*Das neuaufgestellte „England-Geschwader“ (Bogohl 3), auf Flugplätzen um das belgische Gent stationierte Bogohl 3 unter Ernst Brandenburg wurde ab März 1917 mit den neuen Gotha G.IV -Bombern ausgerüstet, deren gegenüber früheren Modellen gesteigerte Reichweite nun auch Angriffe auf London erlaubte. Die unter dem Codewort Türkenkreuz durchgeführten Angriffe begannen am 25. Mai 1917. An diesem Tag überquerten 21 Gothas den Kanal und warfen ihre Bombenlast, da sie London aufgrund starker Bewölkung nicht fanden, über der Grafschaft Kent ab. Ein weiterer erfolgloser Angriff fand am 5. Juni statt. Am 13. Juni zur Mittagszeit erreichten 14 Gothas die britische Hauptstadt und warfen 118 Bomben ab, die 162 Menschen töteten und 426 weitere verletzten. Aufgrund der verstärkten britischen Abwehr ging man im September 1917, wie schon zuvor mit den Zeppelinen, zu Nachtangriffen über. Der letzte von 52 Angriffen des Bogohl 3 auf England, zum Teil unterstützt durch mehrmotorige Riesenflugzeuge (R-Typen) der „Riesenflieger-Abteilungen“ ( Rfa ) 500 und 501, fand in der Nacht vom 19. zum 20. Mai 1918 statt. Insgesamt wurden durch diese Angriffe auf England 857 Menschen getötet und über 2000 verletzt, die abgeworfene Bombenlast summierte sich am Ende auf 73 Tonnen.