Gremial-Handelsschule LINZ: Zeugnisse 1872/73, Signatur Autor Adalbert MARKUS

Sie bieten auf zwei Zeugnisse der Gremial-Handelsschule Linz.

Datiert 28. Juli 1872 und 27. Juli 1873.

Schüler: Rudolf Apfelthaler (nachweisbar als Apfelthaller).

Signiert jeweils vom Direktor, dem dem Chemie-Professor Edmund Schreinzer (1826-1895) , vom Vorstand der Schulkommission Hartymayr sowie von den Fachlehrern , u.a. vom Volksbildner und Schriftstelle r Adalbert Markus (1827-1913) , der 1872 Handels-Geographie unterrichtete.

Handschriftlich ausgefüllte Vordrucke (35,8 x 21,5 cm) mit Gebührenmarken.

Beiliegend handschriftliche Liste (22,8 x 14,3 cm) mit der Rangliste der Schüler (Apfelthaller auf Platz 9 von 29 Schülern, wie es auch auf dem Zeugnis vermerkt ist), datiert 29. Juli 1872.

Über den Schüler:

Rudolf Apfelthaller (* im Sommer 1856 in Linz als Sohn von Theodor Apfelthaller und der Theresia, geb. Viertl)

1868-1871 Gymnasium Linz

1871-1874 Praktikant in der Manufaktur-Warenhandlung F.&L. Hofmann in Linz

1872/73 Handelsschule Linz

1874-76 Commiss bei F.& L. Hofmann in Linz (geführt von Franz Hofmann); 1876 heißt die Firma Leopold Hofmann und sitzt in Wien

1876-79 beim IR Nr. 14, 16. Kompanie in Linz; 1878 Ernennung zum Feldwebel

1890 Prokurist der Firma Franz Hofmann in Linz

1. Juli 1893: Gründung der "1. Oberösterreichischen Obstweinkelterei Apfelthaller & Co." in Linz, zusammen mit Wilhelm Hirsch. Sie übernahmen die Kelterei von Hermann Hofmann, dem Sohn von Franz Hofmann. 1897 wurde die Firma aufgelöst.

Zustand: Zeugnisse gefaltet; Papier etwas fleckig und knittrig. Das erste Zeugnis mit großem Einriss (rückseitig alt hinterlegt). Bitte beachten Sie auch die Bilder!

Interner Vermerk: Apfelthaller

Über Adalbert Markus (Quelle: ÖBL):

Markus Adalbert , Volksbildner und Schriftsteller. * Friedberg (Frymburk, Böhmen), 1. 4. 1827; † Linz a. d. Donau, 22. 2. 1913. Sohn eines Lederermeisters, Bruder des Schulmannes und Schriftstellers Jordan Kajetan M. (s. d.); wirkte 1845–57 als Lehrer an der Pfarr- und Musterschule St. Josef in Linz. 1857 trat er in die Allg. Sparkasse in Linz ein, war 1886–95 Dion. Sekretär und gleichzeitig (1858–82) Lehrer an der Gremial-Handelsschule . M., 1874–81 Mitgl. des Linzer Gemeinderates (dt. liberal) und 1848 Mitgl. der Nationalgarde, Mitbegründer des Turnver. der Alpenvereinssektion Linz und des Böhmerwaldbundes, war ein glänzender Organisator, der sich für kulturelle Belange sehr einsetzte. Er war am Aufbau der Allg. Sparkasse in Linz und an deren bedeutenden Widmungen für gemeinnützige Zwecke hervorragend beteiligt. Er wies in Vorträgen auf die Möglichkeit einer Verkehrsverbindung zur Adria (1872) hin, was zunächst zum Bau der Lokalbahn Linz–Kremsmünster und später der Pyhrnbahn führte. M. erkannte als einer der ersten die Bedeutung Stifters als Schulmann, trat aber im Gegensatz zu diesem für den Übergang von der Kiel- zur Stahlfeder ein. M. war Ehrenmitgl. der Liedertafel „Frohsinn“ in Linz, der Bruckner (s. d.) ab 1868 als Chormeister angehörte, und Mitgl. einer zwanglosen literar. Vereinigung in Linz, mit der u. a. Hagenauer (s. d.), Streicher, Ginzkey, Schönherr und Schullern verbunden waren. M. war auch mit Matosch (s. d.) und Kienzl (s. d.) — die Kegelbahnszene im „Evangelimann“ geht auf Linzer Kegelabende zurück — befreundet. Er war der Initiator des 1902 enthüllten Stifterdenkmales in Linz.