Generaloberst Svetozar Boroević von Bojna, der Kommandant der österreichisch-ungarischen Isonzo-Armee (an der Uniform das Militärverdienstkreuz und das Eiserne Kreuz 1. und 2. Klasse).
Fotoabbildung im Originaldruck von 1917.
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Zu Rückgabe und AGB bitte mich-Seite beachten. Die dort hinterlegten Informationen sind verbindlicher Bestandteil dieses Angebots/dieser Artikelbeschreibung!1. Weltkrieg, 1. WK, 1.WK, 1917, 1st World War, 20. 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Dezember 1856 in Umetić bei Castanowitz im Königreich Kroatien und Slawonien, Kaisertum Österreich; † 23. Mai 1920 in Klagenfurt, Republik Österreich) war ein österreichisch-ungarischer Feldmarschall im Ersten Weltkrieg. Boroević war neben Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf einer der bedeutendsten, aber auch ebenso umstrittenen Heerführer Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg. Sein Name ist vor allem mit den zwölf Isonzoschlachten und der Piaveschlacht verknüpft. Leben Svetozar Boroević wurde 1856 auf dem Gebiet der Kroatischen Militärgrenze als Angehöriger einer kroatisch-serbischen, christlich-orthodoxen Familie geboren. Er folgte den Fußstapfen seines Vaters Adam, der als Unteroffizier diente, und entschied sich wie er für eine militärische Laufbahn. Er besuchte das Militär-Obererziehungshaus in Peterwardein und anschließend die Infanteriekadettenschule in Liebenau bei Graz, welche er am 1. November 1874 im Rang eines Kadetten abschloss. Seine Heimat, das Königreich Kroatien und Slawonien, zählte vom Ausgleich zwischen Österreich und Ungarn, 1867, an zu den Ländern der ungarischen Krone. Am 1. Mai 1875 wurde er als Leutnant dem 52. ungarischen Infanterieregiment in Graz zugeteilt. Er nahm mit seinem Regiment am Okkupationsfeldzug in Bosnien im Jahr 1878 teil und war dabei aktiv an der Einnahme Sarajevos beteiligt. Für seine Initiative bei der Eroberung Sarajevos erhielt er am 20. Oktober 1878 das Militärverdienstkreuz. Nachdem er am 1. Mai 1880 zum Oberleutnant befördert worden war, besuchte er die k.u.k. Kriegsschule in Wien und wurde anschließend als Offizier des Generalstabes der 63. Infanteriebrigade zugeteilt. 1887–1891 war er Ausbilder an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt. Am 1. Mai 1892 wurde er zum Major und am 1. Mai 1895 zum Oberstleutnant befördert. Am 16. April 1896 erhielt er sein erstes eigenes Kommando über das 4. Bataillon des 17. Infanterieregiments. Am 1. November 1897 erfolgte die Beförderung zum Oberst. Nach verschiedenen Führungspositionen (17., 18. und 27. Infanteriedivision) war er von 1898 bis 1904 Chef des Generalstabes des 8. Korps in Prag und wurde dafür mit dem Orden der Eisernen Krone 3. Klasse ausgezeichnet. Anschließend erhielt er das Kommando über die 14. Infanteriebrigade in Peterwardein und wurde am 1. Mai 1904 zum Generalmajor befördert. 1905 wurde er von Franz Joseph I. in seiner Eigenschaft als König von Ungarn geadelt und erhielt den Namenszusatz „de Bojna“. Anschließend erhielt er das Kommando über den VII. kroatisch-slawonischen Landwehrdistrikt und wurde am 1. Mai 1908 zum Feldmarschallleutnant befördert. Er erhielt den Leopold-Orden, am 1. Mai 1913 die Ernennung zum Generaloberst und wurde am 21. Dezember 1913 vom Kaiser und König zum Oberstinhaber des 51. Infanterieregiment ernannt. Erster Weltkrieg Als Kommandant des k.u.k. VI. Korps war er bei Ausbruch des Krieges im Verband der 4. Armee unter Moritz Ritter von Auffenberg eingesetzt. Dabei nahm er Ende August 1914 an der Schlacht von Komarów in Galizien teil. Am 3. September 1914 übertrug ihm der Kaiser und König während der Schlacht von Lemberg den Oberbefehl über die schwer bedrängte 3. Armee. Mit ihr verteidigte er im Winter 1914/15 erfolgreich die Karpatenpässe gegen russische Angriffe und war in der Anfangsphase auch an der Schlacht bei Gorlice-Tarnów beteiligt. Ende Mai 1915, nach dem Eintritt Italiens in den Krieg gegen Österreich-Ungarn, erhielt er die Aufgabe, das Eindringen der italienischen Armee an der Isonzofront nahe der heutigen slowenisch-italienischen Grenze zu verhindern. Er übernahm den Oberbefehl der 5. Armee, mit welcher er mehreren italienischen Angriffen am Isonzo standhielt. Am 1. Mai 1916 wurde er zum Generaloberst befördert. Im August 1917 wurde ihm nach der Teilung der Isonzoarmee die Führung der übergeordneten Heeresgruppe Boroevic anvertraut. Während dieser drei Jahre bewährte er sich in allen zwölf Isonzoschlachten und auch in der Zweiten Piaveschlacht (Juni 1918), obwohl diese letztlich scheiterte. Wegen seiner Erfolge in den Isonzoschlachten erhielt er den Beinamen „Löwe von Isonzo“. Nachdem er 1917 von Kaiser Karl I. mit dem Kommandeurkreuz des Maria-Theresien-Ordens ausgezeichnet worden war, stand ihm eine Erhöhung seines Adelprädikates zum ungarischen Baron zu. Aber Boroević, allgemein bekannt für seine persönliche Eitelkeit, verweigerte dies und forderte den Titel eines Grafen. Dieses Ansuchen wurde jedoch von den Behörden und zuletzt durch den Kaiser und König abgelehnt und so erhielt er letztendlich keine von beiden Standeserhöhungen. Dennoch wird er in der Aufschrift an seiner Gruft in Wien als Baron bezeichnet. Am 13. Februar 1918 berichtete die amtliche Wiener Zeitung, Kaiser Karl habe Generaloberst Boroević zum Feldmarschall ernannt. Kriegsende und Nachkriegszeit Ende Oktober 1918 war die k.u.k. Monarchie bereits in voller Auflösung begriffen, und die ungarischen Einheiten machten sich auf Kommando des neuen ungarischen Kriegsministers selbstständig auf die Heimreise. Boroević zog die Kampflinie zunächst hinter den Tagliamento zurück, um die entstandenen Lücken zu schließen. Als der Waffenstillstand von Villa Giusti zum 3. November 1918 verkündet wurde, zog er sich mit den wenigen bei ihm verbliebenen Truppenteilen nach Velden in Kärnten zurück. Dort bot er Kaiser Karl I. an, mit seinen Truppen nach Wien zu marschieren und die Ausrufung der Republik zu verhindern, was aber im Namen des vom Angebot nicht informierten Kaisers abgelehnt wurde. Karl verzichtete am 11. November 1918 in Österreich und am 13. für Ungarn auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften. Im Dezember 1918 versuchte Boroević, sich als gebürtiger kroatischer Serbe dem neu gebildeten südslawischen SHS-Staat zur Verfügung zu stellen, wurde aber an der Einreise gehindert. Boroević lebte daraufhin – verarmt und verbittert darüber, dass der einzige k.u.k. Feldmarschall, den die Südslawen jemals hervorgebracht hatten, von den neuen Politikern seiner engeren Heimat abgelehnt wurde – in Klagenfurt, wo er am 23. Mai 1920 an einem Schlaganfall starb. Der Feldmarschall wurde am 26. Oktober 1920 auf dem Wiener Zentralfriedhof in seiner Familiengruft in den Arkaden unmittelbar rechts neben der Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus (Gruppe NAR, Gruft Nr. 62) bestattet. Die Gruft wurde vom ehemaligen Kaiser Karl bezahlt, der bei der Bestattung durch Sektionschef Albin Schager-Eckartsau (1877–1941; Habsburg-Lothringensche Vermögensverwaltung) vertreten war. Er legte einen Kranz nieder, auf dessen Schleife zu lesen war: Dem treuen Feldmarschall der alten Armee – Karl. Eine Reihe höchstrangiger ehemaliger k.u.k. Offiziere nahm teil, ebenso der ehemalige k.u.k. Außenminister Stephan Burián. Insgesamt kamen etwa 2000 Trauergäste. Das große Grabdenkmal wurde im Juni 1931 im Beisein der Witwe enthüllt. In der Gruft sind auch sein Sohn Fritz Boroević (15. Februar 1901 bis 28. September 1918, gleiches Beisetzungsdatum wie der Feldmarschall; in der Grabstellensuche der städtischen Friedhöfe Wiens mit dem Vornamen Miroslav verzeichnet) und Boroevićs Ehefrau (seit 1899) bzw. Witwe Leontine geb. Rosner (7. Juli 1877 bis 12. Februar 1963) bestattet. Der einzige Sohn des Feldmarschalls war Frequentant der Kadettenschule in Marburg (richtig: Militär-Oberrealschule) und ist von der Draubrücke gestürzt und ertrunken. Er wollte mit einem Kameraden, der das Abenteuer überlebte, über die unterbrochene, nur durch Balken verbundene Brücke traversieren. Der Überlebende meldete den tödlichen Unfall erst acht Tage später. Auszeichnungen (Auswahl) Militärverdienstkreuz III. Klasse, Kriegsdekoration mit Schwertern = (KD.) (20. Oktober 1878) Königlich preußischer Kronenorden 3. Klasse (15. Oktober 1891) Komturkreuz des Ordens Stern von Rumänien (13. April 1900) Kaiserlich persischer Sonnen- und Löwenorden 2. Klasse (27. Oktober 1900) Orden der Eisernen Krone 3. Klasse (18. Oktober 1902) Ritterkreuz des Österreichisch-kaiserlichen Leopold-Ordens (26. September 1909) Orden der Eisernen Krone 1. Klasse (KD.) (20. September 1914) Großkreuz des Österreichisch-kaiserlichen Leopold-Ordens (KD.) (30. Oktober 1914) Militärverdienstkreuz I. Klasse (KD.) (9. Mai 1915) Stern des Verdienstehrenzeichens des Roten Kreuzes (KD.) (31. Mai 1915) Eisernes Kreuz 1. und 2. Klasse (Juni 1915) Bronzene Militär-Verdienstmedaille „Signum Laudis“ mit Schwertern am Band (29. Juli 1915) Halskreuz des Marianerkreuzes des Deutschen Ritterordens (15. November 1915) Silberne Militär-Verdienstmedaille „Signum Laudis“ mit Schwertern am Band (2. März 1916) Imtiyaz-Medaille in Silber und in Gold des Sultans Abdülhamid II. (April 1916) Goldene Militär-Verdienstmedaille „Signum Laudis“ mit Schwertern am Band (17. Oktober 1916) Großherzogliches Mecklenburgisches Militärverdienstkreuz 1. und 2. Klasse (1916) Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens (2. Juni 1917), überreicht von Kaiser Karl I. persönlich Große Militär-Verdienstmedaille „Großes Signum Laudis“ mit Schwertern (5. November 1917) Kaiserlicher Orden Pour le Mérite (26. November 1917) Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens (1931, posthum) Das Verzeichnis seiner Auszeichnungen enthält eine Besonderheit, weil er zuerst mit dem Kommandeurkreuz des MMTO, später posthum 1931 mit dem niedrigeren Ritterkreuz des MMTO ausgezeichnet wurde. Die Isonzoschlachten waren zwölf große Kampfhandlungen im Ersten Weltkrieg zwischen dem Königreich Italien und den beiden verbündeten Mittelmächten Österreich-Ungarn und dem Deutschen Kaiserreich. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten gehörten die Isonzoschlachten zu den verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkriegs. Benannt wurden sie nach dem Fluss Isonzo (slowenisch Soča), um dessen Tal sich die Fronten zogen. Das Gebiet liegt größtenteils im heutigen Slowenien. Die Kämpfe in den Julischen Alpen am Oberlauf des Isonzo waren auch Teil des Gebirgskrieges 1915–1918. Während die ersten elf Isonzoschlachten durch italienische Offensiven gekennzeichnet waren, die trotz großer Verluste auf beiden Seiten keine Entscheidung brachten, gingen in der letzten Schlacht die an der Isonzofront vor dem Zusammenbruch stehende österreichisch-ungarischen Armee mit der neu eingetroffenen 14. Deutsche Armee zu einem Entlastungsangriff über und drängten die italienische Armee bis zum Piave zurück. Vorgeschichte und Kriegseintritt Italiens Italien war ab 1882 zusammen mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn im sogenannten Dreibund verbündet. Der Vertrag verpflichtete die Unterzeichner zu gegenseitiger Unterstützung im Falle eines gleichzeitigen Angriffs zweier anderer Mächte oder eines unprovozierten französischen Angriffs auf Deutschland oder Italien. Doch war das Verhältnis zwischen Italien und Österreich-Ungarn schon lange vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs durch eine Rivalität belastet, die ihren Ursprung in den Italienischen Unabhängigkeitskriegen hatte. Sie gipfelte darin, dass 1911 der Chef des österreichischen Generalstabs Conrad von Hötzendorf, wie schon vier Jahre zuvor, die österreichische Regierung zu einem Krieg gegen das im Dreibund verbündete Italien aufforderte, das sich in dieser Zeit gerade im Italienisch-Türkischen Krieg befand. Durch die Intervention des Außenminister Alois Lexa von Aehrenthal wurde der Generalstabschef Conrad von Hötzendorf deswegen zwar seines Amtes enthoben, jedoch bereits ein Jahr später, nach Aehrenthals Tod, wieder in sein Amt eingesetzt. Aber auch der italienische Nationalstaat verlangte immer vehementer die Abtretung italienischer Gebiete im Machtbereich der Donaumonarchie. Diese Forderung machte Italien auch zur Bedingung für das Einverständnis eines österreichischen Angriff auf Serbien. Doch als Österreich-Ungarn den Text des Ultimatums an Serbien der italienischen Regierung in Rom erst mit Verspätung übergab, verdeutlichte es, dass es wie schon während der gesamten Julikrise nicht beabsichtigte, Italien in die Entscheidungen der beiden Bündnispartner Deutschland und Österreich-Ungarn miteinzubeziehen und auch nicht Gebietsabtretungen an Italien in Betracht zog. Da der Dreibund als ein reines Verteidigungsbündnis aufgesetzt worden war und die Kriegserklärung an Serbien ohne vorgängige Konsultation Italiens zudem formal ein Vertragsbruch gemäß Artikel V des Dreibundsvertrags darstellte, entschied sich Italien nach der Kriegserklärungen Österreich-Ungarns an Serbien, die in den Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündete, neutral zu bleiben. Die deutsche Regierung drängte Österreich-Ungarn in den darauffolgenden Monaten zu Gebietskonzessionen an Italien, um den drohenden Kriegseintritts Italiens zu verhindern. Und auch in der österreichischen Regierung war man sich der Gefahr bewusst. So führte die strikte Verweigerung des Kaisers Franz Josephs von Konzessionen gegenüber Italien am 11. Januar 1915 sogar zum Rücktritt von Außenminister Leopold Berchtold. Als man schließlich kurz vor dem Kriegseintritt Italiens doch noch Konzessionen signalisierte, war es jedoch bereits zu spät. Denn der Triple Entente war sehr am Aufbau einer zusätzlichen Front gegen die Mittelmächte gelegen. Deshalb nahm sie fast alle territorialen Forderungen Italiens in einem Vertrag auf, die vor allem die italienischsprachigen Gebiete der k.u.k. Monarchie beinhalteten und zusätzlich sogar auch nichtitalienische Gebiete miteinschloss. Nach der Unterzeichnung des geheimen Londoner Vertrages am 26. April 1915 in London, kündigte Italien den Dreibundvertrag und trat mit der Kriegserklärung vom 23. Mai 1915 an Österreich-Ungarn auf der Seite der Entente in den Ersten Weltkrieg ein. Die Schlachten Als Oberbefehlshaber der österreichisch-ungarischen Isonzo-Verteidigung wurde General der Infanterie Svetozar Boroević von Bojna bestimmt, der am 27. Mai von der Ostfront kommend, in Laibach eingetroffen war, als Generalstabschef der 5. Armee wurde FML Aurel von le Beau berufen. Am Isonzo waren bis zum 27. Mai abends erst 32 Bataillone und 9 Batterien im Kampfraum eingetroffen. Wegen der unterschiedlichen Geländegestaltung wurden am 28. Mai vier Verteidigungsabschnitte eingerichtet. Abschnitt I: XV. Korps unter General der Infanterie Vinzenz Fox zwischen Krn bis Tolmein. 1. Division: FML Stephan Bogat (Tolmein) 50. Division: FML Franz Kalser von Maasfeld Abschnitt II: XVI. Korps unter Feldzeugmeister Wenzel Wurm an der Isonzolinie von Auzza bis zur Wippach. 18. Division: GM Eduard Böltz (Auzza-Plava) 58. Division: GM Erwin Zeidler (Görz) Abschnitt III: Gruppe Goiginger von der Wippach bis Parenzo. 57. Division: FML Heinrich Goiginger (Hochfläche von Doberdò) 93. Division: GM Adolf von Boog (Zwischen Krn und Wippach) 94. Division: FML Hugo Kuczera (Küstenabschnitt bis Parenzo) Abschnitt IV: Küstenrayon Fiume unter Generalmajor Karl Marić, vom Monte Maggiore bis zur kroatisch-dalmatinischen Grenze. Vorkämpfe Die österreichisch-ungarische Armee war auf einen Angriff Italiens nur unzulänglich vorbereitet, obwohl zwischen der italienischen Kündigung des Dreibunds und Italiens Kriegserklärung an Österreich-Ungarn mehrere Wochen vergangen waren. Doch wollte man an der Grenze zu Italien im Vorfeld angeblich keine größeren Abwehrmaßnahmen ergreifen, um den potentiellen Gegner „nicht zu reizen“ (so die Lesart des k.u.k Oberkommandos). Der italienische Generalstabschef General Cadorna befahl seinen Truppen, nach der Kriegserklärung schnell auf österreichisches Staatsgebiet vorzudringen. Am unteren Isonzo wurde die italienische 3. Armee (Herzog von Aosta) von den schwachen k.u.k. Kräften zwei Tage lang aufgehalten, bis sie sich letztendlich am 25. Mai zwischen Pieris und Gradisca an den Fluss herankämpfen konnte. Auch am Nachbarabschnitt erreichten die Spitzen der italienischen 2. Armee (General Frugoni) am gleichen Tag zwischen dem Monte Sabatino und dem Dorf Selz das Westufer des Isonzo. Der k.u.k. Oberstleutnant Richard Körner befahl seiner schweren Artilleriebrigade die sofortige Aufnahme des Feuerkampfes gegen die Angreifer. Damit rettete er, obwohl ein gegenteiliger Befehl des Kommandos der Südwest-Front vorlag, den Brückenkopf Görz und schuf damit die Voraussetzung für den Aufbau der Isonzofront. Die italienische 3. Armee setzte das VII. und XI. Korps gegen das Plateau von Doberdò an. Bei der 2. Armee hatte das VI. Korps gegen Görz anzugreifen, während das II. Korps einen Scheinangriff gegen den Monte Sabotino führte, um vom geplanten Hauptangriff auf den Kuk abzulenken, wozu zuerst der Fluss bei Plava überbrückt werden musste. Am 6. Juni besetzte das XI. Korps Gradisca, scheiterte aber bei Sagrado beim geplanten Flussübergang. Das Eintreffen der k.u.k. 48. Division (FML Theodor Gabriel) am 10. Juni stabilisierte die Front bis Mitte des Monats. Während Cadorna bereits über 214 Bataillone, 40 Schwadronen und 118 Batterien verfügte, konnte die k.u.k. 5. Armee dem Gegner lediglich 36 Bataillone, 16 Schwadronen und 75 Batterien gegenüberstellen. Zwischen dem 12. und 16. Juni gelang es dem italienischen II. Korps bei Plava den Isonzo zu überschreiten. Cadornas strategisches Ziel für die nächste Schlacht blieb der Durchbruch nach Triest. Erste Isonzoschlacht, 23. Juni bis 7. Juli 1915 Die Schwerpunkte der Italiener waren gegen den Monte San Michele, die Höhen im Osten und Norden von Monfalcone und um den Brückenkopf von Görz gerichtet. Oslavija und die Podgorahöhen konnten nicht genommen werden, ebenso mussten sich die Italiener vor Plava wieder zurückziehen. Das von den Österreichern bereits aufgegebene Gelände vor Sdraussina blieb in italienischer Hand. Angriffe gegen Selz und Doberdò scheiterten. Nach mehreren Angriffen gelang es der italienischen 14. Division, den Ort Redipuglia einzunehmen. Wiederholte Angriffe nördlich davon bei Polazzo wurden so entschieden abgewehrt, dass die Italiener keine weiteren Angriffe mehr unternahmen. Nur bei Sagrado wurde der Rand der Hochfläche erstiegen und südlich davon der Rand des Karstgebietes erreicht. Zweite Isonzoschlacht, 17. Juli bis 3. August 1915 Den Italienern gelang es auch in der zweiten Schlacht nicht, den Durchbruch zu erzielen. Weder der Frontbogen zwischen dem Monte San Michele und Seiz noch der Görzer Brückenkopf oder der bei Tolmein konnten eingedrückt werden. General Cadorna konnte lediglich geringfügige Geländegewinne vorweisen, die in keinem Verhältnis zu den dafür in Kauf genommenen Verlusten standen. Dritte Isonzoschlacht, 18. Oktober bis 4. November 1915 Die wieder mit Schwerpunkt gegen den Görzer Brückenkopf, den Nordteil der Doberdò-Hochfläche und gegen Zagora gerichteten Anstrengungen der italienischen 3. Armee waren nirgendwo von Erfolg gekrönt. Die gleichzeitig von der italienischen 2. Armee von 21. bis 24. Oktober am Oberlauf des Isonzo geführten Angriffe zwischen Flitsch und Plava brachen ebenfalls unter schweren Verlusten zusammen. Auf italienischer Seite werden die Verluste mit 62.466 Mann an Gefallenen, Verwundeten, Vermissten und Gefangenen angegeben. Die k.u.k. Truppen hatten in dieser dritten Schlacht etwa 40.000 Mann an Verlusten zu beklagen. Vierte Isonzoschlacht, 10. November bis 14. Dezember 1915 Bis zum 15. November lag der Schwerpunkt der erneuten italienischen Angriffe auf der nördlichen Hochfläche von Doberdò, zwischen 18. und 22. November waren ihre Durchbruchsversuche bei Oslavija konzentriert. Danach versuchte man erfolglos, durch Angriffe auf der gesamten Isonzofront die österreichisch-ungarischen Streitkräfte zu zermürben. Allein in den ersten vier Isonzoschlachten verloren die Italiener insgesamt etwa 175.000 Mann. Die österreichischen Verluste betrugen rund 123.000 Soldaten. Fünfte Isonzoschlacht, 11.–16. März 1916 Die fünfte italienische Offensive war eine der kürzesten Isonzoschlachten, die überhaupt nur auf Verlangen der Entente durchgeführt wurde. Frankreich und Großbritannien wollten so eine Entlastung ihrer Soldaten in der Schlacht um Verdun erreichen. General Cadorna überließ in dieser Schlacht das Vorgehen völlig den Befehlshabern der italienischen 2. und 3. Armee. Die Truppenstärke der Italiener betrug 286 Bataillone und 1.360 Geschütze, plus 90 Bataillone Reserve, Österreich-Ungarn verfügte über 100 Bataillone und 470 Geschütze, plus 30 Bataillone in Reserve (Kräfteverhältnis erneut 3:1). Ziel der Italiener war erneut die Eroberung des Hochplateaus von Doberdò sowie der Stadt Görz. Die Offensive wurde ohne Geländegewinn abgebrochen. Die Verluste waren bedingt durch die Kürze der Schlacht sowie das eher halbherzige Vorgehen Italiens gering, beide Seiten verloren ca. 2.000 Mann. Sechste Isonzoschlacht, 4.–15. August 1916 Am 4. August begann das italienische VI. Korps mit dem Angriff gegen den Frontbogen von Görz, der von der verstärkten k.u.k. 58. Division (FML Zeidler) mit 18 Bataillonen gehalten wurde. In leichterem Gelände südlich des Monte Sabatino gelang es, den Brückenkopf in seinem nördlichen Teil einzudrücken und mit starken Kräften das östliche Flussufer zu erreichen. Da der Monte San Michele den Brückenkopf von Görz flankierend beherrschte, war es für die Italiener aber zwingend notwendig, auch diesen einzunehmen. Verteidigt wurde der Abschnitt vom k.u.k. VII. Korps (17. und 20. Division). Gleichzeitig mit dem Angriff auf den Brückenkopf und den Monte Sabotino begann auch der Kampf um den Monte San Michele. Zwischen 9. und 11. August musste der Frontbogen von Görz und die Stellungen am Monte San Micheles von den Österreichern schrittweise geräumt werden. Weitere italienische Angriffe auf den Monte Santo blieben aber ergebnislos. Äußerst verlustreiche Kämpfe fanden auf der Hochfläche von Comen statt, da hier für die Verteidiger noch keine vorbereiteten Stellungen vorhanden waren und diese im Felsboden des Karsts erst mühevoll angelegt werden mussten. Siebente Isonzoschlacht, 14.–18. September 1916 Nach langem Trommelfeuer traten die Italiener am 14. September 1916 auf einer Breite von etwa 20 Kilometern südlich der Wippach zum Angriff an. Am 16. September richteten sich wieder schwere Angriffe gegen den Nordteil der Karsthöhe, die jedoch alle unter großen Verlusten zusammenbrachen. Die großen Verluste der Angreifer hatten zur Folge, dass sie im Bereich nördlich von Görz bei Plava einen intensiven Angriff nicht mehr durchführen konnten. Die Gefechtstätigkeit, die hier über das normale Maß ohnehin kaum einmal hinausgegangen war, wurde deutlich schwächer. Generaloberst Boroević verlegte auf Grund dieser Lageeinschätzung seine wenigen Reserven in den Bereich südlich von Görz, wo es am 17. und 18. September 1916 nochmals zu massiven italienischen Angriffen kam, die jedoch alle erfolgreich abgewehrt werden konnten. Achte Isonzoschlacht, 9.–12. Oktober 1916 Die achte Isonzoschlacht war eine direkte Fortsetzung der siebenten. Das Angriffsziel der Italiener, Triest, war dasselbe. Zusätzlich wurde ein Ablenkungsangriff zwischen der Wippach und St. Peter bei Görz unternommen. Die Italiener schafften es jedoch nur, östlich von Görz einige Schützengräben zu erobern, sowie einen minimalen Geländegewinn bei Hudi log und Kostanjevica zu erzielen. Die italienischen Verluste betrugen etwa 24.000 Mann, Österreich-Ungarn verlor 25.000 Mann. Neunte Isonzoschlacht, 31. Oktober bis 4. November 1916 Ziel der italienischen Angriffe war erneut der Durchbruch Richtung Triest, wobei sie im Raum Görz Ablenkungsangriffe durchführten. Nach einem Artilleriebeschuss von 5 Tagen ging die italienische Armee zum Angriff über. Diesmal versuchte man mit enormer Truppenkonzentration (8 Divisionen auf nur 8,5 km Frontbreite), den Durchbruch zu erzwingen. Den Italienern gelang tatsächlich der Durchbruch beim Berg Volkovnjak (Kote 284) und die vorübergehende Eroberung der Anhöhe Fajti Hrib sowie der Vorstoß bis Kostanjevica und die Einkesselung des Dorfes Hudi Log. Boroević’ Armee stand nun kurz vor dem Zusammenbruch, doch wieder setzte die italienische Armee nicht energisch genug nach und zögerte nach den bereits errungenen Erfolgen zu lange. So konnte Boroević die 5. k. u. k. Armee wieder sammeln, einen Gegenangriff unternehmen, das Dorf Hudi Log zurückerobern und die Italiener sogar wieder über die Anhöhe Fajti Hrib zurückschlagen. Die Frontlinie nach dieser Schlacht verlief von Fajti Hrib über Kostanjevica und Korita bis zum Fluss Timavo. Die Kämpfe kosteten etwa 16.000 Italiener und 11.000 Österreicher das Leben. Zehnte Isonzoschlacht, 12. Mai bis 5. Juni 1917 In der zehnten Schlacht setzte Italien 450 Bataillone und 4.000 Geschütze ein, Österreich-Ungarn 210 Bataillone und 1.400 Geschütze sowie Minenwerfer. Ziel der italienischen Offensive war wieder der Durchbruch nach Triest. Nach einem 2½-tägigen Trommelfeuer auf dem ganzen Frontabschnitt von Tolmein bis zur Adria und einem Ablenkungsangriff bei Görz erfolgte der Hauptangriff südlich von Görz. Den Italienern gelang vorübergehend die Eroberung des Dorfes Jamiano, sie wurden jedoch nach einem österreichischen Gegenangriff von der Höhe Hermada herab wieder zurückgeworfen. Zwischen dem Monte Santo und Zagora, nördlich von Görz, gelang ihnen der Übergang über den Isonzo, die Bildung eines Brückenkopfes und auch dessen Verteidigung. Die Verluste waren höher als in den vorangegangenen Schlachten, Italien verlor 160.000 Mann, darunter ca. 36.000 Tote, Österreich-Ungarn 125.000 Mann (17.000 Tote). Die italienische Armee konnte 23.000 österreichische Soldaten gefangen nehmen, die österreichische Armee machte 27.000 italienische Gefangene, was die schwache Kampfmoral zu diesem Zeitpunkt verdeutlicht. Elfte Isonzoschlacht, 17. August bis 12. September 1917 Trotz der zu diesem Zeitpunkt durch die Niederlage Rumäniens und dem faktischen Ausscheiden Russlands für die Entente eher ungünstigen Lage konnte Italien dennoch die bisher größte Streitmacht aufstellen. Ziel dieser Offensive war es, die österreichischen Nachschubverbindungen zu durchschneiden und Triest zu erobern. Die italienische Armee konnte zwar Erfolge verbuchen, scheiterte jedoch an den gesteckten Zielen, wie schon in den Schlachten zuvor. Die italienische 2. Armee schaffte es an mehreren Stellen den Isonzo zu überqueren und das Hochplateau Bainsizza zu erobern, während die Angriffe der italienischen 3. Armee auf die Anhöhe Hermada trotz Geländegewinns scheiterten. Wieder setzten die italienischen Truppen nicht konsequent nach, so dass der österreichische Oberbefehlshaber Boroević seine Truppen in der zweiten Verteidigungslinie sammeln und eingraben lassen konnte. Die neue Frontlinie verlief im Gebiet der italienischen 2. Armee nach der Schlacht auf der Linie: Monte Santo (Kote 682) – Vodice (Kote 652) – Kobilek (Kote 627) – Jelenik (Kote 788) – Levpa. Und im Abschnitt der 3. italienischen Armee auf der Linie: Log – Hoje – Zagorje – San Gabriele. Die Kämpfe waren heftig. Zentraler Eckpunkt der österreichisch-ungarischen Verteidigung war der Monte San Gabriele. Um diesen Berg mit seiner knapp 1500 Meter langen Frontlinie entbrannten schwere Kämpfe, denn mit dem Verlust des Monte San Gabriele hätte den italienischen Truppen der Weg ins Wippachtal, nach Adelsberg und auch Triest offen gestanden. Schon die österreichischen Anmarschwege zum Monte San Gabriele lagen unter fortwährendem italienischen Geschützfeuer und waren zum Teil in eine Staub- und Giftgaswolke gehüllt. Der Berg selber war durch die Kämpfe ein einziger unkenntlicher wasserloser Stein- und Schutthaufen, durchzogen mit Kavernen, Felshöhlen und zerschossenen Gräben. Da Tote und Verwundete oft nicht geborgen werden konnten, verbreitete sich überall süßlicher Verwesungsgeruch und waren dadurch alle umliegenden Brunnen und Quellen vergiftet. Der Gipfel wurde immer wieder von ungefähr 100 italienischen Bataillonen (mehr als 80.000 Mann) bestürmt und lag unaufhörlich unter Minenwerfer-, Gasgranaten- und Artilleriebeschuss. In der Nacht erhellten Feuerwerke und italienische Scheinwerfer die Front und Zustiegswege. Trotz größtem Aufwand, dem Einsatz von Elitesoldaten wie den Arditi und fast ununterbrochenen Trommelfeuer gelang den Italienern die vollständige Eroberung nicht. Zur Zeit der schwersten Kämpfe (Mitte August 1917 bis 12. September 1917) starben auf dem Monte San Gabriele auf italienischer Seite 25.000 und auf der habsburgischen Seite 15.000 Soldaten. Zur Anzahl der Verwundeten, Gefangenen und Erkrankten gibt es keine genauen Zahlen. Die Verluste der italienischen Armee betrugen ca. 150.000 Mann (die Angaben schwanken stark, davon ca. 30.000 Tote), Österreich-Ungarn verlor 100.000 Mann (die Angaben schwanken ebenfalls stark, davon ca. 20.000 Tote). Zusätzlich wurden beide Armeen durch grassierende Krankheiten (Ruhr, Typhus) geschwächt, so dass auf beiden Seiten bis zu 500.000 Mann durch Krankheit ausfielen. Diese Ausfälle sind jedoch nicht in den Verlustzahlen enthalten. Zwölfte Isonzoschlacht, 24.–27. Oktober 1917 Die zwölfte und letzte Isonzoschlacht unterschied sich stark von den übrigen. Nach den schweren Verlusten in der Zehnten und Elften Isonzoschlacht sah sich das k.u.k. Oberkommando vor die Frage gestellt, den nächsten Angriff abzuwarten und bei nicht mehr ausreichenden Abwehrkräften die militärische Niederlage zu riskieren, oder selbst einen Gegenangriff zu wagen. Man entschied sich für die Offensive und überraschte damit die Italiener. Nachdem die deutsche Oberste Heeresleitung starke Truppenhilfe zugesagt hatte, die durch das Ende der Kämpfe mit Russland möglich geworden war, wurde der 24. Oktober 1917 als Angriffstag festgelegt. In dieser Zwölften Isonzoschlacht gelang es der von der 14. deutschen Armee unterstützten Armee der k.u.k.-Monarchie, unter anderem auch aufgrund des massiven Einsatzes von Giftgas durch deutsche Pioniere, zwischen Flitsch und Tolmein in dreitägigem Ringen den Durchbruch an der Isonzofront zu erzwingen. So verschossen deutsche Pioniereinheiten während der Offensive mit Gaswerfern 70.000 Grün- und Blaukreuzgranaten und setzten dabei die an der Südfront bis dahin unbekannten Kampfstoffe Chlorarsen und Diphosgen ein, gegen die die italienischen Gasmasken wirkungslos waren. Dieser Sieg hatte zugleich den Zusammenbruch der noch intakten italienischen Fronten im Fleimstal und in den Dolomiten sowie in den Julischen- und Karnischen Alpen zur Folge. Die italienische 2., 3. und 4. Armee sowie die Karnische Gruppe (Zona Carnica) waren zum Rückzug aus Friaul bis in die veneteische Tiefebene gezwungen. Die Verluste der Italiener betrugen in dieser Schlacht etwa 40.000 Tote und Verwundete, 298.745 Gefangene, 3512 Geschütze, 1732 Minenwerfer, 2899 Maschinengewehre und sonstiges Kriegsmaterial. Am Hochwasser führenden Piave lief sich der Vormarsch der Mittelmächte Anfang November 1917 schließlich fest. Das italienische Heer konnte sich hier mit letzten Anstrengungen wieder stabilisieren; dazu trug auch die langsam anlaufende Truppenunterstützung durch Großbritannien, Frankreich und die USA bei. Allgemeines Die Schlachten am Isonzo unterschieden sich kaum, abgesehen von der zwölften und letzten. Tagelange Artillerievorbereitung auf engstem Raum, Angriffe der Infanterie, teilweise erbitterte Kämpfe bis auf Nahkampfentfernung, Gegenangriffe. Wie die meisten Generalstäbe in den ersten beiden Kriegsjahren unterschätzte auch die italienische Armeeführung die technischen Möglichkeiten der modernen Defensive, die insbesondere durch den flächendeckenden Einsatz von Maschinengewehren die Erfolgsaussichten von Frontalangriffen vor allem im gebirgigen und deckungsfreien Gelände radikal verringert hatte, massiv. Laut Schätzung des Historikers MacGregor Knox waren die habsburgischen Verluste deshalb viel geringer als die italienischen. Statistisch kamen im Jahr 1915 und 1916 auf jeden gefallenen österreichischen Soldaten 2,2 italienische, im Jahr 1917 war das Verhältnis bei 1 zu 10; der Mittelwert für den ganzen Krieg betrug 1 zu 4,3. Größere Geländegewinne gelangen in den ersten elf Schlachten keiner Seite. Auch im Hochgebirge wurde der Kampf trotz des ungeeigneten Geländes nicht minder heftig ausgetragen. So kam es mehrfach vor, dass Pioniereinheiten Stollen unter einen Gipfel gruben, der von feindlichen Soldaten besetzt war; die Stollen wurden dann mit Sprengstoff gefüllt und der ganze Berggipfel mitsamt der feindlichen Besatzung gesprengt (z. B. der Col di Lana in Buchenstein). Die Natur tat ein Übriges. Im Kriegswinter 1916/17 starben mehr Soldaten durch Lawinen als durch direkte feindliche Waffeneinwirkung. Allerdings halfen beide Seiten nach, indem sie durch Artilleriebeschuss gezielt Lawinen über den feindlichen Stellungen auslösten. Noch heute sind Spuren des Kriegsschauplatzes vorhanden. Zahlreiche von den Soldaten in den Fels gesprengte Kavernen, Bunker und Versorgungsschächte sind erhalten geblieben. Einige der damaligen Verteidigungsanlagen wurden als Anschauungsobjekte restauriert, so sind vor allem die Anlagen am kleinen Pal und am Cellon sehenswert. Am Cellon konnte auch der österreichische Nachschubweg von den Italienern eingesehen und mit Artillerie angegriffen werden, deshalb bauten hier österreichische Pioniereinheiten einen fast senkrecht emporsteigenden und mit Holztreppen versehenen Nachschubschacht im Berg, den sogenannten Cellonstollen. Manche heutigen Klettersteige, Wanderwege oder Straßen wurden damals während der Kriegszeit u. a. auch von russischen Kriegsgefangenen erbaut. Wegen der günstigen Erhaltungsbedingungen im karstigen Kampfgebiet gibt es Stellen, an denen noch heute Knochen, verrostete Gürtelschnallen, Bajonette, Stacheldraht und Ähnliches zu finden sind. Unter anderem ist der Berg Krn heute einige Meter niedriger als vor den Kämpfen, weil sein Gipfel durch Artillerie- und Pionierattacken weggeschossen und weggesprengt wurde. Einige Gebiete wurden von österreichisch-ungarischen Soldaten Todeskuppe oder Todesberg genannt. Italienische Soldaten nannten den Monte Santo Santo Maledetto (verdammter Heiliger) und sangen u. a. ein Lied mit dem Text „O Monte Nero … Verräter meiner Jugend“. Kriegsentscheidend für Italien waren die Isonzoschlachten nicht. Als entscheidender italienischer Sieg gilt vielmehr (jedenfalls aus italienischer Sicht) die Schlacht von Vittorio Veneto, die dritte und letzte der auf die Isonzoschlachten folgenden Piaveschlachten kurz vor Kriegsende, die zum Waffenstillstand von Villa Giusti führte. Diese Schlacht sowie das Fronterlebnis und die riesigen Verluste nährten in der Nachkriegszeit den italienischen Mythos vom „verlorenen Sieg“. Die Unzufriedenheit breiter Schichten entzündete sich vor allem daran, dass dem Königreich Italien in den Pariser Vorortverträgen nach dem Ersten Weltkrieg nicht alle erhofften Gebiete in Dalmatien zugesprochen wurden. Ein Umstand, der neben dem Scheitern des italienischen Generalstreiks 1922 (von Mussolini in Anspielung auf die Schlacht von Karfreit auch „Caporetto des italienischen Sozialismus“ genannt) dem Sieg des Faschismus und der Machtübernahme durch Benito Mussolini mit den Weg bereitete. Italienfront ist die deutsche Bezeichnung für die zwischen Italien und Österreich-Ungarn verlaufende Front des Ersten Weltkrieges. Die Front verlief zwischen 1915 und 1917 vom Stilfser Joch an der Schweizer Grenze über den Ortler und den Adamello zum nördlichen Gardasee. Östlich der Etsch verlief die Front dann über den Pasubio und weiter auf die Sieben Gemeinden. Von dort aus bedrohte Österreich-Ungarn die italienischen Isonzoarmeen im Rücken, weswegen durchaus von einem Zweifrontenkrieg gesprochen werden kann. Ausgangslage Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten mit der Begründung, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der tatsächliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte, welche den Bestrebungen der italienischen Irredenta entsprachen. In Friaul und Südtirol sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das Parlament auf seine Seite zu ziehen. Kriegshandlungen Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Im Manifest vom 23. Mai 1915 An meine Völker! sagte dazu Kaiser Franz Josef: “Der König von Italien hat mir den Krieg erklärt. Ein Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt, ist von dem Königreiche Italien an seinen beiden Verbündeten begangen worden.“ Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. Bis Oktober 1917 lief die Front in nördlicher Richtung durch die Dolomiten und dann in östlicher Richtung durch die Karnischen Alpen. In den Julischen Alpen verlief sie im Wesentlichen entlang der heutigen italienisch-slowenischen Grenze und am Isonzo entlang nach Süden. Südlich von Görz fanden etliche Schlachten auf dem östlich des Isonzounterlaufes gelegenen Karstplateau statt (1.–12. Isonzoschlacht), von wo aus die italienische Armee in Richtung Triest und Laibach vorstoßen wollte. Die Frontlinie endete bei Duino an der Adria. Insgesamt handelte es sich um eine ca. 600 km lange Front (Luftlinie), die zwischen der Schweiz und der Adria in Form eines liegenden „S“ verlief. Der Großteil der Front lag im Hochgebirge, weswegen die genannten 600 km aus topografischen Gründen in Wirklichkeit um mehrere hundert Kilometer verlängert werden müssen. Von Oktober 1917 bis Oktober 1918 verlief die Front nach der Schlacht von Karfreit (12. Isonzoschlacht) von der Hochfläche der Sieben Gemeinden über den Monte Grappa und im Tiefland am Piave entlang bis zur Adria. An der Italienfront fanden folgende größere Ereignisse statt: der Gebirgskrieg 1915–1918 zwölf Isonzoschlachten drei Piaveschlachten Der Gebirgskrieg 1915–1918 im Ersten Weltkrieg war ein großangelegter Stellungskrieg in gebirgigem Gelände an der Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien, und war als Gebirgskrieg in den Alpen in seiner Art einmalig. Vorgeschichte: Italien war vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im sogenannten Dreibund mit Österreich-Ungarn und Deutschland verbündet. 1914 weigerte sich Italien, auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Als Grund führte Italien an, dass der Dreibund ein Defensivpakt sei. Es bestehe nur eine Bündnispflicht, wenn einer der Bündnispartner angegriffen würde, laut italienischer Ansicht hätten jedoch Deutschland und Österreich-Ungarn den Krieg begonnen und somit bestehe keine Bündnispflicht. Der eigentliche Grund war, dass die Entente von Beginn an Italien Versprechungen machte. In Friaul und Südtirol, sowie im Trentino und in Triest lebten unterschiedlich starke italienische Minderheiten und die Entente versprach diese österreichischen Gebiete Italien im Falle eines Kriegseintrittes auf ihrer Seite. Österreich wies zwar darauf hin, dass mehr Italiener als Minderheit in Frankreich und in der Schweiz lebten, fand damit aber kein Gehör. Ein weiterer Grund dafür war wohl auch, dass Italien Österreich als den vermeintlich schwächeren Gegner betrachtete. So gab es Pläne im italienischen Generalstab, binnen vier Wochen bis nach Wien vorzurücken. Auch die italienische Wirtschaft hatte kein Interesse daran, an der Seite der Mittelmächte zu kämpfen. Die italienische Wirtschaft war sehr abhängig von Rohstoffimporten auf dem Seeweg, diese wären im Falle eines Krieges gegen die Entente blockiert worden. Die italienische Bevölkerung war allerdings keineswegs kriegsbegeistert und musste mittels Propaganda erst motiviert werden. Hier tat sich vor allem der italienische Dichter Gabriele d'Annunzio hervor, der es verstand, antiösterreichische Stimmung zu erzeugen. Auch General Luigi Cadorna gelang es, mit optimistischen Versprechungen und Prognosen das italienische Parlament auf seine Seite zu ziehen. Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein. Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren. General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war zwar in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren. Der deutsche Verbündete griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neuaufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger zusätzlich. Der Kriegsschauplatz: Die Front befand sich zum größten Teil in gebirgigem Gelände und stellte somit besondere Anforderungen an die Kriegsführung (vgl. Gebirgskrieg). So musste buchstäblich jede Wasserflasche und jedes Stück Feuerholz von Maultieren in die Stellungen transportiert werden. Da ab dem Winter 1916/17 die Pferde und Maultiere auf Grund von Futtermangel kaum noch leistungsfähig waren, wurden diese mehr und mehr durch elektrisch betriebene Seilbahnen bzw. Zugverbindungen ersetzt. Die kürzeste Verbindung nach Kärnten bzw. ins nördliche Slowenien wurden außerdem durch noch in der napoleonischen Zeit errichtete Forts (z.B. Fort Herrmann oder Herrmannswerk) versperrt. Der österreichisch-ungarischen Armeeführung war jedoch bewusst, dass diese Sperranlagen einem Beschuss mit modernen Artilleriegeschützen nicht standhalten würden. Die Geschütze und Besatzungen dieser Forts waren deshalb noch vor Kriegsausbruch, bis auf eine minimale Restmannschaft, die eine Vollbesetzung vortäuschte, abgezogen worden. Die italienischen Truppen wurden vor diesen Forts gestoppt und die italienische Artillerie schoss die Forts nieder, was der österreichischen Armee die Zeit verschaffte, die sie zum Aufbau ihrer Verteidigungslinien benötigte. Am Isonzo und in Richtung Triest war das Gelände eher hügelig und verkarstet und somit offen für Großangriffe. Demzufolge konzentrierten sich die italienischen Angriffe immer wieder in diesem Abschnitt. Vor allem die einzigen zwei österreichischen Brückenköpfe westlich des Isonzo, bei Tolmein und bei Görz, wurden immer wieder angegriffen. Hier zeigte sich jedoch das mangelnde militärische Geschick Cadornas. General Cadorna hatte zu Beginn eine konservative, veraltete Kriegsführung bei Angriffen seiner Soldaten. So gingen seine Soldaten dicht gedrängt und gestaffelt vor, was alle anderen kriegsführenden Länder wegen der außerordentlich hohen Verluste, die diese Taktik durch gegnerische Maschinengewehre forderte, längst vermieden. Die österreichischen Verteidiger fügten so einzelnen italienischen Kompanien in den Anfangstagen hohe Verluste (bis 90 %) zu. Außerdem war Cadorna zu zögerlich und verschenkte so des Öfteren bereits erkämpfte Anfangserfolge. Die Österreicher ihrerseits hatten mit Generaloberst Svetozar Boroevic von Bojna einen ihrer fähigsten Kommandanten an die italienische Front entsandt. Vor allem die Defensive war eine Spezialität General Boroevics und so schaffte er es immer wieder, trotz deutlicher Unterlegenheit gegen einen bis zu dreimal stärkeren Gegner, einen italienischen Durchbruch zu verhindern. Sein Geschick trug ihm bald den Beinamen „der Löwe vom Isonzo“ ein. Am 1. Februar 1918 wurde er von Kaiser Karl I. zum Feldmarschall befördert. Beide Seiten hatten aufgrund der ungeheuren Strapazen und Entbehrungen mit Disziplinproblemen bis hin zur Desertion zu kämpfen. In der k.u.k. Armee waren italienische und tschechische Einheiten stark betroffen. Der Nationalismus und die Propagierung eines eigenen tschechischen Nationalstaats durch die Entente begann Wirkung zu zeigen. Die schlechte Versorgungslage der k.u.k. Einheiten tat ein Übriges, um die Moral zu senken. Bei den italienischen Einheiten war oft der noch heute existierende Unterschied zwischen den Nord- und Süditalienern Grund für das Überlaufen zum Feind. Süditaliener betrachteten den Krieg häufig als einen sie nichts angehenden Krieg „Roms und des Nordens“. Besondere Gefahren drohten den Soldaten beider Seiten nicht nur vom Feind, sondern auch aus der Natur. Teilweise kamen mehr Soldaten durch Lawinen, Felsstürze und sonstige Unfälle ums Leben als durch feindlichen Beschuss. Aufgrund des schwierigen Geländes wurde auch wieder auf den Minenkrieg zurückgegriffen, wobei feindliche Stellungen, zum Teil sogar ganze Berggipfel, untergraben und in die Luft gesprengt wurden. Das bekannteste Beispiel hierfür ist der Col di Lana. Schlachten: Während in den Dolomiten eher Halteschlachten geschlagen wurden, fanden die wesentlichen Ereignisse in den Karnischen und Julischen Alpen statt. Hierbei ragten besonders die Isonzo- und Piaveschlachten heraus. Erst nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Serbien im Herbst 1915 ergab sich für Österreich eine Möglichkeit, gegen Italien offensiv zu werden. Geplant war eine Offensive von zwei österreichischen Armeen, ausgehend von der Hochfläche von Lavarone in Richtung Venedig. Durch ungünstige Witterungsverhältnisse konnte der Angriff jedoch erst am 15. Mai 1916 beginnen, wodurch der Überraschungseffekt verloren ging. Trotz des schwierigen Geländes erzielte die Offensive Anfangserfolge, lief sich jedoch bald fest. Die Anfang Juni 1916 einsetzende russische Brussilow-Offensive zwang die Österreicher endgültig zum Einstellen des Angriffes. Die österreichische Frühjahrsoffensive 1916 auf dem Gebiet der Sieben Gemeinden blieb erfolglos. Lediglich an der Kärntner und Isonzo-Front gelang es, den Stellungskrieg in den Bewegungskrieg zu überführen. Die 12. Isonzo-Schlacht im Herbst 1917 führte zum Zusammenbruch der italienischen Dolomitenfront im Hochgebirge, ein Erfolg, der nicht ausgenutzt werden konnte. Die Gebirgsfront bestand zwischen dem Stilfser Joch und dem Piave bis 1918 weiter. Der südliche Abschnitt der österreichischen Gebirgsfront brach Ende Oktober 1918 nach der Schlacht von Vittorio Veneto zusammen.