 äußerte er unumwunden: „Er war besser als ich.“ Eine vergleichbare Reaktion gab es lediglich noch einmal in der Geschichte der Formel 1, 26 Jahre später beim Tod Ayrton Sennas. Jene Jahre des Rennsports waren von einer Reihe tödlicher Unfälle im Automobilsport überschattet: Zwischen 1967 und 1971 kamen Lorenzo Bandini (Ferrari, Monaco), Lucien Bianchi (Alfa Romeo, Le Mans), Mike Spence (Indianapolis), Piers Courage (Zandvoort), Ludovico Scarfiotti (Bergrennen Roßfeld), Bruce McLaren (Goodwood), Jochen Rindt (Monza), Pedro Rodríguez (Norisring) und Jo Siffert (Brands Hatch) in ihren Rennwagen ums Leben. Vermächtnis Seit 1997 wird im schottischen Duns, wo Clark aufwuchs, jährlich im Juli das Rallye-Rennen Jim Clark Memorial Rally zu seinen Ehren veranstaltet. Von 1969 bis 1984, also so lange wie die Formel 2 bestand, wurde alljährlich im April auf dem Hockenheimring das zur Europameisterschaft zählende „Jim Clark-Gedächtnisrennen“ ausgefahren. Seit 2005 findet auf dem Hockenheimring das jährliche Jim Clark Revival statt. Der „Jim Clark Room“ im schottischen Duns, unweit seiner Farm Edington Mains in den Scottish Borders, wird noch heute jährlich von vielen Tausenden Fans aus aller Welt besucht. Auch Ayrton Senna besuchte diesen Ausstellungsraum, um ungestört von Presse und Neugierigen mehr über sein Idol zu erfahren, und hielt in der ehemaligen Schule Clarks in Edinburgh einen Vortrag. In Jim Clarks Geburtsort Kilmany, Fife, südlich von Aberdeen, einem sehr kleinen Dorf, enthüllten Ende der 1990er-Jahre Jackie Stewart und andere Prominenz eine Bronzestatue in Lebensgröße. Als Vorlage für den Bildhauer diente das Lieblingsfoto von Clarks Mutter, das Jim anlässlich des GP von Belgien 1967 in Spa durch die Boxengasse gehend zeigt. 2002 wurde Jim Clark in die Scottish Sports Hall of Fame aufgenommen. Privat Zu Clarks Hobbys zählten das Fotografieren, die Jagd und Jazz-Musik, speziell von Louis Armstrong und Ella Fitzgerald. Seine bescheidene Art wurde dadurch unterstrichen, dass er sehr heimatverbunden war, wenig Alkohol trank und Nichtraucher war. Clark blieb Junggeselle, benahm sich jedoch nie – obgleich dem weiblichen Geschlecht nicht abgeneigt – wie ein Playboy. Zahlen, Daten, Fakten – Formel 1 Im Jahre 1968 gewann Clark noch im Januar das erste F1-Rennen der Saison in Kyalami, wodurch er mit nun 25 GP-Siegen Juan Manuel Fangio überholte. Bei 72 GP-Starts erzielte Clark 25 Siege, 33 Trainingsbestzeiten und 28 schnellste Runden. Dazu 13 Hattricks, also Pole, Sieg und schnellste Rennrunde im gleichen Rennen. Nur Fangio hat eine bessere Start-Pole-Quote und neben Ascari eine bessere Start-Sieg-Quote aufzuweisen. Clarks Hattrick-Quote ist bis heute unerreicht. Schumacher hat zwar die Gesamtzahl erreicht und übertroffen, benötigte dafür aber rund die dreifache Anzahl von Starts. Mit seinen acht erzielten Grand Slams ist er Rekordhalter in der Formel-1. Damals wurden noch viele nicht zur Weltmeisterschaft zählende Formel-1-Rennen ausgetragen. Zählt man diese hinzu, kommt Clark auf über 50 Formel-1-Siege. Dazu kommen Erfolge bei Sportwagen und selbst Tourenwagen, auf dem Lotus Cortina. Gesamtübersicht Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn. Rennrunden Punkte WM-Pos. 1960 Team Lotus Lotus 18 Climax 2.5 L4 6 − − 1 − − 8 10. 1961 Team Lotus Lotus 21 Climax 1.5 L4 8 − − 2 − 1 11 7. 1962 Team Lotus Lotus 25 Climax 1.5 V8 9 3 − − 6 5 30 2. 1963 Team Lotus Lotus 25 Climax 1.5 V8 10 7 1 1 7 6 54 (73) 1. 1964 Team Lotus Lotus 25 Climax 1.5 V8 6 3 − − 3 2 32 3. Lotus 33 4 − − − 1 1 1965 Team Lotus Lotus 33 Climax 1.5 V8 8 5 − − 5 5 54 1. Lotus 25 1 1 − − 1 1 1966 Team Lotus Lotus 33 Climax 2.0 V8 5 − − 1 2 − 16 6. Lotus 43 BRM 3.0 H16 3 1 − − − − 1967 Team Lotus Lotus 43 BRM 3.0 H16 1 − − − − − 41 3. Lotus 33 BRM 2.1 V8 1 − − − − 1 Lotus 49 Ford-Cosworth 3.0 V8 9 4 − 1 6 4 1968 Team Lotus Lotus 49 Ford-Cosworth 3.0 V8 1 1 − − 1 1 9 11. Gesamt 72 25 1 6 33 28 274 Der Porsche 718 ist ein Sportwagen der Dr.-Ing. h. c. F. Porsche KG. Er wurde 1957 aus dem Porsche 550 entwickelt und konnte als Rennwagen die Erfolge seines Vorgängers noch übertreffen. Es gab ihn in zahlreichen Spyder-Varianten (RSK bis RS 61), außerdem entwickelte Porsche ihn zum Einsitzer für die Formel 2 und Formel 1 weiter. Privatfahrer fuhren den 718 noch bis 1964 in der Formel 1. Entwicklung Äußerlich war er vom Vorgänger zunächst kaum zu unterscheiden. Die Verbesserungen steckten unter der Karosserie. Die Motoren und die Bremsanlage waren leistungsfähiger und vor allem war der Wagen leichter als der Porsche 550. Die ersten Motoren leisteten zunächst 104 kW (142 PS) bei 7500/min. Die Leistung wurde bis zum Jahr 1961 weiter angehoben, so dass sie in dem letzten Porsche 718 bei einer Drehzahl von 8000/min bei 118 kW (160 PS) lag. Sportwagen-Erfolge Schon beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1958 konnte der Porsche 718 RSK sensationell den 3. und 4. Platz in der Gesamtwertung belegen, mit Jean Behra/Hans Herrmann im 1600er für die Zweiliter-Klasse sowie Edgar Barth/Paul Frère im 1500er. Der Porsche 550 A von Carel Godin de Beaufort/Herbert Linge ergänzte den Triumph, bei dem zwei der Dreiliter-Ferrari 250 TR „Testa Rossa“ auf die Plätze verwiesen wurden. Erst 1966 fuhren die hubraumschwachen Porsche dort wieder aufs „Treppchen“. Im Jahr 1960 gelang es Porsche mit Hans Herrmann/Olivier Gendebien erstmals, beim 12-Stunden-Rennen von Sebring, einem zweiten wichtigen Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft, einen Gesamtsieg zu erringen. Ebenfalls siegreich waren die 718-RS-Versionen bei der Targa Florio 1959, 1960 und 1963. Dazwischen musste man sich den hubraumstärkeren Ferrari Dino 246SP beugen. Mit dem Spyder gewann Porsche von 1958 bis 1961 zudem ununterbrochen die Europa-Bergmeisterschaft, gegen u. a. die Borgward mit ihren modernen Vierventil-Motoren. Als Sportwagen-Nachfolger kam nach dem Rückzug aus der Formel 1 1963 der Porsche 904. Formel 2 Für Einsätze bei Formel-2-Rennen wurde der Zweisitzer zunächst 1958 zum „Mittellenker“ modifiziert, und daraus 1959 ein echter Monoposto mit offenstehenden Rädern. Im Jahre 1960 setzte Rob Walker für Stirling Moss einen 718 bei F2-Rennen ein. Da Moss verletzt war, ersetzte ihn beim Großen Preis der Solitude in Stuttgart einer der für den Motorrad-Grand-Prix anwesenden Zweiradpiloten, der Brite John Surtees. Es gewann jedoch Wolfgang Graf Berghe von Trips auf dem Ferrari Dino, der im nächsten Jahr als Ferrari 156 in der F1 dominierte. Den 1960 für F2 ausgeschriebenen Großen Preis von Deutschland auf der Nürburgring-Südschleife gewann Joakim Bonnier. Zudem trat man beim Großen Preis von Italien in Monza an, wo noch auf der Steilkurven-Variante gefahren wurde. Hans Herrmann erzielte mit dem 6. Platz einen WM-Punkt gegen die mit 2,5 Liter Hubraum wesentlich besser motorisierten F1-Ferrari. Die Engländer blieben aus Protest gegen die Sicherheit der Hochgeschwindigkeitsstrecke und die anstehende Regeländerung fern. Formel 1 Bedingt durch die Regeländerung ab 1961 wurde der 718 und später der Nachfolger Porsche 787 werksseitig in der F1 eingesetzt. Man entwickelte zwar schon frühzeitig einen Achtzylinder, aber der Einsatz verzögerte sich immer wieder. In Zandvoort zeigte sich die Unterlegenheit der 718 und 787 in Sachen Fahrwerk und Motor drastisch. Dan Gurney mit 787 wurde überrundet und nur Zehnter im 15 Wagen kleinen Feld. Der Privatfahrer Carel Godin de Beaufort sowie Hans Herrmann mit einem enttäuschend schwachen Einspritzer-Motor des 718 waren mit 3 Runden Rückstand die Schlusslichter. Immerhin trug die Zuverlässigkeit der Porsche dazu bei, dass bei diesem Großen Preis der Niederlande alle gestarteten Wagen ins Ziel kamen, was in der F1 jahrzehntelang (bis 2005) einzigartig blieb. In Spa-Francorchamps wurden anstatt der Einspritzung wieder auf Vergaser zurückgerüstet, worauf man Platz sechs und sieben belegte. Beim nächsten Rennen, das auf der schnellen Strecke von Reims stattfand, errang Porsche beinahe den ersten Sieg, aber den trug nach Ausfällen der Ferrari-Neuling Giancarlo Baghetti davon. Auch auf den heimischen Strecken Solitude (Sieger im nicht zur WM zählenden Lauf war Innes Ireland auf Lotus) und Nürburgring waren die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Ein überraschender Erfolg des 718 in der Formel 1 war Platz vier von Gerhard Mitter beim Großen Preis von Deutschland 1963. Insgesamt erwies sich der 718 für die F1 als zu groß und zu schwach. Für die F1-Saison 1962 wurde deshalb der Porsche 804 entwickelt. Carel Godin de Beaufort setzte einen 718 weiterhin noch als Privatfahrer in der F1 ein; 1964 verunglückte er mit dem Wagen tödlich. Technische Daten Der Porsche 718 wurde in dem Zeitraum von 1957 bis 1962 gebaut. Obwohl er als Rennwagen konstruiert wurde, konnte er auch für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen werden. Dies traf für die Formel-2- und Formel-1-Versionen natürlich nicht mehr zu. Porsche 718: 718/1500 RSK Spyder (1957) 718/1600 RSK Spyder (1958 und 1959) 718/2 Monoposto (1959) 718 RS 60 Spyder (1960) 718 RS 61 Spyder (1961) 718 RS 61 Spyder (1962) 718 W-RS Spyder (1961) 718 GTR Coupé (1962) Motor: 4-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) 8-Zylinder-Boxermotor (Viertakt) Hubraum: 1498 cm³ 1587 cm³ 1498 cm³ 1587 cm³ 1981 cm³ Bohrung × Hub: 85,0 × 66,0 mm 87,5 × 66,0 mm 85,0 × 66,0 mm 87,5 × 66,0 mm 76,0 × 54,6 mm Leistung bei 1/min: 105 kW (142 PS) bei 7500 109 kW (148 PS) bei 8000 118 kW (160 PS) bei 7800 110 kW (150 PS) bei 8000 118 kW (160 PS) bei 7800 154 kW (210 PS) bei 8400 176 kW (240 PS) bei 8700 154 kW (210 PS) bei 8400 Max. Drehmoment bei 1/min: 146 Nm bei 6300 147 Nm bei 7000 147 Nm bei 6500 147 Nm bei 7000 192 Nm bei 6600 205 Nm bei 6700 192 Nm bei 6600 Verdichtung: 9,8 : 1 9,8 : 1 10,0 : 1 9,8 : 1 10,0 : 1 10,2 : 1 10,0 : 1 Ventilsteuerung: je zwei obenliegende Nockenwellen, Königswellensteuerung Kühlung: Luftkühlung (Gebläse) Getriebe: 5-Gang-Getriebe (beim 718/2: 4-Gang-Getriebe) und Sperrdifferenzial; Hinterradantrieb 6-Gang-Getriebe und Sperrdifferenzial; Hinterradantrieb Bremsen: Trommelbremsen Zweikreis-Trommelbremsen Scheibenbremsen Zweikreis-Scheibenbremsen Radaufhängung vorn: Kurbellängslenker Radaufhängung hinten: schrägliegende Doppel-Dreieckslenker Federung vorn: Drehstabfedern Vierkant-Drehstabfedern Federung hinten: Schraubenfedern, Stoßdämpfer Schraubenfedern, doppelwirkende Stoßdämpfer Karosserie: Aluminiumkarosserie mit Gitterrohrrahmen Spurweite vorn/hinten: 1290/1250 mm 1300/1290 mm 1290/1250 mm 1300/1280 mm Radstand: 2100 mm 2200 mm 2300 mm 2335 mm Reifen/Felgen: VA: 5.00-16 HA: 5.25-16; 5.50-16 VA: 5.50-15R HA: 6.00-15R VA: 5.50-15R HA: 5.90-15R; 6.00-15R VA: 5.50-15R HA: 6.50-15R Maße L × B × H: 3600 × 1510 × 880 mm 3350 × 1520 × 900 mm 3700 × 1510 × 980 mm 4020 × 1510 × 980 mm 4020 × 1550 × 930 mm 4020 × 1550 × ? mm Leergewicht: 530 kg 456 kg 548 kg 684 kg 670 kg Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h 250 km/h 260 km/h Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (kurz auch Porsche AG) ist ein Hersteller von Automobilen mit Sitz in Stuttgart-Zuffenhausen. Ursprung des Unternehmens ist ein 1931 von Ferdinand Porsche in Stuttgart gegründetes Konstruktionsbüro, das nach 1945 in einer Automobilfabrik aufging, die vor allem Sportwagen produzierte. Porsche ist seit 2009 Teil des Volkswagen-Konzerns und ist nicht zu verwechseln mit der börsennotierten Porsche Automobil Holding, die einen kontrollierenden Anteil an der Volkswagen AG hält. Geschichte Anfänge Am 1. Dezember 1930 machte sich Ferdinand Porsche in Stuttgart, Kronenstraße 24 mit einem eigenen Konstruktionsbüro selbstständig. Er hatte 1893 als Mechaniker bei der Elektromotorenfirma Béla Egger & Co. zu arbeiten begonnen. Dort war er an der Entwicklung des Egger-Lohner-Elektromobils, auch als Porsche P1 bezeichnet, beteiligt. 1899 wechselte Porsche als Konstrukteur zu der k.u.k. Hofwagenfabrik Ludwig Lohner & Co. in Wien, wo er acht Jahre lang blieb. Es folgten 17 Jahre als Technischer Direktor (Chefkonstrukteur) der Austro-Daimler in Wiener Neustadt. Anschließend war Porsche sechs Jahre Leiter des Konstruktionsbüros und Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft (die spätere Daimler-Benz AG, Stuttgart) und zuletzt als Chefkonstrukteur bei den Steyr-Werken tätig. 1931 bis 1937: Dr. Ing. h.c. F. Porsche G.m.b.H Am 25. April 1931 wurde das Konstruktionsbüro als Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau im Register für Gesellschaftsfirmen eingetragen. Die Firmenanteile lagen zu 70 % bei Porsche, zu 15 % bei dem Kaufmann und Rennfahrer Adolf Rosenberger und zu 15 % bei Porsches Schwiegersohn, dem Wiener Rechtsanwalt Anton Piëch. Zu den ersten Mitarbeitern gehörten neben seinem Sohn Ferry Porsche unter anderem der Oberingenieur Karl Rabe, der Getriebefachmann Karl Fröhlich, der Motorenspezialist Josef Kales und der Spezialist für Achskonstruktionen Josef Zahradnik. Spätere Mitarbeiter waren der Automobildesigner Erwin Komenda, der Aerodynamikspezialist Josef Mickl und der Motoreningenieur Franz Xaver Reimspieß. Adolf Rosenberger sorgte dafür, dass trotz anfänglichem Auftragsmangel und Porsches Hang zu teuren Konstruktionen das Büro die Anfangszeit finanziell überstand, schied aber schon 1933 wieder aus und emigrierte in die USA. Hans Baron von Veyder-Malberg wurde neuer kaufmännischer Leiter. Als einer der ersten Aufträge entwickelte das Konstruktionsbüro 1931 für Zündapp in Nürnberg den Kleinwagen Porsche Typ 12. Die Zählung der Porsche-Entwicklungen begann mit der 7, vermutlich um bei Auftraggebern ein größeres Vertrauen in die junge Firma zu erzeugen. Der Wagen war zunächst mit einem Ein-Liter-Motor geplant. Der Prototyp hatte einen wassergekühlten 1,2 Liter Fünfzylinder-Sternmotor Später wurde für NSU der Mittelklassewagen Porsche Typ 32 entworfen, der bereits viele Gemeinsamkeiten mit dem VW Käfer aufwies: Der NSU-Porsche hatte ebenfalls einen luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor im Heck und die patentierte Porsche-Drehstabfederung. Diese Fahrzeuge gingen allerdings aufgrund zu hoher Produktionskosten nicht in Serienfertigung, womit die Aufträge wenig lukrativ waren. Das Gleiche galt auch für die Konstruktion eines Zwei-Liter-Tourenwagens für Wanderer. Dafür war ab 1933 die Entwicklung des Grand-Prix-Rennwagens, der Auto-Union-Rennwagen, mit einem 16-Zylinder-Mittelmotor – damals Heckmotor genannt – sehr erfolgreich. Ab 1934 konstruierte das Büro im Auftrag des Reichsverbandes der Automobilindustrie den deutschen Volkswagen, später auch KdF-Wagen bzw. VW Käfer genannt. Dieser Auftrag sowie die daraus folgende Stellung als Konstruktionsbüro der neu gegründeten Volkswagenwerk G.m.b.H., in der Ferdinand Porsche Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Aufsichtsrats war, entwickelte sich zur wirtschaftlichen Basis des Konstruktionsbüros. 1937 bis 1972: Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG Aufgrund der guten Ertragslage wurde 1937 die Rechtsform des Ingenieurbüros in eine Kommanditgesellschaft geändert, die bis 1972 bestand. Das Büro wechselte auf das heutige Gelände in Stuttgart-Zuffenhausen. Teilhaber waren nun neben Ferdinand Porsche seine Kinder Ferry mit 15 % und Louise mit 5 % sowie deren Ehemann Anton Piëch mit 10 %. Von 1937 bis April 1945 beglich beispielsweise das Volkswagenwerk Rechnungen der Porsche KG in einer Gesamthöhe von 20,6 Millionen RM für Entwicklungs- und Versuchsaufwendungen sowie sonstige Dienstleistungen. 1937 begann außerdem im Auftrag der D. die Entwicklung des Volkstraktors. Während des Z. W. entstanden auf den Reißbrettern bei Porsche unter anderem die Konstruktionen des Kübelwagens und Schwimmwagens. Ende 1939 beauftragte das H.amt das Konstruktionsbüro mit der Planung eines mittelschweren Kampfpanzers, der allerdings vorzeitig zu Gunsten schwerer Panzermodelle eingestellt wurde. Auch für diese Panzertypen (Tiger, Elefant und Maus) erhielt Porsche Entwicklungsaufträge. Der Porsche-Tiger kam jedoch wegen eines komplizierten und wenig zuverlässigen benzin-elektrischen Antriebs sowie aufgrund eines höheren Produktionsaufwandes nicht zur Ausführung. Das seit 1937 in Zuffenhausen aufgebaute Entwicklungswerk, unter anderem mit eigener Schreinerei, Blechbearbeitung, Lackiererei und Montagehallen ausgestattet, stand auf einem rund 30.000 Quadratmeter großen Grundstück. Im Sommer 1944 wurden dort 656 Menschen beschäftigt. 1944 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von rund 2,1 Millionen RM. Ab Sommer 1944 wurde die Verwaltung mit den wichtigen Akten, Verträgen und Konstruktionszeichnungen sowie Teile der Produktion in das Porsche-Werk Gmünd in Österreich verlagert. Zusätzlich wurden in den letzten Kriegsmonaten 931.000 RM nach Österreich überwiesen, wo ab Juli 1947 von der österreichischen Porsche-Konstruktionen-Ges.m.b.H. unter der Leitung von Ferry Porsche, Sohn von Ferdinand Porsche, auch das erste Auto mit dem Namen Porsche – der 356 Nr. 1 Roadster – und seine Serienversion 356 entwickelt, und letzterer in einer Kleinserie von 47 Stück bis 1950 gebaut wurden. Ferry Porsche übernahm 1947 den Vorsitz des Stuttgarter Unternehmens von seinem Vater, als dieser in französischer Kriegsgefangenschaft saß. Der Verdacht der Verwicklung in Kriegsverbrechen gegen Ferry wurde schnell wieder fallen gelassen und er konnte die Geschäfte weiterführen, auch um zusammen mit seiner Schwester Louise Piëch eine Kaution für den Vater zu finanzieren. Im September 1948 schloss Porsche mit dem Volkswagenwerk unter Leitung des neuen Generaldirektors Heinrich Nordhoff einen ersten Vertrag. Die zuvor bestehende Generalbeauftragung für alle VW-Entwicklungsarbeiten ersetzte eine fallweise und frei aushandelbare Auftragserteilung. Außerdem wurde neben der Festlegung eines Konkurrenzverbotes für die Benutzung der Patente Porsches eine Lizenzgebühr von 0,1 % des Bruttolistenpreises, was z.B. 1950 bei der Standardausführung eines Käfers einem Betrag von 5 DM entsprach, vereinbart. Im Dezember 1949 folgte ein neues Abkommen mit einer Lizenzgebühr von 1 % des Bruttoverkaufpreises der Standardausführung, die 1952 bei mehr als 150.000 Fahrzeugen auf 1 DM begrenzt wurde. Für die Zusammenarbeit mit VW Entwicklungsarbeiten wurde eine monatliche Vergütung von 40.000 DM - bis 1952 auf 240.000 DM und später auf 480.000 DM erhöht - sowie der alleinige Vertrieb von Volkswagen-Fahrzeugen in Österreich als Generalimporteur vereinbart, aus der die heutige Porsche Holding hervorgegangen ist. Damit war endgültig die VW-Entwicklungsabteilung von der Porsche KG getrennt. Dies bildete eine finanzielle Basis für das Stuttgarter Autowerk. Als Ferdinand Porsche 1951 starb, erbte Ferry Porsche die Hälfte der Gesellschafteranteile und baute das heute bekannte Sportwagenunternehmen auf. Auch das weltbekannte Markenzeichen von Porsche, das Porsche-Wappen, geht auf einen Entwurf von Ferry zurück. Seine Schwester Louise, verheiratet mit Anton Piëch, erbte die andere Hälfte der Unternehmensanteile. Das 1945 unter Vermögenskontrolle gestellte Stuttgarter Unternehmen war im Oktober 1950 rückübereignet worden. Es hatte einen Wert von rund 1,2 Millionen DM. Daneben gab es Einnahmen aus Lizenz- und Patentgebühren. 1950 begann Porsche mit insgesamt 400 Fahrzeugen die Produktion des Modells 356 in Zuffenhausen. Bei Produktionsende 1965 betrug die Gesamtstückzahl 76.302. 1963 folgte das bekannteste Modell des Herstellers, der 911. In der Konstruktionsabteilung wurde unter anderem der Porsche Traktor und ab 1958 der Kampfpanzer Leopard 1 entwickelt. 1972: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Die personelle Überdeckung unter den Familienmitgliedern mit jeweiligen Geschäftsführungsfunktionen führte im Laufe der Unternehmensgeschichte mehrfach zu Streitfällen und Familienzwist. Ferry Porsche und Louise Piëch entschieden 1972 wegen des Kompetenzgerangels in der Generation ihrer Kinder, dass in den Gesellschaften der Familie nach ihnen keine Familienmitglieder mehr tätig sein dürfen. Die Enkel des Gründers, Entwicklungsleiter Ferdinand Piëch, Produktionsleiter Hans-Peter Porsche sowie Chefdesigner Ferdinand Alexander Porsche verließen daraufhin das Unternehmen und aus der Dr. Ing. h. c. F. Porsche KG wurde im gleichen Jahr die Porsche Aktiengesellschaft. Neuer Vorstandsvorsitzender und somit Ferry Porsches Nachfolger wurde Ernst Fuhrmann. 1984 wurden die nicht stimmberechtigten Vorzugsaktien des Unternehmens für 780 DM das Stück an die Börse gebracht, der Eröffnungskurs betrug 1020 DM. Die Stammaktien blieben aber im Besitz der Familien Piëch und Porsche. Bis in die 1980er behauptete sich Porsche mit einer relativ kleinen Stückzahl am Sportwagenmarkt erfolgreich. In wirtschaftliche Schwierigkeiten kam Porsche Ende der 1980er insbesondere durch einen stark gesunkenen Dollarkurs. Im Geschäftsjahr 1991/92 verkaufte der Hersteller nur 23.000 Fahrzeuge und bilanzierte ein Jahr später einen Verlust von 240 Millionen DM. 1992 wurde Wendelin Wiedeking Vorstandssprecher und 1993 Vorsitzender des Vorstandes bis 2009. Seit dem Geschäftsjahr 1994/95 werden wieder Gewinne ausgewiesen und die Gesellschaft hatte sich zum rentabelsten Automobilhersteller der Welt und zum größten Steuerzahler Stuttgarts, noch vor Daimler-Benz, entwickelt. Porsche war 2006 mit einem Absatz von 97.000 Fahrzeugen der kleinste unabhängige deutsche Autoproduzent. Wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf eine Studie des Prognose-Instituts B&D-Forecast berichtete, verdiente Porsche im Schnitt je Fahrzeug 21.799 Euro vor Steuern. Dies sei neunmal so viel wie beim Zweitplatzierten BMW. Porsche-Logo 1952 entstand das Porsche-Logo, das ab 1953 verwendet wurde. Ferry Porsche beauftragte den Werbeleiter Hermann Lapper, ein Firmenzeichen zu gestalten. Das Ziel war ein Qualitätssiegel für den Porsche Typ 356. Der Entwurf wurde schließlich von Franz Xaver Reimspieß erstellt – einem zeichnerisch begabten Porsche-Ingenieur. Eine andere Quelle nennt Erwin Komenda als Urheber. Das neue Logo tauchte erstmals Ende 1952 auf einer Lenkradnabe auf und es ziert seit 1954 die Fronthaube jedes Serienporsche. Bis heute haben sich nur Kleinigkeiten am Wappen geändert. Das Porsche-Logo enthält das Stuttgarter Wappentier, das Landeswappen des freien Volksstaates Württemberg und die Schriftzüge „Porsche“ und „Stuttgart“. Gelegentlich wird 1954 als Jahr des Entwurfs genannt. Motorsport Rennwagen-Klasse GT Bis 1999 existierten im GT-Rennsport (FIA-GT-Meisterschaft) folgende Klassen: Die GT1-Klasse bestand aus hochkarätigen Rennwagen, von denen mindestens 25 straßenzulassungsfähige Exemplare gebaut werden mussten. Vertreten waren neben dem Porsche 911 GT1 auch Mercedes CLK GTR/LM, der McLaren F1 GTR mit BMW-V12-Motor und die exotischen Frontmotor-GT1 von Marcos und Panoz. Nach den überragenden Erfolgen von Mercedes in den Jahren 1997 und 1998, denen Porsche nichts entgegensetzen konnte (abgesehen vom glücklichen Doppelsieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1998), zogen sich die Gegner zurück, worauf die GT1-Klasse ab 1999 komplett eingestellt wurde und die FIA-Weltmeisterschaft nur ehemaligen GT2-Fahrzeugen als GT und einer neuen leistungsschwächeren Fahrzeugkategorie N-GT ausgefahren wurde. In der GT2- und späteren GT-Klasse dominierte lange der luftgekühlte Porsche 993 GT2 Turbo, bis das französische Team von ORECA mit der Chrysler Viper GTS-R teilnahm. Dieses Auto hat einen mächtigen Achtliter-V10-Frontmotor, dem die durch Luftmengenbegrenzer zu stark beschränkten Turbo-Porsche wenig entgegenzusetzen hatten. Porsche überließ diese Klasse kampflos der Konkurrenz und entwickelte keinen neuen flüssigkeitsgekühlten Rennwagen für die GT2-Klasse, obwohl ein vom Turbo abgeleitetes Serienmodell später so genannt wurde. Stattdessen verlegte man sich auf die neue seriennahe Klasse N-GT, wo Kundenteams mit gut 400 PS starken Saugmotor-Autos auf Basis des Porsche 996 GT3 jahrelang fast ohne fremde Konkurrenz-Marken untereinander kämpften. In den Vereinigten Staaten trat im Rahmen der American Le Mans Series (ALMS) BMW mit einem M3-GTR an, der allerdings aus Leistungsmangel anstatt des serienmäßigen Reihensechszylinders im Jahr 2001 einen V8-Motor mit vier Litern Hubraum implantiert bekam. Da BMW das zugehörige „Serienmodell“ nur in sehr wenigen Exemplaren vorweisen konnte, wurden entsprechende Auflagen erteilt, worauf die V8-BMW nicht mehr in der ALMS starteten und erst 2003 bis 2005 auf dem Nürburgring wieder zum Einsatz kamen. In jüngerer Zeit schickte Ferrari mit dem 360 und 430 einen würdigen Gegner in die von Porsche lange Zeit dominierte Klasse, die zwischenzeitlich von N-GT in GT2 umbenannt wurde. Porsche selbst folgte dem 2005 eingeführten neuen Namenschema der FIA nicht und veräußerte die GT2-Rennversion des 911 weiterhin als Porsche 911 GT3 RSR. Zusätzlich führte die FIA 2006 mit der GT3 eine Klasse unterhalb der GT2 ein, die auf Markenpokalfahrzeuge von unterschiedlichen Herstellern abzielte. Um unterschiedliche Konzepte anzupassen, wird zu Beginn jedes Jahres bei der sogenannten Balance of Performance-Einstufung der Porsche 911 GT3 Cup als Referenzfahrzeug herangezogen, danach können die Fahrzeuge von interessierten Privatteams in diversen nationalen Meisterschaften eingesetzt werden. Obwohl Porsche mit ihrem Markenpokalfahrzeug Cup bereits ein Fahrzeug für die GT3 besaß, entwickelte die Motorsportabteilung für die Saison 2008 eine speziell auf das Reglement zugeschnittene Version unter dem Namen Cup S. 2010 folgte die Überarbeitung auf Basis des aktuellen Straßenmodels unter der Bezeichnung 997 GT3 R. Anders als beim Vorgängermodell 996 war nun der weiterhin angebotene RSR keine Evolutionsstufe des GT3 R, sondern eine eigenständige Modell-Linie für das GT2-Reglement. Siege der Werksmannschaft in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Jahr Rennen Fahrzeug Fahrer 1 Fahrer 2 Fahrer 3 1959 Targa Florio Porsche 718 RSK Deutschland Edgar Barth Deutschland Wolfgang Seidel 1960 Targa Florio Porsche 718 RS60 Schweden Joakim Bonnier Deutschland Hans Herrmann 1963 Targa Florio Porsche 718 GTR Schweden Joakim Bonnier Italien Carlo-Maria Abate Bergrennen Rossfeld Porsche 356B Carrera Abarth Deutschland Edgar Barth Bergrennen Freiburg-Schauinsland Porsche 718 WRS Deutschland Edgar Barth Bergrennen Ollon-Villars Porsche 718 WRS Deutschland Edgar Barth 1964 Targa Florio Porsche 904 GTS Italien Antonio Pucci Vereinigtes Konigreich Colin Davis Bergrennen Rossfeld Elva Mk.7 Deutschland Edgar Barth Bergrennen Freiburg-Schauinsland Porsche 718 RS Spyder Deutschland Edgar Barth 1965 Bergrennen Rossfeld Porsche 904/8 Bergspyder Deutschland Gerhard Mitter 1966 500-km-Rennen von Mugello Porsche 906 Deutschland Gerhard Koch Deutschland Jochen Neerpasch Großer Preis von Hockenheim Porsche 906 E Deutschland Gerhard Mitter 500-km-Rennen von Zeltweg Porsche 906 Deutschland Gerhard Mitter Deutschland Hans Herrmann 1967 Targa Florio Porsche 910/8 Australien Paul Hawkins Deutschland Rolf Stommelen 1000-km-Rennen am Nürburgring Porsche 910 Vereinigte Staaten Joe Buzzetta Deutschland Udo Schütz Großer Preis von Mugello Porsche 910 2.2 Deutschland Gerhard Mitter Deutschland Udo Schütz Bergrennen Ollon-Villars Porsche 910 Bergspyder Deutschland Gerhard Mitter 1968 24-Stunden-Rennen von Daytona Porsche 907 LH Vereinigtes Konigreich Vic Elford Deutschland Jochen Neerpasch 12-Stunden-Rennen von Sebring Porsche 907 Schweiz Joseph Siffert Deutschland Hans Herrmann Targa Florio Porsche 907 2.2 Vereinigtes Konigreich Vic Elford Italien Umberto Maglioli 1000-km-Rennen am Nürburgring Porsche 908 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Vic Elford 500-km-Rennen von Zeltweg Porsche 908 Schweiz Joseph Siffert 1969 1000-km-Rennen von Brands Hatch Porsche 908/02 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Brian Redman 1000-km-Rennen von Monza Porsche 908 LH Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Brian Redman Targa Florio Porsche 908/02 Deutschland Gerhard Mitter Deutschland Udo Schütz 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps Porsche 908 LH Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Brian Redman 1000-km-Rennen am Nürburgring Porsche 908/02 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich Brian Redman 1971 12-Stunden-Rennen von Sebring Porsche 917 K Vereinigtes Konigreich Vic Elford Frankreich Gérard Larrousse 1000-km-Rennen am Nürburgring Porsche 908/03 Vereinigtes Konigreich Viv Elford Frankreich Gérard Larrousse 24-Stunden-Rennen von Le Mans Porsche 917 K Osterreich Helmut Marko Niederlande Gijs van Lennep 1973 Targa Florio Porsche 911 Carrera Schweiz Herbert Müller Niederlande Gijs van Lennep 1976 1000-km-Rennen von Mugello Porsche 935 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 6-Stunden-Rennen von Vallelunga Porsche 935 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen Porsche 935 Deutschland Rolf Stommelen Liechtenstein Manfred Schurti 6-Stunden-Rennen von Dijon Porsche 935 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 4-Stunden-Rennen von Monza Porsche 936 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass Coppa Florio Porsche 936 Deutschland Rolf Stommelen Deutschland Jochen Mass 500-km-Rennen von Dijon Porsche 936 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 300-km-Rennen am Salzburgring Porsche 936 Deutschland Jochen Mass 1977 1000-km-Rennen von Mugello Porsche 935 Deutschland Rolf Stommelen Liechtenstein Manfred Schurti 1000-km-Rennen von Silverstone Porsche 935/77 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen Porsche 935/77 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 6-Stunden-Rennen von Brands Hatch Porsche 935/77 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1978 1000-km-Rennen von Silverstone Porsche 935/78 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1981 24-Stunden-Rennen von Le Mans Porsche 936/81 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1982 24-Stunden-Rennen von Le Mans Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 6-Stunden-Rennen von Fuji Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1000-km-Rennen von Brands Hatch Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1983 1000-km-Rennen von Silverstone Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen am Nürburgring Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 24-Stunden-Rennen von Le Mans Porsche 956 Vereinigte Staaten Hurley Haywood Vereinigte Staaten Al Holbert Australien Vern Schuppan 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1000-km-Rennen von Fuji Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Kyalami Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1984 1000-km-Rennen von Monza Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Silverstone Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1000-km-Rennen am Nürburgring Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Mosport Porsche 956 Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Fuji Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich John Watson 1000-km-Rennen von Sandown Park Porsche 956 Deutschland Stefan Bellof Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1985 1000-km-Rennen von Mugello Porsche 962C Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1000-km-Rennen von Silverstone Porsche 962C Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1000-km-Rennen von Hockenheim Porsche 962 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Mosport Porsche 962C Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Derek Bell 1000-km-Rennen von Brands Hatch Porsche 962 Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Derek Bell 800-km-Rennen von Selangor Porsche 962C Belgien Jacky Ickx Deutschland Jochen Mass 1986 1000-km-Rennen von Monza Porsche 962C Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Derek Bell 24-Stunden-Rennen von Le Mans Porsche 962C Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Derek Bell Vereinigte Staaten Al Holbert 1987 24-Stunden-Rennen von Le Mans Porsche 962C Deutschland Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich Derek Bell Vereinigte Staaten Al Holbert Formel 1 und Formel 2 Obschon sich das Motosport-Engagement von Porsche bis heute auf Sportwagenrennen konzentriert, war die Firma zu verschiedenen Zeiten auch als Chassis- und Motorenlieferant im Formelsport aktiv, darunter in der Formel 1 und der Formel 2. Anfang der 1960er Jahre agierte Porsche hierbei als Werksteam. Ausgangspunkt war dabei der Porsche 718, der wiederum aus dem Tourenwagen Porsche 550 hervorgegangen war. Ab 1958 wurde dieser Fahrzeugtyp für Formel-2-Rennen zum Mittellenker umgebaut und kam schließlich 1960 als offenes Monoposto zum Renneinsatz. Nennenswerte Erfolge waren hierbei der Sieg von Joakim Bonnier auf der Südschleife des Nürburgrings und die Teilnahme beim Großen Preis der Solitude 1960, bei dem die Porsche-Fahrer Bonnier, Hans Herrmann, Graham Hill und Dan Gurney die Plätze 2-5 hinter Wolfgang Graf Berghe von Trips auf Ferrari belegten. Nach einer Regeländerung konnte der 718 in der Saison 1961 auch in der Formel 1 eingesetzt werden, erwies sich jedoch als zu schwach motorisiert. Jedoch konnten Bonnier und Gurney regelmäßig die Punkteränge erreichen und erreichten dabei in Frankreich, Italien und den USA sogar zweite Plätze. Als Weiterentwicklung kam zwischenzeitlich der Porsche 787 zum Einsatz, erreichte jedoch keinerlei Platzierungen in den Punkterängen. Porsche schloss das Jahr auf dem dritten Platz der Konstrukteurs-WM hinter Ferrari und BRM ab. In der folgenden Saison 1962 trat Porsche mit dem verbesserten 804 an, der eigens auf den neu entwickelten Achtzylindermotor vom Typ 753 zugeschnitten war. Zusätzlich verwendete Carel Godin de Beaufort als Privatfahrer weiterhin den 718. Die Ergebnisse mit dem 804 waren durchwachsen: Zwar siegte Dan Gurney beim Großen Preis von Frankreich und wurde auf dem Nürburgring Dritter, ansonsten gelangen ihm und Joakim Bonnier jedoch nur zwei Punkt-Platzierungen. In der Konstrukteurswertung fiel Porsche daher auf den fünften Rang hinter BRM, Lotus, Cooper und Lola zurück. Mit dem Ablauf der Saison zog sich Porsche anschließend zudem aus dem Formelsport zurück, da einerseits viele Bauteile aufwändig von Herstellern aus England angeliefert werden mussten und andererseits die Entwicklung der Formelfahrzeuge kaum auf Serienmodelle übertragbare Ergebnisse brachte. In den Folgesaisons 1963 und 1964 setze de Beaufort noch weiterhin den Porsche 718 ein, konnte jedoch lediglich 1963 in Belgien und den USA als Sechstplatzierter Punkte einfahren und verunglückte 1964 beim Training zum Großen Preis von Deutschland tödlich. Zudem trat Gerhard Mitter 1963 am Nürburgring in de Beauforts 718 an und erreichte den vierten Rang. Zur Rückkehr in den Formelsport kam es erst 20 Jahre später in der Saison 1983. Unter Finanzierung und Namensgebung durch das Unternehmen Techniques d’Avant Garde (TAG) stellte Porsche Turbomotoren für das McLaren-Team bereit, die gemäß der Anforderungen von Fahrzeug-Konstrukteur John Barnard entwickelt worden waren. Zwar endeten die ersten Auftritte des Motors mit dem McLaren MP4/1E gegen Ende der Saison mit Ausfällen bzw. außerhalb der Punkteränge, aber in der 1984 konnte die Kombination voll überzeugen. Die Fahrer Niki Lauda und Alain Prost siegten mit dem McLaren MP4/2 in zwölf der 16 Saisonrennen, wobei es dreimal zu Doppelsiegen der beiden Piloten kam, und sicherten dem Team somit einen überwältigenden Sieg in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, bei der McLaren einen Vorsprung von 86 Punkten vor Ferrari erzielte. Innerhalb des Teams allerding entbrannte ein harter Zweikampf um den Weltmeistertitel für Fahrer, den Lauda mit einem halben Punkt Vorsprung schließlich für sich entscheiden konnte. McLaren konnte den Erfolg in der Folgesaison letztlich wiederholen, dominierte dabei aber weitaus weniger stark als noch 1984. Insbesondere die Leistungen von Niki Lauda fielen mit lediglich 14 Fahrer-Punkten deutlich ab, sodass McLaren am Ende der Saison den Konstrukteurs-Titel mit lediglich acht Punkten Vorsprung für sich entscheiden konnte. Die Fahrer-WM ging somit an Alain Prost, der in fünf Rennen siegreich war und wiederum 20 Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Michele Alboreto erreichte. Zur Saison 1986 zog sich Niki Lauda aus dem Rennsport zurück, sein Nachfolger wurde der frühere Weltmeister Keke Rosberg. Alain Prost konnte seinen WM-Titel verteidigen, dies gelang jedoch nur dadurch, dass Prosts schärfster Rivale, der bis dahin in der Fahrerwertung führende Nigel Mansell auf Williams, im letzten Saisonrennen in Adelaide nach einem Reifenschaden ausfiel, und Prost sich im Rennen gegen Mansells Teamkameraden Nelson Piquet durchsetzen konnte, der vor dem Rennen ebenfalls noch Chancen auf den Titel gehabt hatte. In der Konstrukteurswertung fiel McLaren-TAG-Porsche in dieser Saison auf den zweiten Platz hinter Williams zurück. Keke Rosberg, der nach der Saison ebenfalls seinen Abschied erklärte, erreichte lediglich 22 WM-Zähler, sodass McLaren von Williams mit seinen Spitzenfahrern Mansell und Piquet regelrecht deklassiert wurde. Zur Saison 1987 entwickelte McLaren mit dem MP4/3 ein komplett neues Fahrzeug und präsentierte den Schweden Stefan Johansson als Nachfolger von Keke Rosberg. Das Fahrzeug war auf das neue Formel-1-Reglement der Turbo-Ära zugeschnitten, das die mitgeführte Treibstoffmenge eines Rennens auf 195 Liter begrenzte. Der Erfolg in den Rennen hielt sich allerdings im Vergleich zu den Vorjahren in Grenzen. Prost konnte drei Rennen gewinnen und vier weitere Podiumsplatzierungen erreichen, und Johansson erreichte insgesamt sieben Zielankünfte in den Punkterängen, davon drei auf dem Podest. Mit insgesamt 76 WM-Punkten musste sich das Team jedoch ein weiteres Mal deutlich dem nach wie vor von Nigel Mansell und Nelson Piquet pilotierten Williams-Team geschlagen geben; in der Fahrerwertung fiel Alain Prost zudem auf den vierten Rang hinter Mansell, Piquet und Lotus-Fahrer Ayrton Senna zurück. Mit Ablauf der Saison endete auch die Zusammenarbeit von Porsche, TAG und McLaren. Hintergrund waren unterschiedliche Entwicklungen der Turbo-Ära: Die Konkurrenzteams erhöhten in den Läufen zur Qualifikation den Ladedruck der Motoren und konnten damit höhere Leistungen abrufen, wozu die Porsche-Motoren nicht ausgelegt waren. Auf diese Weise mussten die McLaren-Fahrzeuge tendenziell von schlechteren Startplätzen ins Rennen gehen. Zudem erschien eine Nachrüstung der Motoren wenig erfolgversprechend: Neben den hohen Kosten und dem Aufwand sprach hierbei die Tatsache dagegen, dass bereits 1986 entschieden wurde, den Einsatz von Turbomotoren letztmals in der Saison 1988 zu gestatten, eine Weiterentwicklung erschien somit wenig nachhaltig. Das vorerst letzte Kapitel des Formel-1-Engagements von Porsche fand schließlich noch einmal 1991 statt: Das frisch von einem japanischen Eigner übernommene und in „Footwork“ umbenannte Arrows-Team setzte auf die Erfahrung von Porsche beim Bau von Saugmotoren und ließ für die Fahrzeuge mit den Bezeichnungen Arrows A11C und Footwork FA12 einen Zwölfzylindermotor namens Porsche 3512 bauen. Die Renneinsätze dieser Fahrzeuge verliefen allerdings enttäuschend: Mit dem in den ersten Saisonrennen eingesetzten A11C scheiterten die Fahrer Michele Alboreto und Alex Caffi teilweise schon in der Qualifikation. Auch dem A12 erging es nicht besser, bei sieben Einsätzen gelang nur dreimal die Qualifikation, und jeder dieser Einsätze endete letztlich mit einem Ausfall. Der Porsche-Motor war dabei ein elementarer Bestandteil dieses Mangels: Er war groß und schwer und beeinträchtigte damit trotz seiner Leistung das Fahrverhalten drastisch. Hinzu kamen Probleme mit der Ölkühlung und dem Getriebe, die jeweils zu den erwähnten Ausfällen führten. Nach dem Großen Preis von Mexiko wurde die Zusammenarbeit von Footwork und Porsche daher in gegenseitigem Einvernehmen beendet; das Team setzte die Saison anschließend mit Motoren vom Typ Cosworth DFR fort, was die Situation bis zum Saisonende allerdings nur unwesentlich besserte. Weitere Rennserien Neben dem Formelsport und den Sportwagenrennen engagierte sich Porsche auch in weiteren Rennserien. Mehrfach war Porsche dabei im IndyCar- bzw. Champ Car-Bereich aktiv. Ein erster Versuch des Interscope-Teams, in der Saison 1980 den modifizierten Motor des Porsche 935 einzusetzen, was der Veranstalter United States Auto Club allerdings aufgrund der Befürchtung ablehnte, der Motor sei nicht konkurrenzfähig. 1987 trat Porsche dann als eigenes Team mit einem Fahrzeug und den Fahrern Al Unser und Al Holbert an. Bei zwei Renneinsätzen wurde zwar keine Zielankunft verzeichnet, allerdings nutzte Porsche die Erfahrung, um die Saison 1988 als Ganzes mit dem Fahrer Teo Fabi zu bestreiten. Hierbei kam das Chassis March 88P zum Einsatz. Das Fahrzeug wurde als Porsche 2708 CART bezeichnet, und Teo Fabi erreichte den zehnten Platz in der Fahrermeisterschaft, wobei sein bestes Ergebnis ein vierter Platz auf dem Nazareth Speedway war. Noch besser fiel die Saison 1989 aus, erneut auf March-Chassis: Fabi siegte auf dem Mid-Ohio Sports Car Course und erreichte noch drei weitere Podestplatzierungen, womit er in der Fahrerwertung Vierter wurde. Nach diesen ermutigenden Ergebnissen schickte Porsche in der Saison 1990 mit John Andretti einen zweiten Fahrer an den Start. Ursprünglich hatte man dabei ein eigenes Chassis aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff präsentiert, dies wurde jedoch abgelehnte, sodass Porsche erneut auf March als Partner setzte. Die Ergebnisse fielen allerdings durchwachsen aus: Fabi erreichte lediglich einen dritten Platz beim Meadowlands Grand Prix als einzige Podiumsplatzierung und erreichte am Ende Rang 14 in der Fahrerwertung; Andretti dagegen gelang zwar kein Platz auf dem Podium, sammelte jedoch insgesamt 51 Punkte, was für Rang 10 der Wertung reichte. Nach Ende dieser Saison zog sich Porsche aus der IndyCar-Serie zurück, Teamleiter Derrick Walker führte den Rennbetrieb unter dem Namen Walker Racing weiter. Auch im Rallyesport wurden Porsche-Fahrzeuge eingesetzt. Hierbei gewannen beispielsweise Vic Elford und Björn Waldegård jeweils 1968 bzw. 1969 und 1970 die Rally Monte Carlo auf Porsche 911. Auch konnte Porsche 1970 die International Championship for Manufacturers als Vorläuferin der World Rally Championship gewinnen. In der kurzlebigen Gruppe B der 1980er Jahre wurde zudem auch eine Rallyeversion des Porsche 959 eingesetzt. Der Lotus 25 war ein Formel-1-Rennwagen des britischen Herstellers Lotus. Er war das erste Formel-1-Auto mit einem Monocoque und gilt als ein Meilenstein der Rennsportgeschichte, der die Formel 1 revolutionierte. Der 25 war zunächst dem Lotus-Werksteam vorbehalten. 1963 gewann der Werksfahrer Jim Clark mit ihm die Fahrer- und Lotus zugleich die Konstrukteursweltmeisterschaft. Konstruktion Besonderes Merkmal des Lotus 25 war seine Monocoque-Konstruktion. Vergleichbare Konzepte hatten andere Hersteller bereits seit 1950 wiederholt verwirklicht, unter anderem Jaguar mit dem D-Type von 1954 und Marcos mit dem GT von 1959. In der Formel 1 gab es eine solche Konstruktion allerdings bis in die frühen 1960er-Jahre nicht. Lotus-Gründer Colin Chapman übernahm das Konzept des Monocoques nach allgemeiner Ansicht von Marcos; Beobachter sehen eine deutliche konstruktive Ähnlichkeit des Marcos- und der Lotus-Monocoques. Der Lotus 25 hatte wie der Marcos GT ein Chassis in Schalenbauweise, das allerdings – anders als beim Marcos – nicht aus Sperrholz, sondern aus Aluminium gefertigt war. Das Chassis war mit einem Eigengewicht von 30 kg sehr leicht. Die Karosserie war aus Kunststoff gefertigt. Die Monocoque-Konstruktion bewirkte trotz geringen Gewichts eine sehr hohe Festigkeit des Chassis, die einerseits die Sicherheit erhöhte und andererseits das Fahrverhalten in Kurven verbesserte. Der Motor war in einem Gitterohr-Stahlrahmen eingefasst. Das führte zu einer fast liegenden Sitzposition des Fahrers, die dem Wagen den Spitznamen „Badewanne“ einbrachte und bei Jim Clark zunächst auf wenig Gegenliebe stieß. Das Fahrwerk ähnelte dem des Lotus 24. An der Vorderachse waren die oberen Querlenker als Kipphebel ausgeführt, die die innenliegende Feder- und Stoßdämpfereinheit betätigten, sowie Dreiecksquerlenker unten eingebaut. Die Hinterachse bestand unten aus einem Dreiecksquerlenker sowie doppelten Längslenkern mit außenliegenden Federn und Dämpfern. Dazu kamen eine Zahnstangenlenkung sowie Scheibenbremsen vorn und hinten. Rädergröße: 15 × 5,5 Zoll vorn, 15 × 8 Zoll hinten. Der 25 wurde im Laufe der Jahre mit unterschiedlichen Motor-Getriebe-Kombinationen eingesetzt. Das Lotus-Werksteam verwendete von 1962 bis 1965 Coventry-Climax-FWMV-Motoren (90°) mit acht Zylindern. Der Hubraum lag bei 1497 cm³. Hieraus entwickelte der Motor 190 PS bei 10.000/min. Zur Kraftübertragung verwendete Lotus ein längs liegendes Fünfganggetriebe von ZF (Typ 5DS10), das an der Hinterachse positioniert war, und eine Zweischeiben-Sintermetall-Kupplung. Die Höchstgeschwindigkeit dieser Version lag bei ca. 250 km/h. Neben dem Werksteam setzte auch der private Rennstall Reg Parnell Racing zeitweise einen Lotus 25 ein. Das Team fuhr mit einem Achtzylindermotor von B.R.M. (Typ P56) und einem Fünfganggetriebe von Hewland. Rennergebnisse in der Formel 1 Lotus behielt den 25 zunächst seinem eigenen Werksteam vor. Erst 1964 gelangte mit Reg Parnell Racing ein Privatteam in den Besitz zweier Lotus 25. Parnell setzte den Wagen nahezu durchgängig bis Frühjahr 1967 ein. Bei anderen Privatteams erschien der Lotus 25 nur vereinzelt. Werksteam 1962 Der Lotus 25 debütierte beim ersten Weltmeisterschaftslauf 1962 in den Niederlanden. Zunächst fuhr nur Jim Clark den neuen Wagen, während sein Teamkollege Trevor Taylor einen älteren Lotus 24 einsetzte. Zum Großen Preis von Frankreich war ein zweiter 25 einsatzbereit: Clark erhielt das neue Chassis (R2), während Taylor das zuvor von Clark gefahrene Auto (R1) übernahm. Beim Renndebüt des Lotus 25 in Zandvoort fiel Clark nach einem langen Zweikampf mit Graham Hill an zweiter Stelle liegend durch einen Kupplungsdefekt aus. Das Rennen zum Großen Preis von Belgien gewann Clark vor Graham- und Phil Hill. Den zweiten Sieg auf einem Lotus 25 holte sich Clark beim Großen Preis von Großbritannien. Sein dritter Sieg folgte beim Großen Preis der USA in Watkins Glen. Am Saisonende wurde Clark mit 30 Punkten hinter Graham Hill Vizeweltmeister und Lotus hinter B.R.M. ebenfalls Zweiter in der Konstrukteursweltmeisterschaft. 1963 1963 gewann die Kombination Clark/Lotus sieben der zehn WM-Läufe und damit sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursweltmeisterschaft. 1964 Für die Formel-1-Saison 1964 erhielt der Lotus 25 eine geänderte Vorderradaufhängung und 13-Zoll-Räder. Im Sommer des gleichen Jahres wurde das Modell vom Nachfolger Lotus 33 abgelöst. Bis dahin gewann Clark zwei seiner drei Siege in diesem Jahr auf einem Lotus 25. Reg Parnell Racing Das britische Privatteam Reg Parnell Racing übernahm Anfang 1964 zwei Lotus 25 und setzte sie bis 1967 in Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen ein. 1964 waren Chris Amon und Mike Hailwood Stammfahrer des Teams, bei einem Rennen trat an der Stelle Hailwoods Peter Revson an. Amon wurde Fünfter beim Großen Preis der Niederlande, Hailwood Sechster im Auftaktrennen in Monaco. Abgesehen davon gab es nur noch fünf weitere Zielankünfte, von denen Hailwoods achter Platz in Österreich die beste war. In den übrigen Rennen litt das Team unter der Unzuverlässigkeit des BRM-Motors, die fünfmal zu einem technisch bedingten Ausfall führte. 1965 war Reg Parnell Racing das einzige Team, das noch einen Lotus 25 einsetzte. Das Werksteam war bereits auf den Lotus 33 umgestiegen, der wiederum den Kundenteams zunächst nicht zur Verfügung stand. In diesem Jahr waren mit Richard Attwood und Innes Ireland zwei ehemalige Lotus-Werksfahrer die Stammpiloten für Reg Parnell. Neben ihnen bestritten Chris Amon zwei und Mike Hailwood sowie Tony Maggs jeweils ein Rennen. Es gab in diesem Jahr zehn Zielankünfte für das Team, jedoch nicht in den Punkterängen. 1966 war das erste Jahr der sogenannten Drei-Liter-Formel: Erstmals waren Saugmotoren mit einem Hubraum bis zu 3,0 Liter zugelassen. Parnell stand keiner der neuen Motoren zur Verfügung, sodass das Team die Kombination aus Lotus 25 und BRM-Motor während der gesamten Saison beibehielt. Allerdings bohrte BRM den kleinen Achtzylinder im Laufe des Jahres auf 2,0 Liter Hubraum auf. Parnell erhielt dieses Triebwerk im Frühjahr 1966. In dieser Saison fuhr nur Mike Spence für Reg Parnell. Auch er war ein ehemaliger Lotus-Werksfahrer. Er fiel bei neun Rennen siebenmal aus, zweimal – in den Niederlanden und in Italien – kam er auf Platz fünf ins Ziel. Für die Saison 1967 erwarb Parnell zwei Vorjahreschassis von BRM. Der inzwischen fünf Jahre alte Lotus 25 wurde in diesem Jahr nur noch zweimal eingesetzt: Beim Auftaktrennen in Südafrika ging Piers Courage mit ihm an den Start, kam aber nicht ins Ziel. In den Niederlanden fuhr Chris Irwin das Auto und belegte den siebten Platz. Das war das letzte Formel-1-Rennen eines Lotus 25. Rob Walker Racing Das britische private Rob Walker Racing Team setzte beim südafrikanischen Rand Grand Prix im Dezember 1965 einen Lotus 25 mit 1,5 Liter großem Climax-Motor für Jo Bonnier ein. Bonnier fiel in der 19. Runde infolge eines defekten Kühlers vorzeitig aus. Formel 2 Das siebte und letzte Chassis des Lotus 25 (R7) wurde 1967 entsprechend den Regeln der Formel 2 umgebaut. Es erhielt einen 1,5 Liter großen Vierzylindermotor von Cosworth. Mike Spence fuhr den Wagen bei einigen Rennen für Reg Parnell Racing. Der Lotus 22 war ein Formel-Junior-Rennwagen, 1962 gebaut vom britischen Motorsportteam Lotus. Der Lotus 22 wurde 1962 auf der Londoner Motor-Racing-Show vorgestellt. Die Londoner Automobilausstellung war in den 1960er Jahren ein bedeutendes Ereignis für den Motorsport und die Teamführung von Lotus nützte die Veranstaltung zur Bewerbung neuer Lotus-Rennwagen-Modelle für die finanzstarken Privatiers. Der neue Wagen, 77 Stück wurden gebaut, war eine Weiterentwicklung des Lotus 20, der ein Jahr davor in London präsentiert wurde. Als Antrieb diente wie im Vorgängermodell ein Motor von Cosworth. Nur Gerhard Mitter, der seinen Lotus 20 durch einen 22 ersetzte, baute wie in seinen 20er einen DKW-Motor ein. Erneut beherrschte Lotus die britische Meisterschaft. Peter Arundell startete bei 25 Rennen, beendete 22 und gewann 18 davon. Der Südafrikaner Brausch Niemann fuhr einen 22 mit einem aufgebohrten Cosworth-Motor in der südafrikanischen Meisterschaft im Winter 1963/1964 als Formel-1-Wagen. Team Lotus war ein britischer Motorsport-Rennstall und wie Lotus Cars ein Unternehmen der von Colin Chapman gegründeten Lotus Group. Lotus engagierte sich werksseitig in zahlreichen Motorsportserien, darunter der Formel 1, der Formel 2, der Formel Ford, der Formel Junior und in amerikanischen Meisterschaften wie der Indy Car Serie. Daneben lieferte Lotus in vielen Serien Chassis für Kundenteams, die ihrerseits vielfach erfolgreich waren. In der Formel 1 gehört Lotus nach wie vor zu den erfolgreichsten Rennställen. Von 1958 bis 1994 nahm das Team an knapp 500 Großen Preisen teil. Lotus gewann siebenmal die Konstrukteursmeisterschaft und stellte sechs Fahrerweltmeister. Lotus gilt als eines der innovativsten Teams der Formel 1. Eine Reihe von Neuerungen im technischen Bereich sowie im Marketing gehen unmittelbar auf Lotus zurück. Zu ihnen gehören die Monocoque-Karosserie, der Einsatz von Front- und Heckflügeln, der Ground Effect und das Anbringen von Werbeschriften auf Karosserieteilen. Nach dem Tod Chapmans, der den Rennstall stark geprägt hatte, ließen die Leistungen des Teams nach. Mehrere Besitzerwechsel in den 1980er- und 1990er-Jahren konnten den Niedergang nicht aufhalten; 1994 wurde Lotus infolge von Zahlungsunfähigkeit aufgelöst. 2010 bis 2015 war der Name Lotus wieder in der Formel 1 vertreten; die Rennställe, die den traditionsreichen Namen nutzten, hatten allerdings rechtlich und organisatorisch nichts mit Colin Chapmans Team zu tun. Team Lotus in der Formel 1 Die Anfänge 1956 entwickelte Colin Chapman mit dem Type 12 den ersten Monoposto seines Unternehmens. Das mit einem Climax-Motor ausgestattete Auto wurde im folgenden Jahr werksseitig zu einigen britischen Formel-2-Rennen gemeldet, stand dabei aber meist im Schatten der zuverlässigeren Wagen von Cooper. Das beste Ergebnis für Team Lotus war der zweite Platz Cliff Allisons beim International Gold Cup, der am 5. Oktober 1957 in Oulton Park stattfand wurde. Auf Drängen seiner Fahrer entschloss sich Chapman, in der kommenden Saison in die Formel 1 aufzusteigen. Der T12 wurde daraufhin im Herbst 1957 dem Formel-1-Reglement angepasst. 1958 Der erste Weltmeisterschaftslauf, an dem das Team Lotus teilnahm, war der Große Preis von Monaco 1958. Als Piloten gingen Cliff Allison und Graham Hill an den Start. Beide Fahrer hatten bis dahin noch kein Formel-1-Rennen bestritten. Sie qualifizierten sich bei dem Rennen, zu dem nur 16 Fahrer zugelassen waren, für die Startplätze 13 (Allison) und 15. Hill schied nach 69 von 100 Runden infolge einer gebrochenen Halbwelle aus, Allison hingegen beendete das Rennen als Sechster und Letzter mit zehn Runden Rückstand. Knapp einen Monat später, beim Großen Preis von Belgien fuhr Allison auf den vierten Platz und erreichte die ersten Weltmeisterschaftspunkte für das Team Lotus. Im Sommer 1958 ersetzte Lotus den 12 durch den neu entwickelten Lotus 16, der äußerlich an den zeitgenössischen Vanwall erinnerte und in der Presse als „Mini Vanwall“ bezeichnet wurde. Es war wiederum ein Rennwagen mit Frontmotor, das es schwer hatte, mit den Mittelmotormodellen von Cooper mitzuhalten. In der Formel 1 debütierte der Lotus 16 beim Großen Preis von Frankreich 1958 mit Graham Hill am Steuer. Hill fiel im Rennen nach 33 Runden infolge Überhitzung des Motors aus. Das beste Ergebnis 1958 des Lotus war der sechste Rang von Hill beim Großen Preis von Italien in Monza. Am Ende der Saison belegte das Team den sechsten und letzten Platz in der neu eingeführten Weltmeisterschaft für Konstrukteure. 1959 Die anschließende Saison 1959 bestritt Lotus erneut mit dem Frontmotor-Typ 16. Zwar stellte das Unternehmen, dem Trend der Zeit folgend, im Laufe des Jahres seinen ersten Mittelmotor-Rennwagen fertig; das als Lotus 18 bezeichnete Auto wurde allerdings in diesem Jahr noch nicht in der Formel 1 eingesetzt. Die Formel-1-Saison 1959 entwickelte sich für Lotus zum „Desaster“: Die von Graham Hill, Innes Ireland, Pete Lovely und Alan Stacey gefahrenen Werkswagen fielen neunmal nach technischen Defekten aus. Chapmans Ziel, möglichst leichte Autos zu konstruieren, wirkte sich nachteilig auf die Zuverlässigkeit der Wagen aus: Bei einigen Rennen brach die Aufhängung, bei anderen die Kardanwelle oder das Getriebe. Insgesamt kamen die Lotus-Werksfahrer 1959 nur fünfmal ins Ziel. Bestes Ergebnis war der fünfte Platz von Innes Ireland beim Großen Preis von Italien. Lotus beendete die Konstrukteursweltmeisterschaft als Wertungsletzter mit vier Punkten. Erste Siege und zwei Meistertitel 1960 Im Laufe der Automobil-Weltmeisterschaft 1960 entwickelte sich Lotus „von einer Chaostruppe zu einer festen Größe“ in der Formel 1. Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf den Lotus 18 zurückzuführen, der 1960 in der Formel 1 debütierte. Das Auto wird heute als Meilenstein der Motorsportgeschichte angesehen: Er war extrem leicht, konzentrierte die Massen in der Mitte des Fahrzeugs und war leicht an verschiedene Motoren anzupassen. Der 18 wurde 1960 sowohl vom Lotus-Werksteam als auch vom Kundenteam Rob Walker Racing eingesetzt, das im Laufe des Jahres bessere Ergebnisse einfuhr als das Werksteam. Das erste Rennen des Lotus 18 war der Große Preis von Argentinien 1960, bei dem der Lotus-Werksfahrer Innes Ireland einige Runden lang führte, bevor er infolge eines technischen Defekts auf den sechsten Rang zurückgeworfen wurde. Drei Monate später gewann Rob Walkers Pilot Stirling Moss den Großen Preis von Monaco im Lotus 18. Es war der erste Formel-1-Sieg für ein Lotus-Auto. Das Werksteam erzielte 1960 hingegen noch keinen Sieg. Es wurde eine Woche nach dem Rennen in Monaco Teil der Tragödie des Großen Preis von Belgien 1960, bei dem zwei Rennfahrer tödlich verunglückten und zwei weitere verletzt wurden. In der 24. Runde durchschlug ein Vogel das Visier des Lotus-Werksfahrers Alan Stacey. Dabei geriet der Wagen von der Strecke und ging in Flammen auf. Das Feuer konnte zwar schnell gelöscht werden, dennoch kam für den jungen Briten jede Hilfe zu spät. Stacey starb wenige Minuten nach Chris Bristow, der in der 22. Runde die Kontrolle über seinen vom Team B.R.P. eingesetzten privaten Cooper verloren hatte und bei dem Zusammenstoß mit der Streckenbegrenzung geköpft wurde. Stirling Moss wurde am Ende der Saison Dritter der Fahrerweltmeisterschaft, allerdings mit nicht einmal halb so vielen Punkten wie Weltmeister Jack Brabham im Werks-Cooper. 1960 war auch das Jahr, in dem Jim Clark durch Lotus in die Formel 1 kam. Er blieb diesem Team bis zu seinem tragischen Unfall 1968 treu und brachte ihm zwei Weltmeisterschaften ein. 1961 1961 brachte dem Werksteam seinen ersten Formel-1-Sieg. Zu Beginn der Saison debütierte der Lotus 21, ein weiterentwickeltes Auto, das einige Merkmale des Lotus 18 mit denen des Formel-Junior-Wagens Lotus 20 verband. Das Werksteam setzte im Laufe der Saison zwei Wagen für Jim Clark und Innes Ireland ein; einmalig wurde ein drittes Auto von Willy Mairesse gefahren. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten gewann Ireland den letzten Weltmeisterschaftslauf des Jahres, den Großen Preis der USA, bei dem er mit vier Sekunden Vorsprung vor Dan Gurney im Porsche ins Ziel kam. Zuvor hatte das Werksteam drei Formel-1-Rennen gewonnen, die nicht zur Weltmeisterschaft zählten: den Großen Preis der Solitude und das Flugplatzrennen in Zeltweg (jeweils Ireland) sowie den Grand Prix de Pau (Clark). Rob Walker Racing setzte 1961 erneut Kundenfahrzeuge von Lotus unter Stirling Moss ein. Zumeist handelte es sich um modifizierte Wagen vom Typ 18/21; in den letzten Rennen erhielt das Team auch reine 21-Modelle. Rob Walker Racing war 1961 wiederum das beste Lotus-Team: Moss gewann die Weltmeisterschaftsläufe in Monaco und Deutschland sowie neun nicht zur Weltmeisterschaft zählende Rennen. 1962 1962 war das Lotus-Werksteam erstmals erfolgreicher als die Lotus-Kundenteams. Einer der Gründe für diese Entwicklung war der neu konstruierte Lotus 25, der innovativ war und 1962 dem Werksteam vorbehalten war. Der Lotus 25 wird als ein Rennauto angesehen, das die Formel 1 revolutionierte. Er war das erste Formel-1-Auto, das über ein Monocoque verfügte. Der 25 wurde von einem 1,5 Liter großen Achtzylindermotor von Coventry Climax angetrieben und wurde im Laufe des Jahres „zu dem Auto, das es zu schlagen galt“. Fahrerseitig konzentrierte sich das Werksteam, nachdem Chapman den Vertrag mit Innes Ireland nicht verlängert hatte, auf Jim Clark und Trevor Taylor. Clark erhielt den Lotus 25 für die ersten drei Rennen exklusiv; Taylor musste bis zum Sommer 1962 das Übergangsmodell Lotus 24 einsetzen. Clark gewann im Lotus 25 die Großen Preise von Belgien, Großbritannien und der USA. Bis zum letzten Rennen der Saison in Südafrika hatte Clark die Möglichkeit, die Fahrerweltmeisterschaft für sich zu entscheiden. Im Qualifying fuhr er vor seinem Konkurrenten Graham Hill, der für BRM antrat, auf die Pole-Position und führte später das Rennen mehr als zwei Drittel der Zeit an. Nach 63 von 82 Runden musste Clark allerdings aufgeben: Eine Schraube im Gehäuse des Verteilergetriebes war irrtümlich nicht festgedreht worden. Durch die Erschütterungen beim Rennen löste sich die Schraube, und Clarks Lotus verlor Öl, sodass es schließlich abgestellt werden musste. Die Fahrer- und die Konstrukteursmeisterschaft gingen damit an Graham Hill bzw. BRM; Clark und Lotus wurden jeweils Vizemeister. Mehrere private Teams setzten 1962 Lotus-24-Chassis ein; einige verwendeten wie das Werksteam Climax-Motoren, andere Achtzylindermotoren von BRM. Zu den Lotus-Kunden gehörten Rob Walker Racing, British Racing Partnership und die Scuderia Filipinetti. Bei dem nicht zur Weltmeisterschaft zählenden Natal Grand Prix fuhr der für Rhodesien startende frühere Motorradweltmeister Gary Hocking einen Lotus 24 für das Team von Rob Walker. Hocking erlitt bei voller Fahrt eine Nierenkolik, in deren Folge er die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Lotus überschlug sich mehrfach und prallte schließlich an einem Baum. Hocking starb noch an der Unfallstelle.